Die Geschichte des Warschauer Paktes wird in den Grundzügen dargestellt. Die Briefmarke anlässlich des 20jährigen Bestehens des Paktes (Michel-Nummer 2043) wird beschrieben, analysiert und in den historischen Kontexte eingebettet. Bildelemente und Farben werden interpretiert. „Kein Schritt der DDR-Führung auf militärischem Gebiet erschließt sich, ohne das Verständnis
ihrer Einbindung in den Warschauer Vertrag, ohne zu begreifen, dass die DDR auf
allen möglichen Gebieten souverän war, aber niemals auf militärischem Gebiet.“ So schätze
Paul Bergner, ein Experte für DDR-Bunkeranlagen, in einem Interview mit dem MDR das
Verhältnis der DDR zum östlichen Militärbündnis ein.
In der DDR wurde für den Pakt stark geworben, vor allem auf Plakaten aber auch auf Gegenständen
des alltäglichen Lebens. An einer Briefmarke anlässlich des 20-jährigen Jubiläums
des Warschauer Paktes soll eine Quellenanalyse durchgeführt werden. Wie wurde
das Bündnis dargestellt?
Die Begriffe „Warschauer Pakt“, „Warschauer Vertragsorganisation“, „Warschauer Paktorganisation“
und „Warschauer Vertrag“ beschreiben dasselbe Vertragswerk, welches am
14.05.1955 in Warschau unterzeichnet wurde. Dies sind alles Kurzbezeichnungen für den
„Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand zwischen der
Volksrepublik Albanien, der Volksrepublik Bulgarien, der Ungarischen Volksrepublik, der
Deutschen Demokratischen Republik, der Volksrepublik Polen, der Rumänischen Volksrepublik,
der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken und der Tschechoslowakischen
Republik.“
Der Begriff „Warschauer Vertrag“ wird auch noch für den Vertag von 1970 verwendet, im
Kontext der Ostpolitik Brandts geschlossen (Vertrag zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und der Volksrepublik Polen über die Grundlagen der Normalisierung ihrer
gegenseitigen Beziehungen), sowie der „Warschauer Vertrag“ von 1990, in dem endgültig
die Oder-Neiße-Grenze festgeschrieben wurde (Deutsch-Polnischer Grenzvertrag).
Daher soll in dieser Arbeit immer vom Warschauer Pakt gesprochen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Warschauer Pakt
- Kurze Geschichte des Warschauer Paktes
- Inhalt des Paktes
- Die DDR im Warschauer Pakt
- Quellenanalyse: Briefmarke zum 20-jährigen Bestehen des Warschauer Paktes
- Beschreibung der Briefmarke
- Kurzbiografie Joachim Rieß
- Entstehung der Briefmarke
- Die DDR-Briefmarke als Propagandaträger
- Analyse und Interpretation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Darstellung des Warschauer Paktes auf einer DDR-Briefmarke zum 20-jährigen Jubiläum. Ziel ist es, die Propagandastrategie der DDR im Kontext des Militärbündnisses zu untersuchen und aufzuzeigen, wie das Bündnis in der öffentlichen Wahrnehmung dargestellt wurde.
- Der Warschauer Pakt als militärisches Bündnis und seine Geschichte
- Die Rolle der DDR im Warschauer Pakt
- Die Briefmarke als Propagandainstrument
- Analyse der Bildsprache und Symbolik der Briefmarke
- Interpretation der Botschaft der Briefmarke im historischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Bedeutung des Warschauer Paktes für die DDR. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Geschichte und den Inhalt des Warschauer Paktes, einschließlich seiner Gründung und der Rolle der Sowjetunion. Es werden auch die verschiedenen Bezeichnungen für das Vertragswerk geklärt. Kapitel 3 konzentriert sich auf die Analyse der ausgewählten Briefmarke: Beschreibung der Gestaltung, Kontext der Entstehung und die Interpretation ihrer politischen Botschaft im Hinblick auf die Propaganda der DDR.
Schlüsselwörter
Warschauer Pakt, DDR, Propaganda, Briefmarke, Kalter Krieg, Militärbündnis, Sowjetunion, Ostblock, Propagandamittel, Geschichte der DDR.
- Quote paper
- Christiane Arndt (Author), 2008, Solidarität mit Waffen - Quellenanalyse anhand einer Briefmarke der Post der DDR anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Warschauer Pakts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122820