Das Thema dieser Diplomarbeit ist die Balanced Scorecard als Instrument der Unternehmenssteuerung.
In den letzten Jahren haben Entwicklungen in der Unternehmensumwelt die Firmen dazu gezwungen, sich kontinuierlich anzupassen. Beispielhaft an dieser Stelle erwähnt seien die rasante technologische Weiterentwicklung, die rasch fortschreitende Globalisierung der Märkte und der steigende Konkurrenzdruck. Vor diesem Hintergrund ist auch eine Anpassung des Steuerungsinstrumentariums erforderlich.
Die traditionellen Berichts- und Kennzahlensysteme, die nur auf finanzielle Größen aufbauen, genügen nicht mehr den Ansprüchen des Management. Kritisiert wird bei diesen Systemen hauptsächlich die Vergangenheitsorientierung, das Fehlen einer überzeugenden Praktikabilität zur Strategieumsetzung, die fehlende Marktorientierung und die Tatsache, dass zukünftige Leistungstreiber nicht berücksichtigt werden. Somit stellen sie dem Management nur begrenzt steuerungsrelevante Informationen zur Verfügung. Folglich müssen die herkömmlichen Systeme in Zukunft durch nichtmonetäre Kennzahlen ergänzt werden. Die Kennzahlen sollten auf allen Ebenen im Unternehmen berücksichtigt werden und die Integration der Unternehmensstrategie sicherstellen.
Diese neuen Ansätze der Leistungsbemessung und –bewertung als Grundlage der Unternehmenssteuerung werden seit Mitte der 80er Jahre unter dem Fachausdruck Performance Measurement zusammengefasst. Darunter werden quantifizierbare Maßgrößen aus verschiedenen Bereichen (Kosten, Zeit, Qualität, Kundenzufriedenheit usw.) herangezogen, mit deren Hilfe die Effektivität und Effizienz einer Leistung und die Leistungspotenziale verschiedener Objekte im Unternehmen beurteilt werden. Die Unternehmen versprechen sich durch den Einsatz der Performance Measurement mehr objektbezogene und –übergreifende Kommunikationsprozesse, höhere Motivation der Mitarbeiter und zusätzliche Lerneffekte.
Das bekannteste und wohl wichtigste Konzept des Performance Measurement ist die von Kaplan und Norton 1992 entwickelte sogenannte Balanced Scorecard (BSC). Die BSC ist ein derzeit weltweit vieldiskutiertes Management- und Controllingkonzept, zur mehrdimensionalen, vorwiegend strategischen Planung und Steuerung eines Unternehmens oder Geschäftsbereichs.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Begriffliche Abgrenzung und Grundlagen
- 1.2.1 Unternehmenssteuerung
- 1.2.2 Kennzahlen
- 1.2.3 Kennzahlensysteme und Performance Measurement
- 1.2.4 Balanced Scorecard
- 2 Die Balanced Scorecard als Managementsystem
- 2.1 Absichten der Balanced Scorecard
- 2.1.1.1 Die Balanced Scorecard als ein Instrument des strategischen Lernens
- 2.1.1.2 Die BSC als Instrument zur Unterstützung der Strategieentwicklung
- 2.1.1.3 Die BSC als Instrument der Strategieumsetzung
- 2.1.2 Merkmal der Ausgewogenheit
- 2.1.2.1 Ergebnis- und Leistungstreiberkennzahlen
- 2.1.2.2 Früh- und Spätindikatoren
- 2.1.3 Ursache-Wirkungsketten
- 2.2 Die Balanced Scorecard als spezielles Kennzahlensystem
- 2.2.1 Finanzwirtschaftliche Kennzahlensysteme
- 2.2.2 Die typischen Perspektiven einer Balanced Scorecard
- 2.2.2.1 Finanz-Perspektive
- 2.2.2.2 Kunden-Perspektive
- 2.2.2.3 Interne Prozess-Perspektive
- 2.2.2.4 Lern- und Entwicklungsperspektive
- 2.2.2.5 Weitere mögliche Perspektiven
- 3 Implementierung der Balanced Scorecard
- 3.1 Implementierungsvorschlag von Kaplan/Norton
- 3.2 Erfolgskritische Faktoren bei der BSC-Einführung
- 4 Kritische Betrachtung und Entwicklungsmöglichkeiten der BSC
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Balanced Scorecard (BSC) als Instrument der Unternehmenssteuerung. Ziel ist es, die BSC im Kontext der modernen Herausforderungen der Unternehmensumwelt zu beleuchten und ihre Stärken und Schwächen zu analysieren. Die Arbeit betrachtet die BSC sowohl als Managementsystem als auch als spezifisches Kennzahlensystem.
- Die BSC als Antwort auf die Limitationen traditioneller Kennzahlensysteme.
- Die verschiedenen Perspektiven der BSC und ihre Integration in die Unternehmensstrategie.
- Die Implementierung der BSC und kritische Erfolgsfaktoren.
- Die Ausgewogenheit der Kennzahlen (Früh- und Spätindikatoren, Ergebnis- und Leistungstreiber).
- Ursache-Wirkungsketten im BSC-Konzept.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einführung stellt die Problemstellung dar und führt in die grundlegenden Konzepte der Unternehmenssteuerung, Kennzahlen und Performance Measurement ein. Die Balanced Scorecard wird als wichtiges Konzept des Performance Measurement eingeführt.
Kapitel 2: Die Balanced Scorecard als Managementsystem beschreibt die Absichten der BSC, ihre Ausgewogenheit durch die Berücksichtigung verschiedener Perspektiven und die Bedeutung von Ursache-Wirkungsketten.
Kapitel 3: Implementierung der Balanced Scorecard behandelt den Implementierungsvorschlag von Kaplan/Norton und erörtert erfolgskritische Faktoren bei der Einführung einer BSC.
Schlüsselwörter
Balanced Scorecard (BSC), Unternehmenssteuerung, Kennzahlensysteme, Performance Measurement, Strategieumsetzung, finanzwirtschaftliche Kennzahlen, Kundenperspektive, interne Prozessperspektive, Lern- und Entwicklungsperspektive, Implementierung, Erfolgsfaktoren.
- Arbeit zitieren
- Diplom Betriebswirt Numan Karaoglu (Autor:in), 2004, Die Balanced Scorecard als Instrument der Unternehmenssteuerung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120448