Anhand der Porträts Martin Luthers von Lucas Cranach dem Älteren wird hier die Kreierung eines „Image“ zu erläutern sein. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den Entstehungsbedingungen der Lutherdarstellungen und auf der Frage, welchen Ansprüchen und Vorstellungen der Menschen sie gerecht werden mussten, um die Lehre Luthers zu verbreiten. Unter dem Begriff „Image“ versteht man hier alle Informationen, Vorstellungen und Wirkungen, die auf eine Person bezogen sind und von ihr ausgehen. In der heutigen Werbung steht dieser Begriff auch für die Vermarktung von Gegenständen, die verbraucherorientiert sind. Auch Politiker oder andere Personen der Zeitgeschichte legen sich in Form ihrer Kleidung, Gestik und Sprechweise ein „Image“ zu, um so ihre Wirkung auf andere zu steuern. Die Lutherstiche- und Holzschnitte wurden verbreitet, um die Lehre und Neuerungen der Reformation im Volk zu verbreiten. Lucas Cranach d. Ä. und seine Werkstatt sind die stärksten Unterstützer Luthers in der großflächigen Verbreitung der Thesen und Werte des Reformators. Fragen tauchen auf. An welchem Punkt ist es notwendig, das „Image“ einer Person zu kreieren? Welcher Formensprache und Darstellungsweise hat Lucas Cranach angewandt? Um diese Fragen zu beantworten, werde ich zunächst kurz auf das Leben Luthers und Cranachs eingehen, um dann anhand der Vorläufer der Porträtkunst die Umsetzung der Person Luthers ins Bild nachzuvollziehen. Ob und inwiefern der Wittenberger Hof die Lutherporträts zu Propagandazwecken genutzt hat, wird ebenfalls Inhalt dieser Arbeit sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Das Porträt als konfessionelle Propaganda
- 1.1 Einleitung
- 2. Biographisches zu Martin Luther
- 3. Freund oder Imageberater? - Biographisches zu Lucas Cranach dem Älteren
- 4. Albrecht Dürer als Vorbild
- 5. Wirkung und Rezeption der Darstellungen Martin Luthers
- 6. Propaganda bis in den Tod- Bildnisse Luthers nach seinem Tode
- 7. Zusammenfassung
- 2. Das Portrait Martin Luthers - Die Schaffung eines Images
- 1. Einleitung
- 2. Biographisches zu Martin Luther
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Porträts Martin Luthers von Lucas Cranach dem Älteren und analysiert deren Rolle als konfessionelle Propaganda. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Entstehungsbedingungen der Bildnisse und die Frage, wie diese die Lehre Luthers verbreiteten und sein Image formten.
- Die Bedeutung des Porträts als Medium der Imagegestaltung im 16. Jahrhundert
- Die biographischen Hintergründe von Martin Luther und Lucas Cranach dem Älteren
- Die künstlerischen Einflüsse auf die Luther-Porträts
- Die Rolle der Wittenberger Hofes bei der Verbreitung der Luther-Bildnisse
- Die Wirkung der Porträts auf die Rezeption Luthers und der Reformation
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Das Porträt als konfessionelle Propaganda bietet eine Einleitung in die Thematik und skizziert den biographischen Kontext von Martin Luther und Lucas Cranach dem Älteren. Es werden außerdem die Einflüsse auf Cranachs künstlerische Gestaltung der Luther-Porträts beleuchtet.
Kapitel 2: Das Portrait Martin Luthers - Die Schaffung eines Images befasst sich mit der Definition von "Image" im Kontext der Porträtmalerei und geht auf die Bedeutung der Porträts für die Verbreitung der reformatorischen Ideen ein. Ein biographischer Abriss Martin Luthers bildet einen zentralen Teil dieses Kapitels, unter besonderer Berücksichtigung der Ereignisse, die seine öffentlichen Image beeinflusst haben.
Schlüsselwörter
Martin Luther, Lucas Cranach der Ältere, Reformation, Porträt, Image, konfessionelle Propaganda, Bildnis, Wittenberger Hof, Rezeption, ikonographische Analyse.
- Quote paper
- Julia Grubitzch (Author), 2008, Das Porträt als konfessionelle Propaganda - Martin Luther massenhaft: Cranach porträtiert den Reformator, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122263