Die Lebensstilforschung erlebte in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts einen
wahren Boom. Obwohl die Idee des Lebensstils schon auf die soziologischen Klassiker
zurückgeführt werden kann, beschäftigte sich die Nachkriegssoziologie hauptsächlich
mit Klassen und Schichten. Im Laufe der Zeit stellte sich die einseitige Fokussierung
auf objektive Sozialstrukturmerkmale, vornehmlich den Beruf, als Sackgasse heraus.
Der allgemeine Wertewandel insbesondere nach den 68ern führte zu neuen
Lebensformen, die sich mit den herkömmlichen soziologischen Kategorien nicht mehr
erklären ließen. Wesentlich geeigneter erwiesen sich neu entwickelte
Lebensstilkonzepte die Pluralisierung bzw. Individualisierung der Gesellschaft zu
beschreiben. Sehr umstritten ist unter Soziologen der Einfluss von objektiven
Lagemerkmalen insbesondere der Art der Erwerbstätigkeit auf den Lebensstil. Diese
Arbeit möchte die wichtigsten theoretischen Ansätze zu dieser Problematik beschreiben
und analysieren. Es sollen in den folgenden Abschnitten die Begriffe Lebensstil,
Konsum und Sozialstruktur näher erläutert werden, um dann im fünften Kapitel den
Zusammenhang von Lebensstil und Sozialstruktur insbesondere der sozialen Lage zu
analysieren.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lebensstil und verwandte Begriffe
- Konsum
- Sozialstruktur
- Theoretische Konzepte über den Zusammenhang von Lebensstil und Sozialstruktur
- Strukturalismus
- Grundannahmen des Strukturalismus
- Theoretische Konzepte
- Pluralismus
- Autonomer Lebensstil
- Strukturalismus
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Lebensstil und Sozialstruktur. Ziel ist es, die wichtigsten theoretischen Ansätze zu dieser Problematik zu beschreiben und zu analysieren. Die Arbeit erläutert die Begriffe Lebensstil, Konsum und Sozialstruktur, um anschließend den Zusammenhang von Lebensstil und sozialer Lage zu analysieren.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Lebensstil“
- Analyse verschiedener theoretischer Konzepte (Strukturalismus, Pluralismus, autonomer Lebensstil)
- Der Einfluss objektiver Lagemerkmale auf den Lebensstil
- Messbarkeit und Operationalisierung des Lebensstils
- Lebensstilforschung im Kontext von Konsum und Ungleichheitsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung beschreibt den Boom der Lebensstilforschung in den 1980er Jahren und den Wandel von der Fokussierung auf objektive Sozialstrukturmerkmale hin zu Lebensstilkonzepten als Reaktion auf den Wertewandel und die Pluralisierung der Gesellschaft. Die Arbeit skizziert ihren weiteren Aufbau.
Kapitel 2 (Lebensstil und verwandte Begriffe): Dieses Kapitel beleuchtet die vielschichtigen Definitionen des Begriffs „Lebensstil“ und die unterschiedlichen theoretischen Ansätze. Es werden verschiedene Funktionen des Lebensstils (Sicherung von Verhaltensroutine, Förderung der persönlichen Identität, Symbolisierung sozialer Ähnlichkeit/Distinktion) herausgestellt und die methodischen Herausforderungen bei der Messung von Lebensstilen diskutiert. Der Unterschied zwischen Lebensstil und sozialem Milieu wird geklärt.
Schlüsselwörter
Lebensstil, Sozialstruktur, Konsum, Strukturalismus, Pluralismus, Individualisierung, Pluralisierung, Soziale Lage, Konsumforschung, Ungleichheitsforschung, Lebensstiltypologie, Kulturelles Kapital.
- Quote paper
- Clemens Wörner (Author), 2006, Der Zusammenhang von Lebensstil und Sozialstruktur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120701