Einleitung
Wer Aufschluß darüber erhalten will, was das soziale Leben am ehesten charakterisiert, ist auf dem kürzesten Weg, wenn er oder sie die Sozialwissenschaftler danach fragt, was sie selbst für die unverzichtbaren Begriffe ihrer Disziplin halten. Carl Böhret (1985: 308) hat es unter den deutschen Politikwissenschaftlern getan. Die 256 Befragten haben 639 Begriffe benannt. Die mit Abstand am häufigsten vorgeschlagenen Begriffe sind in der ersten Linie Konflikt(e) (117mal) und Interesse (110mal), und in der zweiten Linie Macht (66mal) und Konsens (58mal). In den Sozialwissenschaften handelt es sich tatsächlich vor allem um Begriffe bzw. Phänomene wie Konflikte, Interesse, Macht und Konsens. Dieser Feststellung liegt die Vermutung nahe, daß eine umfassende Theorie oder Konzeption der Ordnung und des Wandels des sozialen Lebens von diesen vier Begriffen – in ihrem allgemeinsten Sinne und nicht in dieser oder jener fertigen Bedeutung – ausgehen sollte.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Bestimmung des Mikro-Makro-Problems
- Tief und durch und durch vs. System und Akteur
- Heterogenität der Zeit vs. Prozeß und Struktur
- Zirkularität der Produktivität vs. Kausalität
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Frage, wie Michel Foucaults Konzept der Macht mit dem Mikro-Makro-Problem in den Sozialwissenschaften zusammenhängt. Das Ziel der Arbeit ist es, Foucaults Analysenraster der Macht und seine Geschichte der Formation der modernen Gesellschaft vor dem Hintergrund des Mikro-Makro-Problems zu rekonstruieren und zu interpretieren.
- Rekonstruktion von Foucaults Analysenraster der Macht
- Interpretation von Foucaults Werk im Hinblick auf das Mikro-Makro-Problem
- Analyse der Möglichkeiten und Grenzen des Foucaultschen Ansatzes zur Lösung des Mikro-Makro-Problems
- Exploration der Auswirkungen des Mikro-Makro-Problems auf das praktische Problem des Machteinsatzes
- Diskussion der Beziehung zwischen Mikro- und Makroebene in Foucaults Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text beginnt mit einer Erläuterung des Mikro-Makro-Problems in den Sozialwissenschaften und stellt Foucaults Konzept der Macht als Ausgangspunkt der Analyse vor.
- Zur Bestimmung des Mikro-Makro-Problems: Dieses Kapitel definiert das Mikro-Makro-Problem als einen zentralen methodologischen und theoretischen Konflikt in der Soziologie. Es werden verschiedene Perspektiven auf das Problem vorgestellt, darunter der methodologische Individualismus und der methodologische Kollektivismus.
- Tief und durch und durch vs. System und Akteur: Dieses Kapitel analysiert den Gegensatz zwischen Akteur und System im Kontext des Mikro-Makro-Problems. Es wird argumentiert, dass das Problem der Akteur-System-Dichotomie als das Mikro-Makro-Problem erster Ordnung betrachtet werden kann.
- Heterogenität der Zeit vs. Prozeß und Struktur: In diesem Kapitel wird die Beziehung zwischen Prozeß und Struktur im Mikro-Makro-Problem untersucht. Es wird argumentiert, dass das Problem der Prozeß-Struktur-Dichotomie als das Mikro-Makro-Problem zweiter Ordnung betrachtet werden kann.
- Zirkularität der Produktivität vs. Kausalität: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Problem der Kausalität im Kontext des Mikro-Makro-Problems und stellt die Frage, ob man in einem Modell mit gleichzeitig stattfindenden Wechselwirkungen noch von Kausalität sprechen kann. Es wird argumentiert, dass das Problem der Kausalität als das Mikro-Makro-Problem dritter Ordnung betrachtet werden kann.
Schlüsselwörter
Der Text konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselwörter und Konzepte: Mikro-Makro-Problem, Macht, Geschichte, Michel Foucault, Sozialwissenschaften, Methodologischer Individualismus, Methodologischer Kollektivismus, Akteur, System, Prozeß, Struktur, Kausalität, Form, Transformation, Formation, Soziale Ordnung.
- Arbeit zitieren
- Alexander Hong Lam Vu (Autor:in), 1999, Macht und Geschicht: Das Mikro-Makro-Problem bei Michel Foucault, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1210