Der vorliegende Text ist eine Rezension zu der Ethnographie Ikuya Satos, der über Jugendkultur in Japan forscht. Er verbrachte seinen Feldforschungsaufenthalt bei sogenannten Bosos, Jugengruppen, die sich illegale, halsbrecherische Rennen auf Motorrädern und mit getunten Autos durch japanische Großstädte liefern. Diese Rezension setzt sich kritisch sowohl mit der Methodik und Repräsentationsweise des Autors als auch mit dem beschriebenen Phänomen selbst und seinem zugrunde liegenden soziokulturellen Hintergrund auseinander.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Thematik des Bosozoku
- Der soziohistorische Kontext des Bosozoku
- Entwicklung der Yankee-Figur
- Soziale Kontrolle und temporäre Mitgliedschaft
- Bosozoku im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang
- Interaktion von Mehrheitsgesellschaft, Medien und Gegenkulturen
- Kritik an bestehenden Erklärungsmodellen (Structural Strain Theory, Psychological Strain Theory)
- Die Attraction Theory und das Flow-Konzept
- Dramaturgical Studies und die inszenatorische Dimension des Boso
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit von Ikuya Sato, "Kamikaze Biker", hat zum Ziel, einen ethnographischen Einblick in die japanische Jugendkultur der Bosozoku zu geben und gängige soziologische Interpretationen dieses Phänomens zu hinterfragen. Sato analysiert die Lebenswelt der Bosozoku und setzt sich kritisch mit bestehenden Erklärungsmodellen auseinander.
- Die Lebenswelt und Aktivitäten der Bosozoku
- Soziohistorischer Kontext und Entwicklung der Bosozoku-Kultur
- Kritik an bestehenden soziologischen Erklärungsmodellen
- Alternative Interpretationen basierend auf der Attraction Theory und dem Flow-Konzept
- Die Rolle der Medien und der öffentlichen Wahrnehmung
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil bietet eine Einführung in die Bosozoku, beschreibt ihr Sozialverhalten, ihre Organisation, ihre Ausrüstung und die performative Dimension ihrer Aktivitäten. Das folgende Kapitel beleuchtet den soziohistorischen Kontext, insbesondere die Entwicklung der Yankee-Figur als Ausdruck rebellischer Lebensentwürfe und die Mechanismen der sozialen Kontrolle innerhalb der Gruppe. Der dritte Teil analysiert das Phänomen im gesamtgesellschaftlichen Kontext, kritisiert bestehende soziologische Interpretationen und präsentiert alternative Erklärungsansätze.
Schlüsselwörter
Bosozoku, japanische Jugendkultur, ethnographie, soziologische Theorien (Structural Strain Theory, Psychological Strain Theory, Attraction Theory), Flow-Konzept, Dramaturgical Studies, Medienwirkung, Yankee-Kultur, soziale Kontrolle, rebellische Lebensentwürfe, postmoderne Sinnkrise, konsumorientierte Gesellschaft.
- Citation du texte
- Philipp Einhäuser (Auteur), 2007, Kamikaze Biker - eine Rezension, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121888