In einem Zeitalter der wachsenden Medienvielfalt und der fortschreitenden Technologisierung liegt in der effizienten Gestaltung des Wechselspiels zwischen Lehrendem und Lernendem eine der großen Herausforderungen der Unterrichtspädagogik. Im Gegensatz zu konservativer Verweigerung der Integration neuer Medien oder einer inadäquaten Verknüpfung von neuen Medien mit älteren didaktischen Konzeptionen sollte vielmehr ein Szenario einer ziel- und
erfolgsgerichteten Integration angestrebt werden (Aufenanger, 1999). So wandelt sich die
Aufgabe des Lehrkörpers von einer vermittelnden Rolle zu einer unterstützenden
Beratungsfunktion (Schulz-Zander, 2005). In Evaluationsstudien zeigen sich in der Praxis sehr unterschiedliche, einander häufig widersprechende Ergebnisse (Aleven, 2003), was darin zu sehen ist, dass der Einsatz neuer Medien den Lernerfolg manchmal verbessert, manchmal unverändert lässt und manchmal sogar zu einer Performanzdiminuierung führt. Bei früherer Forschung lag ein essentielles Problemfeld in der so genanten “horse-race”-Forschung, welche als Ziel eine Güteklassifikation einzelner Medien im Lernkontext hatte (Weidemann & Krapp,
2006). Vielmehr regiert heute die Ansicht, dass nicht das Medium an sich, sondern die mit dem Medium in Wechselwirkung stehenden Moderatorvariablen von Personen, Umwelt und Art der Informationsbereitstellung den Lernerfolg ebenso ausmachen. Da die Medienevaluation in der Pädagogik eine Wissenschaft jüngeren Datums ist, wird in Zukunft viel Forschung bezüglich
dieser Moderatorvariablen vonnöten sein.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Definition von Medien
- 1.2 Historische Evaluation von Medien
- 1.3 Mensch vs. Maschine - die ewige Diskussion
- 1.4 Lernen mit Medien
- 2. Medienevaluation
- 2.1 Konzepte der Medienevaluation
- 2.2 Evaluationsformen
- 2.3 Evaluationsebenen
- 2.4 Kriterienkataloge
- 3. Studien zur Medienevaluation
- 3.1 Das Projekt „CAL+CAT“
- 3.2 Die computergestützte Lernumgebung eHELP
- 3.3 Die hypertextbasierte Umgebung HYPERCOMB
- 3.4 Das Projekt VIROR
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Evaluation des Einsatzes neuer Medien im Unterricht. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen der Integration neuer Medien in den Unterricht zu beleuchten und die bestehenden Forschungsansätze zu diskutieren. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Konzepte und Methoden der Medienevaluation und präsentiert ausgewählte Studienbeispiele.
- Definition und historische Entwicklung von Medien im Bildungskontext
- Konzepte und Methoden der Medienevaluation
- Ausgewählte Studien zur Wirksamkeit neuer Medien im Unterricht
- Moderatorvariablen und deren Einfluss auf den Lernerfolg
- Die Rolle neuer Medien im didaktischen Konzept
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung Dieses Kapitel führt in das Thema ein, definiert den Begriff „Medium“ und beleuchtet die historische Entwicklung der Medien im Kontext des Unterrichts. Es diskutiert die kontroverse Debatte um Mensch und Maschine und den Einfluss von Medien auf das Lernen.
Kapitel 2: Medienevaluation Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Konzepte, Formen und Ebenen der Medienevaluation sowie relevante Kriterienkataloge. Es legt den Grundstein für die Analyse der im Folgenden präsentierten Studien.
Kapitel 3: Studien zur Medienevaluation Dieses Kapitel präsentiert Fallstudien zu verschiedenen Projekten (CAL+CAT, eHELP, HYPERCOMB, VIROR), die den Einsatz neuer Medien im Unterricht evaluieren. Die Zusammenfassung konzentriert sich auf die jeweilige Methodik und die wichtigsten Ergebnisse, ohne die Schlussfolgerungen vorwegzunehmen.
Schlüsselwörter
Medienevaluation, neue Medien im Unterricht, Lernerfolg, Moderatorvariablen, CAL+CAT, eHELP, HYPERCOMB, VIROR, Lernkonzepte, Didaktik, Medienanthropologie, Computereinsatz im Unterricht.
- Arbeit zitieren
- Alexander Stich (Autor:in), 2006, Evaluation des Einsatzes neuer Medien im Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122959