Homöopathie und Mediation: Beides Methoden zur Überwindung von Pathologien beim Menschen

Eine vergleichende Betrachtung


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2008

20 Pages, Note: 1,9


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Verzeichnis von Begriffen und Abkürzungen

1. Die Homöopathie
1.1 Entstehung, Wurzeln
1.2 Pathologie aus Sicht der Homöopathie
1.3 Homöopathisches Vorgehen bei der Heilung der Pathologie
1.4 Zielsetzung der Homöopathie

2. Die Mediation
2.1 Entstehung, Wurzeln
2.2 Pathologie (Streit) aus Sicht der Mediation
2.3 Mediatives Vorgehen bei der Beseitigung des Streites
2.4 Zielsetzung der Mediation

3. Gemeinsames und Trennendes der beiden Methoden

4. Reflexion : Kann man aus diesem Vergleich Nutzen ziehen ?

Literaturverzeichnis und sonstige Quellen

Vorwort

In seinem „Brotfall“ (Arbeitsskript zum Modul VII) zeigt Adrian Schweizer auf[1], dass er bei der Mediation im Unternehmen nach einem Dreierschritt, mit den Phasen: Investi- gation, Design und Solution vorgeht und nicht nach dem klassischen 5-Phasen- Modell. Er sieht dabei eine Analogie zum typischen Vorgehen des Arztes bei der me- dizinischen Promlemanalyse: Anamnese, Diagnose und Therapie.

Dies brachte mich auf die Idee zu untersuchen, ob es weitere Gemeinsamkeiten bei diesen, eigentlich völlig unterschiedlichen, Disziplinen gibt. Da die Medizin sich mit pathologischen Vorgängen im Körper des Menschen beschäftigt und die Mediation mit pathologischen Verhaltensweisen der Menschen untereinander, ist als gemeinsames Interesseobjekt jedenfalls der Mensch im Umgang mit sich (seinem Körper) bzw. mit anderen Menschen (soziale Gemeinschaft) erkennbar.

Da ich vor einigen Jahren, aus medizinischem Interesse, eine Heilpraktikerausbildung absolviert hatte und mein Interesse seither besonders der Homöopathie gilt, fiel mir hier eine weitere Gemeinsamkeit auf: Die Homöopathie - als spezielle medizinische Richtung - hat ihre Wurzeln schon weit vor dem Mittelalter, steht aber heute in Deutschland einer völlig anders ausgerichteten, mächtigen Institution gegenüber – der Schulmedizin. Ähnlich liegen die Wurzeln der Mediation bereits in den frühen Stam- mesgesellschaften, sie steht heute aber ebenfalls einem völlig anders ausgerichteten, mächtigen juristischen Apparat gegenüber.

Bei soviel Analogien reizte es mich, hier eine vergleichende Betrachtung darüber an- zustellen, wie beide Disziplinen zur Überwindung der Pathologien vorgehen. Vielleicht lässt sich daraus ja auch ein praktischer Nutzen ziehen.

Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde die geschlechts- spezifische Anrede in dieser Arbeit nicht konsequent durchgehalten. „Media- tor“ schließt für den Verfasser aber immer auch „Mediatorin“ gleichberechtigt ein.

Verzeichnis von Begriffen und Abkürzungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Die Homöopathie

Die klassische Homöopathie ist seit etwa 200 Jahren die bedeutendste Alternative zur vorherrschenden, mechanistischen Medizin.

1.1 Entstehung, Wurzeln

Es handelt sich bei der Homöopathie um eine spezifische Heilmethode, die von dem deutschen Arzt Dr. Samuel Hahnemann (1755 – 1843) be- gründet wurde, deren geistige Wurzeln aber bis in die Anfänge der menschlichen Geschichtsschreibung (Alchemie) zurückreichen.

Aus Unzufriedenheit über die im 18. Jahrhundert vorrangigen, nicht ge- rade humanen Heilmethoden (Aderlaß, Abführ-, Brech- und Schwitzku- ren) forschte Hahnemann nach Alternativen und entwickelte schließlich ein komplexes Heilsystem auf der Basisannahme „Similia similibus cur- rentur“ – Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt. Grundüberzeugung hierbei ist, dass Substanzen (Pflanzen, Minerale, Tiere), die nach Ein- nahme spezifische Symptome erzeugen, Krankheiten heilen können, die genau diese Symptome haben[2]. Auch Hippokrates und Paracelsus (1493 – 1541), einer der großen Heiler am Ende des Mittelalters, hatten dieses Ähnlichkeitsprinzip bereits erkannt[3].

Dieser Heilmethode gab er den aus dem Griechischen abgeleiteten Na- men „Homöopathie“, was sinngemäß mit „Ähnliches Leiden “ übersetzt werden kann. Eine Therapie, die nach anderen Grundsätzen vorgeht als die Homöopathie, bezeichnete er als „Allopathie“[4].

Um zu diesen Erkenntnissen zu gelangen, waren umfangreiche Selbst- versuche mit verschiedensten Substanzen notwendig, die er und seine Schüler durchführten. Da es sich dabei häufig um sehr giftige Substan- zen handelte, entwickelte Hahnemann ein System der Verdünnung und Potenzierung dieser Substanzen. Hierbei wurde von ihm eine gründlich verriebene Substanz (z.B. das Gift Arsen) im Verhältnis 1:100 mit Wein- geist verdünnt und dann zehn mal rhythmisch verschüttelt. Das ist die sogenannte Potenzierung. So potenzierte Mittel werden mit „C“ und einer Zahl gekennzeichnet, die die Anzahl der Potenzierungsschritte (Verdün- nung plus Verschüttelung) angibt. Bei Arsenicum C12 wäre also der Ausgangsstoff, Arsen, zwölf mal im Verhältnis 1:100 verdünnt und ver- schüttelt worden.

Oberhalb von C12 ist tatsächlich kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr in dem Medikament enthalten. Die in der klassischen Homöopathie häufigsten Potenzstufen sind C30 und C200, weshalb die Allopathie (Schulmedizin) sie als wirkungslos ansieht und ihr nur Placeboeffekte zugesteht.

1.2. Pathologie aus Sicht der Homöopathie

Krankheit wird in der Homöopathie als Ungleichgewicht, als eine Störung der Lebenskraft (Dynamis) gesehen. Ganz im Gegensatz zur Schulmedi- zin, die auf einem materialistischen Weltbild basiert, sieht daher die ganzheitlich orientierte Homöopathie das Eindringen von Viren, Bakterien etc. nicht als Auslöser einer Krankheit, sondern lediglich als deren Folge und bekämpft sie aus diesem Grund i.d.R. auch nicht mit Antibiotika oder Ähnlichem[5]. Krankheit ist für die Homöopathie kein Zustand, sondern ein Geschehen, ein dynamischer Prozess. Um hier wieder zum Gleichge- wicht zu kommen, wird daher vom Therapeuten ein in einem dynami- schen Prozess (Potenzieren) hergestelltes Mittel verwendet, das bei den über Jahrhunderte durchgeführten Selbstversuchen ähnliche Symptome erzeugt hatte. Stimmt das Mittel und die gewählte Potenz, so sind Hei- lungen in kurzer Zeit möglich und insbesondere bei chronischen Erkran- kungen, bei denen die Schulmedizin recht hilflos ist, zeigen sich gute Er- gebnisse.[6]

Die völlig unterschiedliche Sicht der Krankheit von Homöopathie (herme- tisches/holistisches Weltbild) und Schulmedizin (naturwissenschaftlich- mechanistisches Weltbild) zeigt folgender Vergleich:[7]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Entscheidend für den Behandlungserfolg ist das tiefe Verständnis des Therapeuten für das individuelle Wesen des Patienten und seine Sym- ptome, so dass er das passende Mittel (Simile) finden kann.

1.3. Homöopathisches Vorgehen bei der Heilung der Pathologie

„Die homöopathische Therapie ist ein Ansatz, der den Weg des Patienten respektiert.

Sie unterstützt ihn und stimuliert seine ihm möglichen therapeutischen Ressourcen sowie seine Anpassungsfähigkeit.“[8]

Am Anfang der homöopathischen Behandlung steht eine sehr intensive, umfangreiche Sachverhaltsklärung (Anamnese). Im Gegensatz zur Schulmedizin, bei der die Zeitdauer der Beschäftigung mit dem Patienten eher kurz ist und häufig nur zur Behandlung der Symptome führt (Kopf- schmerz => Kopfschmerztabletten, Schlafstörungen => Schlafmittel), sucht der Homöopath nach Besonderheiten, Eigenarten, der ihm vom Patienten genannten Symptome.[9] Der Behandler macht sich dabei viele Notizen und übernimmt häufig wörtliche Formulierungen des Patienten, der ihm seine Beschwerden und Empfindungen beschreibt.

„... Die erste und vielleicht wichtigste Botschaft des homöopathischen Behandlers an die PatientInnen ist: Ich nehme Sie und Ihren Zustand, Ihr eigenes Erleben und Ihre ganze Geschichte ernst, jede Einzelheit davon, so wie Sie es erlebt und erlitten haben. Ich höre mir alles in Ruhe an, ohne etwas zu bewerten und umzudeuten. Bei dieser Therapieform sind Sie selbst als Person gefragt und gefordert. Es geht um Sie, um Ihr Le- ben und Ihre einzigartige Weise, krank zu sein, zu leiden, gesund zu werden und Ihr Dasein zu gestalten. Die Therapie kann Sie in Ihrer eige- nen Kraft fördern und unterstützen und Sie einladen, Ihre Krankheit als eine Gelegenheit zu größerer Selbsterkenntnis zu nutzen und Ihren Weg gestärkt und geheilt weiterzugehen. Die homöopathische Behandlung gibt den Impuls und weist den Weg. Sie selbst gehen ihn aus eigener Kraft heraus. …“[10]

Am Schluss dieses Prozesses steht dann die Mittelfindung, d. h. das He- rausfinden der Substanz, die dem Gesamtbild der Symptome des Pati- enten am nächsten kommt. Aus Hunderten bekannter Mittel mit zum Teil ähnlichen Eigenschaften sucht der Homöopath das am besten zum We- sen des Patienten und den Symptomen passende aus und entscheidet dann über die sinnvolle Höhe der Potenzierung.

„… Auch hängt das Ergebnis davon ab, wie gut der Behandler die Prob- lematik des Patienten verstanden hat, denn häufig zeigt sich in den ers- ten Gesprächen nur die Oberfläche der eigentlichen Geschichte. …“[11] Das ganze ist ein Prozess, der meist nicht mit einer einzigen Sitzung be- endet ist, da der Therapeut die sich aufgrund der Mittelgabe gegebenen- falls veränderten Symptome, in seine weitere Betrachtung des Heilungs- verlaufes einbezieht. Er hinterfragt diesbezüglich die Richtigkeit der ge- wählten Potenz, die Häufigkeit der Einnahme und eventuell auch das Mittel selbst.

1.4. Zielsetzung der Homöopathie

Schnelle, oberflächliche Heilung der Pathologie liegt nicht im Interesse des homöopathischen Behandlers. „... Anders als die Schulmedizin be- handelt die Homöopathie nicht Krankheiten, sondern kranke Menschen. Für die Homöopathie ist der gesunde Körper ein System in Balance. Im erkrankten Körper ist dieses Gleichgewicht gestört ... „[12]

[...]


[1] Seite 36/37 des Skriptes

[2] Siehe hierzu etwa Rau, S. 27 ff und Wichmann, S. 24 ff

[3] Siehe hierzu Wichmann, S. 95 ff und Vithoulkas Voegeli, S. 33

[4] Ausführliches hierzu z.B. unter: www.dhu.de

[5] Siehe z.B. Voegeli, S. 143 ff und Vithoulkas, S. 48 ff

[6] Voegeli, S. 137 ff und Rau, S. 69 ff

[7] Leicht verändert entnommen aus Wichmann, S. 130/131

[8] Mangialavori, S. 177

[9] Wichmann, S. 16 ff; Vithoulkas, S. 78 ff

[10] Entnommen: Wichmann, S. 17

[11] Dto. S. 19

[12] www.dhu.de, S. 2

Fin de l'extrait de 20 pages

Résumé des informations

Titre
Homöopathie und Mediation: Beides Methoden zur Überwindung von Pathologien beim Menschen
Sous-titre
Eine vergleichende Betrachtung
Cours
IHK Ausbildungsgang Mediation
Note
1,9
Auteur
Année
2008
Pages
20
N° de catalogue
V122461
ISBN (ebook)
9783640267316
ISBN (Livre)
9783640267484
Taille d'un fichier
483 KB
Langue
allemand
Mots clés
Homöopathie, Mediation, Schulmedizin, Grundzüge Homöopathie, Grundzüge Mediation, Wissenschaftlichkeit versus Erfahrungswissen, Basiswissen Homöopathie, Basiswissen Mediation
Citation du texte
Dipl. Kfm. Gerhard Kohlenz (Auteur), 2008, Homöopathie und Mediation: Beides Methoden zur Überwindung von Pathologien beim Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122461

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