“Die neue Daseinsform heißt Diaspora“ so titelte Die Welt über ein Symposium „Diaspora Today – Heimat unterwegs“ . Ulrich Beck , Mitinitiator des Symposiums, sagt: „Menschen, die in der Diaspora leben, sind an mehreren Orten zu Hause und kennen gleichzeitig mehrere Loyalitäten. Früher betraf diese Existenzform nur Minderheiten, doch wir erleben eine Demokratisierung und Verallgemeinerung dieses Phänomens“ und Steven Vertovec ergänzt: „Dieser Begriff wird von den betreffenden Personen selbst gewählt, weil sich bei Ihnen die Gewissheit, eine Minderheit zu sein, mit dem Gefühl verbindet, fern der Heimat zu leben“.
Für eine globalisierte Welt, in der kulturelle Vielfalt der Menschen zum Selbstver-ständlichen wird, können die durch die unterschiedlichsten Diasporas seit Jahrhunderten gewonnenen Erfahrungen sehr wertvoll sein. Cohen bezeichnet die Diaspora als die heute günstigste Lebensform um sich an die veränderten globalen Umweltbedingungen anzupassen und Kotkin sieht im globalen wirtschaftlichen Erfolg fünf „Global Players“ bzw. Weltstämme agieren: Chinesen, Juden, Japaner, Angelsachsen und Inder. Die indische Diaspora wird als die Idealform einer erfolgreichen Labour-Diaspora (Cohen 1997) gesehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Definitionen
- Diaspora-Konzepte
- Die Indische Diaspora
- Entstehungsphasen
- Diaspora in der Diaspora
- Religion und kulturelle Identität
- Transnationale Netzwerke
- Erhalten: Kollektive Identität und Solidarität
- Schützen: Innen- und außenpolitische Interessenvertretung
- Fördern: Unterstützende Kommunikationsmittel
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die transnationalen Netzwerke der indischen Diaspora im Dreiecksverhältnis zwischen Heimatland, Residenzland und der Diaspora selbst. Die Hauptziele sind die Analyse der Organisationsstrukturen der Interessenvertretung (innerhalb und außerhalb der Gemeinschaft), die Untersuchung der Bewahrung kultureller Identität unter Einbezug moderner Medien, die Erforschung des politischen Einflusses und die Erklärung des wirtschaftlichen Erfolgs der indischen Diaspora.
- Konzepte und Definitionen von Diaspora
- Entstehung und Entwicklung der indischen Diaspora
- Rolle von Religion und Kultur in der indischen Diaspora
- Transnationale Netzwerke und Interessenvertretung
- Einfluss von Medien und Kommunikation auf die Diaspora
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Diaspora ein und skizziert die Forschungsfragen. Der Forschungsstand beleuchtet verschiedene Definitionen und Konzepte von Diaspora, unterscheidet zwischen klassischen und modernen Diasporas und analysiert verschiedene Typologien. Das Kapitel über die indische Diaspora beschreibt ihre Entstehung in verschiedenen Phasen, ihre interne Heterogenität und die Rolle von Religion und kultureller Identität. Das Kapitel zu transnationalen Netzwerken untersucht die verschiedenen Strategien der Diaspora zur Erhaltung, zum Schutz und zur Förderung ihrer Interessen. Es werden dabei die Rollen von kollektiver Identität, Solidarität und die Nutzung von Medien betrachtet.
Schlüsselwörter
Indische Diaspora, Transnationale Netzwerke, Kulturelle Identität, Interessenvertretung, Moderne Medien, Wirtschaftlicher Erfolg, Religion, Integration, Globalisierung, Heimatland, Residenzland, Non-Resident Indians (NRIs), People of Indian Origin (PIOs).
- Citar trabajo
- M.A. Dagmar Brakemeier-Borrek (Autor), 2005, Transnationale Netzwerke der indischen Diaspora, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123609