In der heutigen Zeit sehen die Unternehmen sich immer mehr zahlreichen Herausforderungen gegenüber: dem stetig wachsenden technologischen Fortschritt, kurzen Produktlebenszyklen und immer stärker werdenden und aggressiveren Wettbewerbern. Diese Herausforderungen werden von einer globalisierten Wirtschaft und einem gesättigten Markt flankiert. Durch die schnell wachsenden und veränderten Marktgegebenheiten wird es immer schwieriger, sich auf eine langfristige strategische Unternehmensausrichtung festzulegen. Auf Basis dieser Entwicklungen ist es für ein Unternehmen eine große Herausforderung, erfolgreiche Strategien zu entwickeln, die anhaltend und gewinnbringend sind. Um jedoch in diesem Kontext Wettbewerbsvorteile generieren zu können, besteht die Aufgabe der Unternehmen darin, frühzeitig Entwicklungen und wettbewerbsbezogene Aktivitäten vorauszusehen; zu wissen, was der Wettbewerb in der Zukunft macht, muss als eigener Vorteil genutzt und sich zu eigen gemacht werden. Hierbei ist es elementar, sich auf zukünftige Chancen und Risiken einzulassen und letztendlich so schnell wie möglich zu reagieren. Die entsprechenden Analysen über das gesamte Wettbewerbsumfeld sind hierbei von entscheidender und strategischer Bedeutung. Das systematische Sammeln von Informationen und die anschließende Auswertung wurden auf militärischer und politischer Ebene schon während des Kalten Krieges von den USA von elementarer Wichtigkeit angesehen. In der heutigen Zeit nennt man die Sammlung essentieller Informationen über das gesamte Wettbewerbsumfeld “Competitive Intelligence“ (CI). Dieser Bereich wird einen Großteil dieser Arbeit umfassen. Um den Ansatz von CI anschaulicher darzustellen, wird jedoch zunächst der Blick auf die strategische Wettbewerbsanalyse gerichtet.
Im Rahmen der Betrachtung wird das Thema Benchmarking zwar aufgegriffen, jedoch soll der Schwerpunkt der Ausführungen auf der strategischen Wettbewerbsanalyse liegen. Diese und die Informationen bilden den Ausgangspunkt der Arbeit und geben dem Leser die Möglichkeit, sich mit dem Thema eingehend auseinanderzusetzen. Mit dem Vorwissen über den Wettbewerber und der Analyse folgt der Bereich von CI. Im Kapitel 3 “Das Wesen von Competitive Intelligence“ erfolgt die theoretische Aufarbeitung und die kritische Auseinandersetzung mit CI.[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Problemstellung
- 2 Porter und die Wettbewerbsanalyse
- 2.1 Das 5-Forces-Modell nach Porter
- 2.2 Konkurrenzanalyse und Benchmarking
- 2.2.1 Klassische Konkurrenzanalyse
- 2.2.2 Benchmarking
- 2.3 Die strategische Wettbewerbsanalyse
- 2.3.1 Strategische Positionierung
- 2.3.2 Die strategische Wettbewerbssituation
- 2.3.3 Ziele und Anforderung der strategischen Wettbewerbsanalyse
- 2.3.4 Strukturierung der strategischen Wettbewerbsanalyse
- 2.4 Abgrenzung von Wettbewerbsanalyse und Benchmarking
- 3 Das Wesen von Competitive Intelligence
- 3.1 Definition und Wesen der Competitive Intelligence
- 3.2 Abgrenzung und Systematisierung der Competitive Intelligence
- 3.3 Ziele und Aufgaben der Competitive Intelligence
- 3.4 Der Intelligence Cycle und der Prozess
- 3.5 Organisatorische Verankerung der Competitive Intelligence
- 3.6 Ethische Grundsätze
- 3.7 Competitive Intelligence und der Ruf der Illegalität
- 4 Der wissenschaftliche Ansatz von Competitive Intelligence
- 4.1 Die psychologische Wahrnehmung
- 4.2 Grundprinzipien der Entscheidungstheorie
- 5 Strategische Frühaufklärung und Competitive Intelligence
- 5.1 Der Charakter der strategischen Frühaufklärung
- 5.2 Competitive Intelligence als Frühaufklärungskonzept
- 5.3 Grenzen der strategischen Frühaufklärung
- 5.4 Abgrenzung von anderen Disziplinen und Hauptanwendungen
- 6 Competitive Intelligence im strategischen Marketing
- 6.1 Entwicklung und Begriffsklärung des Marketings
- 6.2 Marketingstrategien
- 6.2.1 Neuere Ansätze
- 6.2.2 Die klassischen Wettbewerbsstrategien nach Porter
- 6.3 Chancen für das strategische Marketing
- 6.4 Ermittlung der relativen Wettbewerbsposition
- 6.5 Generierung von Wettbewerbsvorteilen
- 6.6 Reaktionsprofile des Wettbewerbs erkennen
- 6.7 Die Wahl einer nachhaltigen Wettbewerbsstrategie
- 6.8 Chancen für die Strategieumsetzung
- 7 Competitive Intelligence in der Praxis
- 7.1 CI-Nutzung im Wettbewerb mit anderen Unternehmen
- 7.2 CI-Nutzung im eigenen Unternehmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die theoretischen Grundlagen von Competitive Intelligence (CI) und deren Nutzen für eine strategische Anwendung. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Aspekte von CI, von der Definition und Abgrenzung bis hin zur praktischen Anwendung im strategischen Marketing.
- Theoretische Grundlagen der Competitive Intelligence
- Anwendung von CI in der strategischen Wettbewerbsanalyse
- CI im Kontext des strategischen Marketings
- Ethische Aspekte von CI
- Praktische Anwendung von CI in Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und definiert die Problemstellung. Kapitel 2 erläutert das 5-Forces-Modell nach Porter und die verschiedenen Ansätze der Wettbewerbsanalyse. Kapitel 3 befasst sich ausführlich mit dem Wesen, den Zielen und Aufgaben von Competitive Intelligence sowie dem Intelligence Cycle. Kapitel 4 beleuchtet den wissenschaftlichen Ansatz von CI unter Berücksichtigung psychologischer und entscheidungs-theoretischer Aspekte. Kapitel 5 behandelt die strategische Frühaufklärung und deren Bezug zu CI. Kapitel 6 schließlich analysiert die Anwendung von CI im strategischen Marketing, inklusive der Betrachtung klassischer Wettbewerbsstrategien und der Generierung von Wettbewerbsvorteilen. Kapitel 7 gibt einen Einblick in die praktische Anwendung von CI in Unternehmen.
Schlüsselwörter
Competitive Intelligence, Wettbewerbsanalyse, strategisches Marketing, Porter's Five Forces, Intelligence Cycle, Benchmarking, strategische Frühaufklärung, Wettbewerbsvorteil.
- Quote paper
- Ralf Kriese (Author), 2008, Theoretische Grundlagen der Competitive Intelligence und der Nutzen für eine strategische Anwendung , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120614