In dieser Arbeit geht es um die Frage, wie Agrippina minor ihre Rolle als Kaisergattin nutzte. Dabei sollen die Privilegien, die sie während ihrer Zeit als Kaisergattin bekam, näher untersucht werden. Insbesondere das Cognomen Augusta und die Kolonie Colonia Claudia Ara Agrippinensium sollen in den Vordergrund gerückt werden. Zudem wird die narrative Funktion der Agrippina in den Annalen von Tacitus betrachtet und dabei die direkten und indirekten Handlungen der Agrippina, die ihr in den Annalen zugeschrieben werden, näher untersucht.
Für die Arbeit werden primär die Annalen von Tacitus in Betracht gezogen, da er eine recht detaillierte Darstellung des Agrippina-Charakters skizziert. So werden sowohl die Privilegien als auch die Handlungsabsichten der Agrippina dargestellt. Neben den Annalen von Tacitus werden die Berichte von Cassius Dio als Ergänzung dienen.
Agrippina minor wird als eine machtbesessene und verführerische Frau charakterisiert, die während ihrer Zeit als Kaisergattin Einfluss auf politische Angelegenheiten gehabt haben soll. Jedoch wird die Darstellung von einer herrschaftssüchtigen Agrippina innerhalb der Forschung nicht immer vertreten, da eine kritische Auffassung gegenüber den vorhandenen Quellen besteht und dementsprechend eine Skepsis bezüglich der Charakterdarstellung Agrippinas vorhanden ist.
Die Aufsätze „Skrupellose Herrscherin? Das Bild der Agrippina minor bei Tacitus“ und „Agrippina minor: Frauenbild als Diskurskonzept“ von Thomas Späth liefern relevante Informationen darüber, welche Funktion die narrative Darstellung der Agrippina in den Annalen von Tacitus einnimmt. Dabei nimmt Späth eine recht kritische Haltung ein, weshalb seine Aufsätze eine differenzierte Betrachtungsweise liefern. Bezogen auf das Cognomen Augusta werden die Arbeiten von Anne Kolb herangezogen, da sie in ihrem Aufsatz „Augustae – Zielsetzung, Definition, prosopographischer Über-blick“ einen guten Überblick über den Beinamen verschafft und dessen Relevanz schildert. Bezüglich der Colonia Claudia Ara Agrippinensium geben die Aufsätze und Monografien von Werner Eck einen minimalistischen Überblick, da die Kolonie in den Annalen von Tacitus kurz erwähnt wird und dementsprechend keine detailliertere Auskunft über die Koloniegründung hergibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Privilegien der Agrippina minor
- Cognomen Augusta
- Colonia Claudia Ara Agrippinensium
- Die narrative Funktion der Agrippina in den Annalen von Tacitus
- Direkte Handlungen
- Indirekte Handlungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle von Agrippina minor als Kaisergattin im römischen Reich. Dabei soll untersucht werden, wie sie die Privilegien, die ihr während ihrer Zeit als Kaisergattin verliehen wurden, nutzte, um Einfluss auf politische Angelegenheiten zu nehmen. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Cognomen Augusta und der Gründung der Kolonie Colonia Claudia Ara Agrippinensium.
- Die Privilegien der Agrippina minor und ihre Auswirkungen auf ihre Machtposition
- Die narrative Darstellung der Agrippina in den Annalen von Tacitus
- Die Bedeutung des Cognomens Augusta für den Status von Kaisergattinnen
- Die politische Relevanz der Colonia Claudia Ara Agrippinensium
- Die Rolle von Agrippina minor im politischen Kontext der iulisch-claudischen Dynastie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Forschungsfrage, die in dieser Arbeit behandelt werden soll. Darüber hinaus werden die verwendeten Quellen und Methoden vorgestellt.
Im zweiten Kapitel werden die Privilegien der Agrippina minor, insbesondere das Cognomen Augusta und die Kolonie Colonia Claudia Ara Agrippinensium, näher untersucht. Es wird analysiert, welche Auswirkungen diese Privilegien auf Agrippinas Machtposition hatten und welche Bedeutung sie im politischen Kontext der römischen Gesellschaft einnahmen.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Darstellung der Agrippina minor in den Annalen von Tacitus. Es wird untersucht, welche narrative Funktion die Agrippina in Tacitus' Werk einnimmt und welche Rolle ihre direkten und indirekten Handlungen im politischen Kontext der römischen Geschichte spielen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themenfeldern römische Kaisergattinnen, Privilegien im römischen Reich, Einfluss von Frauen auf Politik, narrative Funktionen, Annalen von Tacitus, Cognomen Augusta, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, und die iulisch-claudische Dynastie. Im Zentrum stehen die Analyse des Bildes der Agrippina minor in den Annalen von Tacitus, die Untersuchung ihrer Privilegien und die Bewertung ihres Einflusses auf die politische Entwicklung im römischen Reich.
- Citation du texte
- Hasan-Yasin Baran (Auteur), 2019, Die Rolle der Agrippina minor als Kaisergattin. Privilegien und narrative Funktion in Tacitus' Annalen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1235657