Diese Diplomarbeit untersucht die Überführbarkeit ereignisgesteuerter Prozessketten (EPK) in die Business Process Execution Language (BPEL). Die Arbeit wird motiviert über die Notwendigkeit eines durchgängigen Geschäftsprozessmanagements als eine Voraussetzung zur Realisierung agiler Echtzeitunternehmen. Um die Aufgabenstellung zu bearbeiten, werden zunächst allgemeine Problemfelder erläutert, die ein durchgängiges Geschäftsprozessmanagement erschweren.
Es folgt eine Darstellung allgemeiner Anforderungen an fachliche sowie an technische Spezifikationen, die auch bei der Definition von Geschäftsprozessmodellen Gültigkeit besitzen. Im weiteren Verlauf werden das Konzept der fachlichen Modellierung mittels ereignisgesteuerter Prozessketten und das Konzept der technischen Modellierung mittels der Business Process Execution Language vorgestellt.
Im Hauptteil der Diplomarbeit werden drei inhaltliche Schwerpunkte behandelt: Zum Ersten die Identifikation unterschiedlicher Spezifikationspotentiale und Spezifikationsdefizite der beiden Modellierungskonzepte EPK und BPEL, die ohne Gegenmaßnahmen einer automatischen Überführung entgegenstehen würden. Zum Zweiten die Darstellung weiterer Sachverhalte, die eine Überführung vom fachlichen EPK-Modell in das technische BPEL-Modell erschweren würden. Und schließlich zum Dritten das Empfehlen eines Vorgehens bei der Transformation ereignisgesteuerter Prozessketten (EPK) nach BPEL.
Nach Lesen dieser Diplomarbeit sollte der Leser für maßgebliche Problemfelder bei der Überführung ereignisgesteuerter Prozessketten nach BPEL sensibilisiert sein und es sollte ihm klar geworden sein, dass bei Beachtung der identifizierten Problemfelder EPK-Modelle nach BPEL überführt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Integrales Informationsmanagement als Befähiger für ein durchgängiges Geschäftsprozessmanagement
- Aufbau der Diplomarbeit
- Abgrenzung des DA Themas
- Die Vision eines durchgängigen Geschäftsprozessmanagements
- Die adaptive prozessorientierte Infrastruktur als Basis für den unternehmerischen Erfolg
- Geschäftsprozessmanagement GPM und Serviceorientierte Architekturen SOA
- Von der Geschäftsprozessanalyse zur Geschäftsprozessorchestrierung
- Problemfelder für ein durchgängiges Geschäftsprozessmanagement
- Vom Problem- zum Lösungsraum - Designebenen
- Anforderungen an fachliche Spezifikationen (Customer-Requirements)
- Das Konzept der ereignisgesteuerten Prozessketten EPK
- Anforderung an technische Spezifikationen (Development-Requirements)
- Der OASIS Standard: Business Process Execution Language
- Die Kernidee von BPEL
- Die Sprachelemente von BPEL
- Berücksichtigung lang laufender Prozesse
- Abstrakte und ausführbare Prozesse
- Vergleich der Konzepte EPK und BPEL
- Spezifikationsdefizite einer EPK aus der BPEL Perspektive
- Fehlende technische Informationen in der fachlichen Beschreibung des Geschäftsprozess
- Freiheitsgrade bei der fachlichen Modellierung
- Spezifikationsdefizite von BPEL aus der EPK Perspektive
- Fehlende fachliche Informationen in der technischen Spezifikation des Geschäftsprozess
- Keine standardisierte graphische Notation bei BPEL
- Darstellung der Kontrollflusslogik
- Nicht transformierbare Workflow Patterns
- Weitere Sachverhalte bei der Überführung einer EPK in BPEL
- Technische Prozessschneidung
- Modellinkonsistenzen
- Manuelle Ergänzungen
- Auslagerung potenzieller BPEL Funktionen
- Modellabstraktionen
- Aggregationen von Aktivitäten
- Der SOA Aspekt „Geschäftsregeln“
- Rücktransformation und Round-Trip Ansatz
- Evolution des BPEL-Standards
- Nichtfunktionale Aspekte
- Funktionsorientierte Modellierung
- Empfehlung zur Vorgehensweise bei der Überführung ereignisgesteuerter Prozessketten in BPEL
- Verwendung eines Vorgehensmodells
- Schwerpunkt auf fachliche Modellierung legen
- Anforderungen an eingesetzte Werkzeuge zur Modellverwaltung
- Gemeinsames Repository für fachliche und technische Spezifikation
- Validierung überführbarer fachlicher EPK Modelle
- Erhalt manueller Ergänzungen bei erneuter Transformation
- Verwendung von Templates
- Vermeiden proprietärer Lösungen
- Sinnvoller Einsatz von Erweiterungen
- Grenzen der Prozessorientierung
- Nicht standardisierte Abläufe
- Qualität von Funktionen und effiziente Nutzung von Informationen
- Durchlaufzeiten
- Informelle Strukturen
- Fazit
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Überführbarkeit ereignisgesteuerter Prozessketten (EPK) in die Business Process Execution Language (BPEL). Ziel ist es, die Herausforderungen und Möglichkeiten dieser Transformation zu analysieren und eine Empfehlung für eine effiziente Vorgehensweise zu entwickeln.
- Vergleich der Modellierungsebenen von EPK und BPEL
- Identifizierung von Spezifikationsdefiziten in beiden Modellierungsansätzen
- Analyse der technischen und fachlichen Aspekte der Transformation
- Entwicklung einer praxisorientierten Empfehlung zur Überführung von EPK in BPEL
- Bewertung der Grenzen der Prozessorientierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Vision eines durchgängigen Geschäftsprozessmanagements und die Rolle von SOA. Kapitel 3 befasst sich mit der Geschäftsprozessanalyse und der Einführung von EPK und BPEL. Kapitel 4 vergleicht die Konzepte EPK und BPEL und analysiert Spezifikationsdefizite. Kapitel 5 thematisiert weitere Herausforderungen bei der Überführung, wie Prozessschneidung, Modellinkonsistenzen und Modellabstraktionen.
Schlüsselwörter
Ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK), Business Process Execution Language (BPEL), Geschäftsprozessmanagement (GPM), Serviceorientierte Architekturen (SOA), Prozesstransformation, Modellüberführung, Spezifikationsdefizite, Modellierungsebenen.
- Arbeit zitieren
- Günther Krauß (Autor:in), 2008, Überführbarkeit ereignisgesteuerter Prozessketten in BPEL (Business Process Execution Language), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121932