Paragone: Alabastermadonnen

Der Wert des Alabasters im Mittelalter


Hausarbeit, 2008

33 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Alabaster
2.1. Genese und Eigenschaften
2.2. Alabaster in der Antike
2.3. Alabaster im Mittelalter

3. Alabastermadonnen

4. Alabaster und Alabaster

5. Alabaster und Marmor

6. Alabaster und Madonnen

7. Schlussbetrachtung

8. Literatur

9. Abbildungen

10. Abbildungsnachweis

1. Einleitung

Wenn man im Allgemeinen über den Paragone (ital. Vergleich) spricht, so meint man damit „den in der Renaissance und noch im Frühbarock beliebten Rangstreit der Künste.“[1] Hier soll der Begriff Paragone jedoch so verstanden werden, dass damit nicht der Rangstreit der verschiedenen Künste, sondern vielmehr die Beziehung und auch Konkurrenz verschiedener Materialien zueinander gemeint ist. Dieses Verhältnis, das sich sowohl in tradierten als auch ad hoc gebildeten Wertrelationen manifestieren kann, ermöglicht es für die einzelnen Materialien konkretere und weitgehendere Bedeutungen zu erschließen als diejenigen, die man ihnen gewöhnlich allein zuweist.[2]

Daher soll nun in dieser Hausarbeit der Versuch unternommen werden durch einen Materialvergleich von Alabaster mit anderen in bestimmten Aspekten vergleichbaren Materialien die Bedeutung und den Wert des Alabasters im Mittelalter zu erschließen. Wie die große Anzahl der erhaltenen Alabastermadonnen vom 14. bis zum 16. Jahrhundert vermuten lässt,[3] scheint sich das Material Alabaster durch bestimmte Qualitäten auszuzeichnen, die es für die Darstellung der Madonna als besonders geeignet erscheinen ließen und so seine Verwendung begünstigt haben. Diese Eigenschaften und die damit verbundenen Konnotationen und Bedeutungszuweisungen gilt es hier zu untersuchen.

Zu diesem Zwecke soll das Material Alabaster, seine Genese und die damit zusammenhängenden Eigenschaften zunächst kurz umrissen werden. Die daraus resultierenden Bearbeitungs- und Verwendungsmöglichkeiten in Antike und Mittelalter sollen näher beleuchtet werden, wobei der Fokus auf die mittelalterliche englische Alabasterindustrie und die frühen Alabastermadonnen gelegt wird, da das Material Alabaster von dort aus seinen Siegeszug angetreten hat.[4] Anhand von antiken und mittelalterlichen Quellen soll anschließend herausgearbeitet werden, was man überhaupt unter Alabaster verstand, welche Eigenschaften, Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Vergleich zu anderen Materialien gesehen und als bedeutend erachtet wurden. Im Kontext der mittelalterlichen Marienfrömmigkeit sollen die aus den Quellen noch abzuleitenden Bedeutungszuweisungen es schließlich erlauben, die möglichen Gründe für die Wahl des Materials Alabaster für die Darstellung der Madonna zu ermitteln.

2. Alabaster

2.1. Genese und Eigenschaften

Beim Alabaster (engl. alabaster, franz. albâtre) oder genauer Gips-Alabaster handelt es sich um eine bestimmte Varietät des Minerals Gips, nämlich um ein wasserhaltiges, kristallines Calciumsulfat (Calciumsulfatdihydrat CaSO4·2H20).[5] Wie Travertin, Kalk- oder auch Sandstein gehört es zur Gruppe der Sedimentgesteine und ist durch Eindampfung von großen Salzseen und Meeresbecken – vornehmlich während dem Perm und der Trias – entstanden.[6] Es kommt in Form von verhältnismäßig kleinen Blöcken oder „pillars“ (Säulen) vor, die durch Schichten von „coarsestone“ und „foulstone“ (grobe und minderwertigere Gipse) voneinander getrennt werden.[7]

Die Struktur des Alabasters variiert zwischen kristallinisch-grobkörnig und kristallinisch-feinkörnig und ist teilweise von feinen Rissen und groben Kristalleinlagerungen durchzogen.[8] Die hohe Dichte (2,3 g/cm3)[9] wie auch die Eigenschaft nach einiger Zeit an der Luft auszuhärten garantieren seine sehr guten Poliereigenschaften und seine Fähigkeit Fassungen und Vergoldungen – auch ohne Grundierung – hervorragend aufnehmen zu können.[10] Aufgrund seiner geringen Härte (1,5-2 auf der 10-stufigen Skala von Mohs) ist Alabaster leicht zu bearbeiten, d. h. es lässt sich mit den einfachen Holzschnitzwerkzeugen wie Messer, Meißel und Hohleisen schnitzen.[11] Dadurch eignet sich Alabaster sowohl für tiefschattende Skulptur mit kräftigen und kühnen Unterarbeiten, für feinste Abstufungen des plastischen Grads im Relief wie auch für zarte Oberflächenreize.[12] Diese können jedoch leicht verloren gehen, da das weiche Material sehr leicht zerkratzt und in viele kleine Stücke zerbricht, sodass Bruchschäden teils nicht mehr zu beheben sind.[13] Großplastische, voluminöse Arbeiten sind daher kaum möglich. Insbesondere da Alabaster nur in verhältnismäßig kleinen Blöcken gebrochen wird, sodass für größere Arbeiten – technisch jedoch leicht zu bewältigende – Anstückungen oder Kombinierungen mit anderen Materialien unumgänglich sind.[14] Nachteilig wirken sich auch seine geringe Wasser-, Witterungs- und Hitzebeständigkeit aus. Schon bei 128-163°C Hitze gibt Alabaster vermehrt Kristallwasser ab und wandelt sich in das opake, pudrig weiße, vorwiegend als Baumaterial verwendete Plaster (of Paris) um.[15] Wegen seiner hohen Wasserlöslichkeit (1 Teil Alabaster zu 495 Teilen Wasser bei 15°C)[16] kommt eine Aufstellung im Freien nicht in Frage.[17]

Der in reiner Form mehr oder weniger durchscheinende, schneeweiße Alabaster kann durch Verunreinigungen wie beispielsweise Eisenoxide oder -sulfide[18] unterschiedlich gefärbt und mehr oder weniger stark geädert, gewölkt oder gefleckt sein. Die Farbpalette des Alabasters reicht je nach Förderstelle von weiß, hellgrau, hellgelb bis hin zu rötlich-braun oder grün.[19] Zuweilen erinnert Alabaster wegen seiner Farbe und seiner Lichtdurchlässigkeit auch an tierisches Fett, besonders wenn es verwittert und eine dunklere, tiefgelbliche Färbung erhalten hat.[20] Diese Farbveränderungen können jedoch nicht durch eine Alterung des Materials, sondern auch durch in die Oberfläche eingebrachte, nachgedunkelte Substanzen wie Poliermittel oder Überzüge hervorgerufen werden. Auch das häufige Anfassen, Behandeln und Reinigen mit fettigen oder falschen Substanzen kann das Aussehen der Alabasteroberfläche beeinträchtigen, sodass diese entweder speckig glänzend oder auch ausgelaugt und matt erscheinen kann.[21]

2.2. Alabaster in der Antike

In der Antike wurde weißer Alabaster vor allem in Ägypten, Kreta und Etrurien (Volterra) abgebaut.[23] Besonders ergiebige Brüche lagen in der Nähe einer ägyptischen Stadt mit dem griechischen Namen Alabastron, von der die Bezeichnung für das Material und für die Alabastron – kleine langgestreckte oder kugelige Gefäße mit engem Hals, flacher Mündungsplatte und ohne Henkel und Standfläche – abzuleiten ist.[24] Daneben wurde auch der Alabaster aus Arabien, Carmanien, Syrien, Kleinasien und Indien hoch geschätzt, wie Plinius d. Ä. im 36. Buch seiner „naturalis historiae“ (1. Jh. n. Chr.) erwähnte.[25] [22]

Die Assyrer scheinen als Erste Alabaster für Monumentalskulpturen und flache Wandreliefs genutzt zu haben.[26] Man fertigte aus Alabaster auch Vasen, Salbgefäße, Lampen, Statuetten, rituelle Objekte oder beispielsweise auch seit dem 3. Jh. v. Chr. die Ascheurnen der Ertrusker mit Reliefs nach hellenistischen Motiven und lagernden menschlichen Figuren als Deckeln.[27] Bei den Römern und Griechen wurde Alabaster nur gelegentlich für Großplastiken bzw. nur in Kombination mit anderen Materialien als Körper- oder Gewandteil von Statuen verwendet.[28] Größere Verwendung fand Alabaster hingegen als Wand- und Bodenverkleidung.[29] In den christlichen Bauten der Spätantike wie dem Mausoleum der Galla Placidia in Ravenna (um 430) wurden geschliffene Alabasterplatten – sogenannte Transennen – auch als Fensterfüllung verwendet.[30] Und schließlich diente Alabaster auch zur Heilung von Magengeschwüren, Zahnfleischerkrankungen und Fieber, wie Dioscurides im 5. Buch seines „de materia medica“ (1. Jh. n. Chr.) berichtet.[31]

2.3. Alabaster im Mittelalter

Im frühen und hohen Mittelalter scheint Alabaster trotz vereinzelter Beispiele wie den inneren Archivolten über dem Westportal der Prioratskirche in Tutbury von 1160 als Werkstoff fast völlig vergessen worden zu sein. Erst im Spätmittelalter, als unter anderem die Skulptur sich immer mehr vom Bau verselbständigte, neue Fundstätten erschlossen wurden und in England seit 1330 die Anfertigung von Grabmälern und ab der Mitte des Jahrhunderts auch jene von Figuren und Altären aus Alabaster erfolgte, erlebte das Material wieder eine neue Blütezeit.[33] Edward III. war der erste, der zwischen 1330 und 1340 Alabaster in Kombination mit dem dunklen Purbeck-Marmor für die Grabmäler seiner Familie verarbeiten ließ (Abb. 1).[34] [32]

Im Laufe von nur 50 Jahren entwickelte sich das Schnitzen von Alabastertumben im königlichen Auftrag zu einer kleinen Alabasterindustrie, die sich auf die Herstellung von Grabtumben und religiösen Bildwerken spezialisierte.[35] Die hohe Anzahl der erhaltenen Grabmäler – ca. 520 Grabtumben mit lebensgroßen Liegefiguren aus dem 14. bis 16. Jahrhundert[36] – wie auch die der erhaltenen religiösen Bildwerke – ca. 70 komplette Altäre und ca. 2000 Alabasterreliefs und Figuren in Europa und den USA –[37] zeugen von der großen Beliebtheit des Materials und dem großen Erfolg der englischen Alabasterindustrie (Abb. 2). Der Handel und Export von sowohl bearbeitetem als auch unbearbeitetem Alabaster spielte für die englische Alabasterindustrie eine große Rolle, wie die seit der Mitte des 14. und vor allem seit der Mitte des 15. Jahrhunderts vorhandenen Quellen belegen.[38] Zunächst wurden Alabasterreliefs und -figuren und schließlich ab Mitte des 15. Jahrhundert auch komplette Altäre exportiert.[39]

Hauptabbaugebiete für hochwertigen Alabaster waren in England zunächst Tutbury in der Region Staffordshire und Chellaston in der Region Derbyshire nicht weit von Nottingham (Abb. 3).[40] Die Produktionszentren befanden sich u. a. in Tutbury, York und Burton-on-Trent, wo Altarreliefs, Figuren und Grabtumben hergestellt wurden sowie in Chellaston, Lincoln und London, wo sich die Produktion wohl auf die Herstellung von Grabtumben konzentriert hat.[41] In Nottingham, das wohl mehr ein Handels- als Hauptzentrum der Alabasterproduktion war,[42] spezialisierten sich die „alablastermen“ auf Altäre, Figuren, Reliefs und insbesondere auf Köpfe von Johannes d. T. in kleinen Schreinen.[43]

Die englische Alabasterindustrie scheint für ihre Schnitzereien und deren architektonischen Holzrahmungen und -gehäuse schon früh standardisierte Typen, Größen und ikonografische Themen verwendet zu haben (Abb. 4-6). Es wurden immer wieder bestimmte Szenen aus den vier Evangelien, der Offenbarung, den apokryphen Evangelien sowie dem Leben Christi, Mariens und der Heiligen aus der Legenda Aurea dargestellt.[44] Nur in den größeren Werkstätten scheint es eine arbeitsteilige Produktion gegeben zu haben, bei der die in den Quellen gleichermaßen als „alabastermen“[45] bezeichneten Alabasterschnitzer und Fassmaler getrennt gearbeitet haben. Ansonsten übernahm der Alabasterschnitzer nicht nur die Herstellung der Alabasterwerke und ihrer architektonischen Holzrahmungen und -gehäuse, sondern auch deren stark formalisierte und stilisierte Vergoldung und Fassung, die wichtiger Bestandteil aller Alabasterwerke war.[46]

In England beendete die Reformation die Herstellung von religiösen Bildwerken. Abermals kam es zu einem verstärkten Export von Alabasterwerken, um diese vor Entstellung und Zerstörung, welche die protestantische Regierung zur Regierungszeit Edwards VI. mit dem Act of January von 1550 unmissverständlich anordnete,[47] zu schützen.[48] Unberührt von den reformatorischen Umwälzungen blieb die Herstellung von den nicht als „images“ betrachteten und daher nicht verbotenen Grabtumben. Für diese spielte Alabaster noch bis ins späte 17. Jahrhundert eine große Rolle, bevor es von importiertem Marmor verdrängt oder nur noch in Kombination mit anderen Materialien verwendet wurde.[49] Mit der Erfindung des Porzellans im 18. Jahrhundert wurden dem Alabaster schließlich auch auf dem Kontinent viele Entfaltungsmöglichkeiten genommen.[50]

Die meisten Alabasterwerke befinden sich heute in Frankreich, wohin auch schon vor der Reformation viel exportiert wurde.[51] Besonders in der Normandie, in der Gegend zwischen den Flüssen Dordogne und Gironde und im Bordelais – der Region um Bordeaux, die von 1152 bis 1453 unter englischer Herrschaft stand und sich auch durch einen regen Import von Wein und Export von Lebensmitteln, Stoffen und gelegentlich auch von Alabasterwerken auszeichnete, findet man viele Beispiele für englische Alabasterwerke.[52]

[...]


[1] Art: „Paragone“, in: Lexikon der Kunst. Architektur, Bildende Kunst, Angewandte Kunst, Industrieformgestaltung, Kunsttheorie, hrsg. v. Ludger Alscher u. a., 5 Bde., Bd. III: Li – P, Leipzig 1975, S. 729-730, hier S. 729f.

[2] Vgl. Thomas Raff: Die Sprache der Materialien. Anleitung zu einer Ikonologie der Werkstoffe, München 1994, S. 50. Im Folgenden als Raff 1994 zitiert.

[3] Siehe S. 9.

[4] Siehe S. 7-9.

[5] Vgl. Annette Kollmann: Technologische Studien zu Alabaster-Skulpturen des 15. Jahrhunderts aus Württembergisch Franken, in: Unter der Lupe. Neue Forschungen zu Skulptur und Malerei des Hoch- und Spätmittellalters. Festschrift für Hans Westhoff zum 60. Geburtstag, hrsg. v. Anna Moraht-Fromm u. Gerhard Weilandt, Ulm 2000, S.161-183, hier S. 165. Im Folgenden zitiert als Kollmann 2000.

[6] Vgl. Pia Berger: Vom Wandel der Gesteine. Eine Herausforderung für die Kunstproduktion, in: Kunstwerk Werkstoff. Vom Stein zur Skulptur - vom Mineral zur Malerei, hrsg. v. Isabella Hodgson u. Tomoko E. Emmerling, Würzburg 2005, S. 31-35, hier S. 33f. u. Francis Cheetham: English Medieval Alabasters. With a catalogue of the collection in the Victoria and Albert Museum, (Neudr. d. Ausg. 1984), Woodbridge 2005, S. 12. Im Folgenden zitiert als Cheetham 2005.

[7] Vgl. Nigel Ramsay: Alabaster, in: English Medieval Industries. Craftsmen, Techniques, Products, hrsg. Nigel Ramsay u. John Blair, London u. Rio Grande 1991, S. 29-40, hier S. 31f. Im Folgenden zitiert als Ramsay 1991.

[8] Vgl. Kollmann 2000, S. 165.

[9] Vgl. Art. „alabaster”, in: Robert M. Shipley: Dictionary of Gems and Gemology, (=The Jeweler's Library; 4), Los Angeles 1948, S. 5. Im Folgenden zitiert als Dictionary of Gems 1948.

[10] Vgl. Cheetham 2005, S. 11, 26 u. S. 62, Anm. 160.

[11] Vgl. ebd. u. Guy Bés de Berc: Sculptures d'albatre de Malines. Les reliefs de dévotion fin XVIème début XVIIème siècle, Saint Armel 2003, S. 12, sowie Cheetham 2005, S. 11 u. Guido Schoenberger: Art. „Alabasterplastik”, in: Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte, hrsg. v. Otto Schmitt, I. Band A – Baubetrieb, Stuttgart 1937, Sp. 294-323, hier Sp. 294 u.. Im Folgenden zitiert als Bés de Berc 2003 bzw. Schoenberger 1937.

[12] Vgl. Schoenberger 1937, Sp. 294f.

[13] Vgl. Cheetham 2005, S. 11 u. Kollmann 2000, S. 176.

[14] Vgl. Schoenberger 1937, Sp. 294 u. Johann Sander: Das Material Alabaster in Mittelalter und Neuzeit, in: Kunstwerk Werkstoff. Vom Stein zur Skulptur - vom Mineral zur Malerei, hrsg. v. Isabella Hodgson u. Tomoko E. Emmerling, Würzburg 2005, S. 69-72, hier S. 70. Im Folgenden zitiert als Sander 2005.

[15] Vgl. Kollmann 2000, S. 176 u. Ramsay 1991, S. 30, Anm. 8.

[16] Vgl. ebd.

[17] Vgl. Cheetham 2005, S. 11 u. Schoenberger 1937, Sp. 295.

[18] Vgl. Cheetham 2005, S. 12.

[19] Vgl. ebd., Kollmann 2000, S. 165, Bés de Berc 2003, S. 12 u. Otto Stiehl: Alabaster, in: Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte, hrsg. v. Otto Schmitt, I. Band A – Baubetrieb, Stuttgart 1937, Sp. 293-294, hier Sp. 293. Im Folgenden zitiert als Stiehl 1937.

[20] Diese Aussage bezieht sich im Besonderen auf den englischen Alabaster, der hier im Fokus der Hausarbeit steht. Vgl. Nicholas Penny: Geschichte der Skulptur. Material, Werkzeug, Technik, Leipzig 1995, S. 63. Im Folgenden zitiert als Penny 1995. Vgl. außerdem Schoenberger 1937, Sp. 297 u. Kollmann 2000, S. 176.

[21] Vgl. ebd.

[22] Tatsächlich handelt es sich bei dem antiken Alabaster meist nicht um Gips-, sondern oft um Kalzit-Alabaster. Dennoch sollen hier die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten des „Alabasters“ aufgezählt werden, da eine solch strenge mineralogische Trennung weder in der Antike noch im Mittelalter schon vorhanden war. Stattdessen ist von größerer Bedeutung, dass man im Mittelalter diese Bezeichnung übernommen und bestimmte Eigenschaften und Bedeutungen mit dem antiken „Alabaster“ verbunden hat. Siehe S. 13-15.

[23] Vgl. Bés de Berc 2003, S. 7, Schoenberger 1937, Sp. 295 u. Art. „Steinbruch – Alabaster“, in: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, Bd. Sparta bis Stluppi, Reihe 2 ; Halbbd. 6 = Bd. 3A,2, München 1960 , Sp. 2241-2243, hier Sp. 2241. Im Folgenden als zitiert Pauly 1960.

[24] Vgl. ebd. u. Art. „Alabastron“, in: Wörterbuch der Kunst, begr. v. Johannes Jahn, fortgef. v. Wolfgang Haubenreisser, Stuttgart 1995, S. 17. Im Folgenden zitiert als Wörterbuch der Kunst 1995.

[25] Vgl. Plinius: naturalis historiae, XXXVI, XII, §61. Zitiert nach C. Plinius Secundus d. Ä: Naturalis Historiae - Naturkunde. Lateinisch-Deutsch. Buch XXXVI Die Steine, hrsg. u. übers. v. Roderich König in Zusammenarbeit mit Joachim Hopp, München 1992, S. 50f. Im Folgenden zitiert als Plinius 1992.

[26] Vgl. Penny 1995, S. 36, Pauly 1960, Sp. 2241 sowie Art. „Alabaster“, in: Wörterbuch der Kunst 1995, S. 16-17, hier S. 16 u. Francis Cheetham: Art. „Alabaster. History and uses”, in: The Dictionary of Art, Bd. A to Anckerman, hrsg. v. Jane Turner, New York 1996, S. 516-520, hier S. 517. Im Folgenden zitiert als Cheetham 1996.

[27] Vgl. Pauly 1960, Sp. 2241, Schoenberger 1937, Sp. 296, Bés de Berc 2003, S. 7 u. Luciana Mannoni: Marmor. Material und Kultur, München 1980, S. 145. Im Folgenden zitiert als Mannoni 1980.

[28] Bei dem Alabaster handelt es sich meist um den härteren Kalzit-Alabaster. Vgl. Schoenberger 1937, Sp. 296 39.

[29] Vgl. Pauly 1960, Sp. 2241, Cheetham 1996, S. 517 u. Art: „Alabaster“, in: Wörterbuch der Kunst 1995, S. 16f, hier S. 16.

[30] Vgl. Bés de Berc 2003, S. 7.

[31] Vgl. Dioscurides: De materia medica, V, §152 (153). Zitiert nach Dioscorides, Pedanius: De materia medica. Des Pedanios Dioskurides aus Anazarbos Arzneimittellehre in fünf Büchern Berendes, übers. u. mit Erkl. vers. v. J. Berendes, Neudr. [d. Ausg.] Stuttgart, 1902, Wiesbaden 1970, S. 549.

[32] Der Fokus der vorliegenden Arbeit soll auf der englischen Alabasterindustrie liegen.

[33] Vgl. Cheetham 2005, S. 12, Sander 2005, S. 71, Ramsay 1991, S. 31 u. Schoenberger 1937, Sp. 297.

[34] Vgl. Paul Williamson: Sculpture, in: Age of Chivalry. Art in Plantagenet England 1200-1400, Ausst. Kat, 6.11.1987-6.03.1988, hrsg. v. Jonathan Alexander u. Paul Binski, London 1987, S.98-106, hier S. 103f, Francis Cheetham: Alabaster Images of Medieval England, Woodbridge 2003, S. 1 u. Schoenberger 1937, Sp. 300. Im Folgenden zitiert als Williamson 1987 und Cheetham 2003. Zuvor wurde in der Forschung noch angenommen, dass es sich bei der Liegefigur eines Ritters aus der Kirche von Hanbury um die älteste Liegefigur handele. Vgl. u. a. Penny 1995, S. 62, W.H. St. John Hope: On the early working of Alabaster in England, in: Archaelogical Journal, 61/1904, S. 220-240, hier S. 222 oder Edward Richardson: Notices of medieaeval sculpture and workings in alabaster in England, in: Archaelogical Journal, 1853, S. 116-123, hier S. 116. Richardson erwähnt die Liegefigur des Ritters erstmalig, datiert ihn jedoch um 1240. Vgl. auch Christiane Prigent : L'albâtre, les lieux d'extraction, in: D’Angleterre en Normandie. Sculptures d'albâtre du Moyen Age, Ausst.Kat.., hrsg. v. Laurence Flavigny u. Christine Jablonski-Chaveau, Rouen u. Évreux 1998, S. 15-17. Sie datiert ihn um 1280 - 1300. Im Folgenden zitiert als Hope 1904, Richardson 1853 bzw. Prigent 1998a.

[35] Vgl. Ramsay 1991, S. 29.

[36] Vgl. Cheetham 2005, S. 32 u. Arthur Gardner: Albaster Tombs of the Pre-Reformation period in England, Cambridge 1940, S. 1. Im Folgenden zitiert als Gardner 1940.

[37] Vgl. Cheetham 2005, S. 11 u. Cheetham 1996, S. 519.

[38] Vgl. Cheetham 2005, S. 45, Francis Cheetham : Sculptures d'albâtre, sources écrites (XIVe-XVIe siècle), in: D’Angleterre en Normandie. Sculptures d'albâtre du Moyen Age, Ausst.Kat.., hrsg. v. Laurence Flavigny u. Christine Jablonski-Chaveau, Rouen u. Évreux 1998, S. 43-52, hier S. 43. u. Nigel Ramsay: La commercialisation des sculptures d'albâtre, in: D’Angleterre en Normandie. Sculptures d'albâtre du Moyen Age, Ausst.Kat.., hrsg. v. Laurence Flavigny u. Christine Jablonski-Chaveau, Rouen u. Évreux 1998, S. 53-66, hier S. 53. Im Folgenden zitiert als Cheetham 1998 u. Ramsay 1998.

[39] Vgl. Cheetham 2003, S. 5.

[40] Vgl. Cheetham 2005, S. 12f u. S. 60, Anm. 29. Er nennt hier als Quellen u. a. die Records of the Borough of Nottingham, Vol. III, S. Vgl. Hope 1904, S. 221. Erstmalig genannt werden die Abbaugebiete in den Midlands von Richardson 1853, S. 116/117 genannt. Vgl außerdem Cheetham 2003, S. 11 u. Prigent 1998a, S. 15.

[41] Vgl. Cheetham 2005, S. 13-17, Cheetham 1996, S. 517, Ramsay 1991, S. 32-34 u. Christiane Prigent: Fabrication, ateliers et centres de production, in: D’Angleterre en Normandie. Sculptures d'albâtre du Moyen Age, Ausst.Kat.., hrsg. v. Laurence Flavigny u. Christine Jablonski-Chaveau, Rouen u. Évreux 1998, S. 35-41, hier S. 38-39. Im Folgenden zitiert als Prigent 1998b.

[42] Ramsay 1991, S. 36

[43] Vgl. Cheetham 2005, S. 16, Prigent 1998b, S. 38 u. 40, Anm. 17 u. Ramsay 1998, S. 56.

[44] Vgl. Cheetham 2005, S. 11 u. 17-30 u. Cheetham 2003, S. 8-25.

[45] Zum Beispiel im Register of the Freeman of York, I (1272-1558), Surtees Society XCVI, 1896. Vgl. Ramsay 1991, S. 34, Anm. 28 u. Cheetham 2005, S. 15. Weitere Bezeichnungen in den Records of the Borough of Nottingham seit 1479 waren: aleblasterer, alablasterman, imagemaker, peynter, alabastyrman, alblasterman. Vgl. Cheetham 2005, S. 13f u. S.60, Anm. 44-48 sowie Cheetham 1998, S. 47f u. S.52, Anm. 32-36. Außerdem wurden auch gelegentlich Alabasterhändler als „alabasterman“ bezeichnet. Vgl. Ramsay 1998, S. 56.

[46] Vgl. Cheetham 2005, S. 26f, Kollmann 2000, S. 175 u. Prigent 1998b, S. 35f.

[47] Vgl. Cheetham 2003, S. 5.

[48] Vgl. Cheetham 2005, S. 51-54.

[49] Vgl. Cheetham 2005, S. 32, 52 u. Cheetham 1998, S. 520.

[50] Vgl. Art. „Alabaster“, in Wörterbuch der Kunst 1995, S. 16.

[51] Vgl. Cheetham 2005, S. 52, Schoenberger 1937, Sp. 298 u. Karin Land : Les vierges médiévales anglaises en albâtre du Département de l’eure, übers. v. Martine Couvert, in: Monuments et sites de l’Eure, 2006, S. 3-13, hier S. 4. Im Folgenden zitiert als Land 2006. Vgl. außerdem Ramsay 1998, S. 53.

[52] Vgl. Cheetham 2005, S. 47 u. S. 63, Anm. 253.

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Details

Titel
Paragone: Alabastermadonnen
Untertitel
Der Wert des Alabasters im Mittelalter
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf  (Seminar für Kunstgeschichte)
Veranstaltung
Aufbau-/Masterseminar: Materialität und Produktion
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
33
Katalognummer
V121734
ISBN (eBook)
9783640258659
Dateigröße
2364 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
...Sie haben eine umfassende und in jeder Hinsicht ausgezeichnete Ausarbeitung des Themas vorgelegt... (Kommentar der Dozentin)
Schlagworte
Madonna;, Materialität;, Produktion;, Alabaster;, Stein;, Marmor;
Arbeit zitieren
Nga Tran (Autor:in), 2008, Paragone: Alabastermadonnen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121734

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