„Was heute in ist, ist morgen out.“ Angelehnt an dieses Zitat von Hermann EHMANN stellt sich die Frage, welche Veränderungen sich zwischen den Jahren 1998 und 2008 hinsichtlich der Jugendsprache konstatieren lassen.
Wer damals 15 Jahre alt war und mitten in der Pubertät steckte, ist 2008 25 Jahre alt und Student oder bereits berufstätig. Was damals interessant schien, ist heute in weite Ferne gerückt. Hört eine heute 25-jährige Frau oder ein gleichaltriger Mann Jugendliche untereinander kommunizieren bemerken sie neue Wortkompositionen, Ausdrücke und Redensarten, die ihnen fremd sind.
„Die Sprache […] generell und Jugendsprache im Besonderen [ist] ein ständiger historischer Entwicklungsprozess, ein Kommen und Gehen einzelner Worte, ein Sprachgebäude, an dem ständig gebaut und gebastelt wird. Darum kann das, was heute Jugendsprache ist, schon morgen die uncoolste Sache der Welt sein.“
Eine BRAVO-Zeitschrift aus dem Jahr 1998 und zwei aktuelle Ausgaben der BRAVO aus dem Jahr 2008 dienen der Arbeit als Untersuchungsgegenstand. Dieser Zeitrahmen wird gewählt, um zu untersuchen, ob sich die gesellschaftlichen Veränderungen dieser zehn Jahre auch in der Sprache niedergeschlagen haben.
Die Zeitschrift befindet sich in einem andauernden Abschiednehmen von unterschiedlichen jugendlichen Lesergenerationen. Trotzdem ist die BRAVO seit ihrer Entstehung vor 52 Jahren der unangefochtene Marktführer in der Rubrik der Jugendzeitschriften.
Zehn Jahre bedeuten einen Generationenumbruch, denn die „Zielgruppe [der BRAVO] sind im weitesten Sinne die 10- bis 17-Jährigen und als Kernzielgruppe die Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren.“ „Das Lesen von Jugendzeitschriften […] ist transhistorisch, das heißt, dass die Leser-Blatt-Bindung, die bisweilen sehr eng sein kann (Stichwort: BRAVO-Lesergemeinde), nicht langfristig ist und dass die Verweildauer in der Regel nicht länger als zwei
Jahre anhält.“ Der ständige Wechsel der Leserschaft ist gerade für die BRAVO symptomatisch.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jugend und Jugendsprache
- Definition Jugend
- Definition und Funktion der Jugendsprache
- Jugend und Jugendsprache im Wandel der Zeit
- Die BRAVO
- Historie und Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes
- Die Zielgruppe
- Medien als Promotoren des sprachlichen Wandels
- Die BRAVO im Wandel der Zeit
- Die BRAVO 1998
- Die BRAVO 2008
- Analyse der sprachlichen Besonderheiten
- Interpunktion und Syntax
- Anglizismen
- Partikeln
- Elliptische Sätze
- Hyperbolismen
- Sprachspiele und Phraseologismen
- Spitznamen
- SMS-Sprache und Chat-Kommunikation
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Veränderungen der Jugendsprache in der Zeitschrift BRAVO zwischen den Jahren 1998 und 2008. Ziel ist es, den Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen auf die sprachliche Entwicklung in diesem Zeitraum zu analysieren.
- Vergleich der Jugendsprache in der BRAVO 1998 und 2008
- Einfluss von Medien auf den sprachlichen Wandel
- Analyse spezifischer sprachlicher Merkmale (z.B. Anglizismen, SMS-Sprache)
- Entwicklung der Jugendsprache im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen
- Die BRAVO als Spiegel der Jugendkultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Veränderungen der Jugendsprache zwischen 1998 und 2008 vor. Das zweite Kapitel beleuchtet den Begriff Jugend und die Funktion von Jugendsprache. Kapitel drei beschreibt die BRAVO und ihre Zielgruppe sowie deren Rolle im sprachlichen Wandel. Die Analyse der sprachlichen Besonderheiten (Kapitel vier) umfasst verschiedene Aspekte wie Interpunktion, Anglizismen, Partikeln und den Einfluss von SMS-Sprache.
Schlüsselwörter
Jugendsprache, BRAVO, Sprachwandel, Anglizismen, Medien, Gesellschaftlicher Wandel, SMS-Sprache, Jugendkultur, Interpunktion, Syntax.
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- Tina Hassel (Author), 2009, Die Sprache der BRAVO 1998 und 2008, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122715