Die Bachelorarbeit untersucht, welche Rolle das elektronische Wertpapiergesetz für die Verbesserung der Verkehrs- und Kapitalmarktfähigkeit im Rahmen der Blockchain-Strategie Deutschlands spielt. Die immer weiter fortschreitende Digitalisierung prägt viele Zweige der Wirtschaft. Diese Entwicklung ist bereits seit vielen Jahren, insbesondere auch im Finanzsektor, vor allem in der Wertpapierbranche, nicht zu übersehen. So ist eine digitale Depotführung sowie die Ausführung von Wertpapierorders auf elektronischem Wege seit langem Standard. Zudem nimmt auch das Interesse in Aktien oder Aktienfonds zu investieren global, insbesondere in Deutschland immer mehr zu. Vor allem die Nachfrage nach Fonds und ETFs ist so stark angestiegen wie noch nie.
Die Notwendigkeit von Digitalisierungseffekten und innovativen Technologien für den Finanzmarkt nimmt immer mehr zu. Digitalisierung ist bekanntlich ein weites Feld. Für den Kapitalmarkt ist sie vor allem bezüglich des Einsatzes von künstlicher Intelligenz bei Anlageberatung und Portfolioverwaltung und der Distributed Ledger Technology (DLT) bei Wertpapiergeschäften von Bedeutung.
Um den Einsatz von DLT geht es beim eWpG. Das Potential der DLT für die Finanzbranche ist immens und reicht von der Möglichkeit, Netzwerks- und Transaktionskosten erheblich zu verringern oder Kapital freizusetzen, bis hin zur Chance, Risiken erheblich zu reduzieren. Dennoch bildete nach dem bisher geltenden Recht in Deutschland die körperliche Globalurkunde die rechtliche Basis für Wertpapiere.
Im europäischen Vergleich hinkt Deutschland damit hinterher. Als Reaktion darauf ist 10. Juni 2021 ein Gesetz mit doppeltem Modernisierungseffekt in Kraft getreten, nachdem es am 6. Mai 2021 vom Bundestag verabschiedet und am 9. Juni 2021 im Bundesgesetzblatt verkündet wurde: Das Gesetz zur Einführung elektronischer Wertpapiere, abgekürzt eWpG. Mit diesem Gesetz werden das deutsche Wertpapierrecht und das dazugehörige Aufsichtsrecht grundlegend reformiert. Durch die Etablierung elektronischer Wertpapiere wird einer der zentralen Punkte der Blockchain-Strategie der Bundesregierung und des gemeinsamen Eckpunktepapiers des BMJV und des BMF umgesetzt. Damit geht der deutsche Gesetzgeber den Weg anderer europäischer Staaten hin zu einer Dematerialisierung des Wertpapierrechts, sodass Deutschland als Finanzstandort innovativ und digital aufgestellt sein soll.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- I. Problemstellung und Zielsetzung
- II. Vorgehensweise
- B. Bisheriges Wertpapierrecht
- C. Grundlagen des elektronischen Wertpapiergesetzes
- I. Anwendungsbereich
- 1. Sachlicher Anwendungsbereich
- a) Inhaberschuldverschreibungen
- b) Elektronische Fondsanteile
- c) Elektronische Aktien
- 2. Zeitlicher Anwendungsbereich
- 3. Verhältnis zu anderen Rechtsgrundlagen
- II. Arten des elektronischen Wertpapiers
- 1. Zentralregisterwertpapiere
- 2. Kryptowertpapiere
- III. Anwendbares Recht
- IV. Arten der elektronischen Register
- 1. Zentrales Register
- 2. Kryptowertpapierregister
- 3. Wesentliche Unterschiede
- V. Neuerungen
- 1. Zentralregisterwertpapiere
- 2. Kryptowertpapiere
- D. Verfügungen über elektronische Wertpapiere
- I. Die sachenrechtliche Fiktion
- II. Emission elektronischer Wertpapiere nach dem eWpG
- E. Unternehmensfinanzierung und Emission
- I. Schuldverschreibungen
- 1. Emission neuer Wertpapiere
- 2. Umwandlung bestehender Wertpapiere
- II. Aktien
- III. Fondsanteile
- IV. Börsenhandel
- V. Kosten
- VI. Anlegerschutz
- 1. Dokumentationsfunktion des Wertpapiers
- 2. Sicherheit der Blockchain
- F. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Modernisierung des deutschen Wertpapierrechts und deren Auswirkungen auf Unternehmen und Privatanleger. Sie analysiert die Einführung des elektronischen Wertpapiergesetzes (eWpG) und dessen Neuerungen im Kontext der Blockchain-Technologie. Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung dieser Modernisierung für die Praxis zu beleuchten.
- Einführung und Auswirkungen des elektronischen Wertpapiergesetzes (eWpG)
- Die Rolle der Blockchain-Technologie im modernen Wertpapierrecht
- Veränderungen in der Unternehmensfinanzierung durch das eWpG
- Regulierungsaspekte und Anlegerschutz im Kontext des elektronischen Wertpapierhandels
- Vergleich traditioneller und elektronischer Wertpapiere
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Modernisierung des deutschen Wertpapierrechts ein. Es definiert die Problemstellung, beschreibt die Zielsetzung der Arbeit und skizziert die Vorgehensweise. Die Bedeutung einer effizienten und sicheren Abwicklung von Wertpapiergeschäften im digitalen Zeitalter wird hervorgehoben. Die wachsende Relevanz der Blockchain-Technologie im Finanzsektor wird ebenfalls angesprochen, was den Kontext für die anschließende detaillierte Analyse des eWpG schafft.
B. Bisheriges Wertpapierrecht: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über das deutsche Wertpapierrecht vor der Einführung des eWpG. Es beleuchtet die Herausforderungen und Ineffizienzen des bestehenden Systems, die durch die zunehmende Digitalisierung des Finanzmarktes verstärkt wurden. Die Lücken und Schwächen des traditionellen Systems werden herausgestellt, um die Notwendigkeit der Modernisierung zu unterstreichen und den Rahmen für die folgenden Kapitel zu bilden, welche die Neuerungen des eWpG detailliert beschreiben.
C. Grundlagen des elektronischen Wertpapiergesetzes: Dieses Kapitel stellt die Grundlagen des elektronischen Wertpapiergesetzes (eWpG) vor. Es erläutert den Anwendungsbereich, die verschiedenen Arten elektronischer Wertpapiere und Register, und beleuchtet die damit verbundenen rechtlichen Neuerungen. Die Unterscheidung zwischen Zentralregisterwertpapieren und Kryptowertpapieren wird detailliert dargestellt, wobei die jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen und Unterschiede in der Handhabung und dem Umgang mit diesen Wertpapieren im Fokus stehen. Der Abschnitt über die verschiedenen Registertypen erklärt deren Funktion und Bedeutung für die Sicherheit und Transparenz des elektronischen Wertpapierhandels.
D. Verfügungen über elektronische Wertpapiere: Dieses Kapitel befasst sich mit den rechtlichen Aspekten der Verfügung über elektronische Wertpapiere. Es analysiert die sachenrechtliche Fiktion, die im eWpG eingeführt wurde, und erläutert die Emission elektronischer Wertpapiere im Detail. Die Kapitel diskutieren die rechtlichen Implikationen dieser neuartigen Form des Wertpapierhandels, die den traditionellen Vorstellungen von Eigentum und Besitz eine neue Dimension hinzufügen. Die Bedeutung der sicheren und effizienten Abwicklung von Transaktionen wird betont und im Kontext der rechtlichen Rahmenbedingungen analysiert.
E. Unternehmensfinanzierung und Emission: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen des eWpG auf die Unternehmensfinanzierung und die Emission von Wertpapieren. Es betrachtet verschiedene Arten von Wertpapieren (Schuldverschreibungen, Aktien, Fondsanteile) und analysiert die Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich durch die Einführung des eWpG für Unternehmen ergeben. Die verschiedenen Formen der Eintragung werden detailliert beschrieben, einschließlich der Bedeutung von Sammel- und Einzeleintragungen. Die Kapitel berücksichtigen dabei auch die Kosten und den Anlegerschutz im Kontext des elektronischen Wertpapierhandels und beleuchten die Bedeutung der Transparenz und Sicherheit für Investoren.
Schlüsselwörter
Elektronisches Wertpapiergesetz (eWpG), Blockchain-Technologie, Distributed Ledger Technologie (DLT), Kryptowertpapiere, Zentralregisterwertpapiere, Unternehmensfinanzierung, Anlegerschutz, Wertpapierhandel, Digitalisierung, Regulierung, Tokenisierung.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Modernisierung des deutschen Wertpapierrechts durch das elektronische Wertpapiergesetz (eWpG)
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die Modernisierung des deutschen Wertpapierrechts durch die Einführung des elektronischen Wertpapiergesetzes (eWpG) und die Auswirkungen auf Unternehmen und Anleger. Sie analysiert die Rolle der Blockchain-Technologie und beleuchtet die Bedeutung dieser Modernisierung für die Praxis.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Einführung und Auswirkungen des eWpG, die Rolle der Blockchain-Technologie, Veränderungen in der Unternehmensfinanzierung, Regulierungsaspekte und Anlegerschutz im elektronischen Wertpapierhandel sowie einen Vergleich traditioneller und elektronischer Wertpapiere. Die verschiedenen Arten elektronischer Wertpapiere (Zentralregisterwertpapiere und Kryptowertpapiere) und Register werden detailliert erklärt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum bisherigen Wertpapierrecht, ein Kapitel zu den Grundlagen des eWpG (inkl. Anwendungsbereich, Arten elektronischer Wertpapiere und Register, Neuerungen), ein Kapitel zu Verfügungen über elektronische Wertpapiere, ein Kapitel zur Unternehmensfinanzierung und Emission und abschließend ein Fazit und Ausblick. Das Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick über die einzelnen Kapitel und Unterkapitel.
Was sind die wichtigsten Neuerungen des eWpG?
Das eWpG führt neue Arten elektronischer Wertpapiere ein (Zentralregisterwertpapiere und Kryptowertpapiere) und regelt deren Emission und den Handel. Es schafft neue Registertypen und definiert die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Abwicklung von Wertpapiergeschäften im digitalen Raum. Die sachenrechtliche Fiktion spielt eine zentrale Rolle bei der Verfügung über elektronische Wertpapiere.
Welche Rolle spielt die Blockchain-Technologie?
Die Blockchain-Technologie ist ein wichtiger Bestandteil des eWpG, insbesondere im Kontext von Kryptowertpapieren. Sie bietet Möglichkeiten zur sicheren und transparenten Abwicklung von Wertpapiertransaktionen und zur Verbesserung des Anlegerschutzes.
Welche Auswirkungen hat das eWpG auf die Unternehmensfinanzierung?
Das eWpG bietet Unternehmen neue Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung durch die Emission elektronischer Wertpapiere. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Arten von Wertpapieren (Schuldverschreibungen, Aktien, Fondsanteile) und die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen.
Wie wird der Anlegerschutz im Kontext des eWpG gewährleistet?
Die Arbeit untersucht die Aspekte des Anlegerschutzes im elektronischen Wertpapierhandel. Die Sicherheit der Blockchain-Technologie und die Dokumentationsfunktion des Wertpapiers spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Regulierung des elektronischen Wertpapierhandels zielt ebenfalls auf den Schutz der Anleger ab.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für das Verständnis der Arbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Elektronisches Wertpapiergesetz (eWpG), Blockchain-Technologie, Distributed Ledger Technologie (DLT), Kryptowertpapiere, Zentralregisterwertpapiere, Unternehmensfinanzierung, Anlegerschutz, Wertpapierhandel, Digitalisierung, Regulierung und Tokenisierung.
Wie wird die Vorgehensweise der Bachelorarbeit beschrieben?
Die Einleitung skizziert die Vorgehensweise der Arbeit, die eine detaillierte Analyse des eWpG und dessen Auswirkungen umfasst. Die Arbeit kombiniert deskriptive und analytische Methoden, um die Thematik umfassend zu beleuchten.
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- Marco Göth (Autor), 2022, Die Modernisierung des deutschen Wertpapierrechts. Bedeutung für Unternehmen und Privatanleger, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1223961