Perspektiven von Entwicklungsländern im Welthandel - Die Rolle der WTO


Bachelorarbeit, 2008

57 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsund Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Entwicklungsländer im Welthandel
2.1 Begriffliche Erklärung
2.2 Handel und Entwicklung
2.2.1 Gründe für die Teilnahme von Entwicklungsländern am Welthandel
2.2.2 Statische und dynamische Wohlfahrtseffekte
2.2.3 Entwicklungshemmende Wirkung des Außenhandels
2.3 Freihandel versus Protektionismus
2.4 Handelspolitiken der Entwicklungsländer
2.4.1 Importsubstituierende Industrialisierung
2.4.2 Exportorientierte Industrialisierung
2.5 Dollar/Kraay-Studie

3. Welthandelsorganisation
3.1 Entstehung
3.2 Organisation und Aufgaben
3.3 Vertragswerk
3.4 Grundprinzipien
3.5 Notwendigkeit

4. Entwicklungsländer im Ordnungssystem der WTO
4.1 Ordnungsfunktion des WTO-Systems
4.2 Sonderregeln des GATT für Entwicklungsländer
4.2.1 Ausnahme vom Reziprozitätsprinzip
4.2.2 Zollpräferenzen für Entwicklungsländer
4.2.3 Erlaubnis zur mengenmäßigen Importbeschränkung und zu Exportsubventionen
4.2.4 Nicht-Anwendbarkeit von Schutzmaßnahmen eines Landes bei Importen aus Entwicklungsländern

5. Auswirkungen der WTO-Handelsrunden auf Entwicklungsländer
5.1 Doha-Runde
5.2 Uruguay-Runde
5.2.1 Von nicht-tarifären Handelsbeschränkungen zu festen Zöllen im GATT
5.2.2 Welttextilabkommen
5.2.3 Protektionismus der Industrieländer
5.2.4 Anti-Dumping-Maßnahmen
5.2.5 Exportsubventionen
5.2.6 GATS- und Trips-Abkommen

6. Perspektiven der Entwicklungsländer im Welthandel
6.1 Integration der Entwicklungsländer in den Welthandel
6.2 „Aid for Trade“ im Rahmen der Entwicklungshilfe
6.3 Handelsinitiativen als Alternativen zur Entwicklungshilfe

7. Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

Abbildungsund Tabellenverzeichnis

Abbildungen

Abb. 1- Wohlfahrtseffekte aus Außenhandel

Abb. 2 – Optimalzoll und Gefangenendilemma

Abb. 3 – „Free Trade for One“-Theorem

Abb. 4 – Anteile am Weltexport

Abb. 5 – Dollar/Kraay-Studie

Abb. 6 – Entscheidungsstruktur WTO

Abb. 7 – Streitschlichtungsfälle WTO

Tabellen

Tab. 1 – Durchschnittliche Protektionssätze

Tab. 2 – Bisherige GATT-Runden

Tab. 3 – NTBs vor und nach der Uruguay-Runde

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Am 29. Juli 2008 wurde die aktuelle Welthandelsrunde, die „Doha-Entwicklungsrunde“, auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Die entscheidende Ministerkonferenz 2003 im mexikanischen Cancún scheiterte kläglich und die streitenden Vertreter der Entwicklungsund Industrieländer gingen ohne konkrete Ergebnisse auseinander. Die Ursachen hierfür sind abgesehen von den stark divergierenden Forderungen von Industrieund Entwicklungsländern, vor allem in den neu geschaffenen Machtverhältnissen innerhalb der Welthandelsorganisation (WTO) zu finden. Durch den Zusammenschluss von einundzwanzig Schwellenund Entwicklungsländern zur „Gruppe der 21“ entstand ein einstimmiger Vertreter („Anwalt für die Dritte Welt“) dieser Staaten, der sich in den Verhandlungen mit den Industriestaaten auf Augenhöhe messen konnte. In den Verhandlungen von Cancún machten die „Gruppe der 21“ unmissverständlich klar, dass sie den „Freihandel à la carte“ der Industrieländer nicht weiter hinnehmen werden und eher keine als für sie schlechte Vereinbarungen eingehen werden. Auch wenn diese Ergebnisse grundsätzlich für keine der Parteien befriedigend sein sollten, fühlten sich besonders die Globalisierungskritiker als Sieger in ihrem Kampf gegen die „unfairen Handelspraktiken“ der Industrieländer [Duwendag 2006, S. 55 ff.].

Das aktuelle Scheitern der Doha-Runde ist letztendlich auch auf die negativen Erfahrungen der Entwicklungsländer aus den vergangenen Verhandlungsrunden zurückzuführen. Insbesondere die Ergebnisse der Uruguay-Runde von 1986 bis 1993 waren für die meisten Entwicklungsländer enttäuschend, da sie weiterhin nur unzureichend in den Welthandel integriert wurden und viele Entwicklungsländer nach den Vereinbarungen finanziell noch schlechter dastanden als zuvor. Die Entwicklungsländer waren unzufrieden mit den Verhandlungstaktiken der Industrieländer und forderten diese auf, nicht nur vom „freien Handel“ zu reden sondern diesen auch zuzulassen. Die Teilnahme der Entwicklungsländer am freien Welthandel unter fairen Bedingungen ist für deren Entwicklung von enormer Bedeutung [Sautter 2004, S.124].

In dieser Arbeit soll ein Überblick über die Situation der Entwicklungsländer im Welthandel und vor allem im Rahmen des Vertragswerks der Welthandelsorganisation gegeben werden. Sie hat das Ziel, Perspektiven der Entwicklungsländer aufzuzeigen so wie insbesondere Wege, wie diese gewinnbringend und entwicklungsfördernd am internationalen Handel teilnehmen.

Im ersten Teil soll zunächst die Grundproblematik der Entwicklungsländer im Welthandel erläutert werden, mit besonderem Fokus auf den Einfluss von internationalem Handel auf Entwicklung. Grundsätzlich ergibt sich hieraus die theoretische Frage ob es für Wachstum und Wohlstand eines Entwicklungslandes besser ist, sich entweder „liberal“ oder „protektionistisch“ auf dem Weltmarkt zu verhalten. Anschließend sollen die beiden gängigen Handelspolitiken der Entwicklungsländer „Importsubstituierende Industrialisierung“ sowie „Exportorientierte Industrialisierung“ vorgestellt und erläutert werden. Zum Abschluss wird Bezug auf eine Studie von Dollar und Kraay genommen, die den Einfluss von Globalisierungsaktivitäten auf Wirtschaftswachstum untersucht.

Der zweite Teil gibt einen Einblick in die Organisation und Aufgaben der WTO und analysiert deren Bedeutung für die Entwicklungsländer. Im Mittelpunkt dieses Abschnitts stehen insbesondere die Kritik an der WTO und ihren Handelsliberalisierungsrunden mit besonderem Augenmerk darauf, ob internationaler Handel im Hinblick auf Entwicklungsländer fair gestaltet wird und wie die aktuelle Perspektive der Entwicklungsländer im Welthandel verbessert werden kann.

2. Entwicklungsländer im Welthandel

In diesem Kapitel soll die Rolle der Entwicklungsländer im Welthandel dargestellt werden. Vorab soll erläutert werden, wie sich Entwicklungsländer definieren, wie Entwicklung gemessen wird und vor allem welche Länder unter diese Sammelbezeichnung fallen. Anschlie- ßend werden der Einfluss von Handel auf Entwicklungsländer sowie mögliche Handelsstrategien der Entwicklungsländer diskutiert.

2.1 Begriffliche Erklärung

Grundsätzlich wird der Begriff „Entwicklungsland“ überwiegend für Länder gebraucht, die in ihrem Entwicklungsstand hinblickend auf die als Norm angesehenen Industrieländer als „rückständig“ zu bezeichnen sind [Hemmer 1988 S.5]. Die von Hemmer aufgestellte Definition von Entwicklung als „positive Veränderung des Entwicklungsstandes in der Zeit“ geht mit dieser Erklärung konform [Sell 1993, S.1]. Allerdings existiert für den Begriff „Entwicklungsland“ an sich keine offiziell und universal akzeptierte Definition [Meier und Rauch 2005, S.2]. Vielmehr gibt es mehrere synonym verwendete Ausdrücke wie „Wachstumsländer“ oder „unterentwickelte Länder“ [Hemmer 1988, S.5].

Die Volkswirtschaft eines Entwicklungslandes weist ein sehr geringes Maß an Wohlstand auf. Kennzeichnend für Entwicklungsländer ist, dass sich diese Armut in Unterernährung, Krankheit, hoher Säuglingssterblichkeit, niedriger Lebenserwartung, schlechte medizinische Versorgung, geringe Bildungsmöglichkeiten, Analphabetentum, schlechten Wohnbedingungen und sehr geringen Einkommensmöglichkeiten wiederspiegelt. Zusätzlich ist das im Vergleich zu anderen entwickelten Ländern auf der Welt bereits sehr geringe Realeinkommen pro Kopf in einem Entwicklungsland sehr ungleichmäßig verteilt. Die Schere zwischen arm und reich ist auch deshalb so groß, weil es meist keinen Mittelstand gibt, sondern in der Regel einen relativ großen armen Bevölkerungsanteil sowie einen relativ kleinen Anteil an reichen Menschen. Die Lorenz–Kurve1 und der Gini-Koeffizient2 gelten hierbei als empirische Mittel zum Nachweis von Ungleichheit innerhalb eines Landes. In Entwicklungsländern haben der landwirtschaftliche Sektor und die natürliche Rohstoffgewinnung einen im Vergleich zum industriellen Sektor sehr hohen Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) und an der Beschäftigung des Landes. Interessanterweise hat auch der Dienstleistungssektor speziell im Binnenhandel viel mehr Beschäftigte als das dortige Industriegewerbe. Als Ursachen für die schlechten Bedingungen in Entwicklungsländern gelten überwiegend ein zu starkes Bevölkerungswachstum, fehlende Institutionen, mangelnde Kapitalbildung, nicht vorhandenes Unternehmertum sowie eine hohe Auslandsverschuldung [Siebert 1997, S.119 ff.].

Um den Entwicklungsprozess bzw. den Entwicklungsstand auf der Welt genau zu messen und zu klassifizieren gibt es mehrere unterschiedliche Indikatoren und Maßgrößen, welche besonders in Bezug auf die Verteilung von Entwicklungshilfe und Krediten eine wichtige Rolle spielen.

Die Weltbank zum Beispiel klassifiziert die Entwicklungsländer ausschließlich anhand ihres Bruttonationaleinkommens (BNE) -pro Kopf in Länder mit niedrigem Einkommen (LIC), sowie Länder mit mittlerem Einkommen (MIC). Die Länder mit mittleren Einkommen werden wiederum unterteilt in eine untere (LMIC) und in eine obere Einkommensgruppe (UMIC). Die Entwicklungsländer nach Klassifizierung der Weltbank befinden sich geographisch bis auf einige Ausnahmen in den Regionen Lateinamerika, Nordafrika und dem Mittleren Osten, Sub-Sahara-Afrika, Asien oder in den Staaten der ehemaligen Sowjetrepublik. Die „entwickelten“ Länder hingegen befinden sich mit Ausnahme von Japan, Australien und Neuseeland überwiegend in Westeuropa oder Nordamerika [Todaro und Smith 2006, S.38 f.].

In den letzten Jahren hat sich allerdings der Human Development Index (HDI) als bevorzugtes Messinstrument für Entwicklung herausgestellt, da dieser Index zusätzlich zum Pro-Kopf- Einkommen (PKE) des Landes noch weitere Indizes für Lebenserwartung und Bildung beinhaltet. Damit ist er aussagekräftiger und flexibler als die Klassifizierung nach dem Prinzip der Weltbank [Meier und Rauch 2005 S.2 f.].

Trotzdem sollte man bei Entwicklungsländern berücksichtigen, dass bei weitem nicht alle pauschal in die Kategorie eines „unterentwickelten Landes“ einzuordnen sind. Im Gegensatz zu einigen Ländern in Afrika oder Südasien haben in vielen Ländern Lateinamerikas und Sü- dostasiens bereits starke Wachstumsprozesse eingesetzt, so dass diese Länder als „Schwellenländer“ bezeichnet werden. Vor allem die Länder, die in der Weltbankklassifizierung zur mittleren Einkommensgruppe zählen, wie Argentinien, Brasilien, Chile, Mexiko oder die asiatischen „Tiger-Staaten“3 haben die wirtschaftspolitischen Probleme der unterentwickelten Länder bereits vor langer Zeit erfolgreich gelöst und werden deshalb schon als „neue Industrieländer“ bezeichnet [Siebert 1997, S.124 f.].

2.2 Handel und Entwicklung

Im vorherigen Kapitel wurden bereits die Hauptmerkmale eines Entwicklungslandes sowie die Hauptursachen für die vorherrschenden schlechten Bedingungen in Entwicklungsländern angeführt. In der Entwicklungsökonomie gibt es mehrere wirtschaftwissenschaftliche Erklä- rungsansätze für Unterentwicklung. Neben den neoklassischen Erklärungsansätzen wie die „traditionellen“ und „neuen“ Wachstumstheorien dominieren vor allem die strukturalistischen Erklärungsansätze. Hierunter fallen Dualismus-Modelle, Teufelskreis-Modelle sowie Außenhandels-, Bevölkerungsund Abhängigkeitstheorien [Wagner 1997, S.38 f.]. Insbesondere in den Außenhandelstheorien werden externe Faktoren als wesentliche Ursachen für Unterentwicklung genannt werden [Wagner 1997, S.47], jene Faktoren die im Rahmen der Integration in den Welthandel den Entwicklungsprozess der Entwicklungsländer verlangsamen oder sogar verhindern. Gegensätzlicher Meinung sind vor allem die neoklassisch geprägten Ökonomen, die mit der Vorteilhaftigkeit des internationalen Handels argumentieren [Hemmer 2002, S.272].

2.2.1 Gründe für die Teilnahme von Entwicklungsländern am Welthandel

Nach den Erkenntnissen neoklassischer Theorien existieren mehrere Bestimmungsgründe für die Entwicklungsländer, internationalen Handel zu betreiben. Insbesondere Entwicklungsländer sind aufgrund ihrer unzureichenden Verfügbarkeit an Ressourcen und Produktionsfaktoren sowie mangelndem technischen Wissen häufig nicht in der Lage, bestimmte Güter zu produzieren, obwohl eine große Nachfrage danach besteht und die Produktion dieser Güter für den Entwicklungsprozess sehr wichtig wäre. Um dieses Versorgungsdefizit zu beseitigen hat das betrachtete Land im Rahmen des internationalen Warenaustausches aber die Möglichkeit, den fehlenden Faktor zu importieren. Umfasst dieses Entwicklungsdefizit technisches und organisatorisches Wissen, kann die Produktion des Gutes nicht nur realisiert, sondern sogar verbessert werden, da die verfügbaren Faktoren nun effizienter ausgenutzt werden können als vorher [Hemmer 2002, S. 272 f.].

Weiterhin kann Außenhandel unter der Voraussetzung, dass die gehandelten Güter in jedem Land produziert werden können, mit Hilfe internationaler Spezialisierung zur Erhöhung der Wohlfahrt sämtlicher internationalen Handelspartner führen. Die Wohlfahrtssteigerung macht sich durch die größeren Konsummöglichkeiten bemerkbar. „Jedes Land kann durch Außenhandel höhere Konsumpunkte erreichen, wenn es sich auf den Export des Gutes spezialisiert in dem es einen preisbestimmten Wettbewerbsvorteil auf dem Weltmarkt besitzt und im Gegenzug das Gut importiert in dem es dort einen Preisnachteil hat“ [Hemmer 2002, S.273 f.].

Grundlage der neoklassischen Theorien ist das „Prinzip der absoluten Kostenvorteile“4 von Adam Smith. Die Theorie von Smith wurde von Ricardo5 sowie von Heckscher/Ohlin6 weiterentwickelt. Diese kamen zu dem Ergebnis, dass sich Handel selbst dann für ein Land lohnt, wenn es keinen absoluten Kostenvorteil in der Produktion eines Gutes besitzt. Wenn sich dieses Land auf die Produktion des Gutes spezialisiert in dem es relativ den geringsten Nachteil besitzt, entsteht trotzdem ein verteilungsfähiger Überschuss [Zahrnt 2005, S.5]. Hemmer [2002, S.274 f.] ergänzt, dass internationaler Handel auch zu qualitätsbestimmten Wettbewerbsvorteilen auf den Weltmärkten führen kann. Viele Wirtschaftssubjekte treffen Handelsentscheidungen nicht wegen vermeintlicher Preisunterschiede, sondern entscheiden sich für die Güter mit höherer Qualität. Aufgrund der besseren Qualität werden ausländische teurere Güter meist billigeren Inlandsgütern vorgezogen. Sicherlich ist dies ein Argument welches sich besonders auf den intraindustriellen Handel bezieht, der vornehmlich zwischen Industrieländern stattfindet [Hemmer 2002, S.274 f.].

Die durch die neoklassischen Freihandelstheorien geäußerten Wohlstandsund Wachstumssteigerungen wurden in vielen empirischen Untersuchungen bis heute regelmäßig neu bestä- tigt [Duwendag 2006, S.32].

2.2.2 Statische und dynamische Wohlfahrtseffekte

Betrachtet man weitere Argumente für die Handelsliberalisierung einzelner Länder kommt man vor allem zu der Erkenntnis, dass Wohlfahrtsgewinne eine entwicklungsfördernde Wirkung besitzen. Generell wird zwischen statischen und dynamischen Wohlfahrtseffekten unterschieden [Siebert 1997, S.173].

Die Öffnung der Grenzen führt für beide Handelspartner zu statischen Wohlfahrteffekten. Rübel [2004, S.73] differenziert hierbei zwischen einem „Handelsgewinn“ und einem „Spezialisierungsgewinn“. Der Handelsgewinn bezeichnet die Realisierung einer Verbesserung der „Terms of Trade“7. Wohingegen der Spezialisierungsgewinn den Gewinn kennzeichnet, der durch Umverteilung der Produktionsfaktoren auf die Herstellung des Gutes erzielt wird, bei dem ein komparativen Vorteil gegenüber dem Auslandsgut besteht [Rübel 2004, S.73]. Krugman und Obstfeld [2003, S.290] sprechen von Effizienzgewinnen durch Freihandel. Freihandel erhöht die nationale Wohlfahrt, in dem die durch einen Zoll verursachten Verzerrungen für Konsumenten und Produzenten beseitigt werden. Siebert [1997, S.174 f.] ergänzt die Vorteile aus Handel um einen „Vielfalteffekt“ in Bezug auf die verbesserten Wahlmöglichkeiten für den Konsumenten und ferner um einen Skaleneffekt, da mit zunehmendem Output die Durchschnittskosten der Produktion sinken.

Noch gravierender als die bereits genannten statischen Effekte sind die dynamischen Effekte aus Freihandel [Siebert 1997, S.175]. Durch die Teilnahme am Welthandel entstehen für die Unternehmen durch die Schaffung einer ständigen Wettbewerbssituation, Innovationsund Lernbzw. Adaptionsmöglichkeiten, da sie versuchen müssen, mit den globalen Konkurrenten Schritt zu halten [Krugman und Obstfeld 2003, S.392 f.]. Aufgrund der neuen verschärften Konkurrenzbedingungen durch internationalen Wettbewerb ist es möglich, dass monopolistische Strukturen abgebaut werden können. Dies kann einen positiven Einfluss auf die nationalen Güterpreise und auf das Versorgungsniveau haben [Rübel 2004, S.76]. Ebenso werden die Unternehmen durch den Anpassungsdruck dazu gebracht, Kostensenkungspotentiale auszunutzen. Dies ist aber besonders im Falle von Arbeitsplatzabbau als Kostensenkungsinstrument nicht immer grundsätzlich von Vorteil [Zahrnt 2005, S.5 f.]. Ein weiterer wichtiger dynamischer Effekt ist der Akkumulationseffekt. Durch den Import von Kapitalgütern kann ein höherer Bestand an Produktionsfaktoren erreicht werden, so dass die Produktion wachsen kann. Eine Ausprägung dieses Akkumulationseffektes ist der Innovationseffekt. Besonders durch die Suche nach neuen Produktionsmöglichkeiten und der damit verbundenen Akkumulation von technischem Wissen können die gegebenen Faktoren effizienter eingesetzt werden [Siebert 1997, S. 176].

Abbildung 1- Wohlfahrtswirkungen des Außenhandels (Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Durth, Körner und Michaelowa, S.124)

Abbildung 1 soll die statischen Wohlfahrtseffekte aus Teilnahme am Außenhandel für ein Entwicklungsland grafisch darstellen. Auf der zum Ursprung hin konkav verlaufenden gesamtwirtschaftlichen Transformationskurve befinden sich alle Güterkombinationen, die ein Land bei voller Produktionseffizienz herstellen kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1-Wohlfahrtseffekte aus Außenhandel (Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Durth, Körner und Michaelowa 2002, S.124)

Die konvex verlaufenden Indifferenzkurven geben die Präferenzen der Nachfrager an und stellen je weiter vom Ursprung entfernt ein höheres Nutzenniveau dar. Der Punkt C0 =P0 stellt nicht nur den Konsumpunkt bei Autarkie dar, sondern aufgrund des fehlenden Außenhandels auch gleichzeitig den Produktionspunkt bei Autarkie. Für die Konsumenten ist dies die Güterkombination bei der sie den größtmöglichen Nutzen erzielen. Nach Aufnahme von Handel kann das Entwicklungsland nun zum Beispiel Industriegüter günstiger importieren und Agrargüter exportieren. Durch die Aufhebung der Autarkie verändern sich die relativen Preisverhältnisse und die Preisgerade dreht sich nach außen. Bei Außenhandel fallen nun Produktionspunkt P1 und Konsumpunkt C1 auseinander. Durch die Ausnutzung der Spezialisierungsvorteile aus internationalem Handel steigt die nationale wirtschaftliche Wohlfahrt. In dem neuen Konsumpunkt C1 können nun im Entwicklungsland nie zuvor erreichbare Kombinationen aus den beiden Güterarten konsumiert werden [Durth, Körner und Michaelowa 2002, S.124 f.].

Die dynamischen Wohlfahrtseffekte aus Aufnahme von Außenhandel lassen sich als Verschiebung der gesamtwirtschaftlichen Transformationskurve nach außen darstellen. Diese Verschiebung lässt sich durch die Zunahme der gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazität des Entwicklungslandes erklären [Durth, Körner und Michaelowa 2002, S.125].

Nach Durth, Körner und Michaelowa [2002, S.159] gibt es einige Kritikpunkte bzw. Einschränkungen in Bezug auf Außenhandel in Entwicklungsländern. Handel führt zwar zu Effizienzgewinnen bzw. steigert die Wohlfahrt, allerdings führt die Verbesserung der Konsumversorgung nur zu einer einmaligen Verbesserung und zu keiner langfristigen positiven wirtschaftlichen Entwicklung. Ebenso führt die Spezialisierung nur zu einer abrupten Mehrproduktion und nicht zu einer konstanten nachhaltigen Vermehrung der für die Produktion benö- tigten Ressourcen [Durth, Körner und Michaelowa 2002, S.159].

2.2.3 Entwicklungshemmende Wirkung des Außenhandels

Perroux8 mit seiner „Theorie der dominierenden Wirtschaft“ oder Prebisch/Singer9 mit ihrer „Theorie der peripheren Wirtschaft“ knüpfen zwar indirekt an die Außenhandelstheorien von Ricardo und Heckscher/Ohlin an, setzen sich allerdings mit Außenhandel als Ursache für Unterentwicklung auseinander.

Perroux kommt zu dem Ergebnis, dass es besonders im Hinblick auf die Entwicklungsländer zu einer ungleichen Aufteilung der Gewinne aus Außenhandel kommt. Mit der Folge, dass die Schere zwischen Industrieund Entwicklungsländern bezogen auf Einkommen und Wohlstand immer größer wird. Er spricht hierbei von Dominationseffekten der Industrieländer gegenüber den Entwicklungsländern aufgrund der unterschiedlichen Verhandlungsstärken („Machtverhältnisse“) und der unterschiedlichen Größen der Handelspartner [Sell 1993, S.240] Verschärfend kommt noch hinzu, dass es nach dieser Theorie bei der Verteilung der Agrar-, Industrieund Rohstoffproduktion zu einer „ausschließlich“ für das dominierende Industrieland vorteilhaften Arbeitsteilung kommen kann. Allerdings unter der Voraussetzung, dass das Industrieland den Großteil der Produktion mit hohem Wertschöpfungsanteil von Arbeit und Kapital für sich gewinnen kann, und das Entwicklungsland nur als Rohstofflieferant dient [Sell 1993, S.240].

Auch Prebisch und Singer behaupten, dass im Gegensatz zu den neoklassischen Theorien, freier internationaler Handel nicht notwendigerweise zu nationaler und internationaler Gleichheit führt. Nach Prebisch und Singer [Heiduk 2004, S.401] kommt es im Hinblick auf das Entwicklungsniveau und auf das durchschnittliche PKE zu Vergrößerungen der Ungleichheit zwischen Entwicklungsund Industrieländern. Dies geschieht, weil die unelastische Nachfrage auf dem Exportmarkt die Absatzmöglichkeiten der auf den Export von Primärgü- tern spezialisierten Entwicklungsländer begrenzt. Zudem kommt es häufig zu starken Preisschwankungen auf dem Weltmarkt, die zu Leistungsbilanzdefiziten in den Entwicklungsländern führen [Heiduk 2004, S.401]. Des Weiteren besteht die Gefahr, dass Entwicklungsländer trotz ihres ausgewiesenen komparativen Vorteils, einer monopolistischen Ausbeutung der Industrieländer ausgesetzt werden. Sie erhalten für ihre Erzeugnisse nur den Konkurrenzpreis, müssen aber für Importgüter den überhöhten Monopolpreis zahlen. Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach Rohstoffen geringer und langsamer steigt, als die nach Industriegütern. Prebisch und Singer kommen zu dem Ergebnis, dass aus den angeführten Argumenten eine negative Entwicklung der Terms of Trade resultiert, so dass eine Integration der Entwicklungsländer in den Welthandel deren Entwicklung hemmen würde. [Sell 1993, S.240 ff.]

2.3 Freihandel versus Protektionismus

Ungefähr fünfzig Jahre nach den Veröffentlichungen der Theorien von Perroux und Prebisch/Singer und noch weitaus längerer Zeit nach Veröffentlichung der neoklassischen Theorien findet der Globalisierungkritiker Stiglitz10 einen akzeptablen Mittelweg in der Debatte um die Wirkung von Handel auf Entwicklung. Mit seiner These über Handel bzw. Gewinne aus Handel bestätigt Stiglitz indirekt die in den vorherigen Kapiteln diskutierten Theorien. Der Mitbegründer der „New Development Economics“ bezeichnet Handel als „ein positives Summenspiel, bei dem alle Gewinner sind oder es zumindest sein könnten“ [Stiglitz 2006, S.135 f.] Denn durch Handel entstehen Gewinner und Verlierer, aber der Netto-Gewinn sei immer positiv. Deshalb könne der Gewinner den Verlierer mit Kompensationszahlungen von seinem Gewinn entschädigen und alle Teilnehmer würden besser da stehen als vor Handel [Stiglitz 2006, S.135 f.]. Diese mögliche Pareto-Effizienz des Handels ist allerdings bis auf wenige Ausnahmen besonders in Hinblick auf den Handel zwischen Entwicklungsländern und Industriestaaten als „hypothetisch“ zu bezeichnen. Doch wenn Entwicklungshilfe als Kompensationszahlungen vom Gewinner an den Verlierer aus Handel betrachtet wird, bekommt auch die Behauptung von Stiglitz einen praktischen Bezug.

Setzt man sich mit den Entwicklungschancen eines wirtschaftlich schwachen Landes in den Zeiten der fortschreitenden Globalisierung auseinander, kommt man zu dem Ergebnis, dass eigentlich Handelsliberalisierung die gewinnbringende Strategie für dieses Land sein sollte. Insbesondere die GATT bzw. später die WTO ist überzeugt von der Vorteilhaftigkeit des freien Außenhandels und versucht deshalb, die Liberalisierung der Handelsströme soweit wie möglich voranzutreiben (s. Kapitel 3.1). Mit der Volksrepublik China gibt es jedoch bislang nur eine moderne Volkswirtschaft die vollkommen auf Zölle und Importquoten verzichtet. Vollkommener Freihandel wird von den meisten führenden Industrienationen nicht ansatzweise erreicht [Krugman und Obstfeld 2003, S.290].

Ein Grund für handelspolitische Eingriffe und insbesondere für die Einführung von Schutzzöllen ist die Protektion der heimischen Produktion. Hierunter fällt auch das Argument des „Versorgungsrisikos“. Dieses wird allerdings in Zeiten der modernen Weltwirtschaft und der Globalisierung weitestgehend entwertet, denn der Erwerb von Importgütern ist weltweit so verstreut, dass es in der Regel keine Länder mehr gibt, die nur von einer einzelnen Nation als Lieferanten abhängig sind. Des Weiteren beeinträchtigt Autarkie die Produktion in den heimischen Exportsektoren negativ, da diese sehr oft importierte Güter als Inputs für die eigene Produktion benötigen. Dies kann zu höheren Kosten für die Unternehmen und zu Wohlfahrtsverlusten für die Volkswirtschaft führen [Siebert 1997, S.160 f.].

Eine von Entwicklungsländern häufig angewandte Handelsstrategie ist der „Erziehungszoll“. Primär sollen dadurch die Importsubstitute herstellenden heimischen Sektoren in der Anfangsphase ihres Entwicklungsprozesses so lange vor internationalen Wettbewerbern geschützt werden bis ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt gegeben ist („infantindustry-Argument“). Im Kapitel 2.4.1 soll das Argument des Erziehungszolls genauer erläutert werden. Zusätzlich zu den Importzöllen existieren noch weitere Instrumente handelspolitischer Maßnahmen um die heimische Produktion zu schützen oder zu unterstützen, wie Subventionen für Importsubstitute, Mengenkontingente oder freiwillige Exportbeschränkungsabkommen [Siebert 1997, S.161 ff.].

Ein weiterer Grund für die Einführung von Importzöllen oder Quoten ist das der Anti- Dumping-Maßnahmen als notwendige Antwort („Retorsion“) eines Landes auf das Angebotsverhalten ausländischer Wettbewerber, die ihre Produkte auf dem Weltmarkt unter dem normalen Preisniveau und unter dem im eigenen Inland verlangten Preis anbieten. Hierauf reagieren die betroffenen Länder in der Regel mit Mengenkontingenten oder Importzöllen, um die eigenen Wirtschaft zu schützen [Siebert 1997, S.171]. Das Argument der Anti-Dumping- Maßnahmen wird insbesondere von den Industrieländern als Rechtfertigungsgrund für Quoten bzw. Zölle auf Güter aus Entwicklungsländern genutzt (s. Kapitel 5.2.3).

Aus der Sicht eines Landes ist die Mehrung seines Gewinnes aus Außenhandel von hoher Bedeutung und rechtfertigt dadurch oftmals auch handelspolitische Maßnahmen, die anderen Ländern schaden. Insbesondere für Industrieländer mit Einfluss auf dem Weltmarktpreis eines Gutes lohnt sich protektionistisches Verhalten durch Einführung eines „Optimalzolles“, da diese im Vergleich zu Entwicklungsländern die Möglichkeit besitzen, hierdurch ihre Terms of Trade zu verbessern. Durch die aus dem erhobenen Importzoll resultierende Preiserhöhung im Inland sinkt die Nachfrage nach dem Importgut auf dem Weltmarkt. In Folge dessen fällt auch der Preis des Gutes auf dem Weltmarkt. Die Wohlfahrtsgewinne durch die Verbesserung der Terms of Trade übersteigen in der Regel die Wohlfahrtsverluste durch Zolleinführung. Gegenüber der Situation bei Freihandel hat sich die Lage der inländischen Produzenten verbessert [Donges, Menzel und Paulus 2003, S.64 ff.]. Allerdings ist die darauf günstigste Antwort der anderen Handelspartei, ebenfalls die Protektion des eigenen Marktes durch Erhebung eines Importzolles einzuführen. Diese Situation bezeichnet man als „Gefangenendilemma“11. In der Regel provoziert die Errichtung von Einfuhrhemmnissen Vergeltung des betroffenen Handelspartners, so dass die Möglichkeit eines Handelskrieges besteht. Die Wohlfahrt der Welt wird geschmälert und die Möglichkeit eines politischen Marktversagens besteht [Donges, Menzel und Paulus 2003, S.64 ff.].

Abbildung 2 soll den Zusammenhang von Optimal-Zoll und Gefangenendilemma grafisch darstellen. Der Punkt S0 bestimmt das Tauschgleichgewicht auf dem Weltmarkt bei Freihandel und die Steigung der Geraden OS0 das dortige Preisverhältnis. Das Inland verhält sich strategisch und versucht einen höheren Gewinn aus Außenhandel zu erzielen in dem es einen Optimalzoll einführt. Die Tauschkurve des Inlands verschiebt sich daraufhin zu dessen Gunsten nach links und es entsteht das neue Tauschgleichgewicht bei S1. Das Inland erhöht dadurch seine Handelsgewinne, wohingegen die des Auslands abnehmen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2- Optimalzoll und Gefangenendilemma (Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Siebert 1997, S. 167 ff.)

[...]


1 Die Lorenzkurve ist eine grafische Darstellung der personellen Einkommensverteilung, die zeigt, wie viel Prozent der Einkommensbezieher wie viel Prozent des Gesamteinkommens erhalten [Meyers Lexikon 2008].

2 Der Gini-Koeffizient ist eine statistische Maßgröße zur Kennzeichnung der relativen Konzentration und beruht auf dem Konzept der Lorenzkurve. Er ist bei völliger Gleichverteilung gleich 0 und bei vollkommener Konzentration gleich 1 [Wirtschaftlexikon, 2008].

3 Der Begriff „Tigerstaaten“ ist eine zusammenfassende Bezeichnung für die vier asiatischen Staaten Hongkong, Singapur, Südkorea und Taiwan (s. Kapitel 2.4.2).

4 Jedes Land spezialisiert sich auf die Herstellung des Gutes, welches es zu geringeren Kosten als das Ausland produzieren kann. Durch internationalen Handel können dann im Tausch gegen diese Güter, andere Güter bezogen werden, die im eigenen Land nur zu höheren Kosten hergestellt werden können [Rose und Sauernheimer 1992, S. 354].

5 Ricardo entwickelte 1816 auf Basis von Smith´s Ergebnissen die Theorie der komparativen Kostenvorteile und führt Handel auf Unterschiede in den Arbeitsproduktivitäten der betrachteten Länder zurück [Heiduk 2004, S.163].

6 Heckscher und Bertil Ohlin veröffentlichten 1933 aufbauend auf Ricardos Theorie das „Faktorproportionentheorem“, in dem Handel auf die unterschiedlichen relativen Faktorausstattungen der Wirtschaftsräume innerhalb der betrachteten Länder zurückgeführt wird [Heiduk 2004, S, 43 ff.].

7 Die Terms of Trade werden berechnet, indem der Preisindex der Exporte durch den Preisindex der Importe in heimischer Währung geteilt wird. Die Entwicklung der Terms of Trade zeigt, wie sich die (realen) Austauschverhältnisse der exportierten und importierten Waren verändern. Steigen die Terms of Trade eines Staates, durch eine Preissteigerung der eigenen Exportgüter und/oder durch eine Preissenkung der Importgüter, verbessert sich die außenwirtschaftliche Position, da sich die Fähigkeit erhöht, mit dem gleichen Exportvolumen mehr Güter zu importieren [Bundeszentrale für politische Bildung, 2008]

8 F. Perroux veröffentlichte 1961 die Theorie der dominierenden Wirtschaft, die von der Feststellung ausgeht, dass die Gleichgewichtsvorstellungen der neoklassischen Handelstheorie für die Außenhandelsbeziehungen zwischen Industrieund Entwicklungsland nicht adäquat genug ist [Sell 1993, S.240]

9 R. Prebisch und H.W. Singer veröffentlichten 1949 ihre These der säkularen Verschlechterung der Terms of Trade [Sell 1993, S.241 f.]

10 J.Stiglitz zählt zu den führenden Wirtschaftsexperten der Welt und ist Träger des Wirtschaftsnobelpreises. Als ehemaliger Vize-Präsident der Weltbank gehört er zu den bekanntesten Vertretern der sog. „Insider-Kritiker“ der Globalisierung [Inwent 2008].

11 Das Beispiel des Gefangenendilemmas: Zwei Länder haben die Wahl sich entweder für Freihandel oder für Protektionismus zu entscheiden. Die Öffnung des eigenen Marktes ist mit politischen Kosten verbunden, die Öffnung des Auslandsmarktes mit Nutzen. Ohne vorherige Verhandlungen wird jedes Land unabhängig von der Wahl des anderen Landes die Option Protektionismus wählen, da es die Kosten der eigenen Marktöffnung sparen kann und vom Nutzen der Öffnung des Auslandsmarktes profitieren kann. Im Gleichgewicht verhalten sich nun beide Länder protektionis-

Ende der Leseprobe aus 57 Seiten

Details

Titel
Perspektiven von Entwicklungsländern im Welthandel - Die Rolle der WTO
Hochschule
Georg-August-Universität Göttingen  (Institut für internationale und monetäre Wirtschaft)
Note
2,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
57
Katalognummer
V121119
ISBN (eBook)
9783640254071
ISBN (Buch)
9783640737499
Dateigröße
670 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diese Abschlussarbeit wurde Ende 2008 erstellt und überschreitet mit einem Umfang von 53 Seiten durchaus den Rahmen einer Bachelorarbeit, so dass diese sicher auch für Diplom-, Master- oder Magisterstudenten interessant ist.
Schlagworte
Welthandel, WTO, Entwicklung, Entwicklungsländer, Internationaler Handel, Welthandelsorganisation, Globalisierung, Fair Trade, Tiger-Staaten
Arbeit zitieren
BA Econ. Björn Schömann (Autor:in), 2008, Perspektiven von Entwicklungsländern im Welthandel - Die Rolle der WTO, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121119

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