In der traditionellen Theorie der Wirtschaftspolitik gilt die Annahme, dass der Staat als
wohlwollender, altruistischer Planer auf Marktfehler mit der „richtigen“ Wirtschaftspolitik
reagiert. Alles staatliche Handeln hat ausschließlich die Maximierung der
gesamtgesellschaftlichen Wohlfahrt zum Ziel.
Die Ökonomische Theorie der Politik (bedeutungsgleich: Neue Politische Ökonomie)
berücksichtigt dagegen, dass staatliche Wirtschaftspolitik in den Händen von Politikern mit
eigenen Zielvorstellungen liegt; der wohlwollende Planer wird hier durch den egoistischen
Demokraten ersetzt.
Die vorliegende Arbeit gibt zunächst einen grundlegenden Überblick über die
ökonomischen Theorie der Politik, um dann zu untersuchen, inwieweit (und vor allem
welche) Auswirkungen dieser Ansatz auf die traditionelle Theorie der Wirtschaftspolitik hat.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Die Ökonomische Theorie der Politik
- 2.1 Grundlagen
- 2.2 Die Ökonomische Theorie der direkten Demokratie
- 2.3 Die Ökonomische Theorie der indirekten Demokratie
- 3 Wirtschaftspolitik in der Demokratie
- 3.1 Wettbewerbspolitik
- 3.2 Konjunkturpolitik
- 3.3 Strukturpolitik
- 4 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ökonomische Theorie der Politik und deren Einfluss auf die traditionelle Theorie der Wirtschaftspolitik. Sie beleuchtet den Unterschied zwischen dem traditionellen Bild des wohlwollenden Staates und dem Modell des egoistischen Politikers. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen dieser Perspektive auf wirtschaftspolitische Entscheidungen.
- Die Ökonomische Theorie der Politik und ihre Grundannahmen
- Vergleich zwischen direkter und indirekter Demokratie im ökonomischen Kontext
- Das Unmöglichkeits-Theorem von Arrow und seine Bedeutung für kollektive Entscheidungen
- Auswirkungen der Ökonomischen Theorie der Politik auf die traditionellen wirtschaftspolitischen Ansätze
- Analyse verschiedener wirtschaftspolitischer Bereiche (Wettbewerbs-, Konjunktur- und Strukturpolitik)
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einführung): Die Einleitung stellt den Gegensatz zwischen der traditionellen Theorie der Wirtschaftspolitik mit ihrem wohlwollenden Planer und der Ökonomischen Theorie der Politik mit dem egoistischen Demokraten dar. Sie skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit.
Kapitel 2 (Die Ökonomische Theorie der Politik): Dieses Kapitel beschreibt die Grundlagen der Ökonomischen Theorie der Politik, basierend auf der Theorie des rationalen Handelns. Es werden Anbieter (Politiker) und Nachfrager (Wähler) analog zum ökonomischen Modell betrachtet. Die normative und positive Zielsetzung der Theorie werden unterschieden.
Kapitel 2.1 (Grundlagen): Dieser Abschnitt erläutert das Grundmodell der Ökonomischen Theorie der Politik und die Analogie zwischen ökonomischen und politischen Märkten.
Kapitel 2.2 (Die Ökonomische Theorie der direkten Demokratie): Hier wird kurz die Theorie der direkten Demokratie behandelt, mit dem Schwerpunkt auf dem Unmöglichkeits-Theorem von Arrow und dem Problem der Aggregation individueller Präferenzen.
Kapitel 3 (Wirtschaftspolitik in der Demokratie): Dieses Kapitel behandelt die Auswirkungen der Ökonomischen Theorie der Politik auf die Wirtschaftspolitik in der Demokratie. Es werden die Bereiche Wettbewerbs-, Konjunktur- und Strukturpolitik angerissen.
Schlüsselwörter
Ökonomische Theorie der Politik, Neue Politische Ökonomie, rationale Wahl, direkte Demokratie, indirekte Demokratie, Unmöglichkeits-Theorem von Arrow, Wettbewerbspolitik, Konjunkturpolitik, Strukturpolitik, Wohlfahrtsmaximierung, egoistischer Demokrat.
- Citation du texte
- Dipl.-Kfm. Helge Bonacker (Auteur), 2001, Die Ökonomische Theorie der Politik und ihre Auswirkungen auf die Theorie der Wirtschaftspolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120682