Seit dem ausgehenden 20.Jahrhundert geraten die Massenmedien zunehmend in das Spannungsfeld zwischen Internationalisierung von Wirtschaft und Politik, nationalen Handlungsräumen und einer Lokalisierung der Lebenswelten. Vor diesem Hintergrund scheint ihre Verpflichtung an die Öffentlichkeit umso wichtiger, als Forum für öffentliche Meinungen und als Medium und Faktor öffentlicher Meinungs- und politischer Willensbildung zu dienen. Um diese Aufgabe gerecht zu sein, müssen und sollen die Medien unabhängig vom Staat und marktwirtschaftlichen Gesetzen agieren können. Doch Unabhängigkeit und Pluralität sind Sollwerte, denen die immer stärker den Globalisierungsprozessen ausgesetzten Mediengesellschaften, nicht ganz einhalten (können). Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Fragen nach dem Grad an Medienfreiheit in der heutigen Zeit, nach dem Spannungsverhältnis zwischen Medien, Macht und Markt, wenn die gesellschaftlichen Akteure aus Politik und Wirtschaft versuchen, die Vermittlungsfunktion der Medien zu beeinflussen und für sich einzusetzen. Dabei soll das „digitale Zeitalter“ lediglich als Metapher für neuzeitlichen temporalen Rahmen verstanden werden.
Da sich sowohl globale Entwicklungen als auch nationale Unterschiede im Vergleich besser abschätzen und klarer herausarbeiten lassen, wurde für die Analyse das Prinzip der komparativen Systemforschung gewählt. Dieser Festlegung liegt die Annahme zugrunde, dass unterschiedliche Strukturen, Normen und Werte in politischen Systemen und Kulturen jeweils unterschiedliche politische Kommunikationsrollen und Handlungsweisen herausbilden oder unterdrücken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Internationale Kommunikationsforschung
- Komparative Medienforschung
- Aktueller Forschungsstand
- Problemfelder
- Mediensysteme im internationalen Vergleich
- Der Vergleich von Medienaufsicht und Regulierung
- Öffentlich-rechtlicher und kommerzieller Rundfunk
- Transformation von Mediensystemen
- Untersuchungsdesign
- Komparative Medienforschung
- Medienfreiheit in Zeiten der Globalisierung
- Ideale Funktionen der Medien in der freiheitlichen Demokratie
- Grundsätze und Leitlinien der audiovisuellen Politik
- Internationaler Paradigmawechsel in der Regulierungspolitik
- Untersuchungseinheiten
- Republik Bulgarien
- Allgemeiner Überblick
- Historischer Überblick über das mediale System Fernsehen
- Der Transformationsprozess in Bulgarien und die Entwicklung der postsozialistischen Fernsehlandschaft
- Das Fernsehsystem heute
- Bundesrepublik Deutschland
- Allgemeiner Überblick
- Historischer Überblick über das mediale System Fernsehen
- Das Fernsehsystem heute
- Republik Bulgarien
- Festlegen von Variablen
- Medienkontrolle
- Rechtsgrundlage
- Aufsichtsinstanzen
- Zwischenfazit
- Finanzierung
- Finanzierung der Teilsysteme
- Medienkonzentration und die gesellschaftlichen Folgen
- Zwischenfazit
- Inhalt
- Programmgestaltung
- Programmkonvergenz
- Zwischenfazit
- Medienkontrolle
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Grad der Medienfreiheit in Bulgarien und Deutschland im Spannungsfeld zwischen Macht und Markt. Sie vergleicht die Fernsehsysteme beider Länder, um die Einflüsse politischer, ökonomischer und rechtlicher Prozesse auf deren Entwicklung zu analysieren. Der Fokus liegt auf der komparativen Betrachtung, um die spezifischen Kontextbedingungen und deren Auswirkungen auf die Medienlandschaft herauszuarbeiten.
- Komparativer Vergleich der Fernsehsysteme Bulgariens und Deutschlands
- Analyse des Einflusses von Politik und Wirtschaft auf die Medienfreiheit
- Untersuchung der Rolle von Medienaufsicht und -regulierung
- Bewertung der Medienfinanzierung und deren Auswirkungen
- Bedeutung der Programmgestaltung und -konvergenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Medienfreiheit im Spannungsfeld zwischen Internationalisierung und Lokalisierung ein. Kapitel 2 erläutert die Grundlagen der komparativen Medienforschung und beschreibt das gewählte Untersuchungsdesign. Kapitel 3 behandelt die idealen Funktionen der Medien in einer freiheitlichen Demokratie und den internationalen Paradigmawechsel in der Regulierungspolitik. Kapitel 4 bietet allgemeine und historische Überblicke über die Fernsehsysteme Bulgariens und Deutschlands. Kapitel 5 analysiert verschiedene Variablen, wie Medienkontrolle, Finanzierung und Programmgestaltung, in beiden Ländern.
Schlüsselwörter
Medienfreiheit, Komparative Medienforschung, Bulgarien, Deutschland, Fernsehsystem, Medienkontrolle, Medienfinanzierung, Programmgestaltung, Globalisierung, Macht, Markt, Regulierung, Öffentlich-rechtlicher Rundfunk, Kommerzieller Rundfunk.
- Arbeit zitieren
- Magistra Artium Aglika Hristozova (Autor:in), 2008, Zwischen Macht und Markt: Medienfreiheit im digitalen Zeitalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120854