Im Jahr 1490 erschien die „Himmlischer Fundgrube“ von Johannes von Paltz. Sie stellt eines seiner erfolgreichsten Werke und eine der weitverbreitetsten volksprachlichen Erbauungsschriften des Spätmittelalters. Wurde bis Anfang des 13. Jahrhunderts der Leidensweg Christi noch sehr wenig beleuchtet, richtet sich die Frömmigkeit ab diesem Zeitpunkt immer mehr nach der Passion Christi. Schwierigkeiten in dem Gedenken an diese entstanden jedoch durch die Differenzen und Unvollständigkeiten in den Überlieferungen der Evangelien. So finden sich zwar viele Übereinstimmungen, doch geben verschiedenste Lücken Grund zum Anstoß. Die Darlegung des Leidensweges Christi durch die Evangelien genügte nicht mehr dem damaligen Anspruch und der Wunsch nach Ausgestaltung wurde immer lauter.
Die Arbeit soll anhand einer genauen Betrachtung der einzelnen Kapitel das Werk in seiner Grundstruktur zu erfassen, übersichtlich darzustellen und so die Deutung der Passion Christi darzulegen. Als Grundlage dafür werden an erster Stelle die Entstehung der Schrift sowie die damals zeitgenössische Gesellschaft und ihr Einfluss auf das Werk näher beleuchtet, um anschließend in genauer Auseinandersetzung mit den vier kanonischen Evangelien eine mögliche Antwort auf die Frage der Auslegung zu skizzieren. Abschließend soll die Leidensmeditation in Zusammenhang mit dem Dreischritt der contemplatio, compassio und imitatio gebracht werden und es soll geprüft werden, inwiefern das Erreichen der imitatio mit Paltz Anleitung möglich ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Himmlische Fundgrube
- Überlieferung und Entstehung
- Zeitgenössische Wirkung
- Anleitung zur Passionsfrömmigkeit in der Himmlischen Fundgrube
- Memoria passionis im 1. Sermon
- Die fünf Wunden
- Die fünf Schläge
- Die sieben Worte am Kreuz
- Marias Stehen am Kreuz
- Nachvollzug in glaubendem Mitleiden
- Betrachtung des Kreuzes als Katheder
- Memoria passionis im 2. Sermon
- Memoria passionis im 4. Sermon
- Memoria passionis im 1. Sermon
- Leidensmeditation in der Himmlischen Fundgrube
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert Johannes von Paltz' „Himmlische Fundgrube“ (1490) und untersucht seine Auslegung der Passionsfrömmigkeit im Kontext des späten Mittelalters. Die Arbeit zielt darauf ab, die Entstehung und den Einfluss der Schrift im Kontext der zeitgenössischen Gesellschaft zu beleuchten und Paltz' Deutung der Passion Christi anhand der einzelnen Kapitel zu analysieren.
- Die Bedeutung der Passionsfrömmigkeit im späten Mittelalter
- Johannes von Paltz' „Himmlische Fundgrube“ als einflussreiches Erbauungswerk
- Die Anleitung zur Passionsfrömmigkeit in Paltz' Schrift
- Die Rolle der Leidensmeditation und ihre Verbindung zu den Begriffen contemplatio, compassio und imitatio
- Der Einfluss der Schrift auf die zeitgenössische Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die „Himmlische Fundgrube“ und ihren historischen Kontext. Sie beleuchtet die Entstehung der Schrift, ihre Verbreitung und die Bedeutung der Passionsfrömmigkeit im späten Mittelalter. Kapitel 2.1. widmet sich der Überlieferung und Entstehung des Werkes, während Kapitel 2.2. die zeitgenössische Wirkung der Schrift auf die Gesellschaft analysiert.
Kapitel 3 behandelt die Anleitung zur Passionsfrömmigkeit in der „Himmlischen Fundgrube“. Es werden die einzelnen Sermons, die Memoria passionis und die verschiedenen Aspekte des Leidens Christi analysiert.
Schlüsselwörter
Passionsfrömmigkeit, Johannes von Paltz, Himmlische Fundgrube, Erbauungsschrift, Spätmittelalter, Leidensmeditation, contemplatio, compassio, imitatio, Zeitgenössische Gesellschaft, Überlieferung, Entstehung, Wirkung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Auslegung der Passionsfrömmigkeit in "Die Himmlische Fundgrube" von Johannes von Paltz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1217872