Es soll im Rahmen einer Pilotstudie an einer Gruppe von klassischen Orchestermusikern untersucht werden, inwieweit berufsbedingte körperliche Schmerzen vorliegen und ob sie sich deswegen in ärztlicher Behandlung befinden. Hieraus ergibt sich ein Verhältnis von ärztlich erfassten und in weiterer Folge möglicherweise als Berufskrankheiten eingestuften Beschwerden zu einem Dunkelfeld inoffizieller Schmerzleiden. Ärztliche Befunde zu möglichen Ursachen der von den Musikern angegebenen Symptomen wurden daher nicht erfragt. Alters- sowie Geschlechts-bezogene Aspekte sollen miteinbezogen werden.
Individuelle künstlerisch-musikalische Aspekte sowie mögliche Einflüsse der gesamten Lebenssituation auf die körperlichen Beschwerden wurden nicht berücksichtigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Material und Methode
- Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Pilotstudie untersucht die Prävalenz berufsbedingter körperlicher Schmerzen bei klassischen Orchestermusikern und deren Inanspruchnahme ärztlicher Behandlung. Ziel ist es, die Dunkelziffer berufsbedingter Schmerzen aufzuzeigen und geschlechts- sowie altersbezogene Unterschiede zu identifizieren.
- Häufigkeit berufsbedingter Schmerzen bei Orchestermusikern
- Inanspruchnahme ärztlicher Behandlung bei Schmerzen
- Geschlechts- und altersbezogene Unterschiede im Schmerzempfinden und ärztlicher Konsultation
- Dunkelfeld der nicht-ärztlich erfassten Schmerzleiden
- Zusammenhang zwischen beruflichen Belastungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Hintergrund berufsbedingter Erkrankungen des Bewegungsapparates bei Musikern, insbesondere die Entstehung von Berufskrankheiten durch einseitige Belastungen und Fehlhaltungen. Es wird auf die historische Entwicklung der Musikermedizin eingegangen und die Problematik der unzureichenden Prävention und Versorgung von Musikern angesprochen. Die Studie wird als Pilotstudie positioniert, die die Häufigkeit von Schmerzen und deren ärztliche Behandlung untersuchen soll, um die Dunkelziffer zu ermitteln. Die Einleitung hebt die Notwendigkeit von weiteren Untersuchungen hervor, um die komplexen Zusammenhänge zwischen körperlichen Belastungen, psychischen Faktoren und der Arbeitsorganisation im Kulturbetrieb zu verstehen.
Material und Methode: In diesem Kapitel wird die Methodik der Pilotstudie detailliert beschrieben. Im Oktober 2007 wurden 62 Orchestermusiker unterschiedlichen Alters, Geschlechts und mit verschiedenen Instrumenten mittels eines anonymen Fragebogens befragt. Der Fragebogen enthielt Fragen zur Lokalisation und Chronizität der Schmerzen sowie demografische Daten. Es wurden keine ärztlichen Diagnosen oder Informationen zu den Ursachen der Schmerzen erhoben. Das Ziel war, die Häufigkeit von Schmerzen, chronischen Schmerzen und den Zusammenhang mit der Inanspruchnahme ärztlicher Behandlung zu untersuchen.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass über die Hälfte der befragten Orchestermusiker unter vermutlich berufsbedingten Schmerzen leiden, wobei fast die Hälfte chronische Schmerzen angibt. Jedoch sucht nur etwa ein Drittel der Schmerzgeplagten bzw. knapp die Hälfte derjenigen mit chronischen Schmerzen ärztliche Hilfe. Daraus resultiert eine hohe Dunkelziffer an berufsbedingten Schmerzen bei Musikern und deutet auf ein weites Spektrum unerkannter Schmerzsymptomatiken hin.
Schlüsselwörter
Musikermedizin, Klassische Orchestermusiker, Musikerkrankheiten, Berufskrankheiten, berufliche Exposition Musiker, mechanische Dysfunktionen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Schmerzen, Prävention, Prophylaxe, Therapie, Rehabilitation, Geschlecht, Altersstruktur, Dunkelziffer.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Pilotstudie: Berufsbedingte Schmerzen bei klassischen Orchestermusikern
Was ist der Gegenstand dieser Studie?
Diese Pilotstudie untersucht die Prävalenz berufsbedingter körperlicher Schmerzen bei klassischen Orchestermusikern und deren Inanspruchnahme ärztlicher Behandlung. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Aufdeckung der Dunkelziffer solcher Schmerzen und der Identifizierung geschlechts- und altersbezogener Unterschiede.
Welche Themen werden in der Studie behandelt?
Die Studie befasst sich mit der Häufigkeit berufsbedingter Schmerzen bei Orchestermusikern, der Inanspruchnahme ärztlicher Behandlung, geschlechts- und altersbezogenen Unterschieden im Schmerzempfinden und der ärztlichen Konsultation, dem „Dunkelfeld“ nicht-ärztlich erfasster Schmerzleiden und dem Zusammenhang zwischen beruflichen Belastungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Wie wurde die Studie durchgeführt?
Im Oktober 2007 wurden 62 Orchestermusiker mittels eines anonymen Fragebogens befragt. Der Fragebogen erhob Daten zur Lokalisation und Chronizität von Schmerzen sowie demografische Daten. Ärztliche Diagnosen oder Informationen zu den Ursachen der Schmerzen wurden nicht erhoben.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse zeigen, dass über die Hälfte der befragten Orchestermusiker unter vermutlich berufsbedingten Schmerzen leiden, wobei fast die Hälfte chronische Schmerzen angibt. Nur etwa ein Drittel der Schmerzgeplagten bzw. knapp die Hälfte derjenigen mit chronischen Schmerzen sucht ärztliche Hilfe. Dies deutet auf eine hohe Dunkelziffer an berufsbedingten Schmerzen bei Musikern hin.
Welche Kapitel umfasst die Studie?
Die Studie gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Material und Methode sowie ein Kapitel zu den Ergebnissen. Die Einleitung beschreibt den Hintergrund berufsbedingter Erkrankungen des Bewegungsapparates bei Musikern und positioniert die Studie als Pilotstudie zur Ermittlung der Dunkelziffer berufsbedingter Schmerzen. Das Kapitel "Material und Methode" detailliert die Methodik der Befragung. Das Kapitel "Ergebnisse" präsentiert die Befunde der Studie.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie?
Die Studie wird durch folgende Schlüsselwörter beschrieben: Musikermedizin, Klassische Orchestermusiker, Musikerkrankheiten, Berufskrankheiten, berufliche Exposition Musiker, mechanische Dysfunktionen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Schmerzen, Prävention, Prophylaxe, Therapie, Rehabilitation, Geschlecht, Altersstruktur, Dunkelziffer.
Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus der Studie ziehen?
Die Studie zeigt eine hohe Dunkelziffer an berufsbedingten Schmerzen bei Orchestermusikern auf. Ein erheblicher Teil der Betroffenen sucht keine ärztliche Hilfe. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen, um die komplexen Zusammenhänge zwischen körperlichen Belastungen, psychischen Faktoren und der Arbeitsorganisation im Kulturbetrieb zu verstehen und Präventionsmaßnahmen zu entwickeln.
- Arbeit zitieren
- Dr.med.dent. Hubertus R. Hommel (Autor:in), Harald Lothaller (Autor:in), Heinz Spranger (Autor:in), Christian P. Endler (Autor:in), 2008, Körperschmerzen männlicher und weiblicher Musiker, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121127