ArbeiterInnenbewegung im 19. Jahrhundert. Sozialreform und Soziale Arbeit


Term Paper, 2020

15 Pages, Grade: 1.0


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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Gemeinsamkeiten der Sozialer Arbeit und Soziale Bewegung

3 Der Beginn der ArbeiterInnenbewegung

4 Die Frauenbewegung
4.1 Forderungen und Ansprüche der Frauen
4.2 Die Entwicklung der Sozialen Arbeit im Kontext der Frauenbewegung

5 Die bürgerliche Sozialreform

6 Fazit

7 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Die Soziale Arbeit als eigenes Berufsfeld ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Sie steht vielen Menschen in schwierigen Lebenssituationen bei und übernimmt wichtige Rollen in der Hilfeleistung. Sämtliche Geschehnisse in der Vergangenheit, die einen historischen Hintergrund haben, sind am Entstehungsprozess der Sozialen Arbeit, als eigenständige Professur, beteiligt. Verschiedene Aspekte thematisiert die folgende Ausarbeitung und geht näher auf sie ein.

Zu Beginn konkretisiert sie die Gemeinsamkeiten der Sozialen Arbeit und von sozialen Bewegungen. Denn zusammenfassend ist durch verschiedene Soziale Bewegungen die Soziale Arbeit als eigenständiges Berufsfeld entstanden und daran gewachsen.

Das folgende Kapitel handelt von dem Beginn der ArbeiterInnenbewegegung, die durch die Unzufriedenheit der eigenen Lebensqualität der Menschen gegründet wurde und ihnen durch die Gründung ein besseres Leben ermöglichen sollte.

Zusätzlich befasst sich diese Arbeit mit der Frauenbewegung, in der emanzipierte Frauen agierten und für ihre Rechte einstanden und gekämpft haben. Die Frauenbewegung brachte die neue Rolle der Frau mit sich.

Im Anschluss geht sie näher auf die Sozialreform ein, aus dieser ist die Soziale Frage entstanden. Durch sie haben sich differenzierte soziale Ungleichheiten gebildet und zusätzlich einzelne Gruppierungen und Gesetzgebungen, die für die heutige Zeit ausschlaggebend sind.

Diese Arbeit wird durch das Fazit im letzten Kapitel abgeschlossen, das alle Themen noch einmal zusammenfassend wiedergibt und die Auswirkung dieser auf die heutige Soziale Arbeit mit einbezieht.

2 Die Gemeinsamkeiten der Sozialer Arbeit und Soziale Bewegung

„Soziale Arbeit und Soziale Bewegungen scheinen historisch eng miteinander verbunden“ (Müller 1997/1999. Staub-Bernasconi 1995, Wendt 1995, zit. in Wagner 2009, S. 9).

Dieser Aspekt wurde einerseits durch die Frauenbewegung deutlich, die Ende des 19. Jahrhunderts immens zur Schaffung der Berufsausbildung und zur Professionalisierung der Sozialen Arbeit beigetragen hat. Durch die Jugendbewegung wurde Pionierarbeit geleistet und die ArbeiterInnenbewegung hat indirekt zur Gründung eines differenzierten sozialpolitischen Systems beigetragen (vgl. Wagner 2009, S. 9).

Durch die Soziale Bewegung wurden relevante Anreize für die Soziale Arbeit gegeben. Zum einen in der Jugendhilfe die, die besorgniserregenden Zustände in den Erziehungsheimen erwähnte und durch das Aufmerksam machen gewalttätiger Handlungen in der Frauenarbeit. Zum anderen aber auch durch die Skepsis bezogen auf Normalitätskonzepte in Psychiatrien (vgl. ebd.).

Die enge Verbundenheit der Sozialen Arbeit und der Sozialen Bewegung kommt durch ein wichtiges Merkmal zustande, denn die Soziale Bewegung behandelt soziale Schwierigkeiten und gesellschaftliche Konflikte, die meist nicht realisierbar scheinen. Die Aufgabe der Sozialen Arbeit ist es, auf diese Konflikte zu reagieren und diese zu behandeln (vgl. ebd.).

Trotz allem sind diese beiden Felder nicht immer im Einklang miteinander. Die Soziale Arbeit wurde oftmals von Sozialen Bewegungen bemängelt oder nicht angenommen (vgl. ebd.). Diese Kritisierung entstand dann, wenn sich die Soziale Arbeit der Forderungen höherer Positionen (z.B. Kirche, Wirtschaft, Staat) anpasste. Die Kritik gegenüber Sozialer Arbeit sei aber zu Unrecht, wenn diese als eigenständige und professionelle Sichtweise angezweifelt wurde, da sie ungebunden entstanden ist (vgl. Staub-Bernasconi 1995, S. 59, zit. in: Wagner 2009, S. 13-14).

„Das Strukturdilemma Sozialer Arbeit, das Ausbalancieren von Hilfe und Kontrolle (Becker-Lenz 2005) sowie das Streben nach Sozialer Veränderung (Brown 2008: 4) durchzieht das Verhältnis von Sozialer Arbeit und Sozialen Bewegungen seit den Anfängen.“ (Wagner 2009, S. 14).

Soziale Bewegungen sind Zusammenschlüsse, zusätzlich existiert kein festgelegtes Gründungsdatum. In Sozialen Bewegungen werden keine Mitgliederlisten geführt, die Beteiligung und Aktivität der einzelnen TeilnehmerInnen ist maßgeblich. Aus diesem Grund ist eine größere Gruppe ausschlaggebend für das Bestehen einer Sozialen Bewegung. Die Programme und Zielformulierung innerhalb der Bewegung sind nicht vorgegeben. Ziele sind zwar vorhanden, trotzdem aber nicht immer eindeutig und veränderbar (vgl. Wagner 2009, S. 10).

Soziale Bewegungen werden wie die Soziale Arbeit auch, als ein „typisches“ Ergebnis der Moderne definiert. Die Soziale Arbeit dient somit als Hilfsmittel staatlicher Sozialpolitik und als Beruf vieler Menschen (vgl. Rauschenbach/Züchner 2002, S. 844, zit. in: Wagner 2009, S. 13).

Zusätzlich galt die Soziale Arbeit, aus der Perspektive des Bürgertums, als Versuch der Überbrückung von Gesellschaftsschichten und in diesem Zuge sollten Impulse der Aufklärung realisiert werden. Zugleich wurde Kritik, in Bezug auf bestehenden Formen der Wohltätigkeit ausgeübt, da diese war unkoordiniert war und oft nicht korrekt auf die Bedürftige abgestimmt wurde (vgl. Müller 1999, S. 20, zit. in: Wagner 2009, S. 14)

3 Der Beginn der ArbeiterInnenbewegung

Durch die große Armut, die damals herrschte, entstanden viele Nöte, die den Menschen sehr zusetzten. LohnarbeiterInnen verbreiteten aufgrund der stetig ansteigenden Armut und schlechten Lebensqualitäten verschiedene sozialistische Ideen. Den Menschen wurde deutlich, dass nur durch ein solidarisches Bündnis aller, die Organisation des „vierten Standes“ (Notz 2009, S. 79) (Klassenteilung in: 1. Stand Adel, 2.Stand Klerus, 3.Stand Bauerntum und 4. Stand Arbeiterschaft) (vgl. historische-eschborn), sowie gemeinschaftlich abgestimmte Abkommen über Lohn- und Arbeitsbedingungen, verbesserte finanzielle, sowie private Gegebenheiten erreicht werden können. Im Rahmen der ersten Zusammenschlüsse wurden erste sozialpolitische Ideen hervorgebracht. Dazu gehörten, die Forderung der staatlich geregelten Arbeitslosenhilfe, sowie die Vermittlung von Arbeit durch Gewerkschaftsverbände (vgl. Limmer 1988, S. 18f, zit. in: Notz 2009, S. 79).

Diesen Zusammenschluss könnte man als „Gemeinschaftliche Selbsthilfe“ titulieren, denn dieser ist von gesamtgesellschaftlichem Interesse der Lebensverhältnisse der Menschen geprägt und kann als Reklamation für die Soziale Arbeit betrachtet werden (vgl. Wendt 2017, S. 151-152).

Als der Sieg der Konservativen im Jahre 1848 eintrat, wurden alle ersten zusammengeschlossenen Organisationen untersagt. Viele Mitglieder, vor allem Leitende Personen, mussten ins Ausland fliehen. Letztendlich wurden alle Arbeitervereine zur Auflösung gezwungen (vgl. Limmer 1988, S. 18f, zit. in: Notz 2009, S. 79).

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Details

Title
ArbeiterInnenbewegung im 19. Jahrhundert. Sozialreform und Soziale Arbeit
College
University of Applied Sciences Fulda
Course
Geschichte und Gender
Grade
1.0
Author
Year
2020
Pages
15
Catalog Number
V1215823
ISBN (eBook)
9783346643322
ISBN (Book)
9783346643339
Language
German
Keywords
ArbeiterInnenbewegung, Sozialreform, Soziale Arbeit, 19. Jahrhundert, Geschichte und Gender
Quote paper
Nele Sorian (Author), 2020, ArbeiterInnenbewegung im 19. Jahrhundert. Sozialreform und Soziale Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1215823

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Title: ArbeiterInnenbewegung im 19. Jahrhundert. Sozialreform und Soziale Arbeit



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