Vor allem wirtschaftsstrukturschwache, von Abwanderung gekennzeichnete Städte und Regionen sind gezwungen, durch koordiniertes Standortmarketing die wirtschaftliche Zukunft zu sichern. Besonders bedingt durch äußere Einflüsse wie der Globalisierung, werden Standortentscheidungen immer komplexer. Viele Standorte vernachlässigen eine konsequente strategische Planung und verlieren den Anschluss im globalen Wettbewerb, da Sie Bedrohungen oft erst zu spät erkennen, um entsprechend gegensteuern zu können. Zudem führt Konzeptlosigkeit zu Einzelaktionen. Deshalb ist es notwendig, mit einer ganzheitli¬chen Planung diese Entwicklungen gezielt zu nutzen. Chancen müssen erkannt und Stärken konsequent ausgebaut werden. Was erfolgreiche Unternehmen schon lange anwenden, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, erkennen nun auch zunehmend Regionen und Städte als entscheidenden Wettbewerbsfaktor und entwickeln Leitbilder, Marketingpläne oder ganzheitliche Wirtschaftskonzepte.
Der Hauptnutzen dieser strategischen Konzepte liegt somit in der besseren Behauptung im Standortwettbewerb, der stärkeren Zielgruppenorientierung, dem effizienten Mitteleinsatz und der stärkeren Zielorientierung. Da die letzte Fortschreibung der Wirtschaftskonzeption Stralsund aus dem Jahr 2005 stammt und Schlussfolgerungen teilweise auf Basis von noch älterem Datenmaterial gezogen wurden, bedarf das Konzept dringend einer Weiterentwicklung. Ferner ist es wichtig, auch die zuvor erwähnten äußeren Einflüsse in der strategischen Planung entsprechend zu berücksichtigen. Wie ich nachfolgend aufzeigen werde, müssen die wirtschafts- und strukturpolitischen Leitziele -und Strategien vereinbar sein mit der Zukunftsvision der Stadt und deren grundsätzlichen Entwicklungszielen, welche im Leitbild verbindlich fixiert sind. Da das Leitbild erst nach der letzten Fortschreibung des Wirtschaftskonzeptes erstellt wurde, besteht auch auf dieser Ebene Optimierungsbedarf.
Ein allgemeingültiges „Patentrezept“ für ein Wirtschaftskonzept gibt es leider nicht. Auch das schlichte Kopieren von Konzepten anderer Städte funktioniert nicht, da jeder Standort andere Gegebenheiten aufweist und unterschiedliche Mittel zur Verfügung hat. Dennoch soll mit dieser Arbeit eine Art Leitfaden zur Erstellung eines ganzheitlich integrativen Wirtschaftskonzeptes speziell für die Hansestadt Stralsund entwickelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
- 1.2 Aufbau der Arbeit und methodisches Vorgehen
- 2 Grundlagen und Inhalte von Strategiekonzepten
- 2.1 Wesentliche Faktoren für die Erarbeitung von Strategiekzepten
- 2.1.1 Die Bedeutung von Megatrends und Zukunftsmärkten
- 2.1.2 Bestimmung bedeutender Standortfaktoren
- 2.2 Das Leitbild als Maßstab wesentlicher Ziele und Strategien
- 2.3 Ziele, Aufbau und Inhalte eines Wirtschaftskonzeptes
- 3 Einbettung des Leitbildes und Wirtschaftskonzeptes in regionale und globale Strategien
- 4 Analyse der Zweiten Fortschreibung der Wirtschaftskonzeption Stralsunds hinsichtlich der verwendeten Kennzahlen und der Nutzung neuer Kennzahlen
- 4.1 Einleitende Bemerkungen
- 4.2 Geographische Lage
- 4.3 Bevölkerung, Arbeitsmarkt und Bildung
- 4.4 Verkehrsinfrastruktur und Logistik
- 4.5 Wirtschaft
- 4.5.1 Die Maritime Wirtschaft
- 4.5.2 Produzierendes Gewerbe
- 4.5.3 Handel und Dienstleistungen
- 4.5.4 Tourismus
- 4.5.5 Versorgung und Entsorgung
- 4.5.6 Gewerbegebiete, Gewerbeflächen
- 4.5.7 Steuern
- 4.5.8 Fördermöglichkeiten
- 4.5.9 Netzwerke
- 4.6 Weitere Standortfaktoren
- 4.7 Potenziale und Defizite
- 4.8 Maßnahmenkatalog
- 5 Maßnahmen und Handlungsempfehlungen
- 5.1 Maritimer Sektor
- 5.2 Produzierendes Gewerbe als wesentliches Potenzial für die Zukunft der Region
- 5.3 Investorensuche und -betreuung
- 5.4 Entwicklung und Förderung von Innovationen
- 5.5 Stärkung der Rolle des Tourismus in der Konzeption
- 5.5.1 Voraussetzungen
- 5.5.2 Auslastung und durchschnittliche Aufenthaltsdauer
- 5.5.3 Saisonverlängerung
- 5.5.4 Qualitative Verbesserungen
- 5.6 Marketingstrategien für den Standort Stralsund
- 5.6.1 Zielgruppen
- 5.6.2 Erhöhung der Attraktivität – „Stadt als Marke“
- 5.6.3 Kooperationen
- 5.6.4 Nutzung und Entwicklung von Alleinstellungsmerkmalen
- 5.7 Wirtschaftsförderung
- 5.8 Benchmarking-Analyse der Stralsunder Wirtschaftskonzeption mit ausgewählten Referenzkonzepten
- 5.8.1 Kiel
- 5.8.2 Greifswald
- 5.9 Notwendigkeit der stetigen Fortschreibung, Anpassung und Erfolgskontrolle der Wirtschaftskonzeption
- Analyse der bestehenden Wirtschaftskonzeption Stralsunds und deren Stärken und Schwächen.
- Identifizierung relevanter Megatrends und Standortfaktoren für Stralsund.
- Entwicklung eines Leitfadens zur Erstellung eines ganzheitlichen und nachhaltigen Wirtschaftskonzeptes.
- Formulierung konkreter Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftsförderung Stralsunds.
- Benchmarking-Analyse mit ausgewählten Referenzkonzepten anderer Städte.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert die Wirtschaftskonzeption der Hansestadt Stralsund und entwickelt einen Leitfaden zur Erstellung eines ganzheitlichen Wirtschaftsentwicklungskonzeptes mit Handlungsempfehlungen. Der Fokus liegt auf der Verbesserung der Standortattraktivität für Investoren und die Stärkung der regionalen Wirtschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und beschreibt die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 erläutert die Grundlagen von Strategiekonzepten und die Rolle des Leitbildes. Kapitel 3 untersucht die Einbettung der Stralsunder Konzeption in regionale und globale Strategien. Kapitel 4 analysiert die bestehende Wirtschaftskonzeption Stralsunds hinsichtlich der verwendeten Kennzahlen und schlägt Verbesserungen vor. Kapitel 5 arbeitet konkrete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für verschiedene Sektoren der Stralsunder Wirtschaft aus (Maritimer Sektor, Produzierendes Gewerbe, Tourismus, Wirtschaftsförderung).
Schlüsselwörter
Nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung, Standortmarketing, Wirtschaftskonzeption Stralsund, Megatrends, Standortfaktoren, Leitbild, Investitionen, Tourismus, Innovation, Wirtschaftsförderung, Benchmarking, Ostseeraum.
- Citar trabajo
- Diplom-Betriebswirt (FH) Romek Vogel (Autor), 2009, Analyse des Konzeptes für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in der Hansestadt Stralsund, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121994