Rechnungskonzepte die sich mit der Betrachtung von Lebenszyklen befassen, wurden in der Literatur unterschiedlich diskutiert. Der größte Teil der verschiedenen Konzepte ist in den USA im Rahmen des Life Cycle Costings entstanden.
Dieses Konzept des Life Cycle Costings wurde in den fünfziger Jahren fast aus-schließlich vom United States Department of Defense entwickelt. Es diente als Entscheidungshilfe für die Beschaffung von Waffensystemen. Später wurde dieses Konzept auch zum Teil bei der Vergabe von öffentlichen Bauprojekten angewendet. Dabei steht im Vordergrund, dass die Investitionsentscheidung durch eine umfassende Betrachtung der Kosten, insbesondere Anschaffungs- und Folgekosten, unterstützt wird. Des Weiteren sollten die Gesamtkosten während der Systemkonzeption positiv beeinflusst werden. Es wird also die Wirtschaftlichkeit des Produktes überprüft.
Das Konzept des Life Cycle Costings kann jedoch auch auf andere Sektoren wie zum Beispiel die Erschließung neuer Märkte, Zweigwerkerrichtung oder auch Beteiligungserwerbe übertragen werden.
Es wird versucht, alle anfallenden Kosten die während eines Lebenszyklus entstehen, dem Produkt zuzuordnen. Die Erfassung dieser Kosten findet periodenübergreifend statt, also von der Entstehung bis hin zur Entsorgung des Produktes. Diese Überlegung ist heutzutage sehr sinnvoll, da die Produktlebenszyklen immer kürzer und kürzer werden. Lebenszyklen von zwei bis zu fünf Jahren sind keine Seltenheit mehr, da Produkte immer schneller von neuen Entwicklungen und Produktinnovationen auf dem Markt abgelöst werden. Aufgrund dieser Marktsituation erhöhen sich die Gemeinkosten für Forschung und Entwicklung, den sogenannten Vorlaufkosten, und stellen einen immer wichtigeren Kostenfaktor dar.
„Hauptaufgabe des Lifecyle Costing ist die frühzeitige Kostenbeeinflussung, wobei grundsätzlich davon ausgegangen wird, dass bereits in den Phasen der Entwicklung und Konstruktion bis zu 70 % der späteren Kosten eines Produkts verbindlich festgelegt werden und mit der zunehmenden Entwicklungsreife der Spielraum der Kostengestaltung deutlich abnimmt.“
Inhaltverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Begriff des Life Cycle Costingn
1.2 Ziele der Ausarbeitungl
2. Produktlebenszyklus
2.1 Vorlaufkosten / Vorlauferlöse
2.2 Nachlaufkosten / Nachlauferlöse
3. Product Life Cycle Costing aus Produzentensicht
3.1 Verrechnung der Vorlauf- und Nachlaufkostenl
3.2 Probleme der Kostenverrechnung
4. Product Life Cycle Costing aus Kundensicht
5. Anwendung des Life Cycle Costing
5.1 Verschiedene Methoden der Kostenprognose
5.2 Vorteile und Nutzen des Life Cycle Costing
5.3 Defizite des Life Cycle Costingl
6. Schlussbetrachtung
Literatur- und Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis:
Abb. 1: Kostenmanagement
Abb. 2: Lebenszykluskosten- und -erlöskategorien
Abb. 3: Lebenszykluskostenrechnung
Abb. 4: Lebenszyklusorientiertes Produktcontrolling
1 Einleitung
1.1 Begriff des Life Cycle Costing
Rechnungskonzepte die sich mit der Betrachtung von Lebenszyklen befassen, wurden in der Literatur unterschiedlich diskutiert. Der größte Teil der verschiedenen Konzepte ist in den USA im Rahmen des Life Cycle Costings entstanden.
Dieses Konzept des Life Cycle Costings wurde in den fünfziger Jahren fast ausschließlich vom United States Department of Defense entwickelt. Es diente als Entscheidungshilfe für die Beschaffung von Waffensystemen. Später wurde dieses Konzept auch zum Teil bei der Vergabe von öffentlichen Bauprojekten angewendet. Dabei steht im Vordergrund, dass die Investitionsentscheidung durch eine umfassende Betrachtung der Kosten, insbesondere Anschaffungs- und Folgekosten, unterstützt wird. Des Weiteren sollten die Gesamtkosten während der Systemkonzeption positiv beeinflusst werden.[1] Es wird also die Wirtschaftlichkeit des Produktes überprüft.
Das Konzept des Life Cycle Costings kann jedoch auch auf andere Sektoren wie zum Beispiel die Erschließung neuer Märkte, Zweigwerkerrichtung oder auch Beteiligungserwerbe übertragen werden.[2]
Es wird versucht, alle anfallenden Kosten die während eines Lebenszyklus entstehen, dem Produkt zuzuordnen. Die Erfassung dieser Kosten findet periodenübergreifend statt, also von der Entstehung bis hin zur Entsorgung des Produktes. Diese Überlegung ist heutzutage sehr sinnvoll, da die Produktlebenszyklen immer kürzer und kürzer werden. Lebenszyklen von zwei bis zu fünf Jahren sind keine Seltenheit mehr, da Produkte immer schneller von neuen Entwicklungen und Produktinnovationen auf dem Markt abgelöst werden. Aufgrund dieser Marktsituation erhöhen sich die Gemeinkosten für Forschung und Entwicklung, den sogenannten Vorlaufkosten, und stellen einen immer wichtigeren Kostenfaktor dar.[3]
„Hauptaufgabe des Lifecyle Costing ist die frühzeitige Kostenbeeinflussung, wobei grundsätzlich davon ausgegangen wird, dass bereits in den Phasen der Entwicklung und Konstruktion bis zu 70 % der späteren Kosten eines Produkts verbindlich festgelegt werden und mit der zunehmenden Entwicklungsreife der Spielraum der Kostengestaltung deutlich abnimmt.“[4]
1.2 Ziele der Ausarbeitung
Zu Beginn dieser Arbeit soll näher auf den eigentlichen Produktlebenszyklus eingegangen werden, wobei eine Unterteilung der einzelnen Phasen vorgenommen wird. Dabei wird der integrierte Produktlebenszyklus mitsamt seiner Vorlauf- und Nachlaufkosten, sowie Erlöse erläutert.
Danach soll die Aufgabe des Product Life Cycle Costings aus Sicht der Produzenten, aber auch aus Sicht der Konsumenten betrachtet werden.
Die Anwendung des Life Cycle Costings in der Praxis soll ebenso erklärt werden, sowie die daraus entstehenden Vorteile und Nutzen, als auch die Defizite der Anwendung dieses Konzeptes.
2 Produktlebenszyklus
Das Konzept des Produktlebenszyklus basiert auf dem Grundgedanken, dass jedes einzelne Produkt nur eine bestimmte Lebenszeit in Anspruch nehmen kann, und während dieser Lebenszeit mehrere Phasen durchläuft. Diese Phasen unterteilen sich in Einführungsphase (Markteinführung), Wachstumsphase (Marktdurchdringung), Reifephase (Marktsättigung) und Sättigungsphase (Marktdegeneration). Jedoch können die einzelnen Phasen nicht eindeutig differenziert werden. Diese 4 Phasen werden als Marktzyklus bezeichnet.
In der Lebenszykluskostenrechnung wird versucht, die komplette Entwicklung des Produktes einschließlich der Vorlauf- und Nachlaufkosten über die gesamte Lebenszeit aufzuzeigen.
Die Vorlaufkosten werden dem Entstehungszyklus zugezählt, während die Nachlaufkosten (oder auch Folgekosten genannt) dem Nachsorgezyklus angehören.
Den Marktzyklus zusammengefasst mit den beiden genannten Zyklen bezeichnet man auch als ,,integrierter Produktlebenszyklus".[5]
2.1 Vorlaufkosten / Vorlauferlöse
Vorlaufkosten, oder auch taktische Kosten, bezeichnen die der Leistungserstellung- und -verwertung vorausgehend anfallenden Kosten, durch die die Leistungs-potentiale bzw. das Leistungsvermögen späterer Perioden/Phasen gebildet werden. ,,Vorleistungskosten sind Kosten, die dazu dienen, zeitgebundene Nutzungspotentiale zu schaffen, welche die Vorraussetzung dafür bilden, dass in zukünftigen Perioden die Stellung einer Unternehmung im Markt verbessert wird oder sich zumindest nicht verschlechtert."[6]
Bei den Vorlaufkosten wird unterschieden zwischen produktbezogenen Vorlauf -kosten und potentialbezogenen Vorleistungskosten, welche das Leistungspotential erhöhen.
Folgende Kosten spiegeln Vorlaufskosten wider:[7]
Produktbezogene Vorlaufkosten:
- Kosten der angewandten, zweckgebundenen Forschung
- Entwicklungs- und Konstruktionskosten
- Kosten der Versuchsfertigung, des Prototypenbaus und der Erprobung
- Kosten für Marktforschung und Marktbeobachtung
- Werbungskosten für produktbezogene Einführungswerbung
- Sonstige Markteinführungskosten (Messekosten, Listing im Handel)
- Anpassungs-, Änderungskosten (Ländervarianten)
Potentialbezogene Vorleistungskosten:
- Anschaffungskosten oder Herstellkosten für maschinelle Anlagen, welche als Spezialbetriebsmittel nur für eine Produktgeneration genutzt werden
- Kosten für das Umrüsten einer ganzen Produktionslinie
- Werkzeugkosten, sofern sie den Vorlaufkosten angehören
- Kosten für Softwareprogrammierung sowie Anpassung vorhandener Systeme
- Schulungskosten für Personal
- Kosten für den Aufbau von Zulieferer-Abnehmer-Beziehungen
- Gebäudekosten, Kosten für nicht direkt im Produktionsprozess eingesetzte Anlagen, speziell errichtete Produktionsgebäude, Lagerhallen, Transportmittel und sonstige Einrichtungen
Als Vorlauferlöse bezeichnet man die Erlöse, die bereits vor Produktionsbeginn erzielt werden können. Sie treten insbesondere in Form von Subventionen auf, d.h. als Investitionszuschüsse und Investitionszulagen, aber auch als verbilligte Kredite und Steuervergünstigungen. Vorlaufkosten gehören der Entstehungsphase an.
2.2 Nachlaufkosten / Nachlauferlöse
Nachlaufkosten fallen nachgelagert in der Leistungserstellung und – Verwertung an. Ihre Entstehung und Höhe wird größtenteils in den vorausgegangen Phasen festgelegt. Es wird auch hier zwischen produktbezogenen und potentialbezogenen Nachlaufkosten unterschieden.[8]
Produktbezogene Nachlaufkosten :
- Kosten eines Produktrückrufs
- Garantiekosten
- Entsorgungskosten
- Lager- und Verwaltungskosten für Ersatzteile
[...]
[1] Vgl. Siegwart;Senti: Product Life Cycle Management, Stuttgart 1995, S.XII
[2] Vgl. Riezler: Lebenszyklusrechnung, Wiesbaden 1996, S.10
[3] Vgl. Ewert;Wagenhofer: Interne Unternehmensrechnung, 5.Aufl.,Heidelberg 2003, S.326
[4] Ziegenbein: Controlling,7.Aufl., Ludwigshafen 2002, S.250
[5] Vgl. Horvath: Controlling, 9.Aufl., München 2003, S.533
[6] Kilger: Flexible Plankostenrechnung u. DB-Rechnung, 10.Aufl., Wiesbaden1993, S.270
[7] Zehbold: Lebenszykluskostenrechnung, Wiesbaden 1996, S.161
[8] Zehbold: Lebenszykluskostenrechnung, Wiesbaden 1996, S.161
- Arbeit zitieren
- Tobias Schirmer (Autor:in), 2007, Product Life Cycle Costing als Kostenmanagementinstrument. Kritische Würdigung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123492
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