Diese Arbeit diskutiert die Frage, inwiefern eine Rechnungslegung auf Basis des Fair Value geeignet ist, die aktuelle, durch die Bilanzskandale der vergangen Jahre initiierte und durch die scheinbare Unfähigkeit der aktuellen Rechnungslegungssysteme, die tatsächliche wirtschaftliche Lage der bilanzierenden Unternehmen wiederzugeben, verstärkte Vertrauenskrise in die klassische Rechnungslegung zu lösen. Es wird die Zweckmäßigkeit einer auf dem Wertmaßstab Fair Value beruhenden Bilanzierung überprüft. Hierzu wird zunächst allgemein nach dem Nutzen und Zweck von Unternehmenspublizität durch externe Rechnungslegung gefragt. Daraus werden im Anschluss konkrete Anforderungen an Rechnungslegungssysteme abgeleitet. Auf dieser Basis wird das Konzept des Fair Value umfassend analysiert und dessen Beitrag zu einer besseren Erfüllung der Rechnungslegungsziele betrachtet. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse wird daraufhin die Verwendung des Fair Value nach nationalen und internationalen Rechnungslegungsstandards kritisch beleuchtet. Zusammenfassung und Fazit runden die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- A. Problemstellung
- B. Aufgabe und Funktion externer Rechnungslegung
- I. Informationsfunktion
- II. Vertragsfunktion
- C. Anforderungen an Rechnungslegungssysteme
- I. Normative Rechnungslegungsforschung
- II. Zielkonflikte
- 1. Rechnungslegung zur Ausschüttungsbemessung
- 2. Rechnungslegung zu Informationszwecken
- a) Grundlagen
- b) Entscheidungsnützlichkeit
- 3. Aufgabenvielfalt
- III. Bedeutung der Generalnorm
- IV. Grenzen von Rechnungslegung
- D. Konzept des Fair Value
- I. Begriff
- II. Definitionen
- 1. Fair Value in den Wirtschaftswissenschaften
- 2. Fair Value in der internationalen Rechnungslegung
- III. Historische Betrachtung
- 1. Grundlagen
- 2. Zeitwertbilanzierung nach dem ADHGB von 1861
- 3. Kritik
- 4. Rückkehr zum Anschaffungskostenprinzip
- IV. Gründe für die heutige Fair Value-Orientierung
- 1. Innovative Finanzinstrumente
- 2. Entscheidungsrelevanz des Fair Value
- V. Ermittlung von Fair Values
- 1. Verfügbarkeit von Marktpreisen
- 2. Ausprägungen des Fair Value
- a) Diskussionspapier „Fair Value Measurements“
- b) Bewertungsverfahren
- c) Fair Value-Hierarchie
- VI. Zwischenfazit
- E. Zweckmäßigkeit einer Rechnungslegung zum Fair Value
- I. Grundlagen
- II. Aussagekraft von Fair Values
- III. Aussagekraft historischer Kosten
- IV. Schlussfolgerungen
- V. Empirische Erkenntnisse
- F. Fair Values in nationaler und internationaler Rechnungslegung
- I. Implementierungsmöglichkeiten
- 1. Ansatz versus Offenlegung
- 2. Erfolgswirksamkeit
- 3. Einschränkungen bei der Fair Value-Bewertung
- II. Fair Values in den IFRS
- 1. Erstmalige Bewertung
- a) Tausch
- b) Unternehmenserwerb
- c) Sonstige Bilanzpositionen
- 2. Folgebewertung
- a) Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
- b) Investment Property und biologische Vermögenswerte
- c) Finanzinstrumente
- 1. Erstmalige Bewertung
- III. Fair Values in den US-GAAP
- 1. Nicht-finanzielle Bilanzpositionen
- 2. Finanzielle Bilanzpositionen
- IV. Fair Values nach HGB
- 1. Rechtslage bis 2008
- 2. Änderungen durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz
- V. Zwischenfazit und Kritik
- I. Implementierungsmöglichkeiten
- G. Alternativen zum Fair Value
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht das Konzept und die Rechtpraxis des „Fair Value“ in der Rechnungslegung. Ziel ist es, die Entwicklung, Bedeutung und Implikationen des Fair Value im nationalen und internationalen Kontext zu analysieren.
- Historische Entwicklung des Fair Value
- Anforderungen und Zielkonflikte in der Rechnungslegung
- Ermittlung und Aussagekraft von Fair Values
- Fair Value in IFRS, US-GAAP und HGB
- Alternativen zum Fair Value
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel A beschreibt die Problemstellung und den historischen Kontext der Rechnungslegung. Kapitel B erläutert die Aufgaben und Funktionen externer Rechnungslegung. Kapitel C behandelt die Anforderungen an Rechnungslegungssysteme und identifiziert Zielkonflikte. Kapitel D befasst sich ausführlich mit dem Konzept des Fair Value, seinen Definitionen, der historischen Entwicklung und der Ermittlung. Kapitel E untersucht die Zweckmäßigkeit einer Rechnungslegung zum Fair Value und präsentiert empirische Erkenntnisse. Kapitel F vergleicht die Anwendung von Fair Values in verschiedenen Rechnungslegungsstandards (IFRS, US-GAAP, HGB).
Schlüsselwörter
Fair Value, Rechnungslegung, IFRS, US-GAAP, HGB, Bilanzrecht, Zeitwert, historische Kosten, Informationsfunktion, Kapitalmarkt, Finanzinstrumente, Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Kux (Autor:in), 2008, Konzept und Rechtpraxis des "Fair Value", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123323