“Günter Jauch […] ist der Mann, dem die Deutschen am meisten vertrauen.” (BILD: Internet). Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa 2007 für die BILD am Sonntag. Ausgewählt werden konnte zwischen deutschen, noch lebenden Prominenten aus Sport, Politik, Kunst und Wirtschaft, es galt eine Beurteilung der Vertrauenswürdigkeit abzugeben. Woher kommt diese Vertrauenswürdigkeit Günter Jauch gegenüber? Diese hat vielfältige Auslöser und ist eine der Ursachen für Persuasionserfolg. Denn weiterhin gilt: “mit Vertrauen werden Wahlen gewonnen, Produkte verkauft, auf Vertrauen basieren Arbeits- und Staatsverträge” (BILD: Internet). Aber nicht nur Vertrauen führt zur Änderung der vorhandenen Einstellung bei Rezipienten, Faktoren wie Glaubwürdigkeit und Persönlichkeitsmerkmale nehmen dabei zusätzlich eine prominente Stellung ein. Dabei thematisiert die folgende Arbeit die Persuasionsforschung, deren vielschichtige Anwendbarkeit und Einflussnahme auf die Meinungsbildung der Rezipienten. Diese Art von Beeinflussung ist sowohl in privater Kommunikation als auch im öffentlichen Bereich der Medien vorzufinden, weshalb sich keiner dieser Einfluss-nahme auf den persönlichen Willen entziehen kann. Dies erweckt einen sehr negativen Eindruck der Persuasion, jedoch kann diese durchaus positiv wie in Anti-Raucher- und Aufklärungs- Kampagnen angewendet werden (vgl. Perloff 2003: 3). Hierbei ist es allerdings von Wichtigkeit die Faktoren der Einflussnahme zu kennen und anwenden zu wissen, weshalb die Frage der Effekte auf die Persuasion und deren Erfolg im Mittelpunkt dieser Betrachtung stehen sollen. Dabei gilt es Ausgangsforschungen und alternative Erklärungskonzepte zu verstehen und in den Kontext einzuordnen.
Zu Beginn wird das Stimulus-Response-Modell erklärt, da dieses Basis und Ausgangspunkt der Persuasionsforschung ist. Anschließend sollen lerntheoretische Grundlagen herangezogen werden, um eine weitere alternative Erklärung für Persuasionserfolg zu geben und einen Einblick in die methodischen Möglichkeiten zu gewähren. Danach werden Voraussetzungen dessen und verschiedene dimensionale Ansätze beschrieben. Hieran gliedert sich die Thematisierung der „Yale studies“ nach Carl Hovland, der mit seinen Untersuchungen als Vorreiter dieser Forschung gilt und verschiedene Komponenten der Einflussnahme der Massenmedien auf die Rezipienten ausmacht (vgl. Jäckel 2002: 151).
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Stimulus-Response-Modell als Ausgangssituation der Persuasion
- 3 Lerntheoretische Grundlagen der Persuasion
- 3.1 Klassisches Konditionieren
- 3.2 Operantes Konditionieren
- 3.3 Counterconditioning
- 4 Persuasion
- 4.1 Voraussetzungen der Persuasion
- 4.2 Dimensionen der Persuasion
- 5 Yale Program of Research on Communication and Attitude Change
- 5.1 Bedeutung der Quellen
- 5.1.1 Glaub- und Vertrauenswürdigkeit
- 5.1.2 Attraktivität
- 5.1.3 Geschlechterunterschiede
- 5.2 Bedeutung des Inhaltes und Präsentationsform
- 5.3 Bedeutung der Persönlichkeits- und Situationsmerkmalen
- 5.1 Bedeutung der Quellen
- 6 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Einflussfaktoren der Persuasion, insbesondere im Hinblick auf das hohe Vertrauen der deutschen Bevölkerung in Günter Jauch. Ziel ist es, verschiedene theoretische Ansätze und empirische Befunde zu präsentieren, um die komplexen Mechanismen der Meinungsbildung und -beeinflussung zu beleuchten. Die Arbeit analysiert verschiedene Faktoren, die den Erfolg von Persuasionsversuchen beeinflussen.
- Das Stimulus-Response-Modell als Ausgangspunkt der Persuasionsforschung
- Lerntheoretische Grundlagen der Persuasion (klassisches und operantes Konditionieren)
- Die Rolle von Glaubwürdigkeit, Attraktivität und anderen Quellenmerkmalen
- Der Einfluss von Inhalts- und Präsentationsmerkmalen
- Die Bedeutung von Persönlichkeits- und Situationsmerkmalen des Rezipienten
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein, indem sie die hohe Vertrauenswürdigkeit von Günter Jauch in der deutschen Bevölkerung als Ausgangspunkt nimmt. Sie stellt die Frage nach den Ursachen dieser Vertrauenswürdigkeit und deren Bedeutung für den Erfolg von Persuasionsprozessen. Die Arbeit kündigt die Auseinandersetzung mit verschiedenen theoretischen Ansätzen und Forschungsbefunden an, um die komplexen Mechanismen der Meinungsbildung und -beeinflussung zu untersuchen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Einflussfaktoren, die den Erfolg von Persuasionsversuchen beeinflussen und deren positive und negative Anwendungsmöglichkeiten werden kurz angeschnitten.
2 Stimulus-Response-Modell als Ausgangssituation der Persuasion: Dieses Kapitel beschreibt das Stimulus-Response-Modell als erste Medienwirkungstheorie, die auf behavioristischen Prinzipien basiert. Es erklärt die Annahme eines direkten und unmittelbaren Zusammenhangs zwischen Stimulus (medialer Reiz) und Response (Reaktion des Rezipienten), wobei interne Verarbeitungsprozesse vernachlässigt werden ("Black Box"). Das Modell geht von einer uniformen Wahrnehmung und Reaktion der Rezipienten aus und postuliert eine Proportionalität zwischen Reizfrequenz und Reaktionsstärke. Das Kapitel visualisiert das Modell und diskutiert seine Grenzen.
3 Lerntheoretische Grundlagen der Persuasion: Dieses Kapitel erläutert die Bedeutung des Konditionierens für Persuasionsprozesse. Es beschreibt klassisches Konditionieren, wobei ein neutraler Reiz durch Kopplung mit einem unkonditionierten Reiz eine konditionierte Reaktion hervorruft. Am Beispiel von Werbung und dem Einsatz von attraktiven Models wird gezeigt, wie diese Prinzipien in der Praxis angewendet werden, um positive Assoziationen mit Produkten zu erzeugen. Die Kapitel erörtert, wie Einstellungen durch Konditionierung beeinflusst werden können und wie dies in der Praxis angewendet wird.
Schlüsselwörter
Persuasion, Meinungsbildung, Medienwirkung, Glaubwürdigkeit, Vertrauen, Stimulus-Response-Modell, Konditionierung, Yale-Studien, Günter Jauch.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Einflussfaktoren der Persuasion
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Einflussfaktoren der Persuasion, insbesondere im Hinblick auf das hohe Vertrauen der deutschen Bevölkerung in Günter Jauch. Ziel ist die Präsentation verschiedener theoretischer Ansätze und empirischer Befunde zur Beleuchtung der komplexen Mechanismen der Meinungsbildung und -beeinflussung.
Welche theoretischen Modelle werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Stimulus-Response-Modell als Ausgangspunkt und erläutert lerntheoretische Grundlagen der Persuasion, insbesondere klassisches und operantes Konditionieren. Das Yale Program of Research on Communication and Attitude Change wird ebenfalls eingehend betrachtet.
Welche Faktoren beeinflussen den Erfolg von Persuasionsversuchen laut dieser Arbeit?
Die Arbeit analysiert verschiedene Faktoren, darunter die Bedeutung der Quelle (Glaubwürdigkeit, Attraktivität, Geschlechterunterschiede), die Bedeutung des Inhalts und der Präsentationsform sowie die Bedeutung von Persönlichkeits- und Situationsmerkmalen des Rezipienten.
Wie wird das Stimulus-Response-Modell beschrieben?
Das Kapitel beschreibt das Stimulus-Response-Modell als erste Medienwirkungstheorie, die auf behavioristischen Prinzipien basiert. Es betont den direkten Zusammenhang zwischen Stimulus und Response, vernachlässigt aber interne Verarbeitungsprozesse. Die Grenzen des Modells werden diskutiert.
Welche Rolle spielt das Konditionieren in der Persuasion?
Das Kapitel erläutert klassisches und operantes Konditionieren und zeigt anhand von Beispielen aus der Werbung, wie positive Assoziationen mit Produkten erzeugt werden können. Es wird dargelegt, wie Einstellungen durch Konditionierung beeinflusst werden können.
Welche Bedeutung haben die Yale-Studien?
Die Yale-Studien werden im Kontext der Bedeutung von Quellenmerkmalen (Glaubwürdigkeit, Attraktivität, Geschlechterunterschiede), Inhalts- und Präsentationsmerkmalen sowie Persönlichkeits- und Situationsmerkmalen des Rezipienten untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Stimulus-Response-Modell, ein Kapitel zu lerntheoretischen Grundlagen der Persuasion (klassisches und operantes Konditionieren sowie Counterconditioning), ein Kapitel zu Persuasion (Voraussetzungen und Dimensionen), ein Kapitel zum Yale Program of Research on Communication and Attitude Change und eine Schlussbetrachtung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Persuasion, Meinungsbildung, Medienwirkung, Glaubwürdigkeit, Vertrauen, Stimulus-Response-Modell, Konditionierung, Yale-Studien, Günter Jauch.
Wie wird Günter Jauch in die Arbeit eingebunden?
Das hohe Vertrauen der deutschen Bevölkerung in Günter Jauch dient als Ausgangspunkt und Beispiel für die Untersuchung der komplexen Mechanismen der Meinungsbildung und -beeinflussung im Kontext von Persuasion.
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- Julia Helmstädter (Autor), 2007, Einflussfaktoren der Persuasion, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120906