Das Scheitern der zwischen Israel und der PLO im Jahr 2000 abgehaltenen Verhandlungen zur Schaffung eines endgültigen Friedens wird sehr oft der Unnachgiebigkeit und Sturheit des damaligen PLO- Führers Jassir Arafat angelastet.Die bald nach dem Verhandlungsende einsetzende 2. Intifada (Aufstand gegen die israelische Besatzung) im Westjordanland und im Gazastreifen führte 2006 schlussendlich zum demokratisch legitimierten Sieg der radikalislamischen HAMAS in Gaza und einem daraus resultierenden neuen Konfliktpotential, dessen Lösung nach wie vor in weiter Ferne liegt.
Die gegenständliche Arbeit untersucht anhand tiefgehender Analysen israelischer und palästinensischer Verhandlungspraktiken die Behauptung, ob es tatsächlich nur am durchaus kritikwürdigem Verhalten Arafats gelegen war, dass die Verhandlungen erfolglos abgebrochen werden mussten, oder ob nicht auch das Verhalten des "ehrlichen" Maklers USA sowie der israelischen Seite zu diesem folgenreichen politischen Misserfolg beitrug, der in seinen Ansätzen die Chance zu einem wirklich umfangreichen und dauerhaften Frieden im Nahen Osten beinhaltet hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel I: Die Oslo- Übereinkommen und ihre praktische Umsetzung
- Kapitel II: Die israelischen Wahlen 1996 und 1999 und deren Einfluß auf den Friedensdialog mit den Palästinensern
- Kapitel III: Israelisch-syrische Friedensgespräche nach dem Wahlsieg Ehud Baraks
- Kapitel IV: Das israelisch- syrische Treffen in Shepherdstown im Jänner 2000
- Kapitel V: Der einseitige israelische Rückzug aus dem Südlibanon
- Kapitel VI: Die Friedenspolitik Ehud Baraks
- Kapitel VII: Die Friedenspolitik Yasser Arafats
- Kapitel VIII: Camp David- die wahren Hintergründe für das Scheitern der Verhandlungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht kritisch die gängige Darstellung des Scheiterns der Camp David Verhandlungen im Sommer 2000. Sie hinterfragt die alleinige Verantwortlichmachung Yasser Arafats und analysiert die politische Vorgeschichte des Friedensprozesses von 1993 bis 2000. Dabei wird der Fokus auf das Verhalten Israels und die Rolle der USA gelegt.
- Analyse der Oslo-Übereinkommen und deren Umsetzung
- Einfluss der israelischen Wahlen auf den Friedensprozess
- Bewertung der Friedenspolitik von Ehud Barak und Yasser Arafat
- Die Rolle der USA im Friedensprozess
- Hintergrundfaktoren zum Scheitern der Camp David Verhandlungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I: Dieses Kapitel beschreibt die Oslo-Übereinkommen, ihre Unterzeichnung und die anfängliche Reaktion der beteiligten Parteien. Es beleuchtet die Gründe für diese historisch bedeutsame Entwicklung, einschließlich des Endes des Ost-West-Konflikts und der verstärkten US-amerikanischen Beteiligung.
Kapitel II: Hier wird der Einfluss der israelischen Wahlen von 1996 und 1999 auf die Friedensverhandlungen mit den Palästinensern analysiert.
Kapitel III & IV: Diese Kapitel befassen sich mit den israelisch-syrischen Friedensgesprächen nach dem Wahlsieg Ehud Baraks und dem Treffen in Shepherdstown.
Kapitel V & VI: Der einseitige israelische Rückzug aus dem Südlibanon und die Friedenspolitik Ehud Baraks werden behandelt.
Kapitel VII: Die Friedenspolitik Yasser Arafats wird beleuchtet.
Kapitel VIII: Dieses Kapitel analysiert die Hintergründe des Scheiterns der Camp David Verhandlungen, jedoch ohne detaillierte Darstellung des Verhandlungsverlaufs selbst.
Schlüsselwörter
Camp David Verhandlungen, Oslo-Übereinkommen, Israelisch-Palästinensischer Konflikt, Yasser Arafat, Ehud Barak, Bill Clinton, Friedenspolitik, Nahostkonflikt, PLO, Israelische Wahlen, Verhandlungsführung.
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- B.A. Martin F. Kraemer (Autor), 2006, Die Friedensverhandlungen von Camp David (Sommer 2000), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121196