Folgende Arbeit entstand im Zusammenhang mit einem Referat in dem Hauptseminar
„Spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Quellen zur Stadt- und Landesgeschichte“. Die
Themen des Vortrages waren dabei die Urkundendepots, Kopialbücher und
Geschäftsbücher des 14. und 15. Jahrhunderts. Entsprechend vielseitig gestaltet sich auch
der Inhalt der vorliegenden Arbeit – zu jedem der drei Quellenarten wird eine Definition
gegeben, außerdem werden Entstehungsgeschichte bzw. Entwicklung, die Überlieferung,
der historische Quellenwert und, bei den Urkundendepots, auch ein Beispiel beschrieben.
Die Geschäftsbücher werden hier, aufgrund der günstigen Quellenlage, am ausführlichsten
behandelt, ansonsten ist das Ziel dieser Arbeit, einen allgemeinen Überblick über die
verschiedenen Quellengattungen zu geben und einen Zusammenhang zwischen ihnen
herzustellen.
Wie in der Arbeit noch weiter zu erläutern ist, liegt der Wert der verschiedenen
Archivalien vor allem in der Beweiskraft bzw. der Rechtswahrung (besonders bei den
Urkunden und damit den Kopialbüchern und Urkundendepots), außerdem dienten die
aufbewahrten Geschäftsschriften als Gedächtnis der Kanzlei und der Verwaltung. Die
Aufbewahrung zwecks historischer Dokumentation hingegen ist sehr unwahrscheinlich.
Zur Forschungsliteratur ist zu sagen, dass in der heutigen Zeit zu jedem der drei Themen
zahlreiche Veröffentlichungen vorliegen. Für die Urkundendepots wurde hier vor allem die
Schrift Manfred Kobuchs herangezogen: „Die Anfänge des meißnisch-thüringischen
landesherrlichen Archivs“. Darin wird ausführlich die Entstehung eines Archivs an einem
Beispiel erläutert, das auch in dieser Arbeit behandelt wird. Die Literatur, die sich auf
Kopialbücher bezieht, ist nur sehr spärlich vorhanden, für die Ausarbeitung an dieser Stelle
wurden vor allem allgemein gehaltene Lehrbücher und Lexika herangezogen, die diese in
meist kurzen Absätzen behandelten. Die vorhandene Literatur für das breite Thema der Geschäftsbücher hingegen ist üppig,
hier wurden besonders die Werke von Stefan Pätzold („Amtsbücher des Mittelalters“),
Rolf Goldfriedrich („Die Geschäftsbücher der kursächsischen Kanzlei im 15. Jahrhundert“)
und das lehrreiche Buch von Beck/Henning („Die archivalischen Quellen“) herangezogen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Urkundendepots
- Definition
- Entstehung/Grund der Anlage
- Aufbewahrung des restlichen Schriftgutes
- Beispiel an der Entstehung des markmeißnischen Urkundendepots
- Zusammenfassung
- Kopialbücher
- Definition/Abgrenzung
- Geschichte
- Aufbau/Verwendung
- Quellenkritik
- Geschäftsbücher
- Der Begriff
- Definition
- Arten von Geschäftsschriftgut
- Entwicklung
- Aufbau und Verwendung der Amtsbücher
- Historischer Wert
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen Überblick über Urkundendepots, Kopialbücher und Geschäftsbücher des 14. und 15. Jahrhunderts. Sie definiert jede Quellenart, beleuchtet Entstehungsgeschichte und Entwicklung, beschreibt die Überlieferung und den historischen Quellenwert. Die Geschäftsbücher werden aufgrund günstiger Quellenlage ausführlicher behandelt. Ziel ist ein allgemeiner Überblick und die Darstellung der Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Quellengattungen.
- Definition und Abgrenzung der drei Quellenarten (Urkundendepots, Kopialbücher, Geschäftsbücher).
- Entstehung und Entwicklung der jeweiligen Quellenarten im spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kontext.
- Aufbewahrung und Organisation von Schriftgut in Archiven und Kanzleien.
- Der historische Quellenwert und die Bedeutung der verschiedenen Schriftgutarten für die Forschung.
- Zusammenhänge zwischen den drei Quellenarten und ihre komplementäre Verwendung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt den Entstehungskontext der Arbeit und die Forschungsliteratur zu den drei Themenbereichen. Das Kapitel zu Urkundendepots definiert den Begriff, beleuchtet die Gründe für ihre Anlage und die Aufbewahrungspraxis. Es wird ein Beispiel zur Entstehung des markmeißnischen Urkundendepots gegeben. Das Kapitel über Kopialbücher behandelt Definition, Geschichte, Aufbau und Verwendung sowie die Quellenkritik. Das Kapitel zu Geschäftsbüchern geht auf den Begriff, Definition, Arten, Entwicklung, Aufbau und Verwendung sowie den historischen Wert ein.
Schlüsselwörter
Urkundendepots, Kopialbücher, Geschäftsbücher, Spätmittelalter, Frühneuzeit, Quellenkunde, Archivwesen, Kanzlei, Verwaltung, Rechtsgeschichte, mittelalterliche Schriftkultur, Rechtshandlungen, Archivalien, Beweiskraft, Rechtswahrung.
- Citation du texte
- Nicole Heintke (Auteur), 2007, Urkundendepots, Kopialbücher, Geschäftsbücher, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121934