Mit dem Begriff Freizeit ist die Zeit gemeint, die dem Menschen neben der Befriedigung biologischer Bedürfnisse, der Arbeit oder Schule, und anderen familiären Verpflichtungen frei zur Verfügung steht. Nachdem er seine Verpflichtungen erfüllt und seine physischen Bedürfnisse befriedigt hat, hat er Freizeit. In dieser Zeit kann er alles machen, was ihm Spaß macht, was ihm gefällt. (vgl. Nagl 1994, S. 332)
Seit sich in unserer Gesellschaft der Wohlstand ausgebreitet hat, wurde die Freizeit immer wichtiger, wurde unsere Gesellschaft zu einer Erlebnisgesellschaft. Nicht mehr die Sicherung der eigenen Existenz steht für die Menschen im Mittelpunkt, sondern vielmehr die Orientierung an der Vielzahl von Möglichkeiten, die sich jedem/r Einzelnen bieten.
Mit anderen Worten steht in unserer Gesellschaft nicht mehr die Arbeit an erster Stelle, bzw. ist nicht mehr nur Arbeit wichtig, sondern auch das Gegenstück, die Freizeit. Man könnte auch sagen, unsere Gesellschaft wurde zu einer Freizeit- oder Vergnügungsgesellschaft.
Auch in den letzten Jahrzehnten hat der Bereich der Freizeit immer mehr an Bedeutung gewonnen, sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Kindern. Das lässt sich an einer Vielzahl von Entwicklungen erkennen: an der Pluralisierung von Gestaltungsmöglichkeiten für Freizeit, der Zunahme von Angeboten und Einrichtungen im Bereich Freizeit und an der zunehmenden Kommerzialisierung von Freizeit. Zugleich verändert sich auch die Funktion von Freizeit: während es früher in erster Linie um die Regeneration von Arbeitskraft ging, spricht man heute vor allem von Selbstverwirklichung und Selbstentfaltung. (vgl. Kränzl-Nagl 1998, S. 249)
Natürlich leben nicht nur die Erwachsenen in so einer Freizeitgesellschaft, sondern auch die Kinder wachsen darin auf. Auch sie haben immer mehr Möglichkeiten in ihrer Freizeit, aber auch ihre Freizeit wird zunehmend kommerzialisiert. Und sie sollen sich ebenfalls frei entfalten und verwirklichen können.
Inhaltsverzeichnis
- Die Freizeit
- Soziodemographische Merkmale
- Das kindliche Freizeitverhalten
- Einzelne Bereiche unter der Lupe
- Das Spiel
- Literatur
- Sport
- Musik
- Verplante Kindheiten
- Kinder und Konsum
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Freizeitverhalten von Kindern im Kontext einer zunehmend kommerzialisierten Gesellschaft. Sie analysiert den Einfluss soziodemografischer Faktoren auf die Freizeitgestaltung und beleuchtet verschiedene Freizeitaktivitäten im Detail.
- Der Einfluss soziodemografischer Faktoren (Einkommen, Bildung der Eltern, Wohnort) auf das Freizeitverhalten von Kindern.
- Die Vielfalt kindlicher Freizeitaktivitäten und deren Entwicklung mit dem Alter.
- Die Bedeutung des Spiels in der kindlichen Entwicklung.
- Der Einfluss von Medien und Konsum auf die Freizeitgestaltung.
- Die Veränderung der Funktion von Freizeit von der Regeneration zur Selbstverwirklichung.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Die Freizeit definiert den Begriff Freizeit und beschreibt die Entwicklung hin zu einer Erlebnis- und Freizeitgesellschaft, in der Freizeitgestaltung eine immer größere Rolle spielt, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.
Kapitel 2: Soziodemographische Merkmale untersucht den Zusammenhang zwischen dem Freizeitverhalten von Kindern und Faktoren wie dem Einkommen und der Bildung der Eltern sowie dem Wohnort. Es zeigt, wie diese Faktoren die Möglichkeiten und die Art der Freizeitaktivitäten beeinflussen.
Kapitel 3: Das kindliche Freizeitverhalten fasst Ergebnisse verschiedener Studien zum Freizeitverhalten von Kindern unterschiedlichen Alters zusammen. Es werden die beliebtesten Aktivitäten der Kinder in verschiedenen Altersgruppen vorgestellt und die Veränderungen im Freizeitverhalten mit zunehmendem Alter beleuchtet.
Kapitel 4: Einzelne Bereiche unter der Lupe befasst sich eingehender mit einigen wichtigen Bereichen des kindlichen Freizeitverhaltens. Der Abschnitt 4.1 "Das Spiel" analysiert die Bedeutung des Spiels in der kindlichen Entwicklung und seinen sozialen Charakter.
Schlüsselwörter
Kindheit, Freizeitverhalten, Soziodemographie, Spiel, Medienkonsum, Erlebnisgesellschaft, Selbstverwirklichung, Kommerzialisierung, Freizeitaktivitäten, Elterneinfluss.
- Citation du texte
- Sigrid Lang (Auteur), 2006, Freizeit zwischen Konsum und Terminen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121971