Im Jahr 1984 veröffentlichten Hambrick und Mason ihre sog. „Upper Echelons Theorie“, die anhand theoretischer Überlegungen die Eigenschaften von Top-Managern mit den Strategien und dem Erfolg von Unternehmen in Zusammenhang bringt und somit die wichtige Bedeutung charakteristischer Merkmale von Top-Managern verdeutlicht. Diese Theorie gab Anlass zu zahlreichen Studien, in denen der Zusammenhang zwischen Merkmalen des Top-Management-Teams (TMT) und dem Unternehmenserfolg empirisch untersucht wird.
Insbesondere die Auswirkungen von TMT-Heterogenität fanden große Beachtung
und wurden zu einem viel erforschten und diskutierten Thema. Allerdings beziehen sich diese Studien größtenteils auf amerikanische Unternehmen und kommen zu sehr vielfältigen und oft widersprüchlichen Ergebnissen. So ist
es das Ziel dieser Arbeit anhand von 48 deutschen Unternehmen zu untersuchen, inwiefern eine Heterogenität der Vorstandsmitglieder, insbesondere hinsichtlich Alter, Betriebszugehörigkeitsdauer (BZD), Bildung und Fachrichtung, Einfluss auf den Unternehmenserfolg hat.
Bevor die Zusammenhänge zwischen Heterogenität und Unternehmenserfolg empirisch untersucht werden können, müssen zunächst die zentralen Begriffe definiert und erklärt, sowie Theorien zu diesem Thema dargelegt werden. Deshalb werden in Kapitel 2 die Begriffe Vorstand, Heterogenität und Unternehmenserfolg erläutert und in Kapitel 3 verschiedene Theorien über den Zusammenhang von Heterogenität und Teamleistung dargestellt. Anschließend wird in Kapitel 4 auf die Vorgehensweisen sowie die Ergebnisse früherer empirischer Studien, die den Einfluss von TMT-Heterogenität auf den Unternehmenserfolg untersuchten, eingegangen. In Kapitel 5 folgt schließlich die empirische
Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Vorstandsheterogenität und Unternehmenserfolg. Diese bezieht sich auf den Zehnjahreszeitraum von 1998 bis 2007 und erfolgt anhand umfangreicher Daten über die Vorstandsmitglieder und Unternehmenskennzahlen von 48 Unternehmen.
Nachdem die Ergebnisse dargestellt und ausführlich diskutiert wurden, schließt das Kapitel 6 mit einer Zusammenfassung sowie Empfehlungen für zukünftige Studien zu diesem Thema, die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffserklärungen
- 2.1 Der Vorstand
- 2.1.1 Zusammensetzung und Aufgaben
- 2.1.2 Unternehmensführung und Entscheidungsfindung
- 2.2 Heterogenität
- 2.3 Unternehmenserfolg
- 2.1 Der Vorstand
- 3. Theoretische Überlegungen
- 3.1 Die Ressourcenperspektive
- 3.2 Die Prozessperspektive
- 3.2.1 Similarity-Attraction-Paradigma
- 3.2.2 Soziale Identität und soziale Kategorisierung
- 3.3 Heterogenität, Konflikt und Teamleistung
- 3.3.1 Aufgabenkonflikt
- 3.3.2 Emotionaler Konflikt
- 3.3.3 Heterogenitätstyp und Konflikte
- 3.3.4 Zusammenhang zwischen emotionalem Konflikt und Aufgabenkonflikt
- 3.4 Weitere Interaktionsprozesse
- 3.4.1 Kommunikation
- 3.4.2 Soziale Integration
- 4. Frühere Empirische Studien
- 4.1 Studie von Richard und Shelor (2002)
- 4.1.1 Hypothesen
- 4.1.2 Daten und Variablen
- 4.1.3 Ergebnisse
- 4.2 Studie von Olson, Parayitam und Twigg (2006)
- 4.2.1 Hypothesen
- 4.2.2 Daten und Variablen
- 4.2.3 Ergebnisse
- 4.3 Studie von Hambrick, Cho und Chen (1996)
- 4.3.1 Hypothesen
- 4.3.2 Daten und Variablen
- 4.3.2.1 Abhängige Variablen
- 4.3.2.2 Unabhängige Variablen und Kontrollvariablen
- 4.3.3 Ergebnisse
- 4.4 Ergebnisse weiterer Studien
- 4.5 Diskussion
- 4.1 Studie von Richard und Shelor (2002)
- 5. Empirische Analyse
- 5.1 Daten
- 5.2 Variablen
- 5.2.1 Abhängige Variable
- 5.2.2 Unabhängige Variablen und Kontrollvariablen
- 5.3 Vorgehensweise
- 5.3.1 Gepoolte Regression
- 5.3.2 Fixed-Effects-Modell
- 5.3.3 Random-Effects-Modell
- 5.3.4 Kurvenförmige Zusammenhänge
- 5.4 Ergebnisse
- 5.4.1 Schätzungen mit ROA als abhängiger Variable
- 5.4.2 Schätzungen mit Cashflow/Gesamtkapital als abhängiger Variable
- 5.5 Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht den Einfluss heterogener Vorstände auf den Unternehmenserfolg. Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung des Vorstands hinsichtlich verschiedener Heterogenitätsdimensionen und verschiedenen Erfolgsmaßen zu analysieren.
- Zusammenhang zwischen Vorstandsheterogenität und Unternehmenserfolg
- Analyse verschiedener Heterogenitätsdimensionen (z.B. Alter, Bildung, Erfahrung)
- Theoretische Fundierung des Zusammenhangs mittels Ressourcen- und Prozessperspektive
- Empirische Überprüfung der Hypothesen anhand von Regressionsanalysen
- Diskussion der Ergebnisse und Implikationen für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bildet die Einleitung. Kapitel 2 klärt die zentralen Begriffe Vorstand, Heterogenität und Unternehmenserfolg. Kapitel 3 präsentiert die theoretischen Grundlagen, indem die Ressourcen- und Prozessperspektive sowie die Rolle von Konflikten in heterogenen Teams beleuchtet werden. Kapitel 4 bewertet frühere empirische Studien zum Thema. Kapitel 5 beschreibt die eigene empirische Analyse, die Daten, Variablen und das methodische Vorgehen.
Schlüsselwörter
Vorstand, Heterogenität, Unternehmenserfolg, Ressourcenperspektive, Prozessperspektive, Konflikt, Teamleistung, Empirische Analyse, Regressionsanalyse, ROA, Cashflow.
- Arbeit zitieren
- Kerstin Müller (Autor:in), 2008, Heterogene Vorstände und Unternehmenserfolg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122030