Soziale Ungleichheit in Deutschland

Eine empirische Analyse


Hausarbeit, 2018

18 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlagen zum Begriff „soziale Ungleichheit“
2.1. Definition des Begriffes „Soziale Ungleichheit“
2.2. Dimensionen sozialer Ungleichheit

3. Empirische Befunde

4. Resümee

5. Literaturverzeichnis

Schaubildanhang

1. Einleitung

„Den Menschen in Deutschland ging es noch nie so gut wie im Augenblick“ (Moscovici 2016, o.S.). Diese Aussage tätige die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, im Rahmen der Generaldebatte im Bundestag, im November 2016. Thema dieser Debatte war die deutsche Flüchtlingspolitik, der Brexit und die Möglichkeiten und Risiken der Digitalisierung. Diese Aussage wurde unter anderem, durch die immer stärker abnehmende Arbeitslosigkeit, den Anstieg der Renten und Löhnen, und der Anhäufung von Geldvermögen bekräftigt. Allein die Arbeitslosigkeit ist zwischen 2005 und 2015 um über zwei Millionen gesunken und betrug im Jahr 2015 3,63 Millionen. Auch die Renten verbuchten, insbesondere seit 2010, einen, im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten, stärkeren Anstieg. Doch reichen allein diese Statistiken aus, um sagen zu können, dass es den Menschen in Deutschland noch nie so gut ging wie Aktuell? (Moscovici 2016, o.S.; BfA 2016, S. 23ff.; Siems 2017, o.S.).

Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Begriff der sozialen Ungleichheit und die damit verbundenen Dimensionen. Soziale Ungleichheit existiert in jedem Land auf der Welt. Auch Deutschland, eins der reichsten Länder der Welt, ist von sozialer Ungleichheit und Armut betroffen. Insbesondere in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten die Debatte um soziale Ungleichheit wieder in den Vordergrund getreten.

Ziel dieser Arbeit ist es, die oben formulierte Aussage, der Bundeskanzlerin kritisch reflektive zu kommentieren. Bevor dies überhaupt möglich ist, sollten einige Grundlagen aufgebaut werden, um die nötige Expertise, für solch eine Analyse, zu besitzen. Dazu beschäftigt sich diese Arbeit genauer mit dem Begriff der sozialen Ungleichheit. Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen für diese Arbeit aufgebaut. Zuerst einmal wird der Begriff „Soziale Ungleichheit“ definiert. Anschließend werden die Dimensionen sozialer Ungleichheit, die sich in Wohlstand, Macht, Prestige und Bildung kategorisieren lassen können, vorgestellt (Hradil 2001, S.27ff.; Hradil 2012b, o.S.).

Im dritten Kapitel wird, mit Hilfe empirischer Daten, die Entwicklung der sozialen Ungleichheit in Deutschland, in den letzten Jahrzehnten, analysiert. In diesem Kapitel wird ausschließlich die Dimension Wohlstand behandelt. Auch wenn sich das dritte Kapitel ausschließlich mit der Dimension Wohlstand beschäftigt, werden in Kapitel zwei alle Dimensionen sozialer Ungleichheit vorgestellt, um vor allem die Komplexität des Begriffes darzustellen. Im letzten Kapitel, dem Fazit, wird zuerst einmal der gesamte Inhalt der Arbeit zusammenfassend wiedergegeben. Anschließend werden die im dritten Kapitel gesammelten Erkenntnisse für eine mögliche Antwort auf die Aussage der Bundeskanzlerin verwendet.

2. Grundlagen zum Begriff „soziale Ungleichheit“

Das folgende Kapitel behandelt die Grundlagen zum Thema soziale Ungleichheit. Ziel ist es ein Gespür für den facettenreichen Begriff „soziale Ungleichheit“ zu entwickeln. Es soll verdeutlicht werden wie komplex der Begriff der sozialen Ungleichheit und dessen Dimensionen ist.

Das erste Unterkapitel beschäftigt sich mit der Definition des Begriffes. Im zweiten Unterkapitel werden die Dimensionen sozialer Ungleichheit vorgestellt. Diese werden zwar getrennt voneinander vorgestellt, sind in der Realität jedoch miteinander verflochten.

2.1. Definition des Begriffes „Soziale Ungleichheit“

Werden aus gesellschaftlichen Gründen, bestimmte Bevölkerungsgruppen regelmäßig, aufgrund der Ressourcenausstattung oder der Lebensbedingungen, bessere Lebens- und Verwirklichungschancen als andere Bevölkerungsgruppen zugeschrieben, wird von sozialer Ungleichheit gesprochen. Ressourcen können der Bildungsgrad oder das Einkommen sein (Burzan 2013, S. 774f.; Hradil 2001, S.27ff.; Hradil 2012b, o.S.).

Bessere Lebens- und Verwirklichungschancen meinen hier, die Möglichkeit bestimmter Menschen, nach den jeweils geltenden gesellschaftlichen Maßstäben, wie bspw. Sicherheit, Wohlstand und Gesundheit, die eigene Persönlichkeit frei zu Entfalten und gut leben zu können (Burzan 2013, S. 774f.; Hradil 2001, S.27ff.; Hradil 2012b, o.S.).

Hradil definiert soziale Ungleichheit in drei Begriffe:

Wertvolle Güter:

Der Begriff soziale Ungleichheit bezieht sich auf Güter, die in einer Gesellschaft als wertvoll verstanden werden. Je mehr von diesen wertvollen Gütern besäßen wird, desto besser sind die Lebensumstände. Menschen die solche Güter besitzen haben Vorteile, die sie besser als andere darstellt. Wertvolle Güter können Sicherheit, Gesundheit oder Wohlstand sein. Wie wertvoll diese Güter tatsächlich sind hängt von den Wertvorstellungen der jeweiligen Gesellschaft ab, weshalb der Wert der Güter zwischen Gesellschaften variieren kann (Hradil 2001, S.28).

Verteilung der wertvollen Güter:

Der Begriff soziale Ungleichheit enthält auch eine bestimmte Vorstellung darüber, wie diese wertvollen Güter verteilt werden. Soziale Ungleichheit liegt dann vor, wenn bestimmte Güter auf regelmäßige Weise nicht absolut gleich verteilt sind (Hradil 2001, S.28f.).

Soziales Bildungsgefüge:

Dieser Begriff bezieht sich auf die wertvollen Güter, die aufgrund der Stellung von Menschen im gesellschaftlichen Beziehungsgefüge auf regelmäßige Weise ungleichverteilt werden. Konkret gesagt, bezieht sich dieser Begriff auf Individuen, die mehr haben als andere und dadurch besser situiert sind (Hradil 2001, S.29).

Neben den gesellschaftlich – sozialen Ungleichheiten, die wie der Begriff schon aussagt, aus der Gesellschaft entstehen, gibt es individuelle, momentane und natürliche Ungleichheiten, wie bspw. Behinderungen oder Persönlichkeitseigenschaften (Burzan 2013, S. 774f.; Hradil 2001, S.29f.; Hradil 2012b, o.S.).

Diese können Menschen in bestimmten Situationen zu Vor- oder Nachteilen bringen. Soziale Ungleichheit ist nicht mit diesen Ungleichheiten gleichzusetzen, jedoch greifen diese in der Realität oft mit den sozialen Ungleichheiten ineinander ein. So ist die Intelligenz eines Menschen, sowohl durch natürliche, als auch durch soziale Bestimmungsgründe geprägt (Burzan 2013, S. 774f.; Hradil 2001, S.29f.; Hradil 2012b, o.S.).

Abschließend sollte gesagt werden, dass soziale Ungleichheit, aus soziologischer Perspektive, nicht zwangsläufig als ungerecht oder illegitim dargestellt wird. Der soziologische Begriff der sozialen Ungleichheit ist, anders als im alltäglichen Sprachgebrauch, offen und bezeichnet die soziale Ungleichheit nicht direkt als etwas Negatives (Hradil 2001, S.29; Hradil 2012b, o.S.).

2.2. Dimensionen sozialer Ungleichheit

Die Erscheinungsformen sozialer Ungleichheit sind und waren sehr vielfältig. Aus diesem Grund werden diese in der Regel in Dimensionen zusammengefasst. Zu den wichtigsten Dimensionen sozialer Ungleichheit einer modernen Gesellschaft, die sich in unterschiedlichen Erscheinungsformen in allen bekannten Gesellschaften wiederfinden lassen, gehören Bildung, Wohlstand, Macht und Prestige (Hradil 2001, S.27ff.; Hradil 2012b, o.S.).

Bevor konkret auf die einzelnen Dimensionen sozialer Ungleichheit eingegangen wird, sollte gesagt werden, dass nicht alle Dimensionen zu jeder Zeit die gleiche Bedeutung hatten.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Soziale Ungleichheit in Deutschland
Untertitel
Eine empirische Analyse
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Note
1,7
Autor
Jahr
2018
Seiten
18
Katalognummer
V1236451
ISBN (eBook)
9783346657428
ISBN (Buch)
9783346657435
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Soziale Ungleichheit, Abstiegsgesellschaft, Soziologie, Essay, Wissenschaft, Muath Ridha
Arbeit zitieren
Muath Ridha (Autor:in), 2018, Soziale Ungleichheit in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1236451

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