Die europäische Kultur ist historisch betrachtet eine christliche Kultur. Die Grundlage für die europäische Wissenschaft wurde in Klöstern gelegt, die Ausbildung der Menschen begann viele Jahrhunderte lang mit dem Lesen der Bibel, zu den wichtigsten Fakultäten an den ersten europäischen Universitäten zählte die Theologie. Die Malerei, Literatur, Musik und Philosophie waren stark beeinflusst vom Christentum. Michelangelo, Bach, Dante, Thomas von Aquin – diese berühmten Namen sind untrennbar mit dem christlichen Glauben verbunden. Doch nach vielen Jahrhunderten hat die Bedeutung des Christentums in der Aufklärung abgenommen, insbesondere nach der Französischen Revolution. Die sozialen Theorien traten an die Stelle des Christentums. Die Wissenschaft verdrängte die Religion. Die religiöse Abstraktion machte dem Konkreten und Fassbaren Platz.
Kierkegaard und Dostojewskij lebten in eben dieser Zeit, in der die Wichtigkeit der Religion schwand. Ihr Leben fiel in eine Umbruchzeit, in der die religiösen Grundsätze von Sozialen Theorien erschüttert wurden. Beide wendeten sich gegen diesen Prozess der Säkularisierung, führten einen Kampf gegen die Entchristlichung, weshalb sie auch als „Ritter des Christentums“ bezeichnet wurden. Sie waren Irrationalisten und stellten die Subjektivität und Transzendenz der Religion der objektiven Wissenschaft als überlegen gegenüber.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kierkegaard: Religionsvorstellungen
- Dostojewskij: Religionsvorstellungen
- Vergleich der Religionsvorstellungen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit hat zum Ziel, die Religionsvorstellungen von Søren Kierkegaard und Fjodor Dostojewskij zu vergleichen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede herauszuarbeiten. Der Fokus liegt auf der Analyse ihrer jeweiligen theologischen Konzepte und deren Auswirkungen auf ihr Werk.
- Kierkegaards existenzphilosophischer Ansatz
- Dostojewskijs Auseinandersetzung mit Glaube und Zweifel
- Der Einfluss religiöser Überzeugungen auf die literarische Gestaltung
- Vergleichende Analyse der Darstellung von Glauben und Unglauben
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der religiösen Philosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Das Kapitel über Kierkegaard befasst sich mit seinen zentralen religiösen Ideen und deren Ausdruck in seinen Schriften. Das Kapitel zu Dostojewskij analysiert dessen komplexe Darstellung von Glaube, Zweifel und religiöser Suche in seinen Romanen. Das Kapitel zum Vergleich untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den religiösen Ansätzen beider Autoren.
Schlüsselwörter
Søren Kierkegaard, Fjodor Dostojewskij, Religionsvorstellungen, Existenzialismus, Glaube, Zweifel, Literatur, Theologie, Vergleichende Literaturwissenschaft.
- Citation du texte
- Evgenij Haperskij (Auteur), 2007, Vergleich von Kierkegaard und Dostojewskij unter besonderer Berücksichtigung ihrer Religionsvorstellungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120831