Wie ist es den Epikureern möglich, Freundschaft und Hedonismus zu vereinbaren? Aufgabe der Arbeit ist es zu zeigen, inwiefern dieser Konflikt aufgelöst werden kann, so dass Epikureer in der Theorie genauso wahre Freunde sein können, wie sie es in der Praxis doch so zahlreich und beispielhaft bewiesen haben.
Freundschaft ist seit Beginn der Philosophiegeschichte ein viel beachtetes und diskutiertes Thema. Während die Vorsokratiker Freundschaft als kosmologisches Prinzip verstanden, stellt Aristoteles wiederum das Verhältnis von Freundschaft, Gerechtigkeit und Autarkie als Baustein eines glücklichen Lebens ins Zentrum seiner Untersuchung. In der Verknüpfung von Freundschaft und Eudaimonia schließen sich daraufhin einerseits stoische Vorstellungen an, Freundschaft sei nur denen zuzubilligen, welche - ohne Blick auf den Nutzen - die Tugend als das höchste Gut halten, und anderseits epikureische Überlegungen, Freundschaft sei aufgrund des sich ergebenden Nutzens zu erstreben, um dann möglicherweise um seiner selbst willen zu bestehen.
Obwohl sich also die antiken Philosophenschulen darin unterschieden, dass sie den Ursprung der Freundschaft und die Motivation dazu unterschiedlich definieren, so herrscht doch weitgehend darüber Übereinstimmung, dass wahre Freundschaft nur um ihrer selbst willen bzw. aus altruistischen Gründen als eine solche auch bezeichnet werden darf. Wenn Epikureer aber versuchen, eine altruistische Freundschaft mit ihrer hedonistischen Lehre und dem nutzenorientierten Denken zusammenzuspannen, so tritt hier zwangsläufig ein scheinbar unüberwindbarer Konflikt auf.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Klassische Freundschaftsideale
- Die drei Arten von Freundschaft bei Aristoteles
- Die Tugendfreundschaft bei Cicero
- Epikur: Theorie und Praxis
- Epikureischer Altruismus.
- Gnomologium Vaticanum...
- -- Cicero De finibus bonorum et malorum
- Hilfe und Vertrauen........
- Fazit........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob Epikureer wahre Freunde sein können. Im Fokus steht dabei die scheinbare Diskrepanz zwischen dem hedonistischen Ansatz des Epikureismus und der altruistischen Natur der Freundschaft.
- Aristoteles' Theorie der Freundschaft und ihre Bedeutung für ein glückliches Leben
- Ciceros Konzept der Tugendfreundschaft und ihre Beziehung zu Epikur
- Die Möglichkeit altruistischen Verhaltens im epikureischen Denken
- Die Verbindung von Freundschaft und Hedonismus im epikureischen Kontext
- Praktische Beispiele und Belege für epikureische Freundschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema Freundschaft und seine Relevanz in der Philosophiegeschichte vor. Im ersten Kapitel werden die klassischen Freundschaftsideale von Aristoteles und Cicero dargestellt, insbesondere die Bedeutung der Tugendfreundschaft. Das zweite Kapitel analysiert die epikureische Sicht auf Freundschaft und Altruismus, indem es Quellen wie das Gnomologium Vaticanum und Ciceros De finibus bonorum et malorum heranzieht. Das dritte Kapitel untersucht die Aspekte von Hilfe und Vertrauen in der epikureischen Freundschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen wie Freundschaft, Altruismus, Hedonismus, Tugend, Epikur, Aristoteles, Cicero, Gnomologium Vaticanum, De finibus bonorum et malorum, Hilfe, Vertrauen und Glück.
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- Moritz Fork (Author), 2022, Können Epikureer (wahre) Freunde sein?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1217620