Kooperationen erweisen sich in einer von global agierenden Unternehmen und von Komplexität geprägten Umwelt zunehmend als ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil. Entwicklungspartnerschaften sowie Einkaufs- und Absatzkooperationen stellen nur einige der Möglichkeiten dar, kooperationsbedingte Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Wenngleich an-hand des oben beschriebenen Beispiels aus der Leichathletik ein Vorteil von Kooperationen anschaulich dargestellt werden konnte, dürfen die Schwierigkeiten bei der Bildung und Steuerung einer solchen nicht vernachlässigt werden. Problematisch ist z.B. die Frage, wie die Kooperationspartner, teilweise entgegen ihren Eigeninteressen, zu einem Verhalten im Sinne der Kooperation motiviert werden können.
Ziel dieser Arbeit ist es, die spezifischen Vor- und Nachteile von Unternehmenskooperationen entlang der Wertschöpfungskette zu erörtern. Darüber hinaus soll untersucht werden, ob Unternehmen mittels finanzieller Anreize zur Teilnahme und zu einem Verhalten im Sinne der Kooperation bewegt werden können, und welche Schwierigkeiten bei der Anreizgestaltung auftreten können. Dazu werden nach einer begrifflichen Abgrenzung zunächst Erklärungsansätze zur Bildung von Kooperationen aus organisationstheoretischer Perspektive beleuchtet. Darüber hinaus wird dieser Sachverhalt formal, unter Verwendung der Prinzipal-Agenten-Theorie, anhand eines ausgewählten Modells analysiert. Anschließend wird unter Rückgriff auf empirische Studien untersucht, ob die theoretisch formulierten Erklärungsversuche tatsächlich in der Lage sind, die Bildung von Unternehmensko-operationen in Supply Chains zu erklären. Zum Abschluss werden die gesammelten Erkenntnisse noch einmal zusammengefasst und kritisch gewürdigt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Definition und theoretische Abgrenzung der Begriffe Supply Chain und Anreizsystem
- 2.1 Supply Chain als spezifische Form der Unternehmenskooperation
- 2.2 Anreizsysteme und -probleme im Kontext von Unternehmenskooperationen
- 3 Theoretische Betrachtung relevanter Herausforderungen an die effiziente Gestaltung und Steuerung von Supply Chains
- 3.1 Erklärungsansätze für die Bildung von Unternehmenskooperationen
- 3.1.1 Vor- und Nachteile einer unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit in Supply Chains
- 3.1.2 Erklärungsperspektive der Neuen Institutionenökonomik
- 3.2 Modelltheoretische Analyse von Anreizsystemen in Supply Chains anhand eines ausgewählten Beispiels
- 3.1 Erklärungsansätze für die Bildung von Unternehmenskooperationen
- 4 Empirische Untersuchung relevanter Treiber und Faktoren für die Bildung vertikaler Innovationskooperationen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Vor- und Nachteile von Unternehmenskooperationen in Supply Chains und analysiert, wie finanzielle Anreize Unternehmen zur Teilnahme und zum kooperativen Verhalten motivieren können. Es werden Herausforderungen bei der Gestaltung solcher Anreizsysteme beleuchtet.
- Analyse der Vor- und Nachteile von Unternehmenskooperationen in Supply Chains
- Untersuchung des Einsatzes finanzieller Anreize zur Förderung von Kooperation
- Bewertung der Herausforderungen bei der Gestaltung von Anreizsystemen
- Anwendung organisationstheoretischer Erklärungsansätze zur Bildung von Kooperationen
- Empirische Überprüfung der theoretischen Erkenntnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Bedeutung effektiven Supply Chain Managements und die Herausforderungen bei der Motivation von Kooperationspartnern.
Kapitel 2 (Definitionen): Dieses Kapitel definiert die Begriffe Supply Chain und Anreizsystem und grenzt diese theoretisch voneinander ab. Es werden verschiedene Arten von Unternehmenskooperationen erläutert.
Kapitel 3 (Theoretische Betrachtung): Kapitel 3 analysiert Erklärungsansätze für die Bildung von Unternehmenskooperationen, beleuchtet Vor- und Nachteile und betrachtet die Perspektive der Neuen Institutionenökonomik, insbesondere Transaktionskostentheorie und Prinzipal-Agenten-Theorie. Ein Modell von Kim wird zur Analyse von Anreizsystemen vorgestellt.
Kapitel 4 (Empirische Untersuchung): Dieses Kapitel untersucht empirisch die Treiber und Faktoren für die Bildung vertikaler Innovationskooperationen. Es werden Studien von Watts/Hahn und Krause ausgewertet, die die Bedeutung von Kostenreduktion und die Rolle der Wettbewerbsstruktur beleuchten.
Schlüsselwörter
Supply Chain Management, Unternehmenskooperationen, Anreizsysteme, Prinzipal-Agenten-Theorie, Transaktionskostentheorie, Neue Institutionenökonomik, Innovationskooperationen, Lieferantenentwicklung, Kostenreduktion, Wettbewerbsstruktur.
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- Sören Stricker (Autor), 2008, Anreize und Anreizprobleme bei Unternehmenskooperationen, insbesondere in Supply Chains, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122009