Deutschland versteht sich als ein Sozialstaat, der durch seine umfassende Sozialgesetzgebung jedem Bürger ein menschenwürdiges Leben gewährleisten sollund ein Maß an Chancengleichheit. Angesichts einer registrierten Arbeitslosigkeit, die seit Jahren tendenziell steigendum die Vier-Millionen-Marke pendelte und angesichts einer Arbeitsplatzlücke, diesich nach vorsichtigen Schätzungen auf etwa 6 Millionen beläuft, steht die Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung seit Jahren stark unter Druck. In Deutschland kommen Veränderungen meist erst dann zustande, wenn der Druckunerträglich groß geworden ist. Einen Handlungsbedarf sah die Regierung erst, als Anfang 2002 ein Skandal die Bundesanstalt für Arbeit erschüttert. Durch den Bundesrechnungshof fand manheraus, dass die als Erfolgsindikator geltende Vermittlungsstatistik der Arbeitsämtergefälscht war. Es wurden Arbeitsvermittlungen verbucht, die keine waren. Angesichts der anhaltenden Massenarbeitslosigkeit und des drohenden Bankrottsdes deutschen Sozialstaates hatte der jetzt ehemalige Bundeskanzler GerhardtSchröder noch vor der Bundestagswahl 2002 und seiner zweiten Amtszeit ein 15-köpfiges Expertengremium berufen; die Hartz-Kommission unter dem Vorsitz von Dr.Peter Hartz. Sie hatte den Auftrag, Vorschläge zur Belebung des Arbeitsmarktes undzur Effizienzsteigerung der Arbeitsvermittlung zu unterbreiten. So entstand aus derArbeit der Kommission ein Hartz-Konzept und bildetet die Grundlage für vier „Gesetze für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“, kurz: Hartz l bis lV.Die Arbeit wird sich mit der Frage beschäftigen, ob diese Hartz-Gesetze überhauptet was bewirken und zu einer positiven Bilanz führen oder ob es auf Dauer unserewirtschaftliche und gesellschaftliche Lage verschlechtert.Der erste Abschnitt beschäftigt sich mit dem Hartz-Konzept und verschafft einen Überblick über die Neuerungen und Veränderungen, sowie die Ziele diesesKonzeptes. Der zweite Abschnitt befasst sich anschließend mit den Auswirkungender Hartz-Gesetze auf die Gruppe der erwerbslosen Leistungsempfänger. Im letzten Abschnitt wird die aufgeworfene These vor dem Hintergrund der vorangegangenenAnalyse näher beleuchtet und beantwortet sowie die gegebenen Diskussionen um Hartz IV auf einem kurzen Ausblick.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Hartz-Konzept
- Die Reform und ihre Folgen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Hartz-Gesetze in Deutschland und deren Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit. Sie analysiert, ob die Reformen zu einer positiven Bilanz geführt haben oder die wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage verschlechtert haben.
- Das Hartz-Konzept und seine Neuerungen
- Auswirkungen der Hartz-Gesetze auf Erwerbslose
- Bewertung der Effektivität der Hartz-Reformen
- Wirtschafts- und gesellschaftspolitische Folgen
- Diskussion um Hartz IV
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Hartz-Reformen vor dem Hintergrund der hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland und der gefälschten Vermittlungsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Effektivität der Hartz-Gesetze.
Das Hartz-Konzept: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Neuerungen und Ziele des Hartz-Konzeptes, das aus der Arbeit der Hartz-Kommission hervorging.
Die Reform und ihre Folgen: Dieser Abschnitt analysiert die Auswirkungen der Hartz-Gesetze auf die Gruppe der erwerbslosen Leistungsempfänger. (Details zu den Folgen werden hier ausgelassen, um Spoiler zu vermeiden).
Schlüsselwörter
Hartz IV, Arbeitslosigkeit, Arbeitsmarktpolitik, Sozialstaat, Deutschland, Hartz-Kommission, Sozialgesetzbuch II (SGB II), Arbeitsvermittlung, Wirtschaftspolitik, soziale Gerechtigkeit.
- Quote paper
- Juliane Brose (Author), 2008, Hartz IV - Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122852