Politikwissenschaft und „Bildwissenschaft“ sind zwei Fächer mit bislang nur wenigen Berührungspunkten. Annäherungen fanden nur zögerlich statt. Für die Politikwissenschaft ist die Beschäftigung mit dem Bild ein relativ neues Feld. Mit dem noch jungen Forschungsgebiet „Politische Ikonographie“ wird der Versuch unternommen, beide Disziplinen auf ein Thema hin zusammen zu führen.
Gerade im Wahlkampf sind politische Bilder von großer Bedeutung. In besonderem Maße muss hier versucht werden, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung zu erlangen. Visueller Kommunikation kam im Wahlkampf immer schon eine wichtige Rolle zu: Das Wahlplakat ist in Deutschland bis heute eines der wichtigsten Wahlwerbemittel.
Marion G. Müller hat sich ausgiebig mit dem Thema Bilder in der Politik befasst und in den vergangenen Jahren einiges zum aktuellen Forschungsstand beigetragen. Viele der hier erläuterten Aspekte beziehen sich auf ihre Arbeiten.
In einem kurzen Umriss der Grundlagen der Visualisierung wird in dieser Arbeit zunächst auf die bildwissenschaftliche Komponente eingegangen. Es wird geklärt, was unter dem Begriff Bild verstanden wird und wie Bilder grundsätzlich wirken. Anschließend wird die Bildwissenschaft mit der Politikwissenschaft verknüpft, indem auf die Visualisierungsstrategien im Wahlkampf eingegangen wird, wobei die USA und Deutschland gesondert betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen der Visualisierung
- 2.1 Was ist ein Bild?
- 2.2 Wie wirkt ein Bild?
- 3. Visualisierung im Wahlkampf
- 3.1 USA
- 3.2 Deutschland
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Visualisierungsstrategien im amerikanischen und deutschen Wahlkampf. Ziel ist es, einen Überblick über die Nutzung von Bildern in politischen Wahlkämpfen zu geben und die Bildwissenschaft mit der Politologie zu verbinden. Die Arbeit analysiert, wie Bilder im Wahlkampf eingesetzt werden, um Aufmerksamkeit zu erregen und Wählerstimmen zu beeinflussen.
- Bildwirkung und -wahrnehmung
- Visualisierungsstrategien im US-amerikanischen Wahlkampf
- Visualisierungsstrategien im deutschen Wahlkampf
- Vergleich der Wahlkampfstrukturen in den USA und Deutschland
- Die Rolle von TV-Spots, Plakaten und anderen visuellen Medien
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung führt in das Thema der visuellen Kommunikation im Wahlkampf ein und betont die Bedeutung von Bildern in der politischen Kommunikation. Sie erläutert die Notwendigkeit, bildwissenschaftliche und politologische Perspektiven zu vereinen, um politische Bilder zu verstehen.
Kapitel 2 (Grundlagen der Visualisierung): Dieses Kapitel beleuchtet den Bildbegriff in der Kommunikationswissenschaft und untersucht die Wirkungsweise von Bildern. Es werden verschiedene Faktoren diskutiert, die die Wirkung von Bildern beeinflussen, insbesondere im Kontext der Personenwahrnehmung.
Kapitel 3 (Visualisierung im Wahlkampf): Dieses Kapitel behandelt die Visualisierung im Wahlkampf, zunächst allgemein und dann getrennt für die USA und Deutschland. Es wird die ephemerere Natur politischer Bilder im Vergleich zu Kunstwerken hervorgehoben.
Kapitel 3.1 (USA): Hier werden die Besonderheiten des US-amerikanischen Wahlkampfes hinsichtlich der Visualisierung beschrieben, wobei der TV-Spot als Hauptwerbemittel im Vordergrund steht. Es werden verschiedene Bildstrategietypen im amerikanischen Wahlkampf vorgestellt, wie z.B. die Heldenstrategie oder die Negativ-Strategie.
Kapitel 3.2 (Deutschland): Dieser Abschnitt beschreibt die Visualisierungsstrategien im deutschen Wahlkampf, mit einem Fokus auf Wahlplakate und TV-Spots. Es werden Unterschiede zu den USA hinsichtlich der Auftraggeber, der Produktionsstrukturen und der verwendeten Bildstrategien herausgestellt. Die Analyse des Bundestagswahlkampfes 1998 dient als Beispiel.
Schlüsselwörter
Visuelle Kommunikation, Wahlkampf, Bildwissenschaft, Politologie, USA, Deutschland, TV-Spots, Wahlplakate, Bildstrategien, Personenwahrnehmung, Negativ-Campaigning, Politische Ikonographie, Visualisierung, Personalisierung.
- Citation du texte
- Elke Vetter (Auteur), 2007, Visualisierungsstrategien im deutschen und US-amerikanischen Wahlkampf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123668