„Montesquieu wurde von den Kolonisten der dreizehn englischen Kolonien in Nordamerika eifrig gelesen. Die erste Unionsverfassung vom 15.11.1777, die sog. "Articles of Confederation" atmete bereits den "Geist der Gesetze". In den Debatten des Kontinentalkongresses wurde häufig auf dieses Werk Bezug genommen. […]Man wollte die Vorteile kleiner freiheitlicher Republiken bewahren und sich zu einer lockeren Konföderation zusammenschliessen. Dies geschah dann in der Tat, allerdings blieb die Konföderation wegen ihrer Mängel von bloss kurzer Dauer.“1 Als es dann zum Entwurf der Unionsverfassung kam, wurde Montesquieu auch wieder zu Rate gezogen. An der Ausarbeitung der Verfassung waren u.a. auch Alexander Hamilton und James Madison beteiligt. Diese zwei, der drei Federalists, verfassten später, als es um die Verabschiedung besagter Verfassung der 13 Staaten der USA ging, zusammen mit John Jay insgesamt 85 Artikel für verschiedene New Yorker Zeitungen. Mit diesen, als die Federalist Papers berühmt gewordenen Artikeln, wollten sie die New Yorker Bevölkerung zur Zustimmung zur Verfassung bewegen. Wesentlich bekannter sind Diese aber aufgrund ihrer Bedeutung als Verfassungskommentar und, mit ihrer Zusammenfassung als Buch, schon fast als Handbuch zur Interpretation der Verfassung und der Intention der Gründerväter beim deren Entwurf. In dieser Hausarbeit soll herausgearbeitet werden, inwiefern und in welchen Punkten die Federalists das Modell Montesquieus übernommen und/oder modifiziert haben. Speziell ist hier das Problem der Gewaltenteilung und der Checks and Balances von Interesse. In welchen Punkten haben die Federalists Neues geschaffen und was ist von Montesquieus Modell übernommen und an die geänderten Verhältnisse angepasst? [1 vgl. Heideking, Jürgen: Geschichte der USA, Tübingen/Basel 1996, S. 49 f]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Forschungsstand
- 1.3. Aufbau
- 2. Gewaltenteilung und Kontrolle bei Montesquieu und den Federalists
- 2.1. Gewaltenteilung und „Checks and Balances“
- 2.2. Charles Louis de Secondat de Montesquieu
- 2.3. „The Federalists“
- 2.4. Vergleich Montesquieu und „The Federalists“
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Einfluss von Montesquieu auf die Federalist Papers, insbesondere hinsichtlich der Gewaltenteilung und des Systems der „Checks and Balances“. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Modellen von Montesquieu und den Federalisten herauszuarbeiten und zu analysieren, inwiefern die Federalisten Montesquieus Modell übernommen und an die gegebenen Verhältnisse angepasst haben.
- Gewaltenteilung nach Montesquieu
- Das System der „Checks and Balances“ bei den Federalisten
- Vergleich der Konzepte von Montesquieu und den Federalisten
- Anpassung und Modifikation des Montesquieu-Modells durch die Federalisten
- Die Bedeutung der Federalist Papers als Verfassungskommentar
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, stellt die Problemstellung vor (den Einfluss Montesquieus auf die Federalist Papers), beschreibt den Forschungsstand und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2: Gewaltenteilung und Kontrolle bei Montesquieu und den Federalists: Dieses Kapitel beginnt mit einer Definition von Gewalt und Macht im politischen Kontext und erläutert die Konzepte von Gewaltenteilung und „Checks and Balances“. Es folgt eine Darstellung des Gewaltenteilungsmodells Montesquieus, gefolgt von einer Analyse der Federalist Papers unter denselben Gesichtspunkten. Ein Vergleich beider Modelle schließt das Kapitel ab.
Schlüsselwörter
Montesquieu, Federalist Papers, Gewaltenteilung, Checks and Balances, Verfassung, politische Theorie, USA, Verfassungsinterpretation.
- Arbeit zitieren
- Hendryk Zihang (Autor:in), 2007, Montesquieu: Quelle der Federalists - Gewaltenteilung und Kontrolle, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121529