Im Zuge der Globalisierung macht sich die Notwendigkeit der Raumordnung gerade in den kleineren, wirtschaftsschwächeren Regionen bemerkbar. Während man sich in den 1990er darüber stritt, ob das Zentrale- Orte- System nach Christaller seinen Sinn erfüllt oder nicht, ist man sich heute weitestgehend darüber einig, dass ein zentralörtliches System ein geeignetes Mittel ist, gerade ländliche Regionen zu stabilisieren und zu entwickeln. Hier gilt es z.B. die kleineren zentrumsnahen Einkaufsstandorte gegenüber den immer häufiger in der Peripherie angelegten Großmärkten zu stärken. Durch diese Abwanderung aus den Innenstadtbereichen in das Umland bestärken diese eine polyzentrische Siedlungsstruktur und wirken sich sehr zum Nachteil immobiler Bevölkerungsschichten aus. Zu dieser immobilen Bevölkerungsschicht gehören v.a. die älteren Menschen, die im Zuge des demographischen Wandels eine immer bedeutendere Rolle in der Gesellschaft einnehmen. Daher darf die wohnungsnahe Grundversorgung nicht zu einem Luxusgut verkommen. (Priebs 2005) Mobilität spielt in der Raumordnung nach wie vor eine übergeordnete Rolle, so ist es auch eine wichtige Aufgabe der Raumordnung, das immer stärker werdende Verkehrsaufkommen durch entsprechende Nahverkehrssysteme aufzufangen. Gerade in zersiedelten Gebieten ist es wichtig, ein umfassendes Nahverkehrssystem zu erhalten und zu erweitern, um die Mobilität vieler Bevölkerungsteile, und nicht zuletzt der Wirtschaft, zu gewährleisten. Neben einem Öffentlichen Nahverkehr und Einkaufsmöglichkeiten gehören auch naturbelassene Freiräume zu der Mindestausstattung eines Zentralen Ortes. Darum liegt ein Schwerpunkt der Raumordnung kompakt verdichteter Siedlungsräume in der Erschließung von innerstädtischen Freiflächen und Grünzügen, um die wohnnahe Erholungsmöglichkeit zu gewährleisten. Diese Aufgaben der Raumordnung und Raumplanung wird in den Kapiteln 1 und 2 näher betrachtet und soll einen Überblick darüber geben, was Raumordnung/ Raumplanung (RO/RP) eigentlich ist. Die Instrumente der RO/ RP sind in verschiedenen Gesetzestexten und Verordnungen festgehalten, die im Kapitel 3 kurz erläutert werden sollen. Anschließend wird die Geschichte der Raumordnung/ Raumplanung in Deutschland auf Länder- und kommunaler Ebene ausführlicher behandelt, bevor dann im Kapitel 5 die Umsetzung der Raumplanung anhand eines Beispiels veranschaulicht wird.
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Inhaltsverzeichnis
- A) Entwicklung und Instrumente der Raumordnung/Raumplanung in den Bundesländern und auf kommunaler Ebene
- 1. Was ist Raumordnung?
- 2. Was ist Raumplanung?
- 3. Rechtliche Grundlagen der Raumordnung und Raumplanung
- 4. Entwicklung der Raumordnung/Raumplanung in den Bundesländern und auf kommunaler Ebene
- 5. Der Landesraumordnungsplan SH als Umsetzung der Grundsätze und Ziele der Landes- und Regionalplanung
- 5.1. Allgemeine Information
- 5.2. Übergeordnete Raumstruktur
- 5.2.1. Verdichtungs- und Ordnungsräume
- 5.2.2. Ordnungsräume für Tourismus und Erholung
- 5.2.3. Ländliche Räume
- 5.2.4. Stadt- und Umlandbereiche in ländlichen Räumen
- 5.3. Strukturelemente der Siedlungsentwicklung
- 5.3.1. Zentralörtliches System
- 5.3.2. Achsenkonzept
- 5.4. Gebiete
- 5.4.1. Vorbehalts-, Eignungs- und Vorranggebiete
- 5.4.2. Gebiete mit multifunktionaler Bedeutung in Ordnungsräumen
- 5.4.3. Weitere Elemente
- 5.5. Infrastruktur
- 5.6. Küstenschutz
- B) Landschaftsplanung auf Bundesländer und kommunaler Ebene
- 1. Was ist Landschaftsplanung?
- 2. Aufgaben der Landschaftsplanung
- 3. Instrumente der Landschaftsplanung
- C) Fallbeispiel Kiesabbau (KA): Gesetzlicher und landesplanerischer Rahmen für den Kiesabbau und dessen Konsequenzen in SH
- 1. Grundsätze der Landes- und Regionalplanung bzgl. des KA
- 2. Gesetzlicher Rahmen
- 3. Genehmigungsverfahren für den KA
- 4. Konsequenzen der Planungs- und Genehmigungspraktiken für den KA
- 5. Konflikte und Probleme beim Kiesabbau
- 5.1. Probleme zwischen vom KA betroffenen Anwohnern und den Abbauunternehmen
- 5.2. Probleme zwischen der Natur und dem KA
- 6. Die Nutzung der Gruben nach abgeschlossenem Abbau
- 6.1. Nachnutzungen der ausgebeuteten Kiesgruben bis Anfang der Neunziger
- 6.2. Heutige Konzepte zur Nachnutzung der ausgebeuteten Kiesgruben
- D) Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung und die Instrumente der Raumordnung und Raumplanung sowie der Landschaftsplanung auf Landes- und kommunaler Ebene in Deutschland. Sie beleuchtet die rechtlichen Grundlagen, die Geschichte der Planung, und deren Umsetzung anhand eines Fallbeispiels (Kiesabbau). Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Herausforderungen und Chancen zukünftiger Raumordnung.
- Entwicklung und Instrumente der Raumordnung und Raumplanung
- Rechtliche Grundlagen und Umsetzung der Planung auf verschiedenen Ebenen
- Landschaftsplanung und deren Integration in die Raumordnung
- Herausforderungen und Chancen der Raumordnung in der Zukunft
- Fallbeispiel Kiesabbau: Konflikte und Lösungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
A) Entwicklung und Instrumente der Raumordnung/Raumplanung in den Bundesländern und auf kommunaler Ebene: Dieses Kapitel bietet eine Einführung in die Konzepte der Raumordnung und Raumplanung, unterscheidet beide und beleuchtet ihre rechtlichen Grundlagen. Es beschreibt den historischen Kontext der Entwicklung der Raumordnung und Raumplanung in Deutschland und analysiert die verschiedenen Ebenen der Planung (Bund, Länder, Kommunen). Der Fokus liegt auf der Herausbildung eines hierarchischen Planungssystems und den damit verbundenen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung ländlicher Regionen und die Bewältigung des demografischen Wandels. Die Bedeutung von Zentralen Orten, Infrastruktur und einer ausgewogenen Raumnutzung wird hervorgehoben.
B) Landschaftsplanung auf Bundesländer und kommunaler Ebene: Dieses Kapitel widmet sich der Landschaftsplanung, ihren Aufgaben und Instrumenten. Es beschreibt den Zusammenhang zur Raumordnung und Raumplanung und untersucht, wie die Landschaftsplanung auf Landes- und kommunaler Ebene umgesetzt wird. Die Bedeutung des Schutzes und der Pflege von Natur und Landschaft wird betont, sowie die Herausforderungen der Integration von Landschaftsplanung in die übergeordneten Planungsziele.
C) Fallbeispiel Kiesabbau (KA): Gesetzlicher und landesplanerischer Rahmen für den Kiesabbau und dessen Konsequenzen in SH: Dieses Kapitel analysiert den Kiesabbau in Schleswig-Holstein als Fallbeispiel. Es beschreibt den gesetzlichen und landesplanerischen Rahmen, die Genehmigungsverfahren und die Konsequenzen der Planungs- und Genehmigungspraktiken. Der Schwerpunkt liegt auf den Konflikten zwischen Anwohnern, Abbauunternehmen und der Natur, sowie auf der Nachnutzung von ausgebeuteten Kiesgruben. Die Analyse untersucht die unterschiedlichen Konzepte der Nachnutzung im Laufe der Zeit und deren Auswirkungen auf die Umwelt und die regionale Entwicklung.
Schlüsselwörter
Raumordnung, Raumplanung, Landschaftsplanung, Landesplanung, Regionalplanung, Kommunalplanung, Rechtliche Grundlagen, Zentralörtliches System, Kiesabbau, Nachnutzung, Umweltplanung, Regionalentwicklung, Deutschland, Schleswig-Holstein.
FAQ: Entwicklung und Instrumente der Raumordnung/Raumplanung und Landschaftsplanung in Schleswig-Holstein
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Raumordnung, Raumplanung und Landschaftsplanung in Schleswig-Holstein. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung, eine Zusammenfassung der Kapitel, Schlüsselwörter und beschreibt den gesetzlichen und landesplanerischen Rahmen für den Kiesabbau als Fallbeispiel. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und den Instrumenten der Raumordnung und Raumplanung auf Landes- und kommunaler Ebene sowie der Integration der Landschaftsplanung.
Was sind Raumordnung und Raumplanung?
Das Dokument unterscheidet zwischen Raumordnung und Raumplanung, beleuchtet deren rechtliche Grundlagen und beschreibt die historische Entwicklung in Deutschland. Es analysiert die verschiedenen Planungsebenen (Bund, Länder, Kommunen) und die Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf ländliche Regionen und den demografischen Wandel. Die Bedeutung von Zentralen Orten, Infrastruktur und ausgewogener Raumnutzung wird hervorgehoben.
Was ist Landschaftsplanung und wie ist sie in die Raumordnung integriert?
Das Dokument widmet sich der Landschaftsplanung, ihren Aufgaben und Instrumenten. Es beschreibt den Zusammenhang zur Raumordnung und Raumplanung und untersucht deren Umsetzung auf Landes- und kommunaler Ebene. Die Bedeutung des Schutzes und der Pflege von Natur und Landschaft sowie die Herausforderungen der Integration von Landschaftsplanung in übergeordnete Planungsziele werden betont.
Welches Fallbeispiel wird behandelt?
Das Dokument analysiert den Kiesabbau in Schleswig-Holstein als Fallbeispiel. Es beschreibt den gesetzlichen und landesplanerischen Rahmen, die Genehmigungsverfahren und die Konsequenzen der Planungs- und Genehmigungspraktiken. Es konzentriert sich auf Konflikte zwischen Anwohnern, Abbauunternehmen und der Natur sowie auf die Nachnutzung ausgebeuteter Kiesgruben. Die Analyse untersucht verschiedene Nachnutzungskonzepte und deren Auswirkungen auf Umwelt und regionale Entwicklung.
Welche Konflikte werden im Zusammenhang mit dem Kiesabbau beschrieben?
Der Fokus liegt auf den Konflikten zwischen Anwohnern und Abbauunternehmen sowie den Problemen zwischen dem Kiesabbau und der Natur. Das Dokument analysiert die Herausforderungen der Nachnutzung ausgebeuteter Kiesgruben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für dieses Dokument?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Raumordnung, Raumplanung, Landschaftsplanung, Landesplanung, Regionalplanung, Kommunalplanung, Rechtliche Grundlagen, Zentralörtliches System, Kiesabbau, Nachnutzung, Umweltplanung, Regionalentwicklung, Deutschland, Schleswig-Holstein.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung und Instrumente der Raumordnung und Raumplanung sowie der Landschaftsplanung auf Landes- und kommunaler Ebene in Deutschland. Sie beleuchtet die rechtlichen Grundlagen, die Geschichte der Planung und deren Umsetzung anhand des Fallbeispiels Kiesabbau. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Herausforderungen und Chancen zukünftiger Raumordnung.
Welche Ebenen der Planung werden betrachtet?
Das Dokument betrachtet die Planung auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, wobei der Fokus auf der Landes- und kommunalen Ebene in Schleswig-Holstein liegt.
- Arbeit zitieren
- Bastian Naumann (Autor:in), 2006, Entwicklung und Instrumente der RO / RP und der Landschaftsplanung in den Bundesländern und auf kommunaler Ebene, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122879