Im Rahmen einer Darstellung der Wahrheitstheorie Jürgen Habermas’, die letztlich in der Arbeit an seinem Hauptwerk Theorie des kommunikativen Handelns ihre Grundlegung fand, soll die Frage nach der Wahrheit zunächst auch in diesem Kontext erörtert werden.
Es wird daher in einem ersten Themenfeld die Einbettung der Wahrheitsfrage in eine Theorie des kommunikativen Handelns dargelegt werden, sowie die daraus sich ergebenden Vorfragen nach dem Wesen der Wahrheit, dem Ort ihrer Einlösung, der Gegenstandskonstitution und der daraus resultierenden Abgrenzung gegenüber einer Korrespondenztheorie der Wahrheit.
Aus diesen Vorfragen wird weiterhin darzustellen sein, auf welchem Wege und angesichts welcher anderen theoretischen Vorarbeiten Habermas seinen eigenen Ansatz begründet. Erst nach der Grundlegung dieses Kontextes werden die eigentlichen Elemente der Konsensustheorie näher erläutert und im Anschluss daran die genaue Erörterung der Wahrheit als diskursiv einlösbarer Geltungsanspruch expliziert, und zwar sowohl in Hinblick auf eine Logik des Diskurses, als auch auf die ideale Sprechsituation.
Nachdem auf diesem Wege die Wahrheit als diskursiv einlösbarer Geltungsanspruch im Sinne Habermas bestimmt wurde, sollen Einwände gegenüber dieser Theorie ausgeführt werden. Da jedoch im Rahmen dieser Arbeit nicht die oftmals kritisierten möglichen Unstimmigkeiten der Habermasschen Theorie im Einzelnen behandelt werden können, wird stattdessen auf den grundlegenden Einwand eines mangelnden Gegenstandsbezuges, dem sich eine Konsensustheorie der Wahrheit ausgesetzt sieht, eingegangen, woraus sich ebenso die grundlegende Erkenntnis dieser Theorie, nämlich eine Einbettung der Wahrheitsfrage in die gesellschaftliche Praxis begründet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlegung der Wahrheitstheorie Habermas' innerhalb einer Theorie des kommunikativen Handelns
- Vorklärungen zu einer Konsensustheorie der Wahrheit
- Objektivität und Wahrheit
- Wahrheit als diskursiv einlösbarer Geltungsanspruch
- Die diskursive Einlösung des Wahrheitsanspruches
- Die Logik des Diskurses
- Die ideale Sprechsituation
- Die konsensustheoretische Bestimmung der Wahrheit
- Entgegnung positivistischer und korrespondenztheoretischer Kritik der Konsensustheorie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Jürgen Habermas' Konsensustheorie der Wahrheit, eingebettet in seine Theorie des kommunikativen Handelns. Sie beleuchtet die Begründung des Ansatzes, untersucht die Wahrheit als diskursiv einlösbaren Geltungsanspruch und geht auf kritische Einwände ein. Der Fokus liegt auf dem Verhältnis von Wahrheit, Diskurs und gesellschaftlicher Praxis.
- Einbettung der Wahrheitsfrage in die Theorie des kommunikativen Handelns
- Wahrheit als Geltungsanspruch und dessen diskursive Einlösung
- Logik des Diskurses und die ideale Sprechsituation
- Abgrenzung zu Korrespondenztheorien der Wahrheit
- Kritik an Habermas' Ansatz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert die Fragestellung und den methodischen Ansatz der Arbeit. Das Kapitel Grundlegung der Wahrheitstheorie Habermas' innerhalb einer Theorie des kommunikativen Handelns legt die theoretischen Grundlagen dar und behandelt Vorfragen zur Konsensustheorie, insbesondere die Abgrenzung zur Korrespondenztheorie der Wahrheit. Das Kapitel Wahrheit als diskursiv einlösbarer Geltungsanspruch geht detaillierter auf die zentrale These der Arbeit ein. Die diskursive Einlösung des Wahrheitsanspruches wird anhand der Logik des Diskurses und der idealen Sprechsituation erläutert. Das Kapitel zu Entgegnung positivistischer und korrespondenztheoretischer Kritik befasst sich mit Einwänden gegen Habermas' Theorie.
Schlüsselwörter
Jürgen Habermas, Konsensustheorie der Wahrheit, Theorie des kommunikativen Handelns, Geltungsanspruch, Diskurs, ideale Sprechsituation, Korrespondenztheorie, Objektivität, gesellschaftliche Praxis.
- Quote paper
- Marc Alexander Amlinger (Author), 2005, Jürgen Habermas’ Konsensustheorie der Wahrheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120760