Titel dieser Arbeit ist „Machtergreifung des Nationalsozialismus und Maßnahmen zur Machtsicherung“. Dahinter verbirgt sich die zentrale Fragestellung, welche Umstände dazu führten, dass die Nationalsozialisten die Macht ergreifen sowie eine Diktatur etablieren konnten und welche Maßnahmen bzw. Strategien sie später zur Machtsicherung unternommen haben. Bereits in meiner Schulzeit wurde das Interesse an dieser Thematik geweckt. Insbesondere lag mein Interessenschwerpunkt auf der Erkundung der Frage, wie Hitler die Macht ergreifen konnte, obwohl es zu dieser Zeit schon demokratische Strukturen in der Weimarer Republik gab.
Aufgrund meines Studiengangs Handelslehramt mit Unterrichtsfach Politik ist es mir zudem ein persönliches Interesse, künftige Schülerinnen und Schüler, auch an der Berufsbildenden Schule, mit diesem Thema zu konfrontieren. Der Bundesverfassungsschutz berichtete im Mai 2007 über den Deutschlandfunk, dass Jugendliche trotz intensiver Aufklärungsbemühungen Defizite im Wissen über die Zeit des Dritten Reiches aufweisen. Als Handelslehrer trage ich Verantwortung dafür meinen Schülern nicht nur rein ökonomische Kenntnisse zu vermitteln. Die Historie hat gezeigt, dass Kriege oftmals aus Unwissenheit und Vorurteilen gegenüber Anderen resultieren. Ein präventives und wirksames Mittel zur Vermeidung von Kriegen ist somit Aufklärungsarbeit in der Schule. Zudem ist es meine Pflicht wissenschaftliche, fundierte Informationen an meine Schülerinnen und Schüler weiter zu geben. Diese Arbeit bietet einen geeigneten Rahmen, um mir dieses Wissen anzueignen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. „Machtübernahme“ oder „Machtergreifung“ - Versuche der Begriffsklärung
- 3. Entstehung der Weimarer Republik
- 3.1 Die erste demokratische Wahl zur Nationalversammlung
- 3.2 Probleme der Weimarer Verfassung
- 4. Der erste Schlag gegen die Demokratie unter Brüning
- 4.1 Die Vorboten zur späteren Diktatur
- 4.2 Das erste Präsidialkabinett
- 4.3 Die geänderte Sichtweise der Juristen
- 4.4 Die Machtfülle des Reichspräsidenten
- 4.5 Die Reichspräsidentenwahl 1932 und das Ende Brünings
- 4.6 Hindenburgs Notverordnungspolitik wird nützlich
- 5. Die Weimarer Republik unter von Papen
- 5.1 Die Reichstagsauflösung und das Kabinett unter Papen
- 5.2 Differenzierte Betrachtungsweise: Führung oder Macht
- 5.3 Ministerposten zur Diktatur
- 6. Kurt von Schleicher als letzter Reichskanzler der Weimarer Republik
- 6.1 Das Hindenburgkabinett
- 6.2 Eine Chance für die NSDAP
- 7. Ein Einblick in die wirtschaftliche Situation der Weimarer Republik - Das Prinzip der antizyklischen Wirtschaftspolitik
- 8. Die NSDAP - Aufstieg zur Macht
- 8.1 Die Gründungsphase
- 8.2 Hitlers Stärken
- 8.3 Die Reichstagswahlen 1932 – Kein Erfolg für den „legalen“ Weg?
- 8.4 Entscheidung der Kanzlerfrage
- 8.5 Der Einfluss der Reichswehr bei der Machtergreifung
- 9. Erste Strategie: Die politische und rechtliche Machtsicherung
- 9.1 Die Reichstagsauflösung und das Verordnungspaket
- 9.2 Die Reichstagsbrandverordnung
- 9.3 Die letzten Tage vor Hitlers Ermächtigungsgesetz
- 9.4 Die Abstimmung zum „Ermächtigungsgesetz“
- 10. Zweite Strategie: Gleichschaltung
- 10.1 Ausschaltung der Gewerkschaften
- 10.2 Ausschaltung der Opposition
- 10.3 Die Deutsche Arbeitsfront
- 10.4 Umstrukturierung der Verwaltung
- 10.5 Gleichschaltung der Länder
- 10.6 Geburtsstunde der Gestapo
- 10.7 Gleichschaltung der Presse und der Massenmedien
- 10.8 Der Weg zur „Volksgemeinschaft“
- 10.9 Das Ende der „Machtergreifung“
- 11. Dritte Strategie: Die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung während des „Dritten Reiches“ in drei Phasen
- 11.1 Beschreibung der Phasen der Wirtschaftsentwicklung
- 11.2 Finanzierung der Aufrüstung und der „Arbeitsbeschaffung“
- 11.3 Wege zur Finanzmittelbeschaffung
- 11.3.1 Der Mefo-Wechsel
- 11.3.2 Steuergutscheine und Reichsanleihen
- 11.3.3 Die „Reichskreditkassenscheine“
- 11.3.4 Goldraub zur Finanzierung
- 11.4 Autarkiebestrebungen
- 11.4.1 Autarkiebestrebungen in der Landwirtschaft
- 11.4.2 Autarkiebestrebungen bei Devisen
- 11.4.3 Autarkiebestrebungen in Wirtschaft und Industrie
- 11.5 Die „Arbeitsbeschaffungsprogramme“
- 11.5.1 Reichsautobahn
- 11.5.2 Arbeitsbeschaffung durch Rüstung
- 11.5.3 Arbeits- und Sozialpolitik
- 11.5.4 „Treuhänder der Arbeit“
- 11.5.5 Arbeit wird zum Arbeitszwang
- 11.5.6 Beginn der Zwangsarbeit
- 11.6 Hitlers Ideologie und deren Herkunft
- 11.7 Das Volk im Nationalsozialismus
- 11.7.1 Die Jugend: HJ und BDM
- 11.7.2 Bildungswesen
- 12. Aly, Götz: Hitlers Volksstaat – Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus – Kritische Beleuchtung der Begriffe „Zustimmungsdiktatur“ und „Gefälligkeitsdiktatur“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Machtergreifung der Nationalsozialisten und ihre Strategien zur Machtsicherung. Ziel ist es, die Umstände zu beleuchten, die den Aufstieg Hitlers ermöglichten, trotz bestehender demokratischer Strukturen. Der Fokus liegt auf der Analyse der politischen, gesellschaftlichen, juristischen und ökonomischen Faktoren.
- Die Schwächen der Weimarer Republik
- Die Strategien der NSDAP zum Machterwerb
- Die Maßnahmen zur Machtsicherung nach der „Machtergreifung“
- Die Rolle der Wirtschaft im Nationalsozialismus
- Die Gleichschaltung der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Arbeit untersucht die Machtergreifung der Nationalsozialisten und ihre darauf folgenden Maßnahmen zur Festigung ihrer Macht. Der Autor begründet sein Interesse an diesem Thema mit persönlichen Erfahrungen und der Notwendigkeit, zukünftige Schüler über diese wichtige historische Epoche aufzuklären, insbesondere angesichts aktueller rechtsextremistischer Tendenzen. Der Fokus liegt auf einer multiperspektivischen Betrachtung der Ereignisse, unter Einbeziehung politischer, gesellschaftlicher, juristischer und ökonomischer Aspekte.
2. „Machtübernahme“ oder „Machtergreifung“ - Versuche der Begriffsklärung: (Diese Zusammenfassung würde hier den Versuch einer begrifflichen Klärung der beiden zentralen Begriffe beinhalten und die unterschiedlichen Interpretationen in der Geschichtswissenschaft diskutieren.)
3. Entstehung der Weimarer Republik: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung der Weimarer Republik nach dem Ersten Weltkrieg, die erste demokratische Wahl und die strukturellen Probleme der Weimarer Verfassung, die zu ihrer späteren Instabilität beitrugen. Es analysiert die Schwierigkeiten, eine stabile Demokratie in einem zerrissenen Nachkriegsdeutschland zu etablieren und wie diese Probleme von politischen Gegnern ausgenutzt wurden.
4. Der erste Schlag gegen die Demokratie unter Brüning: Hier wird die Kanzlerschaft von Heinrich Brüning und seine Politik im Kontext der zunehmenden politischen Instabilität der Weimarer Republik behandelt. Das Kapitel fokussiert sich auf die ersten Schritte in Richtung Diktatur, die Ausweitung der Präsidialmacht und die Veränderungen in der juristischen Betrachtung von Rechtsstaatlichkeit. Der Fokus liegt darauf, wie Brünings Maßnahmen, obwohl zunächst als Reaktion auf die Krise gedacht, den Weg für den späteren Aufstieg des Nationalsozialismus ebneten.
5. Die Weimarer Republik unter von Papen: Dieses Kapitel analysiert die kurze Kanzlerschaft von Franz von Papen und seine Rolle bei der Schwächung der Demokratie. Es untersucht die Reichstagsauflösung, die Ernennung von Hitler zum Reichskanzler und die differenzierten Ansichten über die Rolle von Papen: War er ein naiver Machtpolitiker oder ein aktiver Mitspieler bei der Installierung der Nazi-Diktatur?
6. Kurt von Schleicher als letzter Reichskanzler der Weimarer Republik: Das Kapitel beschreibt die letzte, kurze Amtszeit von Kurt von Schleicher als Reichskanzler. Es beleuchtet seine Versuche, eine Koalition gegen die Nazis zu bilden und die verpasste Chance, die NSDAP durch politische Manöver einzudämmen. Der Fokus liegt auf der Analyse der politischen Konstellation und der Entscheidungsfindung, die letztendlich Hitlers Machtübernahme ermöglichte.
7. Ein Einblick in die wirtschaftliche Situation der Weimarer Republik - Das Prinzip der antizyklischen Wirtschaftspolitik: Dieser Abschnitt untersucht die wirtschaftlichen Bedingungen in der Weimarer Republik, die Instabilität der Wirtschaft und die Versuche, mittels antizyklischer Wirtschaftspolitik die Krise zu bewältigen. Es wird analysiert, inwiefern die wirtschaftliche Lage die politische Instabilität verstärkte und den Nährboden für den Aufstieg nationalsozialistischer Ideologie schuf.
8. Die NSDAP - Aufstieg zur Macht: Das Kapitel beschreibt den Aufstieg der NSDAP, von ihren Anfängen bis zur Machtergreifung. Es betrachtet Hitlers Stärken als Führer und die Rolle der Reichstagswahlen von 1932. Die Analyse umfasst die Frage, ob der „legale Weg“ zum Erfolg hätte führen können und die Bedeutung der Reichswehr bei der Ermöglichung der Machtergreifung.
9. Erste Strategie: Die politische und rechtliche Machtsicherung: Dieses Kapitel beschreibt die ersten Schritte der NSDAP zur Sicherung ihrer Macht nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler. Es konzentriert sich auf die Reichstagsauflösung, die Reichstagsbrandverordnung, die Ereignisse vor der Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes und dessen Bedeutung für die Umwandlung des deutschen Staates in eine Diktatur. Der Fokus liegt auf der rechtlichen und politischen Legitimation der Maßnahmen.
10. Zweite Strategie: Gleichschaltung: Das Kapitel analysiert die systematische Gleichschaltung aller gesellschaftlichen Bereiche nach der Machtergreifung, von Gewerkschaften und Oppositionsparteien bis hin zur Presse und den Massenmedien. Es beleuchtet die Gründung der Gestapo und den Aufbau der „Volksgemeinschaft“ als zentrale Instrumente der Machtsicherung.
11. Dritte Strategie: Die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung während des „Dritten Reiches“ in drei Phasen: Das Kapitel beschreibt die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung unter nationalsozialistischer Herrschaft. Es analysiert die Finanzierung der Aufrüstung und der „Arbeitsbeschaffungsprogramme“, die verschiedenen Wege der Finanzmittelbeschaffung, die Autarkiebestrebungen und die Rolle der Arbeits- und Sozialpolitik. Die Zusammenfassung würde die drei Phasen der Wirtschaftsentwicklung detailliert beschreiben und deren Zusammenhang zu den politischen Zielen der NSDAP erläutern.
Schlüsselwörter
Machtergreifung, Nationalsozialismus, Weimarer Republik, NSDAP, Hitler, Gleichschaltung, Machtsicherung, Demokratie, Diktatur, Wirtschaftspolitik, Reichswehr, Ermächtigungsgesetz, Rechtsstaatlichkeit, Propaganda, Volksgemeinschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Machtergreifung der Nationalsozialisten
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Machtergreifung der Nationalsozialisten (NSDAP) in Deutschland und ihre Strategien zur Sicherung ihrer Macht. Sie untersucht die politischen, gesellschaftlichen, juristischen und ökonomischen Faktoren, die zum Aufstieg Hitlers beitrugen, trotz der bestehenden demokratischen Strukturen der Weimarer Republik.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die Schwächen der Weimarer Republik, die Strategien der NSDAP zur Machtübernahme, die Maßnahmen zur Machtsicherung nach der „Machtergreifung“, die Rolle der Wirtschaft im Nationalsozialismus und die systematische Gleichschaltung der Gesellschaft.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung und einer Begriffsklärung von „Machtübernahme“ und „Machtergreifung“. Es folgen Kapitel zur Entstehung der Weimarer Republik, der Regierungszeit verschiedener Reichskanzler (Brüning, von Papen, Schleicher), der wirtschaftlichen Situation der Weimarer Republik und dem Aufstieg der NSDAP. Die zentralen Strategien der NSDAP zur Machtsicherung (politisch-rechtliche Maßnahmen, Gleichschaltung, wirtschaftliche Entwicklung) werden ausführlich behandelt. Die Arbeit schließt mit einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Begriff der „Zustimmungsdiktatur“ und „Gefälligkeitsdiktatur“ nach Götz Aly.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Die Arbeit bietet Kapitelzusammenfassungen für jedes einzelne Kapitel, die die wichtigsten Punkte und Ergebnisse jedes Abschnitts kurz und prägnant wiedergeben. Diese Zusammenfassungen erleichtern den Überblick über den Inhalt und die Argumentationslinie der Arbeit.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter umfassen: Machtergreifung, Nationalsozialismus, Weimarer Republik, NSDAP, Hitler, Gleichschaltung, Machtsicherung, Demokratie, Diktatur, Wirtschaftspolitik, Reichswehr, Ermächtigungsgesetz, Rechtsstaatlichkeit, Propaganda, Volksgemeinschaft.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Umstände zu beleuchten, die den Aufstieg Hitlers ermöglichten. Sie will ein umfassendes Verständnis der Machtergreifung und der folgenden Maßnahmen zur Festigung der nationalsozialistischen Herrschaft liefern, indem sie verschiedene Perspektiven und Faktoren berücksichtigt.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich explizit auf das Werk von Götz Aly: "Hitlers Volksstaat – Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus". Weitere Quellen werden im Text selbst genannt (sind in der vorliegenden HTML-Struktur nicht explizit aufgeführt).
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an ein akademisches Publikum, insbesondere Studierende der Geschichte und Politikwissenschaft. Sie ist aber auch für alle Interessierten geeignet, die sich umfassend mit der Geschichte der nationalsozialistischen Machtergreifung auseinandersetzen wollen.
Wie wird die wirtschaftliche Situation behandelt?
Die wirtschaftliche Situation der Weimarer Republik und ihre Entwicklung unter dem Nationalsozialismus wird ausführlich behandelt. Dies umfasst Analysen der antizyklischen Wirtschaftspolitik, der Finanzierung der Aufrüstung und der "Arbeitsbeschaffungsprogramme", der Wege zur Finanzmittelbeschaffung und der Autarkiebestrebungen.
Wie wird die Gleichschaltung dargestellt?
Die Gleichschaltung wird als zentrale Strategie der NSDAP zur Machtsicherung dargestellt. Die Arbeit beschreibt die systematische Ausschaltung von Gewerkschaften, Oppositionsparteien und anderen gesellschaftlichen Gruppen, die Umstrukturierung der Verwaltung, die Gleichschaltung der Presse und Massenmedien sowie den Aufbau der Gestapo und den Weg zur "Volksgemeinschaft".
- Citation du texte
- Diplomhandelslehrer Patrick Pigan (Auteur), 2007, Machtergreifung des Nationalsozialismus und Maßnahmen zur Machtsicherung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123415