Konventionelle Fernleihe und der kooperative Dokumentenlieferdienst SUBITO


Term Paper (Advanced seminar), 1998

15 Pages, Grade: 1,0


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2. Konventionelle Fernleihe - Auswärtiger Leihverkehr
2.1. Der Nationale Leihverkehr
2.1.1. Regionaler Leihverkehr
2.1.2. Überregionaler Leihverkehr
2.2. Der Internationale Leihverkehr
2.3. Probleme des Auswärtigen Leihverkehrs

3. SUBITO - Der neue kooperative Dokumentenlieferdienst der deutschen Bibliotheken
3.1 Die Entwicklung von SUBITO
3.2. So benutzt man SUBITO - Eine kurze Einführung
3.3. Leistungsumfang
3.4. Wie wird eine Bibliothek Lieferbibliothek
3.5. Statistische Daten und kritische Stimmen

4. Zusammenfassung

5. Quellenverzeichnis
5.1. Gedruckte Quellen
5.2. Andere Quellen

6. Anhang

1. Einführung

Unter Fernleihe versteht man: die befristete Ausleihe von Bibliotheksbeständen an auswärtige Bibliotheken für deren Benutzer. Aufgrund dieser Ausleihform hat sich eine Zusammenarbeit der Bibliotheken entwickelt, die ihren organisatorischen Ausdruck im Leihverkehr findet.[1]

Der Leihverkehr ist eine historisch gewachsene Form der Literaturversorgung, welche auch heute noch immer mehr an Bedeutung und Umfang gewinnt. Gründe dafür sind das ständig ansteigende Informations- und Literaturbedürfnis der Bevölkerung und die Tatsache, daß keine Bibliothek der Welt mehr in der Lage ist, das wissenschaftlich interessante Schrifttum umfassend zu sammeln. Aus diesen Gründen ergibt sich die Funktion des Leihverkehrs: Überwindung der räumlichen Trennung zwischen den Bibliotheken und jedem Benutzer, unter Beachtung der gesellschaftlichen Notwendigkeit, die Informationsquelle, die er benötigt, aber nicht am Ort vorfindet, aus anderen Bibliotheken des eigenen Landes oder des Auslandes zu beschaffen.[2] Trotz aller Bemühungen dauert die Erledigung einer Fernleihbestellung bei dieser Form der Literaturversorgung leider meist unzumutbar lange.

Seit dem 17. November 1997 gibt es SUBITO, den neuen kooperativen Dokumentenlieferdienst der deutschen Bibliotheken, der gestützt auf Technik, Infrastruktur und verbesserte Dienstleistungen jedem Literatursuchenden eine optimale und vor allem schnelle Nutzung der vorhandenen Ressourcen bieten will.

Ziel dieser Arbeit ist es, SUBITO vorzustellen, nachdem kurz auf Struktur, Funktion und Probleme des Auswärtigen Leihverkehrs eingegangen wurde.

2. Konventionelle Fernleihe - Auswärtiger Leihverkehr

2.1. Der Nationale Leihverkehr

Der Nationale Leihverkehr ist gegliedert in Regionalen Leihverkehr und Überregionalen Leihverkehr. Dieses abgestufte System soll ermöglichen, daß der allgemeine Literaturbedarf im Regionalen Leihverkehr durch benutzernahe Bestände schnell und rationell befriedigt werden kann, die Leistungsfähigkeit des Überregionalen Leihverkehrs soll für speziellen Literaturbedarf gewährleistet bleiben.[3]

2.1.1. Der Regionale Leihverkehr

Der Regionale Leihverkehr dient der allgemeinen Literaturversorgung in den Leihverkehrsregionen der Bundesrepublik Deutschland.[4] Er ermöglicht also auch Benutzern Öffentlicher Bibliotheken das Ausleihen von Medieneinheiten aus anderen Bibliotheken der Region.

2.1.2. Der Überregionale Leihverkehr

Die gesetzliche Grundlage für den Überregionalen Leihverkehr ist: "Die Ordnung des Leihverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland" (1993). Darin geht es im einzelnen darum, Aufgabe, Zweckbestimmung, Organisation und Benutzungsbedingungen des Leihverkehrs verbindlich festzulegen.

Der Überregionale Leihverkehr dient der Förderung von Forschung und Lehre, vermittelt aber wissenschaftliche Literatur auch für Aus- und Fortbildung sowie für die Berufsarbeit.[5]

In jedem Ort nimmt in der Regel nur eine Bibliothek am Überregionalen Leihverkehr teil (genaue Teilnahmevoraussetzungen regelt die Leihverkehrsordnung). Es wird unterschieden zwischen unmittelbarer und mittelbarer Teilnahme am Leihverkehr. Bibliotheken, die mittelbar teilnehmen, werden Leitbibliotheken zugeordnet. Die Voraussetzungen, die eine Bibliothek erfüllen muß, um Leitbibliothek zu werden, findet man in einer Übersicht im Anhang.

Das zuständige Ministerium des Landes, in dem die Bibliothek liegt, entscheidet über die Aufnahme einer Bibliothek als unmittelbare oder mittelbare Teilnehmerin am Leihverkehr. Die Teilnahme daran beginnt dann für die entsprechende Bibliothek mit der Aufnahme in die amtliche Leihverkehrsliste und erlischt mit der Streichung daraus.[6]

Jede Bibliothek ist verpflichtet, vor Inanspruchnahme des Überregionalen Leihverkehrs die Bestände im örtlichen und ggf. überörtlichen Verflechtungsbereich zu nutzen. Bibliotheken, die keiner Leitbibliothek unterstellt sind, geben ihre Bestellungen direkt in den Überregionalen Leihverkehr, alle anderen senden ihre Bestellung an die Leitbibliothek. Diese leitet Bestellungen, die sie nicht selbst erledigen kann weiter, dabei ist sie für deren Vollständigkeit und Richtigkeit verantwortlich.[7]

Für die Durchführung des Überregionalen Leihverkehrs ist die BRD in Leihverkehrsregionen eingeteilt, für die Koordinierung dessen sind Leihverkehrszentralen zuständig. Diese verzeichnen den Buchbestand der wissenschaftlichen Bibliotheken der Region. So fungiert zum Beispiel der Bayerische Zentralkatalog an der Bayerischen Staatsbibliothek in München als Leihverkehrszentrale für die Leihverkehrsregion Bayern.[8]

Die Bestellungen der Publikationen erfolgen entweder über die Leihverkehrszentralen oder direkt bei der besitzenden Bibliothek. Dabei ist in jedem Fall das Regionalprinzip zu beachten, d.h.: Bibliotheken und Leihverkehrszentralen sind verpflichtet, für die Erledigung der Bestellungen zuerst alle Möglichkeiten der eigenen Leihverkehrsregion auszuschöpfen.[9]

Die Bestellung erfolgt über die Leihverkehrszentrale, "wenn es keine dezentral benutzbaren Gesamtverzeichnisse der eigenen Region gibt und in den überregionalen Verbunddatenbanken keine Besitznachweise für die eigenen Region ermittelt worden sind."[10]

Die Möglichkeiten der Direktbestellung sind allerdings bevorzugt zu nutzen. Man unterscheidet Direktbestellungen aufgrund von Bestandsnachweisen (diese müssen immer zuerst genutzt werden) und Direktbestellungen ohne Bestandsnachweise.[11]

Die Bestellung erfolgt in der Regel per Briefpost, dabei werden einheitliche Formulare verwendet. Kann eine Bibliothek die zugesandte Bestellung nicht ausführen, gibt sie diese auf dem festgesetzten Leitweg weiter. In Ausnahmefällen können Bestellungen auch an die bestellende Bibliothek zurückgesandt werden. Diese Ausnahmefälle sowie Ausleihbeschränkungen und unzulässige Bestellungen regelt die Leihverkehrsordnung im einzelnen. Die Leihfrist nach Abzug der Versandzeit beträgt für Monographien 4 Wochen, für Zeitschriften 2 Wochen. Die im Leihverkehr entstandenen Kosten werden von der Bibliothek getragen, bei der sie entstehen.

2.2. Der Internationale Leihverkehr

"Wenn das Bibliothekswesen eines Landes effizient sein soll, müssen Wege gefunden werden, Zugang zu den Beständen zu verschaffen, die nur in anderen Ländern vorhanden sind."[12] Daraus folgt das Ziel des Internationalen Leihverkehrs: die möglichst sichere und schnelle Versorgung mit Schrifttum, das in dem Land, in dem es benötigt wird, nicht vorhanden ist.

Der Internationale Leihverkehr vollzieht sich nach Bestimmungen, welche die ständige Kommission der IFLA, Sektion für Leihverkehr 1978 verabschiedet und 1987 modifiziert hat. Diese haben zwar keine Gesetzeskraft, werden aber als Grundlage für die Durchführung des Internationalen Leihverkehrs dringend nahegelegt.[13]

An dieser Stelle würde es zu weit führen, auf diese Bestimmungen näher einzugehen, sie sind in der bereits erwähnten Leihverkehrsordnung nachzulesen.

[...]


[1] vgl. Ewert (1986), S. 23

[2] vgl. ebd.

[3] vgl. Kommission des DBI für Benutzung und Information (1993), S. 8

[4] vgl. Kommission des DBI für Benutzung und Information (1993), S. 8

[5] vgl. Hacker (1992), S. 332

[6] vgl. Kommission des DBI für Benutzung und Information (1993), S. 9

[7] vgl. ebd., S. 12

[8] vgl. Kommission des DBI für Benutzung und Information, S.14

[9] vgl. ebd.

[10] ebd., S. 15

[11] vgl. ebd., S. 17

[12] ebd., S. 67

[13] vgl. Kommission des DBI für Benutzung und Information, S. 67

Excerpt out of 15 pages

Details

Title
Konventionelle Fernleihe und der kooperative Dokumentenlieferdienst SUBITO
College
Humboldt-University of Berlin  (Institut für Bibliothekswissenschaft)
Course
Bibliotheksorganisation und Marketingkonzeption
Grade
1,0
Author
Year
1998
Pages
15
Catalog Number
V12365
ISBN (eBook)
9783638182676
File size
475 KB
Language
German
Keywords
SUBITO, Bibliothekarische Öffentlichkeitsarbeit, Dokumentenlieferdienst
Quote paper
Juliane Barth (Author), 1998, Konventionelle Fernleihe und der kooperative Dokumentenlieferdienst SUBITO, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12365

Comments

  • No comments yet.
Look inside the ebook
Title: Konventionelle Fernleihe und der kooperative Dokumentenlieferdienst SUBITO



Upload papers

Your term paper / thesis:

- Publication as eBook and book
- High royalties for the sales
- Completely free - with ISBN
- It only takes five minutes
- Every paper finds readers

Publish now - it's free