Seit in der westlichen Welt immer offener über Sexualität gesprochen wird, rückt auch das Thema sexueller Missbrauch immer mehr in die Öffentlichkeit. Das Tabu wurde gebrochen, Mädchen, Frauen und auch einige Jungs sprechen darüber oder erstatten Anzeige. In den Medien wird jeder Fall sorgfältig ausgebreitet und den Zuschauern vor Augen geführt, wie viele perverse Menschen es gibt. Zu Hause sitzen die angeekelten Konsumenten und haben Angst um ihre eigenen Kinder. Die Menschen bekommen das Gefühl, dass sexueller Missbrauch immer häufiger wird, dass es überall passieren kann und jedes Kind ständig in Gefahr schwebt. Immer scheint eine regelrechte Missbrauchspanik um sich zu greifen. Der Begriff „sexueller Missbrauch“ gilt als Unwort, obwohl die wenigsten genau darüber Bescheid wissen. Auch wenn auch ich am liebsten jeden sexuellen Missbrauch verhindern möchte, bezweifle ich, ob Panik die richtige Methode dazu ist. Um gezielte und effektive Maßnahmen zu treffen, müssen allerdings zuvor einige allgemeine Dinge geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Sexueller Missbrauch und Inzest
- Definitionen
- Häufigkeit
- Soziales Milieu
- Prädisposition
- Familie
- Täter
- Opfer
- Mutter
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Phänomen des sexuellen Missbrauchs, insbesondere im Hinblick auf Definitionen, Häufigkeit, soziales Milieu und familiäre Dynamiken. Sie beleuchtet die Schwierigkeit, präzise Häufigkeitsangaben zu machen und hinterfragt gängige Vorurteile bezüglich des sozialen Milieus der Täter und Opfer.
- Definitionen von sexuellem Missbrauch und Inzest
- Häufigkeit und Dunkelziffer sexuellen Missbrauchs
- Der Einfluss des sozialen Milieus auf das Auftreten sexuellen Missbrauchs
- Rollen von Tätern, Opfern und Müttern im Kontext sexuellen Missbrauchs
- Die Problematik der Missbrauchspanik und die Notwendigkeit differenzierter Betrachtung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit verschiedenen Definitionen von sexuellem Missbrauch, Inzest und verwandten Begriffen, wobei unterschiedliche Perspektiven von Fachleuten wie Reinhardt Wolff, Maisch und Josephine Rijnaarts vorgestellt werden. Es werden die Schwierigkeiten bei der Abgrenzung der verschiedenen Formen und die damit verbundenen Grade der Traumatisierung erörtert. Die Frage nach der Häufigkeit sexuellen Missbrauchs wird im zweiten Teil des Kapitels anhand von unterschiedlichen Studien und Statistiken beleuchtet. Die Diskussion der Dunkelziffer und der Bedeutung des Tabubruchs stehen dabei im Vordergrund. Das zweite Kapitel analysiert die Verbindung zwischen sexuellem Missbrauch und dem sozialen Milieu, wobei die früheren Verknüpfungen mit niederen sozialen Schichten hinterfragt werden. Die Darstellung unterschiedlicher Forschungsbefunde und deren Einschränkungen stehen im Fokus.
Schlüsselwörter
Sexueller Missbrauch, Inzest, Kindesmisshandlung, Häufigkeit, Dunkelziffer, Soziales Milieu, Täter, Opfer, Familie, Traumatisierung, Missbrauchspanik, Definitionen.
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- Sigrid Lang (Autor), 2007, Sexueller Missbrauch, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121970