Gruppendynamik und Personalführung


Seminararbeit, 2006

19 Seiten, Note: "keine"


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einführung

2 Die Gruppendynamik aus soziologischer Sicht
2.1 Gruppenkohäsion
2.2 Gruppenkonvergenz
2.3 Rollenfunktionen in der Gruppe
2.4 Verhalten in der Gruppe

3 Analyse des Gruppenverhaltens

4 Führung von Gruppen und Verhalten der Führungskräfte

5 Die Phasen der Teambildung
5.1 Orientierungsphase (forming)
5.2 Machtkampfphase (storming)
5.3 Vertrautheitsphase (norming)
5.4 Differenzierungsphase (performing)

6 Fazit

Verfassung:

Dimitri Schilin: Kapitel 1, 2 und

Dominic Gaida: Kapitel 3, 4 und

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Rollenfunktionen in der Gruppe

Abbildung 2: Vor- und Nachteile struktur- und prozessanalytischer Verfahren

Abbildung 3: Grundstruktur einer Führungsbeziehung

Abbildung 4: Dimensionen des Führungsverhaltens

Abbildung 5: Führungserfolge nach dem Experiment von Lewin

1 Einführung

Führung bewegt Menschen. In Organisationen berührt sie jeden – Führende wie Geführte. Art und Weise der Führung wird oft in einem engen Zusammenhang mit einer erfolgreichen Zielerreichung gebracht.[1]

Die Führung von Gruppen ist Bestandteil des Führungsalltags. In Organisationen stehen Vorgesetzte regelmäßig einer Gruppe von Mitarbeitern vor.[2] Die Gruppe ist eine der ältesten und bedeutendsten Kulturleistungen der Menschheit. Sie vermittelt im Privat- und Berufsleben immer wieder das Gefühl größerer Wirksamkeit gegenüber dem einzelnen[3].

Unter einer Gruppe im sozialpsychologischen Sinne wird im Allgemeinen eine Anzahl von miteinander in Beziehung stehenden Menschen verstanden, die durch die folgenden Merkmale charakterisiert ist:

- Relative Kleinigkeit (drei bis ca. 25 Personen).
- Unmittelbarer Kontakt zwischen den Gruppenmitgliedern, im Gegensatz zu vermitteltem Kontakt etwa durch Briefe, Telefon oder andere Medien.
- Gemeinsame Ziele und Werte der Gruppenmitglieder.
- Rollen, Funktionen und Positionen, die aufeinander bezogen sind und die die Prozesse in der Gruppe und bis zu einem gewissen Grad auch das Verhalten der Gruppenmitglieder steuern.
- Relatives Überdauern[4]

Mit der Analyse, Beschreibung und Veränderung des Miteinanders von Menschen als dynamischer Prozess beschäftigt sich Gruppendynamik. Diese Prozesse durchlaufen regelhaft bestimmte Phasen, bilden Strukturmuster und funktionale Rollen aus. Die gruppendynamischen Phänomene sind jedoch aufgrund der Komplexität der menschlichen Interaktion nicht eindeutig vorhersehbar und in einfachen Modellen abbildbar.[5]

2 Die Gruppendynamik aus soziologischer Sicht

Mit dem Begriff „Gruppendynamik“ sind die sozialpsychologischen, bzw. sozio- und psychodynamischen Prozesse gemeint, die in der sozialen Praxis in und zwischen Gruppen stattfinden. Der Begriff der „Gruppe“ wird hier weit gefasst und bezeichnet ein fundamentales Prinzip der Vergesellschaftung – von der kleinen Gruppe bis zu größeren Zusammenschlüssen oder Verbänden.[6] Gruppendynamik aus soziologischer Sicht beschäftigt sich mit folgenden Begriffen: Gruppenkohäsion, Gruppenkonvergenz, Rollenfunktionen und Verhaltensmerkmalen in der Gruppe.

2.1 Gruppenkohäsion

Unter dem Begriff Gruppenkohäsion versteht man das entwickelte Wir-Gefühl innerhalb einer Gruppe. Je höher die Attraktivität der jeweiligen Bezugsgruppe für die Mitglieder, umso größer ist die Gruppenkohäsion, um so stärker wird ein gruppenspezifisches Verhalten geübt, werden Gruppennormen eingehalten. Bei Gruppenmitgliedern führt dieses Wir-Gefühl häufig zu der Überzeugung, dass die eigene Gruppe erfolgreicher oder interessanter ist als die rivalisieren­den Gruppen.[7]

2.2 Gruppenkonvergenz

Mit zunehmender Außendistanz gleichen sich die Meinungen der einzelnen Gruppenmitglieder an. Dies zeigt sich in einer zum Teil unbewussten Kon­vergenz von Verhaltensweisen bis zur Entwicklung sichtbarer Gruppenmerk­male z.B. Kleidung als Gruppenmerkmale. Unbewusst entwickeln sich Verhal­tensregeln welche die entsprechende Gruppenzugehörigkeit dokumentiert. Als eine Folge der Gruppenkonvergenz werden den Mitgliedern Rollen zuge­wiesen, die wiederum ihr informelles Ansehen, den Status bestimmen.[8]

2.3 Rollenfunktionen in der Gruppe

In jeder Gruppe entwickeln sich bestimmte Rollenfunktionen, die den unausgesprochenen Zielen der Gruppe dienen, damit diese ihre Arbeit fortsetzen kann. Es lassen sich dabei deutlich eine Reihe von Rollen herauskristallisieren, die sich aus der Bemühung des einzelnen ergeben, das jeweilige entstehende soziale System einer Gruppe weiter zu entwickeln. Rollen werden unterschieden in Rollen, die vorwiegend Aufgabenrollen sind und solchen, die vorwiegend Erhaltungs- und Aufbaurollen sind. Darüber hinaus gibt es auch störende Rollen, die gegen jede konstruktive Beteiligung an der Gruppenarbeit gerichtet sind.[9]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Rollenfunktionen in der Gruppe

Quelle: Learn Line Bildungsserver NRW

2.4 Verhalten in der Gruppe

Verhalten in der Gruppe kann man mit folgenden Merkmalen beschreiben:

- Konkurrierendes Verhalten - ein Individuum, seine eigenen Interessen auf Kosten der anderen durchzusetzen.
- Anpassungsbereites Verhalten - eigene Interessen zugunsten der Interessen einer anderen Person zurückgestellt.
- Konfliktvermeidendes Verhalten - das Individuum ist nicht bereit, seine Interessen oder die anderer Personen direkt zu vertreten.
- Kooperatives Verhalten - der Versuch, mit den anderen Personen einen Kom­promiss zu finden, der die Interessen beider Personen berücksichtigt.[10]

3 Analyse des Gruppenverhaltens

Methoden zur Analyse von Gruppe sind zahlreich vorhanden. Um eine generelle Aussage zu treffen sollten diese Methoden offen legen, was beim einfachen Betrachten einer Gruppe oder beim Anhören einer Gruppendiskussion nicht mit bloßem Auge erkennbar ist.[11]

Ziel einer Gruppenanalyse ist, die Aufklärung über die Zusammensetzung einer Gruppe und ihrer ablaufenden Prozesse.[12]

In den empirischen Wissenschaften existieren keine universell einsetzbaren Methoden. Viel mehr kommt es auf den untersuchten Unternehmenszweck an, ob sich eine Methode mehr oder weniger eignet.

Grundlegend kann man den Gruppenprozess in drei Analyseebenen aufteilen.

Nach Watzlawick (1969) hat „jede Kommunikation einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, dass letzterer den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist“.

Das bedeutet dass jede Mitteilung nicht nur sachliche Informationen vermittelt sondern auch in welchem Beziehungsstand sich die Personen befinden.[13] Metakommunikation deswegen, weil hierdurch auch eine Information über die Kommunikation selbst übermittelt wird. Der Inhaltsaspekt wird erst durch den Beziehungsaspekt verstehbar.

Werden jedoch tatsächlich die Interaktion und Kommunikation einer Gruppe untersucht, kommt ein dritter bedeutender Aspekt hinzu, nämlich der Aspekt der Funktion der Äußerungen im Interaktionsprozess. Verständlich ausgedrückt heißt dies, das nicht nur die Beziehungen zwischen den Personen und die Inhalte ihrer Äußerungen bedeutsam für den Gruppenprozess sind sondern auch, die Äußerungen im Prozessverlauf spielen eine große Rolle.

Die grundlegende Differenzierung von Fragestellungen kann nun an diese drei Aspekte angelehnt werden.[14]

[...]


[1] Vgl. Weibler (2001). S. 3

[2] Vgl. Weibler (2001). S. 247

[3] Vgl. Zysno (1998). S. 10.

[4] Vgl. Rechtien (1999). S. 13

[5] Vgl. Dorst (1998). S. 47

[6] Vgl. König (1999), S. 11-12.

[7] Vgl. http://www.henrys.de/daniel/texte/Organisationspsychologie1.htm

[8] Vgl. http://www.christian-zielke.de/_suk/downloads/gruppenkonvergenz.pdf

[9] Vgl. http://www.learn-line.nrw.de/angebote/methoden/info/Grundlagen/ Gruppenprozesse/methgrund_0308.html

[10] Vgl. Olfert, Steinbusch (1999), S. 245

[11] Vgl. Brauner (1998), Seite 176

[12] Vgl. http://www.psh.ethz.ch/education/lectures/ss2005/teamarbeit/gruppenanalyse.pdf

[13] Vgl. Watzlawick u.a. (2000), Seite 78

[14] Vgl. Brauner (1998), Seite 177-179

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Gruppendynamik und Personalführung
Hochschule
Hochschule Heilbronn, ehem. Fachhochschule Heilbronn
Veranstaltung
Personalführung
Note
"keine"
Autor
Jahr
2006
Seiten
19
Katalognummer
V122198
ISBN (eBook)
9783640270637
Dateigröße
429 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gruppendynamik, Personalführung
Arbeit zitieren
Diplom-Betriebswirt (FH) Dominic Gaida (Autor:in), 2006, Gruppendynamik und Personalführung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122198

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