Wie jedes andere Medium auch, ist somit das Internet gesellschaftlichen Machtstrukturen und soziökonomischen Standards unterworfen. Die Geschlechterordnung widerrum ist ebenfalls ein kulturelles Konstrukt, welches Frauen von bestimmten Teilbereichen ausschließt. Innerhalb der Informationstechnologie beherrschen Bilder von der Unfähigkeit des Weiblichen die gängige Alltagsmeinung. Dadurch werden Jungen und Mädchen unterschiedlich in ihrem Handeln bekräftigt, sie bilden unterschiedliche Interessen bezüglich des Internets aus und gelten als unterschiedlich kompetent.
Das kann dazu führen, dass Mädchen und Jungen unterschiedliche Zugangsarten entwickeln, die sich nachteilig auf den späteren soziökonomischen Status und die Berufsausbildung von Mädchen auswirken.
Die vorliegende Arbeit möchte untersuchen, wie sich der theoretische Zusammenhang von Geschlecht und Internet darstellt und prüfen, ob die Jugendlichen im Jahre 2005 wirklich so geschlechtsspezifisch agieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Theorien zum Geschlecht
- 1.1 Biologische und evolutionsbiologische Ansätze
- 1.2 Psychologische Theorien
- 1.2.1 Soziale Lerntheorie
- 1.2.2 Kognitive Theorien
- 1.2.3 Sozialpsychologische Theorien
- 1.3 Zur Konstruktion von Geschlecht
- 1.3.1 Goffmann`s Interaktionstheorie
- 1.3.2 Doing gender als soziale Praktiken der Geschlechterunterscheidung
- 1.3.3 Exkurs: Judith Butler und Gender Trouble
- 1.4 Zusammenfassung
- 2. Geschlecht, Technik und Medien
- 2.1 Gender und Technologie: Die feministische Technikdebatte
- 2.1.1 Theoretische Grundströmungen
- 2.1.2 Die soziale und kulturelle Praxis der Technologie
- 2.2 Internetgeschichte und Geschlechterverhältnisse
- 2.2.1 Inhalte des Internets
- 2.2.2 Berufliche Anwendung neuer Informationstechnologien
- 2.2.3 Frauen- und Geschlechterforschung innerhalb der Medien- und Kommunikationswissenschaft
- 2.3.1 Medienwissenschaftliche Fragestellungen zum Geschlecht
- 2.3.2 Medienpädagogische Verknüpfungen
- 2.4 Zusammenfassung
- 3. Geschlechtsspezifischer Umgang mit dem Computer
- 3.1 Empirische Befunde aus der Computerforschung
- 3.1.1 Unterschiedliches computerbezogenes Verhalten
- 3.1.2 Unterschiedliche computerbezogene Einstellungen
- 3.2 Erklärungsansätze zu geschlechtsspezifischen Verhalten
- 3.2.1 Fähigkeitsunterschiede
- 3.2.2 Erfahrungsunterschiede
- 3.2.3 Unterschiedliche Bekräftigung durch Sozialisationspersonen
- 3.2.4 Unterschiedliche Rollenmodelle
- 3.2.5 Unterschiedliche Techniksozialisation
- 3.2.6 Unterschiedliche selbstbezogene Kognitionen
- 3.2.7 Erklärungen auf der Basis von Einstellungs-Verhaltens-Theorien
- 3.2.8 Das „model of activity choice“
- 3.2.9 Ergänzend: Das weibliche Computerselbstkonzept (Schründer-Lenzen)
- 3.3 Zusammenfassung
- 4. Geschlechtsspezifischer Umgang mit dem Internet
- 4.1 KIM - Studie 2003
- 4.2 JIM Studie 2004
- 4.3 Geschlechtsunterschiede bei der Internetnutzung von Jugendlichen
- 4.4 Jugend und neue Medien: Zum Zusammenhang von ethnischer Herkunft und Geschlecht
- 4.5 Zusammenfassung
- 5. Fragestellungen und Hypothesen
- 5.1 Untersuchungsrahmen für die Internetnutzung
- 5.2 Variablen und Untersuchungsmodell
- 5.3 Fragestellungen
- 5.3.1 Normative Geschlechtsrolle
- 5.3.2 Nutzungsautonomie
- 5.3.3 Internetbezogene Einstellungen und Überzeugungen
- 5.3.4 Nutzungsvielfalt und Themeninteressen
- 6. Der Aufbau des Fragebogens
- 6.1 Erfassung der normativen Geschlechtsrolle
- 6.2 Operationalisierung Nutzungsautonomie
- 6.2.1 Ortsouveränität
- 6.2.2 Zeitsouveränität
- 6.2.3 Technikausstattung
- 6.2.4 Kontrolle durch die Eltern
- 6.3 Operationalisierung Internetbezogene Einstellungen und Überzeugungen
- 6.3.1 Affektive Einstellungen gegenüber dem Medium Internet
- 6.3.2 Kontrollüberzeugungen
- 6.3.3 Ursachen von Erfolg und Misserfolg und Erfolgserwartungen
- 6.4 Operationalisierung Nutzungsvielfalt
- 6.4.1 Quantitative Nutzungsdaten
- 6.4.2 Internettätigkeiten
- 6.4.3 Themeninteressen und inhaltliche Nutzung des Internet
- 6.5 Soziodemographische Datenerfassung
- 7. Pretest und Durchführung der Untersuchung
- 7.1 Pretest
- 7.2 Durchführung der Untersuchung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht den geschlechtsspezifischen Umgang von Jugendlichen mit dem Internet. Ziel ist es, den theoretischen Zusammenhang zwischen Geschlecht und Internetnutzung zu analysieren und zu überprüfen, ob sich in der Praxis geschlechtsspezifische Unterschiede im Umgang mit dem Internet im Jahr 2005 feststellen lassen.
- Theorien zum Geschlechtsrollenerwerb und die Konstruktion von Geschlecht
- Der Einfluss von Geschlecht auf die Computer- und Internetnutzung
- Auswertung relevanter Studien (JIM, KIM) zur Internetnutzung von Jugendlichen
- Empirische Untersuchung mittels Fragebogen zum Internetverhalten von Jugendlichen
- Analyse der Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet verschiedene Theorien zum Geschlechtsrollenerwerb, einschließlich biologischer, psychologischer und sozialpsychologischer Ansätze. Kapitel 2 untersucht den theoretischen Zusammenhang zwischen Geschlecht, Technologie und Medien, insbesondere im Kontext des Internets. Kapitel 3 präsentiert empirische Befunde und Erklärungsansätze für geschlechtsspezifische Unterschiede im Umgang mit Computern. Kapitel 4 wertet die Ergebnisse der KIM- und JIM-Studien aus und betrachtet weitere relevante Forschung.
Kapitel 5 beschreibt den Untersuchungsrahmen der durchgeführten empirischen Studie mit den dazugehörigen Fragestellungen und Hypothesen. Kapitel 6 erläutert den Aufbau des verwendeten Fragebogens und die Operationalisierung der verwendeten Konstrukte. Kapitel 7 beschreibt den Pretest und die Durchführung der Datenerhebung.
Schlüsselwörter
Geschlecht, Internetnutzung, Jugendliche, Geschlechterrollen, Informationstechnologie, Computer, Medienpädagogik, Empirische Forschung, JIM-Studie, KIM-Studie, Soziale Lerntheorie, Geschlechterkonstruktion.
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- Wiebke Großpietsch (Autor), 2005, Analyse geschlechtsspezifischer Umgangsweisen von Jugendlichen mit dem Internet , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121648