Begriffe wie "Prozess", "Geschäftsprozess" oder "Prozessorientierung" finden eine immer größere Beachtung. Im Zuge sich schneller entwickelnder Märkte, dem Streben nach kürzeren Time-To-Market Zeiten und dem Etablieren von kontinuierlichen Verbesserungsprozessen sind heute Geschäftsprozesse einem stärkeren Wandel unterworfen als jemals zuvor. Die Qualität der Prozesse eines Unternehmens wird dabei als ein zentraler Wettbewerbsfaktor angesehen. Damit verbundene Strategien und Maßnahmen sind aber nur so gut wie die Mitarbeiter, welche diese umsetzen. Veränderungen, deren Ziele schlecht kommuniziert werden, deren Gesamtzusammenhänge den Prozessbeteiligten nicht klar sind, werden in vielen Fällen deren Ignoranz und Widerstand hervorrufen. Erst wenn alle Prozessbeteiligten ihre Rolle in der Erbringung von Leistungen kennen, sie akzeptieren sowie ein Verständnis für den Gesamtprozess haben, sind die Voraussetzungen geschaffen, dass zielgerichtete Entscheidungen getroffen und abgestimmte, gut ineinander greifende Handlungen vollzogen werden können. Dabei verlaufen Prozesse mittlerweile häufig quer über die Aufbauorganisation von Unternehmen oder gar über Unternehmensgrenzen hinweg. Will man zielorientiertes Handeln erreichen, muss die Vorstellung dessen, was erreicht werden soll und welche Aufgabe jeder Einzelne in diesem Prozess hat, klar sein.
Diese Voraussetzungen stellen das Management von Firmen sowie die unternehmensinterne Kommunikation vor eine Herausforderung. Da die heutige Arbeitswelt durch das Zusammenarbeiten in interdisziplinären Teams geprägt ist, werden Prozessvisualisierungen, die von Personen aus den verschiedensten Funktionsbereichen interpretiert und verstanden werden können, immer wichtiger.
Diese Arbeit verbindet die Themen der Kommunikation von Prozessen in Richtung der Prozessbeteiligten sowie die Visualisierung von Prozessabläufen miteinander und beantwortet die Frage, welche Chancen eine gute Prozessvisualisierung im Rahmen der Kommunikation von Geschäftsprozessen in Unternehmen bietet.
Dabei wird eine neue Vorgehensweise entwickelt - die GOF-Methode - welche die Vorteile bekannter Visualisierungsmethoden aufgreift und diese miteinander verknüpft. Diese Methode wird an einem konkreten Beispiel angewendet, in dem an dem Rahmenwerk ITIL orientierte IT-Service-Prozesse erstellt und visualisiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevanz des Themas
- Motivation und Ziel der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Vom Gedanken zum Bild - vom Bild zum Gedanken
- Der Kommunikationsbegriff
- Der symbolische Interaktionismus
- Vitruvs triadisches Design
- Formen der Kommunikation
- Stufen der Handlungsänderung
- Visuelle Kommunikation
- Begriffsklärung Visuelle Kommunikation und Bild
- Wahrnehmung visueller Kommunikation
- Visualisierung
- Ziele der Visualisierung
- Eigenschaften erfolgreicher Visualisierung
- Anforderungen an die Visualisierung
- Visuelle Kommunikation im unternehmensinternen Kontext
- Zusammenfassung
- Geschäftsprozesse
- Der Prozessbegriff
- Die Prozessdokumentation
- Historische Entwicklung
- Perspektive
- Zusammenfassung
- Anforderungen an die Kommunikation von Unternehmensprozessen
- Entwicklung neuer Techniken zur Visualisierung von Geschäftsprozessen
- Überblick und Bewertung häufig verwendeter Visualisierungstechniken
- Prozesslandkarte
- Wertschöpfungskettendiagramm (WKD)
- Funktionszuordnungsdiagramm (Swimlanes)
- Ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK)
- Erweiterte ereignisgesteuerte Prozessketten (eEPK)
- IDEF3
- Zusammenfassung
- Weitere bekannte Visualisierungsmethoden
- U-Bahn-Plan
- Farbleitsysteme
- Puzzle-Symbolik
- Piktogramme
- Entwicklung einer eigenen Visualisierungsmethode
- Rahmenbedingungen
- Vorstellung der GOF-Methode
- Zusammenfassung
- Umsetzung der GOF-Methode am Beispiel der IT Infrastructure Library (ITIL)
- Beschreibung des Rahmenwerkes ITIL
- Historischer Abriss
- Die Ziele von ITIL
- Eignung des ITIL-Rahmenwerkes als Beispiel für Prozessvisualisierung
- Prozesserläuterung
- Umsetzung der GOF-Methode im Rahmen des ITIL-Kontextes
- Grafisches Leitsystem
- Ausprägung der GOF-Ebenen im Projekt „ITIL reloaded“ bei der BSR
- Storyboard einer möglichen Anwendung
- Überprüfung der Methode auf ihre Zielerreichung
- Weiterführende Vorschläge
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die zielgruppengerechte Visualisierung von Geschäftsprozessen, insbesondere im Kontext von ITIL. Ziel ist es, eine neue Methode zur Visualisierung zu entwickeln und deren Anwendung anhand eines Praxisbeispiels zu demonstrieren.
- Entwicklung einer neuen Methode zur Prozessvisualisierung
- Anforderungen an eine effektive visuelle Kommunikation von Unternehmensprozessen
- Anwendung der neuen Methode im ITIL-Rahmenwerk
- Bewertung verschiedener bestehender Visualisierungstechniken
- Analyse der Wirkung visueller Kommunikation auf die Prozessverständnisses
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der zielgruppengerechten Prozessvisualisierung ein, begründet die Relevanz und beschreibt die Motivation sowie den Aufbau der Arbeit. Sie stellt den Kontext dar und skizziert die Forschungsfrage.
Vom Gedanken zum Bild - vom Bild zum Gedanken: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für visuelle Kommunikation und Visualisierung. Es beleuchtet den Kommunikationsbegriff, verschiedene Ansätze der visuellen Kommunikation und die Anforderungen an erfolgreiche Visualisierungstechniken. Der symbolische Interaktionismus und Vitruvs triadisches Design werden als relevante theoretische Konzepte eingeführt.
Geschäftsprozesse: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Prozessbegriff an sich. Es definiert den Begriff, erläutert verschiedene Aspekte der Prozessdokumentation und beleuchtet die historische Entwicklung des Prozessverständnisses. Die unterschiedlichen Perspektiven auf Geschäftsprozesse werden diskutiert.
Anforderungen an die Kommunikation von Unternehmensprozessen: Hier werden die wichtigsten Anforderungen an eine effektive Kommunikation von Unternehmensprozessen herausgearbeitet. Es werden Kriterien wie Firmitas, Utilitas, Venustas, Expressivität, Effektivität und Angemessenheit diskutiert, um die Qualität der Visualisierung zu beurteilen.
Entwicklung neuer Techniken zur Visualisierung von Geschäftsprozessen: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über gängige Visualisierungstechniken wie Prozesslandkarten, Wertschöpfungskettendiagramme, Swimlanes, EPK, eEPK und IDEF3. Die Stärken und Schwächen dieser Techniken werden bewertet, bevor eine eigene Methode, die GOF-Methode, vorgestellt wird.
Umsetzung der GOF-Methode am Beispiel der IT Infrastructure Library (ITIL): Dieses Kapitel beschreibt die Anwendung der im vorherigen Kapitel entwickelten GOF-Methode auf das ITIL-Rahmenwerk. Es umfasst eine detaillierte Erläuterung von ITIL, die Umsetzung der GOF-Methode im ITIL-Kontext, und die Evaluierung der Ergebnisse. Ein Beispielprojekt ("ITIL reloaded") bei der BSR wird als Fallstudie herangezogen.
Schlüsselwörter
Prozessvisualisierung, Visuelle Kommunikation, ITIL, Geschäftsprozesse, GOF-Methode, Zielgruppenorientierung, Effektivität, Symbole, Kommunikation, Wertschöpfung, Prozessmodellierung, Visualisierungstechniken.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Zielgruppengerechte Visualisierung von Geschäftsprozessen
Was ist das zentrale Thema der Arbeit?
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung und Anwendung einer neuen Methode zur zielgruppengerechten Visualisierung von Geschäftsprozessen, insbesondere im Kontext des ITIL-Rahmenwerks.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, eine neue Visualisierungsmethode (GOF-Methode) zu entwickeln, deren Anwendung anhand eines Praxisbeispiels (ITIL) zu demonstrieren und verschiedene bestehende Visualisierungstechniken zu bewerten. Ein weiterer Fokus liegt auf der Analyse der Wirkung visueller Kommunikation auf das Prozessverständnis.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Vom Gedanken zum Bild - vom Bild zum Gedanken (theoretische Grundlagen visuelle Kommunikation), Geschäftsprozesse, Anforderungen an die Kommunikation von Unternehmensprozessen, Entwicklung neuer Techniken zur Visualisierung von Geschäftsprozessen (inkl. Überblick gängiger Methoden und Vorstellung der GOF-Methode), Umsetzung der GOF-Methode am Beispiel der IT Infrastructure Library (ITIL).
Welche theoretischen Grundlagen werden behandelt?
Die Arbeit stützt sich auf den symbolischen Interaktionismus und Vitruvs triadisches Design. Sie beleuchtet den Kommunikationsbegriff, verschiedene Ansätze der visuellen Kommunikation und die Anforderungen an erfolgreiche Visualisierungstechniken (Firmitas, Utilitas, Venustas, Expressivität, Effektivität, Angemessenheit).
Welche Visualisierungstechniken werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht verschiedene gängige Visualisierungstechniken wie Prozesslandkarten, Wertschöpfungskettendiagramme, Swimlanes, EPK, eEPK und IDEF3. Ihre Stärken und Schwächen werden bewertet und mit der neu entwickelten GOF-Methode verglichen.
Was ist die GOF-Methode?
Die GOF-Methode ist eine neu entwickelte Visualisierungsmethode, die in der Arbeit vorgestellt und anhand des ITIL-Rahmenwerks angewendet wird. Die Arbeit beschreibt detailliert die Rahmenbedingungen, die Entwicklung und die Umsetzung der Methode.
Wie wird die GOF-Methode angewendet?
Die Anwendung der GOF-Methode wird anhand eines Praxisbeispiels, dem ITIL-Rahmenwerk, demonstriert. Die Arbeit beschreibt den ITIL-Kontext, die Umsetzung der GOF-Methode innerhalb dieses Kontextes und evaluiert die Ergebnisse, inklusive einer Fallstudie ("ITIL reloaded" bei der BSR).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Prozessvisualisierung, Visuelle Kommunikation, ITIL, Geschäftsprozesse, GOF-Methode, Zielgruppenorientierung, Effektivität, Symbole, Kommunikation, Wertschöpfung, Prozessmodellierung, Visualisierungstechniken.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit Prozessmanagement, visueller Kommunikation und der Optimierung von Geschäftsprozessen befassen, insbesondere im IT-Bereich. Sie bietet sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Anwendungsmöglichkeiten.
Wo finde ich weitere Informationen?
(Hier könnte ein Link zur vollständigen Arbeit eingefügt werden)
- Arbeit zitieren
- Master Of Arts David Scribane (Autor:in), 2009, Zielgruppengerechte Prozessvisualisierung am Beispiel von ITIL®, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121914