Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem rechtlichen Rahmen von Arbeitszeitmodellen unter besonderer Berücksichtigung ihrer Bedeutung für die Mitarbeiterbindung. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Behandlung von Arbeitszeitkonten und Teilzeitmodellen.
Der Gesetzgeber hat erkannt, dass in diesen Bereichen Handlungsbedarf besteht, um Arbeitnehmer eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben zu ermöglichen. Mit dem Gesetz zur sozialrechtlichen Absicherung flexibler Arbeitszeitregelungen vom 06.04.1998 (sog. "Flexigesetz") ist erstmals versucht worden, die Arbeitszeitflexibilisierung und damit der Einsatz von Arbeitszeitkonten sozialversicherungsrechtlich abzusichern. Um flexible Arbeitszeitmodelle weiter zu fördern ist zum 01.01.2009 zudem das Gesetz zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Absicherung flexibler Arbeitszeitregelungen und zur Änderung anderer Gesetzte (sog. "Flexi II-Gesetz") in Kraft getreten. Empirische Untersuchungen belegen, dass Arbeitnehmer in flexiblen Arbeitszeitmodellen eine höhere Arbeitszufriedenheit aufweisen, die die Arbeitsqualität und Effizienz steigert, Fehlzeiten reduziert und die Mitarbeiterbindung erhöht.
Zudem ist mit der Einführung des TzBfG am 01.01.2001 das primäre Ziel der Förderung der Teilzeitarbeit verfolgt worden. Dies wird ergänzt durch diverse Spezialgesetze, wie dem BEEG, dem PflegeZG, dem FPflZG, dem SGB IX und dem ATG, aus denen ebenfalls ein Teilzeitanspruch abgeleitet werden kann. Auch bei der Teilzeitbeschäftigung lassen sich positive Effekte in Bezug auf die Arbeitszufriedenheit und die Mitarbeiterbindung feststellen und ermöglichen vielen Beschäftigten erst eine Teilhabe am Erwerbsleben.
Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und des Wertewandels gilt es für Betriebe die individuellen Belange der Beschäftigten wahrzunehmen und die aufgezeigten Modelle gezielt einzusetzen. Denn es zeigt sich, dass der Einsatz von Arbeitszeitkonten und die Form der Teilzeitarbeit seit den gesetzgeberischen Maßnahmen deutlich zugenommen hat und weiter zunehmen wird.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- I. Problemstellung
- II. Zielsetzung
- III. Aufbau
- B. Begriffserklärungen und rechtlicher Rahmen für Arbeitszeitkonten und Teilzeitmodelle
- I. Arbeitszeitkonten
- 1. Begriffserklärungen
- a) Kurzzeitkonto
- b) Langzeitkonto
- c) Ampelkonto
- 2. Rechtlicher Rahmen
- a) Individualrechtliche oder kollektivrechtliche Vereinbarung
- b) Arbeitszeitrecht
- c) Mindestlohnrecht
- d) Mitbestimmungsrecht
- e) Sozialversicherungsrecht
- aa) Wertguthabenvereinbarung
- bb) Verwendung von Wertguthaben
- cc) Führung und Verwaltung von Wertguthaben
- dd) Insolvenzsicherung
- ee) Übertragung von Wertguthaben
- II. Teilzeitmodelle
- 1. Begriffserklärungen
- a) Begriff des Teilzeitbeschäftigten
- b) Zeitlich nicht begrenzte Teilzeit
- c) Zeitlich begrenzte Teilzeit
- d) Altersteilzeit
- 2. Rechtlicher Rahmen
- a) Anspruch auf Teilzeit
- aa) Anspruch aus dem TzBfG
- (1) Zeitlich nicht begrenzte Teilzeit
- (2) Zeitlich begrenzte Teilzeit
- (3) Geltendmachung der Teilzeitansprüche
- (4) Versagungsgründe des Arbeitgebers
- bb) Anspruch aus dem BEEG
- (1) Geltendmachung des Teilzeitanspruchs
- (2) Versagungsgründe des Arbeitgebers
- cc) Anspruch aus dem PflegeZG
- (1) Geltendmachung des Teilzeitanspruchs
- (2) Versagungsgründe des Arbeitgebers
- dd) Anspruch aus dem FPfZG
- (1) Geltendmachung des Teilzeitanspruchs
- (2) Versagungsgründe des Arbeitgebers
- ee) Anspruch aus dem SGB IX
- (1) Geltendmachung des Teilzeitanspruchs
- (2) Versagungsgründe des Arbeitgebers
- ff) Anspruch aus dem ATG
- (1) Geltendmachung des Teilzeitanspruchs
- (2) Versagungsgründe des Arbeitgebers
- b) Diskriminierungsverbot
- c) Benachteiligungsverbot
- C. Bedeutung von Arbeitszeitkonten und Teilzeitmodellen für die Mitarbeiterbindung
- I. Veränderte Bedingungen in der Arbeitswelt
- II. Empirische Erkenntnisse zu der Wirkung von Arbeitszeitkonten und Teilzeitmodellen auf die Mitarbeiterbindung
- 1. Erkenntnisse zu der Wirkung von Arbeitszeitkonten
- 2. Erkenntnisse zu der Wirkung von Teilzeitmodellen
- D. Schlussfolgerungen für erfolgreiche Mitarbeiterbindung
- Die rechtlichen Grundlagen von Arbeitszeitkonten und Teilzeitmodellen
- Die Bedeutung von Arbeitszeitmodellen für die Mitarbeiterbindung
- Empirische Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Arbeitszeitmodellen auf die Mitarbeiterbindung
- Schlussfolgerungen für erfolgreiche Mitarbeiterbindung
- Die Herausforderungen und Chancen von flexiblen Arbeitszeitmodellen in der heutigen Arbeitswelt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit dem rechtlichen Rahmen für Arbeitszeitmodelle und untersucht insbesondere deren Bedeutung für die Mitarbeiterbindung. Ziel ist es, die rechtlichen Grundlagen von Arbeitszeitkonten und Teilzeitmodellen sowie deren Auswirkungen auf die Mitarbeiterbindung zu analysieren.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar und definiert die Zielsetzung sowie den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Begriffserklärungen und dem rechtlichen Rahmen für Arbeitszeitkonten und Teilzeitmodelle. Es werden verschiedene Formen von Arbeitszeitkonten und Teilzeitmodellen vorgestellt und die relevanten rechtlichen Regelungen analysiert. Das dritte Kapitel untersucht die Bedeutung von Arbeitszeitkonten und Teilzeitmodellen für die Mitarbeiterbindung. Hierbei werden die veränderten Bedingungen in der Arbeitswelt beleuchtet und empirische Erkenntnisse zu den Auswirkungen von flexiblen Arbeitszeitmodellen auf die Mitarbeiterbindung dargestellt. Das Kapitel D leitet Schlussfolgerungen für erfolgreiche Mitarbeiterbindung ab, während das Fazit die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Arbeitszeitmodelle, Mitarbeiterbindung, Teilzeit, Arbeitszeitkonten, Recht, Rechtlicher Rahmen, Flexibilität, Arbeitswelt, Empirische Forschung, Mitarbeitermotivation, Arbeitsbedingungen, Work-Life-Balance.
- Arbeit zitieren
- Marius Elvers (Autor:in), 2022, Der rechtliche Rahmen für Arbeitszeitmodelle unter besonderer Berücksichtigung ihrer Bedeutung für die Mitarbeiterbindung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1224345