Kaiserin Theophanu war eine gebürtige Prinzessin aus dem byzantinischen, also oströmischen Königshaus. Sie wurde 972 mit Otto II. vermählt und zur Kaiserin des heiligen römischen Reiches gekrönt. Nach dem frühen Tod ihres Mannes übernahm sie 984 auf dem Reichstag in Rara die Regentschaft für ihren Sohn Otto III. bis zu ihrem frühen Tod 991.
Doch wie und mit welcher Legitimation regierte sie? Wie bewältigte sie diese Aufgabe, nicht nur als Frau, sondern noch dazu als Ausländerin? Oder war sie gar keine Ausländerin, sondern Oströmerin im weströmischen Reich? In welchem Verhältnis standen die beiden Nachfolger des römischen Reiches zueinander und wie lässt sich Theophanu in diesem Machtgefüge verankern? Vor dem Hintergrund dieses Ost-weströmischen Konfliktes werde ich im Folgenden die Regentschaft der Kaiserin Theophanu untersuchen.
Byzantinistik ist eine eigene Forschungsrichtung, daher werde ich die Vorgeschichte des oströmischen und des weströmischen Reiches gegenüberstellen und das Zweikaiserproblem kurz erläutern, welches die Grundlage ist für den Konflikt der beiden Reiche.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Weströmische Vorgeschichte
- Oströmische Vorgeschichte
- Rom und Konstantinopel: Das Zweikaiserproblem
- Diplomatische Kontakte
- Eine oströmische Prinzessin
- Die weströmische Kaiserin
- Die Vormundschaft für Otto III
- Thronstreitigkeiten: Heinrich der Zänker
- Die Regentin des Weströmischen Reiches
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Aspekt der Macht im Leben der Kaiserin Theophanu im Kontext des ottonischen Zeitalters. Sie beleuchtet Theophanus Rolle als Regentin und ihren Einfluss auf die politische Landschaft des Westreiches.
- Die Vorgeschichte des Ost- und Weströmischen Reiches und das Zweikaiserproblem
- Die diplomatischen Bemühungen um eine Ehe zwischen Otto II. und einer byzantinischen Prinzessin
- Theophanus Leben und ihre Rolle als Kaiserin im Weströmischen Reich
- Die Regentschaft Theophanus für ihren Sohn Otto III. nach dem Tod Ottos II.
- Die Thronstreitigkeiten mit Heinrich dem Zänker und Theophanus Reaktion darauf
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert den Forschungsstand zur Kaiserin Theophanu und dem ottonischen Zeitalter. Die west- und oströmische Vorgeschichte werden gegenübergestellt, wobei das Zweikaiserproblem als Hintergrund für den Konflikt zwischen den beiden Reichen erläutert wird. Die Kapitel über die diplomatischen Kontakte beleuchten die Bemühungen Ottos I. um eine strategische Heirat für seinen Sohn Otto II. Die folgenden Kapitel beschreiben Theophanus Herkunft und Hochzeit, ihre Rolle als Kaiserin und ihre Beteiligung an wichtigen politischen Entscheidungen. Die Kapitel über die Vormundschaft für Otto III. und die Thronstreitigkeiten mit Heinrich dem Zänker detaillieren die Herausforderungen und die Art und Weise, wie Theophanu diese meisterte.
Schlüsselwörter
Kaiserin Theophanu, Ottonen, Byzanz, Zweikaiserproblem, Regentschaft, Thronstreit, Heinrich der Zänker, Macht, Politik, Diplomatie, Ost-West-Beziehungen, Mittelalter.
- Arbeit zitieren
- Sandra Schwab (Autor:in), 2008, Theophanu - Eine oströmische Prinzessin als weströmische Kaiserin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122229