Das Wort „Impro“ bezeichnet auf treffliche Art und Weise den Inhalt. Nämlich etwas Undefinierbares. Ein aus vier Buchstaben bestehendes, nichts sagendes Wort ist auch gleichzeitig etwas sehr bezeichnendes dieser Theaterform. Der Beginn dieses Theaterspiels liegt im Nichts, oder anders ausgedrückt, in einer unfertigen, vielfach durch das Publikum begonnen Form. Impro hat mit improvisieren zu tun, das heißt, keiner klaren Vorgabe zu folgen. Genau diese Freiheit des Raumes hat mich im letzten Sommer bewogen, an einem zweiwöchigen Workshop Improtheater in Kärnten teilzunehmen. Als Laie erfuhr ich peu a peu die wenigen Regeln des theatralen Improvisierens, die uns ein junger Absolvent des Max Reinhardseminars in Wien, pädagogisch zwar ungeschult, aber mit Freude und positiver, konstruktiver Kritik, nahe brachte. Im Rahmen meines Wahlfachsemesters der Studienrichtung Europäische Ethnologie interessierte mich Theaterpädagogik als eine Form der Auseinandersetzung mit dem Theaterspiel. Der Besuch der von Harald Volker Sommer sehr engagiert induzierten und geführten Lehrveranstaltung, „Theaterpädagogische Theorien“, am theaterwissenschaftlichen Institut der Universität Wien im Wintersemester 2008, bewog mich nun, mich näher mit dem Thema des Improvisationstheaters zu beschäftigen. Meine Fragestellung zielt in die Richtung der Reflektion und Auswirkung von Improtheater im Sinne seiner Wirkung auf Mitspieler und Publikum.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Micetro
- Gorillatheater
- Sozial-gesellschaftliche Erfahrung
- Sozial-individuelle Erfahrung
- Therapeutisch-kathartische Erfahrung
- Ästhetisch-Künstlerische Erfahrung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wirkung von Improvisationstheater auf Mitspieler und Publikum. Sie beleuchtet die pädagogischen Aspekte dieser Theaterform und analysiert, wie Improvisation soziale, individuelle, therapeutische und ästhetische Erfahrungen ermöglicht.
- Improvisationstheater als pädagogische Methode
- Die Rolle des Publikums im Improvisationstheater
- Analyse verschiedener Improvisationsspiele (Micetro, Gorillatheater)
- Die Bedeutung von Regeln und Grenzen im scheinbar freien Improvisieren
- Vergleich zwischen Improvisationstheater und traditionellen Theaterformen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Improvisationstheater und die Forschungsfrage ein. Sie beschreibt den persönlichen Werdegang der Autorin und die Motivation, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Der Abschnitt über Micetro beschreibt dieses Improvisationsspiel als einen Wettkampf mit klaren Regeln und Bewertungskriterien durch das Publikum. Der Abschnitt über Gorillatheater erläutert ein weiteres Spiel, bei dem die emotionale Reaktion des Publikums im Vordergrund steht. Die weiteren Kapitel befassen sich mit den verschiedenen Arten von Erfahrungen, die durch Improvisationstheater ermöglicht werden – sozial-gesellschaftliche, sozial-individuelle, therapeutisch-kathartische und ästhetisch-künstlerische Erfahrungen.
Schlüsselwörter
Improvisationstheater, Theaterpädagogik, Micetro, Gorillatheater, Publikum, Spieler, Regeln, soziale Erfahrung, individuelle Erfahrung, therapeutische Erfahrung, ästhetische Erfahrung, Keith Johnstone, Viola Spolin.
- Quote paper
- Andrea Klabach (Author), 2007, Improtheater und Theaterpädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121385