Die „Federalist Papers“ gelten seit jeher als Klassiker der politischen Theorie. Schon kurze Zeit nach dem Erscheinen des „Federalists“ war klar, dass den drei Autoren Alexander Hamilton, James Madison und John Jay weit mehr gelungen war als die bloße Rechtfertigung und Verteidigung der entworfenen US-Verfassung in der öffentlichen Diskussion um deren Ratifizierung. In der Tat lassen sich in der heutigen Forschung eine Vielzahl verschiedener Interpretationsansätze und Deutungsmuster zu den „Federalist Papers“ erkennen. So wird beispielsweise auf den Aspekt verwiesen, dass mit den „Federalist Papers“ die ersten theoretischen Begründungen eines republikanisch verfassten Gemeinwesens geschaffen wurden. Ferner handle es sich aber auch um eine Darlegung der politischen Ziele und Ideale der amerikanischen Gründerväter. Nach Konsens der heutigen Forschung seien die „Federalist Papers“ zudem der authentischste Kommentar und die bislang beste Interpretation (zu) einer Verfassung, die seit nunmehr 225 Jahren fast unverändert besteht; ein Aspekt, dem die „Federalist Papers“ nicht zuletzt auch ihre ungebrochene Aktualität verdanken.
In dieser Hausarbeit soll nun das Öffentlichkeitsmodell der „Federalist“-Autoren untersucht werden. Es wird hierbei die These vertreten, dass sich aus den „Federalist Papers“ ein solches Öffentlichkeitsmodell herausarbeiten lässt. Da sich im „Federalist“ nur sehr wenige direkte Bezüge zur Öffentlichkeit finden lassen und von den Autoren kein explizites Modell von Öffentlichkeit formuliert wurde, erscheint dies keineswegs selbstverständlich und auch nicht auf direktem Wege möglich. Vielmehr soll, anhand der Untersuchung von bestimmten Themenfeldern des „Federalists“, eine Annäherung an das Öffentlichkeitsmodell der „Federalist“-Autoren versucht werden. Die ausgewählten Themenfelder, namentlich „Menschenbild“ (Kapitel 3), „Faktionismus und Gesellschaftsstruktur“ (Kap. 4), sowie „Republik, Repräsentation und Elitarismus“ (Kap. 5) erscheinen hierzu am sinnvollsten und erlauben eine solche Annäherung, wie später gezeigt werden wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historischer Kontext
- 3. Menschenbild
- 4. Faktionismus und Gesellschaftsstruktur
- 5. Republik, Repräsentation und Elitarismus
- 6. Öffentlichkeit
- 6.1 Der Begriff Öffentlichkeit
- 6.2 Annäherung an Öffentlichkeit
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Öffentlichkeitsmodell der Autoren der „Federalist Papers“. Die Arbeit argumentiert, dass sich ein solches Modell, trotz des Fehlens expliziter Formulierungen, aus den Texten ableiten lässt. Die Analyse konzentriert sich auf ausgewählte Themenbereiche, um eine Annäherung an das implizite Öffentlichkeitsverständnis zu ermöglichen.
- Analyse des Menschenbildes der Autoren
- Untersuchung des Faktionismus und der Gesellschaftsstruktur
- Behandlung von Republik, Repräsentation und Elitarismus
- Rekonstruktion des impliziten Öffentlichkeitsmodells
- Einbettung der „Federalist Papers“ in den historischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung beschreibt die Bedeutung der „Federalist Papers“ als Klassiker der politischen Theorie und skizziert verschiedene Interpretationsansätze. Die Arbeit kündigt die Untersuchung des impliziten Öffentlichkeitsmodells an und benennt die relevanten Kapitel für die Analyse.
Kapitel 2 (Historischer Kontext): Dieses Kapitel liefert einen kurzen Überblick über die historisch-politischen Hintergründe der Entstehung der „Federalist Papers“, einschließlich der Probleme mit den Konföderationsartikeln, der Entstehung der neuen Verfassung und der darauf folgenden öffentlichen Debatte um deren Ratifizierung.
Kapitel 3 (Menschenbild): Kapitel 3 beleuchtet das skeptische Menschenbild der Autoren, welches von der Dominanz menschlicher Leidenschaften und Triebe über Vernunft und Gerechtigkeit geprägt ist. Die Notwendigkeit des Staates wird aus dieser anthropologischen Perspektive abgeleitet.
Kapitel 4 (Faktionismus und Gesellschaftsstruktur): (Zusammenfassung fehlt im Ausgangstext)
Kapitel 5 (Republik, Repräsentation und Elitarismus): (Zusammenfassung fehlt im Ausgangstext)
Schlüsselwörter
Federalist Papers, Amerikanische Gründerväter, Republik, Repräsentation, Elitarismus, Öffentlichkeit, Faktionismus, Menschenbild, Verfassung, Politische Theorie, Historischer Kontext.
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- Florian Greiner (Autor), 2004, Öffentlichkeit in den „Federalist Papers“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121306