Grundsätzlich gibt es drei unterschiedliche Strömungen des Konstruktivismus.
Sie haben sich hauptsächlich seit den Siebziger Jahren des vergangen Jahrhunderts
entwickelt.
Neben dem Methodischen und dem Sozialen Konstruktivismus gibt es den
Radikalen Konstruktivismus. Zu Letzterem kann Kersten Reich zugeordnet
werden, auf dessen Werk ich mich im Wesentlichen beziehe.
Inhalt
1. Einleitung
2. Grundlagen der systemisch-konstruktivistischen Pädagogik nach Kersten Reich
2.1 Konstruktion
2.2 Rekonstruktion
2.3 Dekonstruktion
2.4 Praxisbeispiel
3. Symbolik, Imagination und reale Ereignisse
3.1 Symbolik
3.2 Imagination
3.3 Reale Ereignisse
4. Die Wahrnehm ung bei Kersten Reich
4.1 Wahrnehmung durch Beobachter
4.2 Wahrnehmung als Selbstbeobachter
4.3 Wahrnehmung durch Kommunikation
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Grundsätzlich gibt es drei unterschiedliche Strömungen des Konstruktivismus. Sie haben sich hauptsächlich seit den Siebziger Jahren des vergangen Jahr- hunderts entwickelt.
Neben dem Methodischen und dem Sozialen Konstruktivismus gibt es den Radikalen Konstruktivismus. Zu Letzterem kann Kersten Reich zugeordnet werden, auf dessen Werk [Reich, Kersten: Systemisch-konstruktivistische Pä- dagogik: Einführung in Grundlagen einer interaktionistisch –konstruktivistischen Pädagogik / Kersten Reich. – 4., durchgesehene Auflage. – Neuwied; Kriftel: Luchterhand, 2002. – 298 S.] ich mich im Wesentlichen beziehe.
Der Grundgedanke des Radikalen Konstruktivismus lässt sich knapp zu- sammenfassen: Es wird davon ausgegangen, „dass grundsätzlich ‚menschliche Wahrnehmung, das Denken und Erinnern nicht eine äußerliche Realität abbil- den oder repräsentieren, sondern eine eigene Wirklichkeit erzeugen .’“ (Rusch, Wien 2002, Seite 18)[1]
Kersten Reich zeigt zu Anfang seines Werkes drei Bilder auf. Das erste Bild passt wunderbar zu der Zusammenfassung von G. Rusch über den Radikalen Konstruktivismus.
Das Bild handelt von dem Philosophen René Descartes. Dieser las und stu- dierte unzählige Bücher um die reine Wahrheit zu erfahren. Doch mit jeder ne u- en Theorie wurde eine andere widerlegt. Eine absolute Wahrheit konnte er nicht finden. Dies frustrierte Descartes sehr und er grenzte sich gegen diese Un über- sichtlichkeit und Widersprüchlichkeit ab und zog sich aus dem Studium der Welt auf sein reines Ich zurück. Er merkte, dass Zweifel erlaubt und positiv sind. Laut Descartes kann man jedoch mit anderen „Geistern“ gemeinsam herausfinden, welches Wissen JEWEILS, und ich finde DAS ist der Schlüssel, Bestand und Gültigkeit hat.
Es gibt also überhaupt kein allgemeingültiges Wissen, sondern es ist viel diffe- renzierter zu sehen. Nicht jede Theorie passt zu jeder Praxis. Das hei ßt weiter- hin, dass zum Beispiel in der Pädagogik mit Kindern eine von mir angewandte Theorie für das eine Kind absolut perfekt sein kann. Im gleichen Fall kann aber genau diese Pädagogik für ein anderes Kind sehr schädlich sein.
2. Grundlagen der systemisch–konstruktivistischen Pädagogik nach Kersten Reich
Konstruktion, Rekonstruktion und Dekonstruktion sind für die Pädagogik drei neue Beobachterperspektiven. Die Gemeinsamkeit dieser Perspektiven ist der Konstruktivismus.
2.1 Konstruktion
Das Grundmotto der Konstruktion lautet: „Wir sind Erfinder unserer Wirklich- keit.“ (Reich, 2002, Seite 119). Ein konstruktivistisch ausgerichteter Unte rricht fördert also im besonderem Maß das Ausprobieren, die Selbsterfahrung, das Experimentieren, welches immer in eigene Konstruktionen ideeller oder mat e- rieller Art führt.
2.2 Rekonstruktion
Das Motto der Rekonstruktion lautet: „Wir sind die Entdecker unserer Wirklich- keit.“ (Reich, 2002, Seite 119). Das meint, dass wir Dinge oder Umstände zwar für uns neu erfahren, diese aber nicht von uns neu erfunden oder entdeckt wo r- den sind. Wir verwenden sehr viel Lernzeit darauf, die Erfindungen und Entd e- ckungen anderer für uns nach zu entdecken und uns so unsere Wirklichkeit zu konstruieren, was in diesem Fall eine Rekonstruktion ist.
2.3 Dekonstruktion
Die dritte der oben genannten Perspektiven ist die Dekonstruktion. Ihr Motto lautet: „Es könnte auch noch anders sein! Wir sind die Enttarner unserer Wirk- lichkeit!“ (Reich, 2002, Seite 121). Hier geht es besonders um die Auslassun- gen der Wirklichkeit, die einen anderen Blickwinkel mit sich bringt. Diese verän- derte Sichtweise beansprucht seit 2004 der französisch–deutsche Fernsehsen- der ARTE für sich. Er wirbt: „Arte. So habe ich das noch nie gesehen.“ Ziel ist hier eine Information über politische und sonstige aktuelle Themen aus der französischen und der deutschen Sichtweise.
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[1] Rusch, G.: Beantwortung der Frage: Was ist „Radikaler Konstruktivismus“? In: Wallner, F.G. / Agnese, B. (Hrsg.): Konstruktivismen. Eine kulturelle Wende. Wien 2000, S.18. In: König, E- ckard: Theorien der Erziehungswissenschaft: Einführung in Grundlagen, Methoden und prakti- sche Konsequenzen / Eckard König/Peter Zedler. – 2. Aufl., Dr. nach Typoskript. – Weinheim; Basel : Beltz, 2002. – 262 S. (UTB; 8219). S. 228.
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