Die Türkei als Zuwanderungs- und Transitland

Neue Migrationsströme als Problem an der Schengengrenze der Europäischen Union und als Herausforderung für die türkische Regierung


Diplomarbeit, 2008

87 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

TABELLENVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

SPRACHLICHE HINWEISE

DANKAUSSAGEN

ABSTRACT

1 EINLEITUNG

2 DEFINITIONEN DER GRUNDBEGRIFFE

3 THEORIEN ZU MIGRATIONSAUSLÖSENDEN FAKTOREN

4 ALLGEMEINES ZUR MIGRATIONSFORSCHUNG
4.1 DIE MIGRATIONSFORSCHUNG AUS POLITIKWISSENSCHAFTLICHER SICHT
4.2 DIE MIGRATIONSFORSCHUNG IN DER TÜRKEI

5 GRENZKONTROLLEN – DIE EU UND DIE SCHENGENZONE
5.1 STAATS- UND GRENZENTHEORIEN
5.2 MIGRATIONSPOLITIK DER EUROPÄISCHEN UNION
5.3 „FESTUNG EUROPA“
5.4 SCHENGENGRENZEN UND DEREN AUSWIRKUNGEN AUF DIE TÜRKEI
5.5 ZUR GEOGRAFIE DER TÜRKEI

6 ILLEGALE MIGRATION IN DER TÜRKEI
6.1 HISTORISCHE HINTERGRÜNDE DER ILLEGALEN MIGRATION IN DER TÜRKEI
6.2 DIE TÜRKEI ALS ZENTRUM FÜR DIE ILLEGALE MIGRATION
6.3 ANALYSE DER EINZELNEN PROVINZEN
6.3.1 Istanbul
6.3.2 Van
6.4 ERSCHEINUNGSFORMEN DER ILLEGALEN MIGRATION IN DER TÜRKEI
6.5 ZAHLEN ÜBER DIE ILLEGALE MIGRATION IN DER TÜRKEI
6.6 ILLEGALE MIGRATION IN EU UND TÜRKEI
6.7 AKTEURE DER ILLEGALEN MIGRATION IN DER TÜRKEI
6.8 WIRTSCHAFTLICHE AUSWIRKUNGEN DER ILLEGALEN MIGRATION IN DER TÜRKEI
6.9 DIE TÜRKEI ALS TRANSITLAND
6.10 INTERNATIONAL ORGANISIERTE KRIMINALITÄT

7 ZUR HERKUNFT DER MIGRATIONSSTRÖME
7.1 IRAN
7.2 IRAK
7.3 AFGHANISTAN
7.4 AFRIKA
7.5 GRIECHENLAND
7.6 BULGARIEN
7.7 DIE NACHFOLGESTAATEN DER SOWJETUNION UND DIE GEMEINSCHAFT UNABHÄNGIGER STAATEN (GUS)
7.7.1 Kofferhändler

8 TÜRKISCHE MIGRATIONSPOLITIK
8.1 AKTUELLE GESETZE FÜR MIGRANTEN
8.1.1 Das Staatsbürgerschaftsgesetz
8.1.2 Das Visagesetz
8.1.3 Das Niederlassungsgesetz (Iskan Kanunu)
8.1.4 Die Arbeitserlaubnis

9 ZEITUNGSBERICHTE ÜBER DIE MIGRATIONSBEWEGUNGEN IN DER TÜRKEI

10 RESÜMEE

LITERATURVERZEICHNIS

Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1: SCHENGENGRENZEN

ABBILDUNG 2: LANDKARTE DER TÜRKEI

ABBILDUNG 3: MIGRATION BEWEGUNGEN IN DIE UND AUS DER TÜRKEI

ABBILDUNG 4: IRAKISCHEN ASYLANTRÄGEN IN DEN INDUSTRIELÄNDERN: IM VERGLEICH 2007 ZU 2006 ANSTIEG UND RÜCKGANG

ABBILDUNG 5: ZUSAMMENFASSUNG DER FLUCHTURSACHEN

Tabellenverzeichnis

TABELLE 1: HINWEISE ZUR TÜRKISCHEN AUSSPRACHE VI

TABELLE 2: DIE GRENZÜBERGÄNGE DER TÜRKEI (ÜBERSETZUNG T. E.)

TABELLE 3: GRENZLÄNGEN DER TÜRKEI (ÜBERSETZUNG T. E.)

TABELLE 4: BÜRGER AUS DER EHEMALIGEN UDSSR IN DER TÜRKEI MIT GÜLTIGEM VISUM (IN MIO.)

TABELLE 5: IN ISTANBUL VERHAFTETE ILLEGALE MIGRANTEN ZWISCHEN 1998 UND 2002 NACH IHREM HERKUNFTSLAND

TABELLE 6: VERHAFTTETE MIGRANTEN IN VAN

TABELLE 7: VERHAFTETE ILLEGALE MIGRANTEN IN DER TÜRKEI (ÜBERSETZUNG: T. E.)

TABELLE 8: DIE WICHTIGSTEN MIGRANTENGRUPPEN IN DER TÜRKEI, DIE ÜBER EINEN AUFENTHALTSTITEL VERFÜGEN UND DURCH DIE ARBEIT EINEN STATUS, 2001 UND 2005

TABELLE 9: ASYLANTRÄGE IN DER TÜRKEI 2003–2006

TABELLE 10: AUSGABEN FÜR DIE VERHAFTETEN MIGRANTEN

TABELLE 11: MIGRANTEN VOM BALKAN ZWISCHEN 1923 UND 1960 IN DER TÜRKEI

TABELLE 12: IM AUSLAND GEBORENE BEVÖLKERUNG IN DER TÜRKEI (2000)

TABELLE 13: ANKUNFT AUSLÄNDISCHER PERSONEN JE NACH HERKUNFTSLAND AUS DEN STAATEN DER GUS IN DER TÜRKEI

TABELLE 14: STUDENTEN/STUDENTINNEN IN DER TÜRKEI (2001 UND 2005)

TABELLE 15: EXPORTVOLUMEN DER TÜRKEI UND DES KOFFERHANDELS (IN MILLION USD) 1996–2006

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Sprachliche Hinweise

Für meine Diplomarbeit habe ich türkische Literatur und Zeitungsartikel in größerem Umfang verwendet. Für die Leser/-innen verwende ich in der vorliegenden Arbeit meine deutschsprachige Übersetzung teilweise mit vorgeschaltetem türkischsprachigem Originaltext. Eine korrekte Aussprache soll hier anhand einiger Beispiele demonstriert werden. Weiterhin möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die Begriffe „Migrant“ und „Migranten“ sowohl für migrierende Männer als auch Frauen verwendet werden.

Tabelle 1: Hinweise zur türkischen Aussprache

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle : Tekinay, Alev (2002): Günaydin, Wiesbaden, Dr. Ludwig Reichert Verlag, S. 36

Dankaussagen

Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinem Betreuer Univ.-Prof. Doz. Dr. Johannes WIMMER für seine hilfreiche Unterstützung bedanken. Weiters möchte ich mich auch bei meiner Frau für ihre Hilfe während meines Studiums bedanken.

Abstract

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Rolle der Türkei als Zuwanderungs- und Transitland. Es stellt sich die Frage, inwiefern diese Funktion der Türkei ein Hindernis für einen möglichen EU-Beitritt darstellt. Nach einem theoretischen Einblick in die Migrationsforschung wird die geopolitische Lage der Türkei in Hinblick auf die EU und die Schengengrenzen analysiert. Anschließend werden Gründe, Fakten und Formen der Zuwanderung sowie Konsequenzen der Migration thematisiert und historisch-politische Hintergründe in den betroffenen Herkunftsländern beleuchtet. Den Abschluss dieser Arbeit bildet ein allgemeiner Überblick auf die türkische Gesetzeslage und Migrationspolitik.

1 Einleitung

Ich habe mich im Rahmen meines Studiums der Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt der Migration beschäftigt. Dieses Thema interessiert mich auch aufgrund meines eigenen persönlichen Hintergrundes. Eine interessante Feststellung für mich persönlich war die Tatsache, dass die Türkei nicht mehr allein ein Auswanderungsland ist, sondern sich zu einem Zuwanderungs- und Transitland gewandelt hat.

Natürlich besitzt die Migration als Thema eine sehr große Spannbreite, was nicht zuletzt am Umfang der dazu vorhandenen Forschungsliteratur deutlich wird. Ein Forschungsbedarf wird auch weiterhin bestehen, da die Migrationsbewegungen sich im Laufe der Zeit ändern. So ist auch heute für das kommende Jahrzehnt nicht absehbar, welche Länder als Herkunfts-, Ziel- oder Transitland der Migranten fungieren werden. Kriege, Umweltkatastrophen, ethnische Konflikte oder eine schlechte Wirtschaftssituation können die heutigen Migrationsbewegungen entsprechend beeinflussen und ändern. Die Türkei ist ein relevantes Beispiel für derartige Entwicklungen in der Gegenwart, das bisher in diesem Zusammenhang einen noch umfangreicheren Forschungsbedarf aufweist. Der aktuelle Forschungsstand, auf den ich mich in der vorliegenden Arbeit beziehen konnte, ist daher gegenwärtig noch entsprechend unvollständig. Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand auch darin, zu erfahren, inwieweit die Türkei von den neuen Migrationsbewegungen geprägt ist und ob die Türkei tatsächlich als Zuwanderungs- und Transitland bezeichnet werden kann.

Zum Beginn der vorliegenden Diplomarbeit erfolgt eine theoretische Auseinandersetzung mit den aktuellen Begriffen der Migration. Wegen der Vielschichtigkeit des Begriffs der Migration konzentriere ich mich hierbei auf die Begriffe, welche im Zusammenhang mit dieser Arbeit relevant erscheinen. Erforderlich für ein Verständnis der Migrationsbewegungen in der Türkei sind auch die migrationsauflösenden Faktoren, auf die ebenfalls entsprechend eingegangen wird.

Im dritten Kapitel der vorliegenden Diplomarbeit soll die Entwicklung der Migrationsforschung in der Türkei näher betrachtet werden. Dies erfolgt hier insbesondere aus politikwissenschaftlicher Sicht.

Ein enger Zusammenhang besteht zwischen den Staatsgrenzen eines Landes und den Migrationsbewegungen dieses Staates. Im vierten Kapitel soll auf diese Zusammenhänge näher eingegangen und insbesondere anhand der Türkei dargestellt werden, was auch das Verständnis der Türkei als Transitland erleichtern dürfte. Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht auch die Türkei als ein Beitrittskandidat der Europäischen Gemeinschaft. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Migrationspolitik der EU eingegangen. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die fachinterne Diskussion zur „Festung Europa“, die in den vergangenen Jahren von Wissenschaftler/-innen auch kritisiert wurde. Auf die Entwicklung dieser „Festung Europa“ wird hier ebenfalls kurz eingegangen.

Im Mittelpunkt des fünften Kapitels stehen die Migrationsbewegungen in der Türkei, wobei die verschiedenen einzelnen Aspekte der Migrationsbewegungen in der Türkei detaillierter betrachtet werden sollen. Die hier gemachten Aussagen werden mit zahlreichen Daten und Fakten über die illegale Migration in der Türkei untermauert. Zu Beginn dieses Kapitels werden auch die historischen Hintergründe der illegalen Migration in der Türkei thematisiert. Besonders Istanbul und Van gelten als wichtige Zentren für die illegale Migration in der Türkei. Aus diesem Grund wird auf diese beiden Provinzen der Türkei an dieser Stelle genauer eingegangen. Dabei wurde auch deutlich, dass die illegalen Migrationsbewegungen in einem engen Zusammenhang mit der internationalen organisierten Kriminalität gesehen werden müssen, was am Kapitelende dargelegt wird.

Nach der Innenansicht der Migrationsbewegungen in der Türkei werden im sechsten Kapitel die von außen kommenden negativen Effekte für die illegale Migration anhand einer Länderanalyse erforscht. Im Vordergrund stehen hierbei die benachbarten Staaten wie der Iran, der Irak, Bulgarien und Griechenland. Auch die Staaten der GUS sind in unserem Zusammenhang sehr wichtig, weil die Migranten dieser Länder die Türkei als Zielland nutzen.

Am Ende der vorliegenden Diplomarbeit wird die türkische Migrationspolitik im Zusammenhang mit der Europäischen Union analysiert. Zahlreiche Reformen und Gesetze wurden in der Türkei inzwischen durchgesetzt, um den EU-Beitritt des Landes zu erleichtern. Auf die wichtigsten Gesetzesänderungen wird hier genauer eingegangen. Die Aktualität und die unwürdigen Umstände, unter denen die Migranten nach Europa zu kommen versuchen, soll schließlich anhand einiger Beispiele aus türkischen Tageszeitungen verdeutlicht werden.

Als problematisch stellte sich für diese Arbeit der Umgang mit den öffentlich verfügbaren Zahlen zur irregulären Migration heraus. Obwohl es zahlreiche Zahlen aus nachvollziehbaren Quellen gibt, waren auch ebenso viele nicht nachvollziehbare Quellen vorhanden. Die Zahlen über die irreguläre Migration variieren teilweise sehr stark. Zudem gibt es viele Vermutungen über die illegalen Migranten, die sich häufig einer sachlichen und fundierten Beurteilung entziehen.

2 Definitionen der Grundbegriffe

Der Begriff „Migration“ gehört heute zum geläufigen Wortschatz im alltäglichen Sprachgebrauch. Dieser Terminus ist in unserem Alltagsleben zwar negativ besetzt. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass sich die modernen Staaten, wie etwa die USA, Australien, Deutschland oder Großbritannien, dank der Migration weiterentwickelt haben. In der heutigen Zeit werden Migrationsbewegungen generell eher gefürchtet, obwohl sich die Industrieländer darüber bewusst sind, dass „ohne Arbeitsmigranten aus Südeuropa, der Türkei, Jugoslawien, dem Maghreb und den ehemaligen Kolonien die Entwicklung der EWG zu einem florierenden Wirtschafts- und Sozialraum nicht möglich gewesen wäre“1.

Der Begriff der Migration hat in der Fachliteratur keineswegs ein negatives Image, denn er drückt in der allgemeinsten Definition die räumliche Mobilität2 aus. Ursprünglich stammt das Wort „Migration“ vom lateinischen Wort „migrare“ ([aus]wandern) bzw. „migratio“ (Wanderung). Das englische Wort „migration“ wird heute weltweit verwendet. Auch in der deutschen Alltagssprache und in der sozialwissenschaftlichen Fachsprache hat sich der Begriff der Migration etabliert. Ins Deutsche würde dieses Fremdwort mit „wandern, wegziehen, Wanderung“3 übertragen werden können. Allerdings besitzen diese Wörter mehrere Bedeutungen, wie etwa „s pazieren gehen“. Aus diesem Grund schlägt Günther Albert als deutsche Übersetzung „geographische Mobilität“ vor.4

Der Begriff der Migration beizeichnet jede Ortsveränderung, jeden Wechsel des Wohnsitzes oder des Hauptwohnsitzes und den Wechsel der Gruppenzugehörigkeit von Menschen und Tieren, die längere Zeit oder dauerhaft außerhalb ihres Herkunftslandes leben.5 Manche Autoren/Autorinnen betrachten den Begriff „Migration“ als einen Oberbegriff.

Es scheint schwierig zu sein, den Ausdruck „Migration“ zu definieren, ohne eine spezifische Beziehung zu den Wanderungsbewegungen herzustellen. Ich werde im Folgenden die Grundbegriffe näher erläutern, die unmittelbar mit dem Begriff der Migration in Zusammenhang stehen.

Nach Nuscheler erfasst der Begriff der „internationalen Migration“ alle Grenzüberschreitungen. Er sieht darin unterschiedliche Migrationsbewegungen, die unterschiedliche Hintergründe haben, wie etwa die freiwillige Auswanderung, die (legale) Familienzusammenführung, nicht dokumentierte illegale (irreguläre) Grenzenüberschreitungen, Flucht vor Krieg und Konflikten und politische Verfolgungen (Flüchtlinge und Asylanten), temporäre Auslandsaufenthalte (Studenten), Arbeitsmigration, die Elitemigration von Akademikern und anerkannten Sportlern und Künstlern, Pendelmigration, Heiratsmigration, staatlich kontrollierte ethnische und religiöse Wanderungen usw.6

Bei einer Konkretisierung und Differenzierung der oben genannten Migrationsbewegungen sind vier Dimensionen zu erkennen: räumliche Aspekte, zeitliche Faktoren, den Umfang betreffend und die Wanderungsentscheidung betreffend. Die räumlichen Aspekte werden in die Binnenwanderung, in interne und internationale oder in externe Wanderungen unterteilt. Der Zeitfaktor kann von begrenzter oder dauerhafter Natur sein. Die Wanderungsentscheidung kann freiwillig oder unter erzwungenen Umständen zustande kommen, während der Umfang der Migration einzeln, in Gruppen oder in Massenwanderungen erfolgen kann.7

Mit dem Begriff „Migrationsstrom“ bezeichnet man die Richtung der Migrationsbewegungen von einem bestimmten Ausgangspunkt zu einem bestimmten Zielort. Dieser Zielort wird von den Menschen bewusst ausgewählt, weil er bestimmte Vorteile bietet. Bei einer Migration von einem ländlichen Gebiet in die Stadt bspw. erhoffen sich die Personen einen wirtschaftlichen Profit.8 In den folgenden Kapiteln soll am Beispiel der Türkei konkret aufgezeigt werden, welche Vorteile das Land am Bosporus hierbei im Vergleich zu anderen Ländern bieten könnte.

Unter dem Begriff „Kettenmigration“ versteht man eine Art von Migrationsnetzwerk, das durch Verwandtschafts- und Bekanntschaftsbeziehungen funktioniert. Die Verwandten, die sich schon in einem fremden Land befinden, ermöglichen eine nachfolgende Migration, indem sie ihr Umfeld im Heimatland durch Briefe, Erfolgsgeschichten, Erzählungen usw. von den besseren Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten und Lebensbedingungen überzeugen. Diese Kette erstreckt sich von Menschen zu Menschen und ermöglicht ein soziales Netzwerk mit jenen Personen, die aus dem gleichem Herkunftsland stammen.9

Ein weiterer Begriff aus dem Feld der Migration ist das „Transitland“. Als Transit wird die Durchreise von Personen durch ein Drittland bezeichnet.10 Unter dem Begriff Transitland versteht man also das Land, welches zwischen Ziel- und Herkunftsland liegt. Meist befinden sich mehrere Länder dazwischen. Hierbei ist allerdings anzumerken, dass nicht jedes durchreiste Land gleichzeitig ein Transitland ist. Meistens gilt als Transitland jenes Land, das unmittelbar vor dem Zielland liegt bzw. ein Nachbarland des Ziellandes ist.

Theoretisch ist der Mittelmeerraum ein Transitraum für die afrikanische Bevölkerung bei ihrer Reise in Richtung Europa.

Ein weiterer häufig verwendeter Begriff ist der der „illegalen Migration“. Davon ist die Rede, wenn der Aufenthalt der Eingewanderten im Zielland den vorgeschriebenen Gesetzen nicht entspricht. Diese Menschen verursachen demnach eine illegale Migration. Der Begriff „illegale Migration“ ist insofern problematisch, weil er eine kriminelle Tat assoziiert. Deshalb haben die Vereinten Nationen in ihrer Sprachregelung diesen Terminus

durch „irregular migration“ ersetzt, um die negative Nuance, die mit der Illegalität verbunden ist, zu beseitigen.11 Irreguläre Migration kann gleichzeitig auch als nicht dokumentierte Migration bezeichnet werden.

3 Theorien zu migrationsauslösenden Faktoren

Migrationsbewegungen gibt es, seit wir Menschen auf der Welt sind, und sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft existieren. Sie sind eine fester Bestandteil unserer Geschichte. Bei den Migrationsbewegungen sind einerseits Schubfaktoren (Pusch- Faktoren), auf der anderen Seite Sogfaktoren (Pull-Faktoren) wirksam. Ihre auslösenden Ursachen bestehen aus einer komplizierten Mischung zwischen Schubfaktoren und Sogfaktoren.12

Die Schubfaktoren entstehen in den Herkunftsländern der Migranten und veranlassen die Menschen, ihren Heimat- oder Herkunftsort freiwillig oder unfreiwillig zu verlassen. Dafür kann es diverse Gründe geben, wie etwa regionale Konflikte, Kriege, ethnische Diskriminierung, politische Verfolgung, höhere Arbeitslosigkeit, Armut, Naturkatastrophen, Landknappheit oder soziale Diskriminierung.13 Die Schubfaktoren bezeichnen also all jene Faktoren des Herkunftslandes der Migranten, die diese zur Emigration (Auswanderung) zwingen.14

Die Sogfaktoren entstehen in den Zielländern. Wenn ein Land etwas Besseres zu bieten hat als ein anderes, so zieht es die Menschen an. Die Sogfaktoren können von sehr unterschiedlicher Art sein: Arbeit, höhere Einkommen, Sicherheit, Freiheit, bessere Umwelt.15

Das Verhältnis zwischen Schub- und Sogfaktoren ist in der Tat jedoch komplizierter. Auf der einen Seite könnte ein Land mit besseren Arbeitsmöglichkeiten Vorteile mit sich bringen, andererseits aber aufgrund des schlechten sozialen Umfeldes die Lebensqualität wesentlich beeinträchtigen, wenn bspw. ausländerfeindliche Verhältnisse das Alltagsleben prägen. Schlussendlich müssen sich die Betroffenen individuell unter Berücksichtigung der eigenen Prioritäten entscheiden, wo sie ihr Leben fortsetzen möchten.

Des Weiteren ist zu beachten, unter welchen Bedingungen wirtschaftliche Faktoren eine Migration auslösen. Einer der zentralen Schub- und Sogfaktoren ist die unterschiedliche wirtschaftliche Situation in den Herkunfts- bzw. Zielländern. Hierbei sind drei Faktoren zu unterscheiden: erstens die Beschäftigungssituation, die sich in den Herkunftsregionen in einer vergleichsweise höheren Arbeitslosigkeit niederschlägt; zweitens die Einkommensunterschiede, d. h. höhere Einkommen in den Zielländern. Diese beiden Faktoren sind meist von einem dritten Faktor abhängig, und zwar vom Informationsaustausch zwischen denen, die sich bereits in den Zielländern befinden, und jenen, die wandern wollen.16

Man kann allgemein beobachten, dass die modernen Informations- und Transportmöglichkeiten für die Schub- und Sogfaktoren immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die zunehmende Globalisierung der Welt hat vielfältige Auswirkungen auch auf das Migrationsgeschehen. Folglich hat die Mobilität der Menschen durch die modernen und billigen Transportmöglichkeiten zugenommen. Die Globalisierung fördert auch die Internationalisierung von Wissenschaft und Wissenschaftler/-innen und bewirkt eine Elitenmigration.17

Woyke sieht die Grundursache für Flucht und Migration in der zunehmenden

Entwurzelung der Menschen“, die er in fünf Prozesse gliedert. Zum ersten Prozess kam es im 16. Jahrhundert durch den Zerfall der multikulturellen und nationalen Imperien. Dies führte zur Entstehung von zahlreichen neuen Nationalstaaten und Territorien, in deren Folge die Entkolonialisierungsprozesse begannen. Zunächst waren das Osmanische Reich und die Habsburgermonarchie davon betroffen, später die kolonialreichen Staaten in Westeuropa; in der jüngeren Vergangenheit war dieser Prozess am Zerfall der Sowjetunion zu beobachten. Auch die wirtschaftliche und technische Revolution beginnt im 16. Jahrhundert und es setzt sich somit ein neues Weltwirtschaftssystem durch, das neben der industriellen Entwicklung zu einer zunehmenden Zerstörung der Umwelt und zur Knappheit der natürlichen Ressourcen führt. In einem vierten Schritt kommt es dank des verbesserten Gesundheitssystems und der hygienischen und medizinischen Fortschritte zu einer rapiden Zunahme der Weltbevölkerung. Schließlich stehen wir auch der Erosion traditioneller Weltanschauungen und Lebensstile der Menschen gegenüber.18

4 Allgemeines zur Migrationsforschung

Die Migrationsforschung beginnt wie viele andere Forschungsbereiche auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Natürlich bedeutet dies nicht, dass eine Migration zuvor nicht existiert hat. Sie war vielmehr immer ein Teil der Geschichte der Menschheit, aber als wissenschaftliches Forschungsgebiet können wir ihren Beginn im 19. Jahrhundert verankern.19

Die wissenschaftliche Auseinanderersetzung mit der Migration beginnt in den USA, als die ersten systematisch soziologischen Migrationsforschungen an der Universität von Chicago betrieben wurden.20 Besonders zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Migration wegen der ständig zunehmenden Wanderungsbewegungen zu einem globalen Phänomen. Aus diesem Grund wurde die Migration zum Gegenstand der interdisziplinären Forschung.21

Gesellschaftstheoretiker beschreiben Die Migration als Wanderung, die nicht nur die wandernden Menschen betrifft, sondern auch die Regionen, die internationale Politik, die Demografie, Wirtschaft, Geografie, Geschichte und die Gesellschaften. Neben der Soziologie beschäftigen sich auch zahlreiche andere Wissenschaftsbereiche mit dem Phänomen der Migration.22

Die Wirtschaftwissenschaftler/-innen zum Beispiel untersuchen die ökonomischen Ursachen und Auswirkungen auf das gesamte Weltwirtschaftssystem. Daneben sind Nationaleinkommen und Beschäftigungspolitik weitere Aspekte der Wirtschaftswissenschaft. Die Rechtswissenschaft beschäftigt sich dagegen mit den Fragen des Aufenthalts-, Staatsbürgerschafts- und Asylrechtes. Auch internationale Vergleiche, die Kommentierung von Gesetzen und Verbesserungsvorschläge sind hierbei Gegenstände der Rechtswissenschaft. Die Soziologie beschäftigt sich mit Prozessen, für die sich Menschen engagieren und in die sie involviert sind. Deswegen ist Migration auch ein aktuelles Thema für die Sozialwissenschaft, die versucht, zum Migrationsgeschehnis allgemein gültige Aussagen zu formulieren. Auch in anderen Fachbereichen, wie z. B. der Erziehungswissenschaft, der Geschichtswissenschaft, der Kulturanthropologie, der Philosophie und Psychologie, ist die Migration mit ihren verschiedenen Dimensionen und Aspekten ein Untersuchungsgegenstand23. Im folgenden Kapitel soll auf die

Migrationsforschung nun aus politikwissenschaftlicher Sicht eingegangen werden.

4.1 Die Migrationsforschung aus politikwissenschaftlicher Sicht

Aus politikwissenschaftlicher Perspektive stehen Themen, wie etwa Ausländer-, Staatsangehörigkeits-, Asyl- und Minderheitenpolitik24 sowie die ausländerrechtliche politische Entwicklung und der Umgang mit den Migranten und deren politische Partizipation25 im Mittelpunkt.

Interessant für die Politikwissenschaft sind auch politische Konzepte und Entscheidungen, wie z. B. Änderungen des Staatsbürgerschaftsgesetzes, deren Durchsetzung und deren Auswirkungen auf die Migration, die Ziele der neuen Gesetze, Einflussfaktoren etc. Die Bedeutung von Konflikten in der Migration oder von ethnischen Minderheiten in der

politischen Konkurrenz und der Parteienwettbewerb als auch die politische Partizipation in den Gewerkschaften sind weitere Forschungsbereiche der Politikwissenschaft.26

Diese Fragen und Aspekte werden sicher auch von der Soziologie und Rechtswissenschaft bearbeitet. Die Politikwissenschaft hat das Thema der Migration früher anderen Fachdisziplinen überlassen. Erst in den 1980er und 1990er Jahren hat der amerikanische Politikwissenschaftler James F. Hollifield einen spezifischen Gegenstand etabliert, der sich als „politics of internationalen migration“ beschreiben lässt. Auch in Deutschland beschäftigt sich die Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft seit den 1990er Jahren mit dem Thema der Migration, aber es bleibt für die deutsche Politikwissenschaft ein eher ungewöhnliches Thema.27

Für die Politikwissenschaft bilden Themen wie nationale Grenzen, Sicherheitspolitik, ausländerfeindliche Wahlkampagnen, nationale Identität und Auswirkungen auf das Zielland weitere relevante Aspekte der Migrationsforschung.

4.2 Die Migrationsforschung in der Türkei

Die Migrationsforschung gilt als eine sehr junge Disziplin und wird meist vom Zielland (Aufnahmeland, Zuwanderungsland) betrieben. Deswegen ist das Thema „Migration“ auch in der Türkei noch sehr jung. Es ist allgemein bekannt, dass die Türkei als typisches Auswanderungsland gilt. Dabei wird jedoch oft außer Acht gelassen, dass die Türkei auch ein großes Problem mit heimischen Migrationsbewegungen (Binnenmigration) hat. Diese Wanderungen erfolgen generell von der östlichen Türkei in die westlichen Gebiete. Trotz

der langen Existenz dieses internen Ortswechsels setzt die systematische und wissenschaftliche Forschung erst am Ende der 1990er Jahre ein.

Meist wurden die Migrationsbewegungen als in der Türkei ein inneres Problem betrachtet, ebenso wie der Kurdenkonflikt, die Wirtschaftskrise oder der in unmittelbarer Nachbarschaft stattfindende Irakkrieg.28 Bis in die 1990er Jahre gab es nur Dokumente entweder über den großen Bevölkerungsaustausch mit Griechenland von 1923 oder über die Emigranten/Emigrantinnen in Europa. Auch wurden zahlreiche Filme über die Emigration gedreht. Es handelt sich dabei meist um Erfolgsgeschichten, Misserfolge oder Familiengeschichten, die mit einem Zusammenbruch endeten.

Es gibt inzwischen Universitäten, die eine eigene Fachdisziplin für Migration führen. Auch kann man beobachten, dass mit den Zuwanderungsbewegungen aus der Türkei nach Europa eine wissenschaftliche Migrationsforschung begonnen hat, und zwar seit die Türkei als Transitland gilt. Insbesondere die Wissenschaftler Ahmet Icduygu und Kemal Kirisci Diese beiden Wissenschaftler, die sich ebenfalls mit dem Thema der Migration befassen, problematisieren die Zuwanderung und Transmigration in der Diskussion.

Auch in der Öffentlichkeit der Türkei war die Migration bisher kein Thema. Linke, rechte oder nationalistische Parteien interessierten sich nicht für das Thema der Zuwanderung. In den Parteienprogrammen war daher auch kein Wort zu Migration oder Integration zu finden. Die Migration wurde auch von der Bevölkerung nicht wahrgenommen. Nationalistische Wahlplakate, wie etwa „Istanbul darf nicht Bagdad werden“ oder „Soziale Sicherheit für unsere Leute“, die wir sonst in Europa kennen, hätten keinen Einfluss auf die Bevölkerung. Seit dem Jahr 2000 wird dem Thema der Migration von der Regierung Aufmerksamkeit geschenkt, weil die Türkei nun auch offiziell zu einem Einwanderungsland erklärt wurde. Auch für die Europäische Union wurde die Transmigration in der Türkei zu einem Problem. Man musste daher schnell handeln, um das Problem lösen zu können.

5 Grenzkontrollen – die EU und die Schengenzone

5.1 Staats- und Grenzentheorien

Das Wort „Grenze“ ist ein slawisches Lehnwort und als mittelhochdeutsches „greniz“ bereits im 13. Jahrhundert belegt.29 Menschen brauchen eine abgegrenzte soziale Umgebung, denn Grenzen spielen eine zentrale Rolle in unserem Leben. Sie vermitteln Schutz und Sicherheit. Auch ihr Gegenteil, die Grenzenlosigkeit, bedeutet sowohl Freiheit und Offenheit als auch die Einebnung von Vielfalt. Grenzen haben vielfältige Formen, wie z. B. Staatsgrenzen, innerstaatliche Grenzen und Regionalblockgrenzen, ökonomische Grenzen zwischen den Staaten und religiöse, ethnische und soziokulturelle Grenzen. Die heutigen Erscheinungsformen von Grenzen sind mit dem modernen Staatsbildungsprozess im nordwestlichen Europa verbunden. Natürlich hatten auch die alten Reiche und die

mittelalterlichen Staaten Grenzen, die sie markierten, wie z. B. durch den römischen Limes oder die Chinesische Mauer).30

Im ursprünglichen Sinne wurden Grenzen als Zonen angesehen und dienten der Trennung von unterschiedlichen Gesellschaften zur Wahrung deren Interessen. So war es im Mittelalter üblich, dass ein bestimmtes Territorium mehrere Besitzer hatte, denn Grundbesitz war personenabhängig. Wurde auf einem Grund Arbeit von unter mehreren Herrschern stehenden Untertanen verrichtet, konnten die Grenzen nicht klar gezogen werden, sondern gingen ineinander über. Nur in Konfliktsituationen wurden Grenzen nach linearen Maßen bestimmt.

Erst im 17. Jahrhundert wurden Staatsgrenzen nach politischen Bestimmungen festgelegt. Den Anfang machten die Niederlande, England und Frankreich. Aufgrund ihrer florierenden Stellung im Welthandel hatten sie einen wirtschaftlichen Vorsprung gegenüber den anderen europäischen Staaten. Ihr finanzieller Status ermöglichte die Übertragung der Macht des Adels auf den Staat, der auf diese Weise die politische Herrschaft übernahm. Den Reichen in Zentral- und Osteuropa, wie etwa dem Habsburgerreich, gelang dies wegen ihrer mangelnden Expansionskompetenz nicht. Daher waren sie wirtschaftlich schwächer und mussten dies auf andere Weise kompensieren. Das Deutsche Reich orientierte sich an der deutschen Sprache und Kultur, um seine Macht auszuweiten. Die Staatsgrenzen wurden dort fixiert, wo Deutsche lebten. Das bedeutete ein Zusammenleben von mehreren Völkern, was auf Dauer nicht möglich war, da die einzelnen Volksgruppen nach Autonomie und Unabhängigkeit strebten, sodass es zum Zerfall kam.31

In der Geschichte finden wir aber auch Beispiele von Vielvölkerstaaten. Serben, Kroaten und Slowenen haben lange Zeit bewiesen, dass sie miteinander und nebeneinander leben können, denn diese Völker hatten sich über die Jahre hinweg vermischt. Ein weiteres Beispiel sind die USA. Hier hatte man die Ureinwohner beseitigt und über den Kontinent hinaus Territorien besetzt.32

Das Phänomen der Grenzen wurde in den letzten Jahren durch die Auflösung der nationalen Grenzen im Prozess der europäischen Einigung ein zentraler Gegenstand der sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschung. Dabei trugen die Globalisierung ökonomischer Strukturen, schon aufgehobene Grenzen, die Auflösungen aus Kolonialzeiten, der Zusammenbruch der Sowjetunion, steigende Konflikte in Afrika und der neue Grenzaufbau im Zuge der Renationalisierung bzw. der Ethnisierung der Politik in den letzten Jahren eine zentrale Rolle.33

Mit dem Begriff „Grenze“ sollen zunächst Staaten oder Ethnien voneinander getrennt und ein räumlich weiter gefasster Souveränitätsanspruch markiert werden.34 Auch wenn die sichtbaren Grenzen entfallen, so bleiben sie doch im Geiste bestehen. Nicht nur als Individuum haben die Menschen eine eigene Identität, sie besitzen auch eine Großgruppenidentität, d. h. sie identifizieren sich schrittweise mit der nächst großen Gruppe. So besteht bspw. eine individuelle Identität, dann eine Familienidentität, eine regionale Identität, eine staatliche Identität, eine religiöse und ethnische Identität, eine kontinentale Identität und eine universale Identität. Jeder Sprung bzw. jede Bewusstwerdung über eine größere Identitätsgruppe hängt von möglichen Konflikten oder Gefahren ab. Wird etwa eine Religion oder Kultur bedroht, so werden sich die Individuen ihrer nationalen Grenzen bewusster.

Die intensive Debatte über kulturelle Identität, Fremdes und Eigenes sowie interkulturelles Lernen schließt immer auch die Reflexion von Abgrenzungsprozessen und kulturellen Grenzziehungen ein. Diese sozialen Aspekte von Grenze machen das Thema Migration sehr interessant. Die Begriffe „Migration“ und „Grenze“ sind daher eng miteinander verbunden.

„Migrantenüberqueren Grenzen und machen dadurch die Grenzlinie erst zur Grenze als soziale Tatsache. Migranten erfahren die Bedeutung von Grenzen und werden in ihrem sozialen Handeln durch diese Grenzerfahrungen beeinflusst. Migrationsbewegungen, vor allem Massenwanderungen, können aber auch zur Auflösung oder zur Verschiebung und Errichtung von Grenzen führen. Die Dynamik und die sozialen Dimensionen von Grenzbildungen werden im Zusammenhang von Migrationsbewegungen somit besonders deutlich.“35

Bei der Migration geht es um eine Wohnsitzänderung, die über die Grenzen hinaus geschieht. Es ist jedoch nicht klar, von welchen Grenzen hierbei die Rede ist.36 So leben bspw. in Österreich auch zahlreiche Deutsche. Obwohl Österreich und Deutschland eigene territoriale Grenzen haben, nehmen die Österreicher die Deutschen nicht als Migranten wahr, da keine kulturellen, ethnischen und sprachlichen Grenzen zwischen den beiden Bevölkerungen bestehen. Dagegen unterscheiden sich türkische Migranten durch ihre kulturelle, sprachliche und religiöse Identität von allen Deutschsprachigen. Daher werden sie vom österreichischen Volk auch absolut als Migranten erkannt.

Meines Erachtens es notwendig, die Grenzen zu kategorisieren. Nach Jürgen Osterhammel gibt es vier Grenzformen: die imperiale „Barbarengrenze“, die nationalstaatliche Territorialgrenze, die Erschließungsgrenze oder „frontier“ und die Kulturgrenze. Für diese Kategorien bestehen auch sehr unterschiedliche Abgrenzungsmethoden. Für Kultur- und Sprachgrenzen gibt es keine sichtbaren Grenzlinien, dagegen werden die anderen Kategorien auf natürliche oder unnatürliche Weise markiert, z. B. durch einen Flusslauf, ein Gebirge oder durch Stadtmauern oder Zäune.37

5.2 Migrationspolitik der Europäischen Union

Im Juli 1985 trafen die fünf Gründerstaaten der Europäischen Union im luxemburgischen Schengen die Entscheidung, dass die Binnengrenzen ohne Kontrolle überschritten werden dürfen. Diese fünf Staaten waren Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und die Niederlande. Diesem Schengenabkommen stimmten 1990 Italien, 1991 Spanien und Portugal, 1992 Griechenland, 1995 Österreich und 1996 Dänemark, Finnland und Schweden sowie die Nicht-EU-Staaten Island und Norwegen zu. Alle westeuropäischen Staaten bis auf Großbritannien und Irland beteiligten sich an der Schengenzone.38 Auch nach der Osterweiterung der Europäischen Union bekannten sich alle Mitgliedsstaaten der EU zur Schengenzone. Somit bekamen alle Bürger dieser Länder die Möglichkeit, nur mit einer gültigen Aufenthaltsgenehmigung innerhalb dieser Länder ohne Visum und Grenzkontrollen zu reisen. An den Außengrenzen der Europäischen Union wurden hingegen strengere Personenkontrollen durchgeführt.

Dazu wurde das Schengener Informationssystem (SIS) gegründet. SIS ist ein computergestütztes System, das den Austausch von Daten über Personen und Objekte, die aus einem Drittland in die EU kommen, ermöglicht. Die zentrale Datenbank befindet sich in Straßburg. Die Polizisten dürfen jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen auf diese Daten zugreifen.39

Zu Beginn hat die Europäische Union keine einheitliche Asyl- und Migrationspolitik betrieben. Das Schengener Abkommen hatte zur Folge, dass eine einheitliche Asyl- und Migrationspolitik notwendig wurde, da mit dem illegalen Betreten eines Schengenlandes, d. h. ohne Visum und gültige Aufenthaltsgenehmigung, der Einreise in alle beteiligten Länder des Schengenabkommens nichts mehr im Wege stand.

Im Juni 1990 kam es innerhalb der Europäischen Union zur ersten Vereinheitlichung der Asyl- und Migrationspolitik dank der Dubliner Konvention. In ihr wurde festgelegt, dass ein Asylbewerber seinen Antrag in dem ersten EU-Land stellen muss, dessen Boden er betritt. Jenes Land ist für die Bearbeitung seines Antrages zuständig und trägt die Verantwortung für eine eventuelle Aufnahme des Flüchtlings.40

Der erste große Schritt zu einer gemeinsamen Innen- und Justizpolitik der EU war der 1993 in Kraft getretene EU-Vertrag, der für die Mitgliedsländer mehr Handlungsmöglichkeiten schaffen sollte.41

Die erste effiziente Auswirkung der Dubliner Konvention ist das Eurodac-System, das seit Jänner 2003 in Betrieb ist. In diesem System geht es um die Speicherung von Fingerabdrücken. Alle Asylbewerber ab 14 Jahren sowie alle Nicht-EU-Bürger, die sich ohne gültige Dokumente in der EU aufhalten, müssen ihre Fingerabdrücke speichern lassen. Diese Daten werden in einem Zentralcomputer in Brüssel verwaltet und dürfen für 2 bis 10 Jahre gespeichert werden.42

Durch das Haager Programm der EU vom 4. bzw. 5. November 2004 wurde eine fünfjährige Migrationspolitik von 2005 bis 2010 festgelegt. Dieses Programm verbindet Migration, Integration, Asyl, Menschenhandel, Terrorismus, organisierte Kriminalität und Drogenhandel in einem Politikfeld.43

Im Haager Programm wurden zehn Prioritäten festgelegt, um die Stärkung von Freiheit, Sicherheit und Recht in der Europäischen Union durchzusetzen. Die Sicherheit soll durch die Bekämpfung des Terrorismus und der organisierten Kriminalität sowie die kontrollierte Steuerung der Migrationsströme gewährleistet werden. Auch die Einführung eines gemeinsamen Asylverfahrens, die Maximierung der positiven Auswirkungen der Zuwanderung und ein integrierter Schutz an den EU-Außengrenzen sollen die Sicherheit fördern. Durch die Stärkung der Grundrechte und der Unionsbürgerschaft sollen die Freiheit der EU-Bürger sichergestellt sein. Auf rechtlicher Ebene sollen Datenschutz und Informationsaustausch, ein leistungsfähiger europäischer Rechtsraum sowie Verantwortung und Solidarität zur Realisierung des Haager Programms führen.44

5.3 „Festung Europa“

Wenn wir über die europäische Migrationspolitik sprechen, geht es fast immer um die

„Festung Europa“. Seit 1985 ist das Schengener Abkommen in Kraft. Es hat nicht nur zur Aufhebung der Binnengrenzen zwischen den Mitgliedsstaaten geführt, sondern auch die innere Mobilität gesteigert. Dagegen wurden an den Außengrenzen der Europäischen Union verstärkt Zäune und Überwachungsanlagen eingesetzt.

„Die Zäune, die die beiden einzigen europäischen Städte auf afrikanischem Boden – Ceuta und Melilla – vor dem Flüchtlingsansturm bewahren sollen, sind mittlerweile sechs Meter hoch, mit Stacheldraht bewehrt, mit Richtmikrophonen, Wärmekameras und automatisierten Tränengas Anlagen bestückt. Die Meere zwischen Europa und Afrika werden von der Marine, der Grenzpolizei und von elektronischen Systemen überwacht. An

der Ostgrenze der EU wird neustes Überwachungsmaterial eingesetzt, um Einwanderer zu stoppen.“45

Die fünf Gründerstaaten der Schengenzone haben die „europäischen Außengrenzen“ erfunden.46 Europa ist dabei, eine Festung gegen die Einwanderung zu errichten. Die Kontrollen der Außengrenzen haben sich verschärft, um die Einwanderungsbewegungen besser zu überwachen zu können. Im Innenbereich Europas wurden neue Gesetze

geschaffen, sodass Ausländer immer öfter von der inländischen Bevölkerung ausgeschlossen werden. Die unsichtbaren Grenzen sind dabei gegen Einwanderer und ihre Nachkommen immer dichter geworden.47 Innerhalb der europäischen Länder ist eine steigende Ausländerfeindlichkeit zu beobachten. Die europäischen Länder verordnen Gesetze zu ihren Gunsten, damit keine Asylanten mehr ins Land kommen. Die EU hat weiter den Begriff „sicheres Drittland“ erfunden, damit sie Asylbewerber gleich an den Grenzen stoppen und zurückschicken kann, denn wer von einem solchen Drittland kommt, hat keinen Anspruch auf Asyl.48 Die EU-Außengrenzen werden immer dichter, wodurch auch die Schaffung guter nachbarschaftlicher Beziehungen mit Nicht-EU-Mitgliedsländern weiter erschwert werden. Da die EU versucht, die internationale illegale Migration außerhalb der EU zu stoppen, kommt es zu weiteren Schwierigkeiten. Das Problem der illegalen Migration wird auf diese Weise nicht gelöst, sondern schafft einen Stau vor den EU-Außengrenzen.

5.4 Schengengrenzen und deren Auswirkungen auf die Türkei

Im Dezember 1999 wurde die Türkei offiziell EU-Beitrittskandidat. Seitdem steht das Land unter dem Druck diverser Anforderungen aus der EU, vor allem in den Bereichen Wirtschaftswachstum, politische Entwicklung und Einhaltung der Menschenrechte. Auch in der Asyl- und Migrationspolitik werden Erwartungen in das Land gesetzt, dies hat auch der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR, United Nations High Commissioner for Human Rights ) zum Ausdruck gebracht. Angesichts der Tatsache, dass sich seit den 1990er Jahren eine große Zahl an Asylbewerbern und irregulären Migranten in der Türkei aufhalten, ist festzustellen, dass das Land sich im Wandel befindet, nämlich zu einem Migrationsland.49

Die Migrationsdebatte steht in den westeuropäischen Ländern ganz oben auf der Agenda. Besonders in der zeit von Wahlen konnte man beobachten, dass die EU-Erweiterung nach Osten und Süden zu einem Anstieg der Wählerstimmen zugunsten von rechtsextremen Parteien geführt hat.50 Die negativen Auswirkungen der Osterweiterung haben so auch die Chancen der Türkei auf einen EU-Beitritt geschwächt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Europa-Union Deutschland, Kreisverband Offenbach – Stadt und Kreis – e. V. : Schengen Schweiz – Europainformationen des EUD Internet Online Teams der Europa-Union, URL: http://www.europa- web.de/europa/03euinf/10counc/schengenswiss.htm [12/09/08]

Abbildung 1: Schengengrenzen

Andererseits liegt die Türkei an den Schengengrenzen der EU. Das bedeutet, dass das Land an Griechenland und den zukünftigen Schengenstaat Bulgarien grenzt, wie aus Abbildung 1 zu ersehen ist. Die Türkei ist somit die letzte Haltestelle für die internationale illegale Migration in Richtung EU. Die Schengenregelung besagt, dass Personen in andere Schengenländer ohne Grenzkontrollen einreisen können, wenn sie einmal ein Schengenland beteten haben.

Trotz dieser geringen geografischen Distanz der Türkei zur EU, gelingt es nicht allen Migranten, europäischen Boden zu betreten. Oft bleiben sie daher längere Zeit in der Türkei und üben dort illegal eine Beschäftigung aus. Dieses Phänomen wirkt sich auf die wirtschaftliche Lage des Landes negativ aus. Von 1998 bis 2001 lag die Arbeitslosigkeit in der Türkei zwischen 6,7 und 8,5 Prozent. Zwei Jahre später stieg sie auf 12,3 Prozent an. Die illegale Migration erschwert es dem Land, der Arbeitslosigkeit wirksam zu begegnen. Hinzu kommt, dass Migranten zu geringen Löhnen und ohne Sozialversicherung arbeiten.51

5.5 Zur Geografie der Türkei

Das Osmanische Reich war in seiner florierenden Phase auf drei Kontinenten präsent: in Teilen Afrikas, Asiens und Europas. Seit dem Ersten Weltkrieg und dem Befreiungskrieg beschränkt sich das Staatsgebiet nur auf den asiatischen Teil (Anatolien) und einen kleinen Teil in Europa (Ost-Thrakien). Die gesamte Fläche der Türkei beträgt 770.000 km2, wobei lediglich 3 Prozent der Landesfläche auf dem europäischen Kontinent liegt. Das Staatsterritorium der Türkei ist zweimal so groß wie das der Bundesrepublik Deutschland. Die Türkei ist von mehreren Meeren umgeben: dem Schwarzen Meer im Norden, dem Marmarameer im Nordwesten, der Ägäis im Westen und dem Mittelmeer im Süden. Sie hat eine Reihe von Nachbarländern und somit viele verschiedene Landesgrenzen. Die Grenze zwischen die Türkei und Syrien ist 877 km lang, die zu den ehemaligen Sowjetrepubliken Georgien und Armenien 610 km, zum Iran 454 km, zum Irak 331 km, zu Bulgarien 269 km und zu Griechenland 212 km. Die Türkei hat auch eine Meeresgrenze zu Rumänien.52 Die Nachbarländer der Türkei zeigen sich in sehr unterschiedlichem

Charakter. Griechenland wurde schon 1981 EU-Mitgliedsland. Bulgarien und Rumänien wurden mit der Osterweiterung Teil der EU. Der Iran, der Irak und Syrien unterscheiden sich in ihrem politischen System deutlich von Europa. Außerdem herrschen in diesen Ländern große Konflikte. Armenien und Georgien gehören zu den ärmsten Ländern im Kaukasus. Auf der einen Seite befinden sich also die EU-Mitgliedsländer, auf der anderen islamische Länder, deren Alltag durch Kriege und Konflikte bestimmt ist. Gerade diese Umstände machen aus der Türkei aufgrund ihrer geografischen Lage ein prädestiniertes Transitland.

Geografisch gesehen erscheint eine sichere Grenzekontrolle fast unmöglich. An der westlichen Grenze zwischen der Türkei und Griechenland befinden sich über 1000 griechische Inseln, meist in Sichtweite zum türkischen Festland. Auf der anderen Seite befinden sich hohe Berge zwischen den Nachbarländern. Die durchschnittliche Höhenlage der Türkei liegt bei 1130 m.53 Diese Situation macht die Türkei für Migranten sehr attraktiv.

Die Türkei war aufgrund seiner Position an der geografischen Schnittstelle zwischen Asien, Afrika und Europa schon immer ein wichtiges Land für die Migration. In den letzten Jahren hat sich die Position der Türkei aufgrund der Zunahme der Migrationsströme in der Region und die rechtlichen und politischen Entwicklungen sowie die Osterweiterungen innerhalb der Europäischen Union verschlechtert.54

[...]


1 Nuscheler, Franz (2004): Internationale Migration , Wiesbaden, Leske+Budrich, S. 35.

2 Vgl. Kraler, Albert (2007): Migration und Globalegeschichte , in: Kraler, Albert/Husa, Karl/Bilger,Veroniker/Stacher, Irene (Hrsg.): Migrationen , Wien, S. 10–31, insbesondere S. 10.

3 Vgl. Han, Petrus (2005): Soziologie der Migration , Stuttgart, Lucius & Lucius, S. 7.

4 Vgl. ebd., S. 18.

5 Vgl. Treibel, Annette (2003): Migration in modernen Gesellschaften: soziale Folgen von Einwanderung, Gastarbeit und Flucht , 3. Aufl., Weinheim–München, Juventa-Verlag, S. 19.

6 Vgl. Nuscheler, Franz (2004), S. 52f.

7 Vgl. Treibel, Annette (2003), S. 20.

8 Vgl. Han, Petrus (2005), S. 10.

9 Vgl. ebd., S. 14.

10 Duden (1989): Duden. Deutsches Universalwörterbuch , Mannheim–Leipzig–Wien–Zürich, Dudenverlag, S. 1540.

11 Vgl. Nuscheler, Franz (1995): Internationale Migration. Flucht und Asyl , Opladen, Leske+Budrich, S. 31.

12 Vgl. Han, Petrus (2005), S. 14.

13 Vgl. Nuscheler, Franz (2004), S. 102.

14 Vgl. Han, Petrus (2005), S. 15.

15 Vgl. Nuscheler, Franz (2004), S. 103.

16 Vgl. Treibel, Annette (2003), S. 40f.

17 Vgl. Nuscheler, Franz (2004), S. 36f.

18 Vgl. Woyke, Wichard (2000): Handwörterbuch internationale Politik , 8., aktualisierte Aufl., Opladen, Leske und Budrich, S. 272.

19 Vgl. Han, Petrus (2005), S. 42.

20 Vgl. ebd., S. 6.

21 Vgl. Han, Petrus (2006 ): Theorien zur internationalen Migration , Stuttgart, Lucius & Lucius, S. 1.

22 Vgl. Treibel, Annette (2003), S. 17.

23 Vgl. ebd., S. 16ff.

24 Vgl. Schönwälder, Karen (2004): Steuerung – Integration – Konflikte: Politikwissenschaftliche Perspektiven in der Migrationsforschung , in: Alavi, Bettina/Henke-Bockschatz, Gerhard (Hrsg.): Migration und Fremdverstehen, Idstein, Schulz-Kirchner Verlag, S. 36–46, insbesondere S. 36.

25 Vgl. Treibel, Annette (2003), S. 18.

26 Vgl. Schönwälder, Karen (2004), S. 37.

27 Vgl. ebd.

28 Karakayali, Serhat/Hess, Sabine (2007): Die imperiale Kunst des Regierens. Asyldiskursund Menschenrechtsduspositiv im neuen EU-Migrationsmanagement , in: Turbulente Ränder, Bielefeld, Transcript Verlag, S. 39–55, insbesondere S. 42.

29 Vgl. Kluge, Friedrich (1989): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 22. Aufl., Berlin– New York, Walter de Gruyter, S. 277.

30 Vgl. Becker, Joachim/Komslosy, Andrea (2004): Grenzen und Räume – Formen und Wandel , in: Becker, Joachim/Komslosy, Andrea (Hrsg.): Grenzen weltweit, Zonen, Linien, Mauern im historischen Vergleich , Wien, Promedia Verlag, S. 8–51, insbesondre S. 9.

31 Vgl. ebd., S. 10f.

32 Vgl. ebd., S. 12.

33 Vgl. Gestrich, Andreas/Krauss, Marita (1998): Migration und Grenze , Stuttgart, Franz Steiner Verlag, S. 9.

34 Vgl. ebd.

35 ebd., S. 10.

36 Vgl. ebd., S. 9f.

37 Vgl. ebd., S. 11.

38 Vgl. Schwelien, Michael (2004): Das Boot ist voll , Hamburg, Marebuch Verlag, S. 49f.

39 Vgl. ebd., S. 52.

40 Vgl. ebd., S. 53.

41 Vgl. Weidenfeld, Werner/Wessels, Wolfgang (2007): Europa von A bis Z , Band 393, Bonn, Nomos, S. 70.

42 Vgl. Schwelien, Michael (2004), S. 52.

43 Vgl. Milborn, Corinna (2006): Gestürmte Festung Europa , Wien–Graz–Klagenfurt, Styria Verlag, S. 225.

44 Vgl. Europäische Union (Hrsg.) (2008): Das Haager Programm: Zehn Prioritäten für die nächsten fünf Jahre, URL: http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/l16002.htm [05/09/08].

45 Milborn, Corinna (2006), S. 9.

46 Hess, Sabine/Tsianos, Vassilis (2007): Europenizing Transnationalismus! Provincializing Europa – Konturen eines neuen Grenzregime, in: Transit Migration Forschungsgruppe (Hrsg.): Turbulenter Ränder , Bielefeld, S. 23–38, insbesondere S. 28.

47 Vgl. Milborn, Corinna (2006), S. 6.

48 Vgl. Le Monde Diplomatique (2003): Atlas der Globalisierung , Berlin, S. 90.

49 Vgl. Mannaert, Celia (2003): Irregular migration and asylum in Turkey , in: New Issues in Refugee Research, Working Paper No: 89, Geneva, S. 1, online verfügbar unter: http://www.unhcr.org/publ/RESEARCH/3ebf5c054.pdf [10.08.2008].

50 Vgl. ebd., S. 10.

51 Vgl. Içduygu, Ahmet (2004): Türkiye’de Kaçak göç , Istanbul, Can Ajans, S. 3.

52 Vgl. Seufert, Günter/Kubaseck, Christopher (2006): Die Türke., Politik, Geschichte, Kultur, Bonn, Bundeszentrale für Politische Bildung, S. 13f.

53 Vgl. Seufert, Günter/Kubaseck, Christopher (2006), S. 15.

54 Vgl. Tokuzlu, Bertan (2005): Turkey: The legal dimension of migration , in: Fargues, Philippe (Hrsg.): Mediterranean Migration – 2005 Report , European University Institute (Florenz) und EU- Kommission, Brüssel–Florenz, S. 339–348, insbesondere S. 343, online verfügbar unter: http://www.carim.org/Publications/AR2005CARIM.pdf [20/09/2008].

Ende der Leseprobe aus 87 Seiten

Details

Titel
Die Türkei als Zuwanderungs- und Transitland
Untertitel
Neue Migrationsströme als Problem an der Schengengrenze der Europäischen Union und als Herausforderung für die türkische Regierung
Hochschule
Universität Wien
Note
2
Autor
Jahr
2008
Seiten
87
Katalognummer
V120910
ISBN (eBook)
9783640249855
ISBN (Buch)
9783640250035
Dateigröße
1471 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zuwanderungsland, Transitland, die Türkei, illegale Migration, Türkische migrationspolitik, Ägäis, Kofferhändler, Migration, Festung Europa, Schengengrenzen
Arbeit zitieren
Mag. Tuncay Ersoy (Autor:in), 2008, Die Türkei als Zuwanderungs- und Transitland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120910

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